"Wir sind vor unserem Zeitplan"

Der TSB Gmünd spielt in der kommenden Saison wieder in der Oberliga, weswegen die Party der Mannschaft entsprechend groß war. Mit dem Aufstieg liegt der TSB vor dem von Jürgen Rilli entworfenen Zwei-Jahres-Plan, der einen Aufstieg erst 2020 vorsah. Der Sportliche Leiter zeigt sich im Interview hochzufrieden und will in der Oberliga "nicht gegen den Abstieg spielen".

 

Herr Rilli, bis wann haben Sie gefeiert?

Jürgen Rilli: Ich bin um fünf Uhr morgens im Bett gewesen. Die Jungs sind jetzt sogar schon am weiterfeiern, was ihnen auch gegönnt sei. Ich bin jetzt aber in einem Alter, da merkt man den Kater umso mehr (lacht).

Was hat Ihrer Meinung nach den Ausschlag für den Aufstieg gegeben?

Für mich sind das drei Faktoren. Erstens hat sich die Abwehr enorm stabilisiert. Wir hatten letzte Saison Spiele, wo wir trotz 34, 35 eigenen Toren verloren haben. Hervorheben möchte ich vor allem das Spiel in Wangen, wo die Abwehr überragend war. Zweitens hat die Achse Torhüter-Abwehr so gut funktioniert, dass wir den Tempogegenstoß sehr häufig zu Toren nutzen konnten. Gerade Christian Waibel hat im Innenblock eine starke Saison gespielt. Und drittens sind unsere Spieler gereift. Sei es ein Aaron Fröhlich oder Wolfgang Bächle, sie bewahren jetzt mehr die Ruhe und geben ihrem Team Halt.

Sie sind jetzt seit einem Jahr als Sportlicher Leiter beim TSB. Wie fällt ihr Fazit nach der Saison aus?

Mein Fazit ist absolut positiv. Ich bin sehr gut aufgenommen worden im Verein und mit meinen Ideen auf offene Ohren gestoßen. Dabei habe ich schon früh gemerkt, dass die Ausschreibung nicht nur theoretisch war, sondern dass das Profil umgesetzt werden soll. Gerade der Austausch mit Michael Hieber und Holger Sohnle, mit dem ich mich gerne unterhalte, macht mir viel Spaß, auch wenn man nicht immer sofort einer Meinung ist. Dass ich nun nach einem Jahr sogar schon die Rückkehr in der Oberliga bejubeln durfte, ist die absolute Krönung. Zudem sind wir vor meinem Zwei-Jahres-Plan, der den Oberliga-Aufstieg erst 2020 vorsah.

Als Sie kamen, war Trainer Stefan Klaus bereits da. Wie gut klappt Ihre Zusammenarbeit?

Wir stehen beiden im täglichen Kontakt zueinander. Mit seiner Arbeit bin ich wirklich sehr zufrieden. Er ist sehr ein sympathischer Mensch und absoluter Fachmann, der viel Wissen besitzt. Zudem spielt er in unseren Planungen eine große Rolle. Deswegen war es schön zu sehen, dass alle Neuzugänge sehr positiv über ihn geredet haben.

Sie haben das Thema Neuzugänge angesprochen. In Stephan Mühleisen, Thomas Grau, Tim Albrecht und Daniel Mühleisen stehen bereits vier Neuzugänge fest. Wird es noch weitere Neuzugänge geben?

Ja, das wird es. Von der TSV Heiningen kommt Linksaußen Alexa Djokic zu uns. Zudem werden wir in den nächsten Tagen noch einen sechsten Neuzugang präsentieren. Er hat seinem Verein schon mitgeteilt, dass er zu uns wechseln wird, und nach seiner Rückkehr aus dem Urlaub wird es dann bekannt gegeben. Damit haben wir alle Positionen doppelt besetzt und somit besser aufgestellt als in dieser Saison, wo wir Gott sei Dank von Verletzungen größtenteils verschont worden sind.

Insgesamt ist der Kader für die kommende Saison sehr jung. Sehen Sie darin in Risiko in der Oberliga?

Nein. Alle bis auf einen haben bereits in der Oberliga gespielt, sodass sie wissen, was auf sie zukommt. Wir als Verein haben uns aber bewusst dafür entschieden, junge Spieler zu verpflichten. Zum einen wollen wir nicht erfahrene Spieler holen, die vielleicht nach einem Jahr wieder weg sind. Zum anderen planen wir langfristig. Dadurch, dass der Kader noch so jung, könnten sie noch in den nächsten drei bis fünf Jahren so zusammenspielen. Das gibt uns damit eine gewisse Planungssicherheit.

Was ist jetzt Ihr Ziel für die kommende Saison in der Oberliga?

Es geht zuerst darum, in der Liga anzukommen. Dennoch wollen wir nicht gegen den Abstieg spielen, so dass wir gerne zwischen Platz drei und acht landen wollen. Im Vordergrund steht dabei natürlich die Entwicklung unserer jungen Spieler, mit denen wir dann uns auch dann in Richtung 3. Liga orientieren wollen. Aber das ist in der ersten Saison noch utopisch.

Als Sportlicher Leiter sind sie auch für die zweite Mannschaft und die Jugend mitverantwortlich. Wie wird es dort weitergehen?

Wichtig war, dass die zweite Mannschaft den Klassenerhalt in der Bezirksklasse geschafft hat. Für die kommende Saison steht dabei das Gerüst, was sich zum größten Teil aus dem aktuellen Kader der Mannschaft ergibt. Wir sind aber aktuell in Gesprächen, dass der ein oder andere Spieler aus der ersten Mannschaft runtergezogen wird. Zudem wird die A-Jugend mit der zweiten Mannschaft zusammentrainieren und diese dann ergänzen. Vor allem einige Spieler aus der aktuellen B-Jugend, die in der kommenden Saison in der A-Jugend sind, sollen dort Spielpraxis sammeln dürfen. Da hat Aaron Fröhlich wirklich gute Arbeit geleistet.

© Gmünder Tagespost 15.04.2019 18:35