Kein Personal, kein Harz, keine Chance: TSB-Perspektivteam weiter im Sinkflug

Der TSB Gmünd II steht auswärts beim Tabellenvierten TSV Betzingen wieder einmal auf verlorenem Posten. Mit 27:47 (16:24) kassieren ersatzgeschwächte Jets den nächsten empfindlichen Nackenschlag im Landesliga-Abstiegskampf.

Neues Spiel, altes Leid: Mit der dritten Niederlage in Folge ist der Fehlstart ins Jahr 2025 für das TSB-Perspektivteam perfekt. „Wir brauchen nichts schönzureden, aber es war leider nicht viel anders zu erwarten“, wollte Trainer Sebastian Adam das Debakel im Reutlinger Stadtteil einfach nur schnell abhaken. Mit gerade einmal elf Spielern war der Regionalliga-Unterbau angereist, musste neben vielen verletzten Leistungsträgern zusätzlich auch noch auf das geliebte Harz verzichten. Ein Handicap, mit dem die Gmünder Rumpftruppe zumindest in den ersten 20 Minuten gut umzugehen wusste. „Unsere Einstellung war top“, lobte Adam seine Jungs, „die wirklich alles auf der Platte gelassen haben.“
 
Der TSB bewies gute Wurfqualität und eröffnete den offenen Schlagabtausch mit einer 4:3-Führung (5.). Selbst einen 0:5-Negativlauf steckten die Gäste zunächst weg. Die Rückraumreihe mit Dominic Boland, Sebastian Wittek und Jonathan Leichs hielt den TSB über 8:9 (14.) und 11:13 (19.) voll im Rennen. Immer mehr trat dann allerdings das ein, was der Trainer im Vorfeld befürchtet hatte: „Ohne Harz kannst du das Handgelenk nicht so gut herunterziehen, sondern wirst gerade.“ Der großgewachsene Betzinger Tormann fing viele Bälle einfach ab und leitete prompt den nächsten Gegenstoß ein. Bei diesem Tempo kamen die TSBler nicht mehr hinterher. Mit einem 1:9-Negativlauf innerhalb von nur sechs Minuten entglitt ihnen das Spiel vollkommen.
 
Vier Pfostentreffer und drei Stürmerfouls taten aus Gmünder Sicht ihr Übriges. Der 16:24-Pausenstand war schon ein herber Nackenschlag. „Denn wir haben uns gar nicht so schlecht angestellt“, findet Adam. Trotz der vielen Gegentore lobte er auch seinen Tormann Dennis Slonek, der einige freie Würfe parierte. Doch auch er konnte das sich anbahnende Debakel nicht verhindern. Durch Rückraumschütze Leichs und Kreisläufer Krazer hielt der TSB dagegen, doch der Rückstand wuchs erst auf 20:32 (38.) und dann auf 26:39 (46.) an. In der Schlussviertelstunde nahm Adam gleich zwei Auszeiten um sein Team noch einmal aufzubauen.
 
Die Kräfte waren da allerdings längst auf ein Minimum geschrumpft. „Die Jungs haben sich nicht aufgegeben“, so der Coach, „doch irgendwann macht der Kopf nicht mehr das, was er eigentlich sollte.“ Betzingen schraubte das Ergebnis lässig weiter in die Höhe, dem TSB gelang nur noch ein Siebenmetertor von Can Oktay zum 27:47. Ein niederschmetternder Endstand, in dem es zumindest kleine Lichtblicke gab: Sebastian Wittek (5 Tore) übernimmt im Rückraum zunehmend eine Führungsrolle, die Youngster Noel Reibstein und Lasse Bladeck haben sich inzwischen etabliert.
 
Noch ist für das TSB-Perspektivteam nichts verloren. Der Druck auf den Tabellenletzten könnte vor dem wegweisenden Heimspiel am Sonntag (17 Uhr / Große Sporthalle) gegen die SG Hirsau/Calw/Liebenzell allerdings nicht größer sein. „Wir nehmen alle sechs verbleibende Spiele voll an“, betont Sebastian Adam: „Aufzugeben liegt nicht in meiner und nicht in unserer Natur.“
 
TSB II: Dennis Slonek – Jonathan Leichs (5), Sebastian Wittek (5), Manuel Menz (5/3), Dominic Boland (4), Vincent Pick (3), Noel Reibstein (2), Florian Krazer (1), Jonas Schmutzert (1), Can Oktay (1/1), Lasse Bladeck
 
(Nicolas Schoch)