Meisterfeier vertagt: Ohne Harz stockt beim TSB-Perspektivteam der Motor

Nach Dauerrückstand erkämpft sich der TSB Gmünd 2 im Nachholspiel beim Tabellendritten HSG Wangen/Börtlingen noch ein 23:23 (9:13) – Unentschieden. Das Rascher-Team bleibt damit zwar ungeschlagen an der Spitze, kann am Samstag in eigener Halle aber noch nicht vorzeitig die Meisterschaft in der Bezirksklasse eintüten.


Obwohl die Serie von sechs Siegen gerissen war, konnte der Tabellenführer am Ende hochzufrieden sein mit einer Punkteteilung aus dem erwartet schweren Duell beim Verfolger herausgegangen zu sein. Denn in der "Harzverbotzone Forstberghalle" war der Gmünder Offensivmotor – durchschnittlich 33 Tore pro Spiel sind ein ligaweiter Bestwert – kräftig ins Stocken geraten. Zumal dem blutjungen TSB-Team die erfahrenste Truppe der Bezirksklasse gegenüberstand. Wangen/Börtlingen zog den Jets gleich in der Anfangsphase den Zahn und legte nach zehn Minuten ein 5:1 vor. Woraufhin sich Gästecoach Andreas "Rudi" Rascher, der an diesem Abend ohne Verstärkung aus der eigenen A-Jugend auskommen musste, zur ersten Auszeit gezwungen sah.
Angeführt von Spielmacher Valentin Pick (5 Tore) kämpfte sich der TSB zurück und schaffte es beim 6:5 (16.) durch Kai Kiesel sogar, den Spielstand auf den Kopf zu stellen. Die routinierten Hausherren ließen sich allerdings nicht aus der Ruhe bringen und holten sich die Führung zurück. Beim 9:9 (26.) zogen die Jets erneut gleich, bekamen aber sofort die nächste kalte Dusche verpasst. Wangen/Börtlingen bestrafte die Gmünder Fehler eiskalt, nahm eine Vier Tore-Führung mit in die Kabine und erhöhte direkt nach Wiederanpfiff sogar auf 14:9 (32.).
Doch im zweiten Durchgang zeigten die TSBler endlich den nötigen "Biss", den Trainer Rascher zuvor vermisst hatte. Unbeeindruckt vom hohen Rückstand kämpfte sich der Klassenprimus Tor um Tor heran. Nach einer Viertelstunde schien sich die Geduld auszuzahlen, als Kiesel und Pick beim 18:17 (46.) den Anschluss herstellten. Wangen/Börtlingen legte erneut drei Tore vor, Jonas Schmutzert ließ den TSB kurz darauf über den 21:21-Ausgleich (54.) jubeln. Als der siebenfache Torschütze Jochen Wüst die HSG abermals mit 23:21 (56.) in Front warf, deutete alles auf die erste Saisonniederlage für das Gmünder Perspektivteam hin. Doch die Jets legten ein famoses Comeback hin. Nach Raschers Auszeit hielt Hannes Kauderer die Hoffnungen am Leben, Schmutzert versenkte einen Strafwurf nervenstark zum 23:23 (58.). In den letzten 90 Sekunden vergaben beide Teams die Chance zur Entscheidung – so bleib es bei einer gerechten Punkteteilung nach einem mitreißenden Handballkampf.
Für den TSB ist damit die Chance zerplatzt, bereits am Samstagabend in eigener Halle mit einem Sieg gegen den Tabellensechsten HSG Winzingen-Wißgoldingen 2 (19:30 Uhr / Große Sporthalle) vorzeitig den Titel feiern zu können. Drei Zähler aus fünf Spielen fehlen dem Spitzenreiter (27:3 Punkte) noch, um für Verfolger SG Hofen/Hüttlingen 2 (22:10) endgültig uneinholbar zu sein. Die Meisterschaft scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Fest steht: Das harzfreie Spiel bei der HSG Wangen/Börtlingen war eines, an dem die junge Mannschaft wachsen und weiter lernen wird.
 
HSG: Martin Mühleisen, Bernd Uebele – Jochen Wüst (7/1), Boris Hummel (6/1), Wolfgang Mühleisen (4), Dominik Wüst (3/1), Matthias Fetzer (2), Özcan Subas (1), Carl Walzer, Dennis Jahn, Patrick Rettenmayr, Samuel Wolf
TSB: Julian Sacher, Dennis Slonek – Jonas Schmutzert (6/5), Valentin Pick (5), Hannes Kauderer (5), Vincent Pick (3), Kai Kiesel (3), Robert Heer (1), Aaron Wild, Jochen Leitner, Florian Krazer, Can Oktay, Michael Deusch, Moritz Kienzle
Siebenmeter: HSG 5/3 – TSB 8/5
Zeitstrafen: HSG 6 Minuten – TSB 2 Minuten
Schiedsrichter: Tim Wohlang (TV Jahn Göppingen)
Zuschauer: 25
(Text: Nico Schoch - Bilder: Enrico Immer)