Andreas Maier ist der erste Neuzugang des TSB Gmünd für die kommende Saison. Nach Zwischenstationen in Altenstadt, Bittenfeld und Alfdorf/Lorch kehrt das 20-jährige Talent zurück zu seinem Heimatverein.
TSB-Abteilungsleiter Michael Hieber (links) und der Sportliche Leiter Jürgen Rilli (rechts) begrüßen den ersten Neuzugang für die Saison 2022/23: Andreas Maier kehrt nach sieben Jahren zurück zu seinem Heimatverein in den Gmünder Westen.
Wie schmerzhaft eine Begegnung mit Andreas Maier sein kann, bekamen die Jets im Februar 2020 – kurz bevor die Corona-Pandemie den Sport erstmals zum Erliegen brachte – zu spüren. Damals trat das TSB-Eigengewächs als Abwehrstratege für den TV Bittenfeld II in Aktion und feierte einen 26:23-Sieg in Gmünd. Als A-Jugendlicher absolvierte er in dieser Saison seine ersten 16 Oberligapartien und avancierte auf Anhieb zu einem der härtesten Spieler ligaweit. Dreimal wurde er vorzeitig mit Rot vom Feld geschickt und meint dazu augenzwinkernd: „Eine gesunde Härte gehört immer dazu, die Angreifer müssen da erstmal an mir vorbeikommen. Lieber bekomme ich eine Zeitstrafe, als dass ich dem Gegner ein Tor schenke. Genau das will ich verkörpern.“
Wie schmerzhaft eine Begegnung mit Andreas Maier sein kann, bekamen die Jets im Februar 2020 – kurz bevor die Corona-Pandemie den Sport erstmals zum Erliegen brachte – zu spüren. Damals trat das TSB-Eigengewächs als Abwehrstratege für den TV Bittenfeld II in Aktion und feierte einen 26:23-Sieg in Gmünd. Als A-Jugendlicher absolvierte er in dieser Saison seine ersten 16 Oberligapartien und avancierte auf Anhieb zu einem der härtesten Spieler ligaweit. Dreimal wurde er vorzeitig mit Rot vom Feld geschickt und meint dazu augenzwinkernd: „Eine gesunde Härte gehört immer dazu, die Angreifer müssen da erstmal an mir vorbeikommen. Lieber bekomme ich eine Zeitstrafe, als dass ich dem Gegner ein Tor schenke. Genau das will ich verkörpern.“
Diese Tugenden des „abwehr- und willensstarken Nachwuchsspielers“ entsprechen voll und ganz dem Faible von Jürgen Rilli. Der Sportliche Leiter des TSB Gmünd hatte sich bereits seit längerer Zeit um die Dienste des 20-Jährigen bemüht. „Ihn als ehemaligen Gmünder wollten wir unbedingt von unserem Konzept überzeugen, wenn die Chance besteht“, so Rilli. Im Angriff ist Maier vielseitig einsetzbar, fühlt sich im linken Rückraum oder am Kreis besonders wohl: „Ich setzte mich für das Team ein, wo der Trainer mich auch braucht.“
Eine zentrale Rolle für die Rückkehr des früheren HVW-Auswahlspielers nahm Aaron Fröhlich ein. Der Kapitän wollte Maier unbedingt ins Team holen und hat eine klare Vision, wie der TSB der Zukunft aussehen sollen. „Ich kenne ihn schon ewig und schätze ihn als Typ sehr“, so Fröhlich: „Für mich gehört er einfach nach Gmünd. Deshalb war es mir wichtig, Kontakt aufzunehmen und alles in die Waagschale zu werfen, dass es jetzt funktioniert.“ Besonders für die Abwehr erhofft er sich dadurch weitere Qualität und merkt an: „In unserer Kaderstruktur könnten wir uns keinen besseren Neuzugang schnitzen.“
Die erste Nachricht von Fröhlich habe ihm „ein Stück weit die Augen geöffnet“, erzählt Maier. Mit seinem ehemaligen Trainer und mehreren Jugendfreunden künftig zusammenzuspielen, sei ein „Kindheitstraum.“ Er nennt den Spielmacher als „Riesenvorbild“ und als Leader, an dem sich die jüngeren Spieler auf dem Feld orientieren. Beim Oberliga-Aufstieg 2014 feuerte Maier die TSBler um Fröhlich noch von der Tribüne aus an. Dass er künftig selbst als Vorbild für die eigenen Jugendspieler dienen dürfte, mache die Rückkehr „besonders emotional.“
Bis zur C-Jugend lief „Andi“ bereits für den TSB auf. Bei seiner erfolgreichen Zwischenstation in der Württembergliga beim TV Altenstadt (2015-2018) wurde der TVB 1898 Stuttgart auf den talentierten Rechtshänder aufmerksam. Parallel zu zwei Jahren in der A-Jugend-Bundesliga reifte der Youngster schnell zu einem Leistungsträger in der Oberliga heran und wurde außerdem für vier Spiele in Bundesliga-Kader des TVB berufen. Trotz der Aussicht auf eine spannende Zukunft in Bittenfeld entschied er sich im Sommer 2020 zunächst gegen den Handball. Ein Jahr lang weilte Maier für ein „Work & Travel“ in Kanada und bereut dies in keinster Weise: „Ich habe meine Zeit dort sehr genossen und viele Lebenserfahrungen gesammelt, allerdings so gut wie keinen Sport gemacht.“
Aus diesem Grund scheute er eine direkte Rückkehr in die Oberliga. „Diesen Schritt von Null auf Hundert habe ich mir noch nicht ganz zugetraut, doch ein Jahr in der Württembergliga schadet mir auf gar keinen Fall“, betont der 20-Jährige. Beim TSV Alfdorf/Lorch hat er schnell Fuß gefasst und nimmt eine zentrale Rolle im Abwehrverbund ein. Obwohl der TSV am vergangenen Wochenende auf den letzten Tabellenplatz abrutschte, ist der Klassenerhalt noch in Reichweite. „Ich sehe das als Herausforderung und mache mir gar keine Sorgen, dass wir das Ruder noch herumreißen werden“, gibt sich Maier kämpferisch. Die Heimkehr zum TSB nach sieben Jahren muss vorerst im Hinterkopf bleiben.
„Für ihn war es optimal, dass er unabhängig vom TSB seinen eigenen Weg eingeschlagen hat“, meint Rilli mit Blick auf diesen bemerkenswerten Werdegang: „Umso schöner ist es, dass wir jetzt wieder zusammenfinden. Dass er Talent hat, habe ich ihm persönlich schon oft gesagt und ich bin überzeugt, dass seine Entwicklung noch lange nicht am Ende ist und beim TSB weitergehen wird.“
Die Bindungen zum Heimatverein sind auch in den vergangenen acht Jahren stets groß geblieben. Mit den Rückraumspielern Tom Abt (19) und Valentin Pick (19) spielte Maier bereits in der Jugend (oben das Mannschaftsbild der D-Jugend 2012/13) zusammen: „Wir treffen uns auch privat gerne. Dass wir nun zusammenkommen, um in einer jungen Mannschaft eine neue Ära zu prägen, ist eine coole Geschichte.“ Diese Ambitionen und der Weitblick des Youngsters imponieren Rilli ganz besonders. „Wenn vom Spieler selbst eine solche Formulierung kommt, macht uns das stolz und ich kann das nur unterstreichen“, freut sich Rilli, dass der TSB seine Philosophie konsequent fortführt und die Vorzeige-Jugend immer mehr einbaut. „Da haben wir tolle Talente, die den nächsten Schritt machen werden.“
Für seine erst 20 Jahre bringt Maier bereits einen großen Erfahrungsschatz mit zu den Jets und möchte „gerne Verantwortung übernehmen.“ Rilli traut ihm diese tragende Rolle, sowohl in der Abwehr als auch im Angriff, allemal zu: „Er kann mittelfristig zu einem unserer Schlüsselspieler heranwachsen. Wir haben eine Balance zwischen hungrigen Talenten und Spielern, die bereits ihre Leistung in der Oberliga gebracht haben. Durch dieses Fundament ist es für neue Spieler einfacher, in diese Struktur zu kommen.“
Dass sich der TSB auf dem besten Wege in Richtung Ligaverbleib befindet, erleichtert die Planungen. Einzufinden braucht sich Maier ohnehin nicht mehr, da er die meisten Mitspieler längst kennt. „Wir werden eine ziemlich junge Truppe sein und müssen mutig sein“, fiebert der Heimkehrer der neuen Saison entgegen: „Respekt dürfen wir immer haben, aber keine Angst. Wir wollen in jedem Spiel das Bestmögliche herausholen und eine gute Abwehr stellen. Wenn wir mutig auftreten, dann können wir vielen alten Hasen zeigen, wo es lang geht.“
Mit seiner jugendlichen Unbekümmertheit, gepaart mit enormer Ausstrahlung in der Abwehr ist der 1,96 Meter – Kraftprotz wie dafür gemacht, um bei dieser Herausforderung eine zentrale Rolle einzunehmen.