Hervorragende Hinrunde mit kleinen Macken 

 
Handball, B-Jugend-Württembergliga: Der Nachwuchs des TSB Gmünd überzeugt auf württembergischer Ebene
Von Nico Schoch 
 
Ein beeindruckendes erstes Halbjahr im Neuland Württembergliga liegt hinter den B-Jugendhandballern des TSB Gmünd: Das Team von Chefcoach Aaron Fröhlich konnte sich auf HVW-Ebene mit mehreren Glanzleistungen auszeichnen und belegt zum Jahreswechsel somit verdientermaßen den starken dritten Rang. 
 
Mit einer hervorragenden Zwischenbilanz von 16:8 Punkten sind die Gmünder mittendrin in der Spitzengruppe einer mit namhaften Vereinen gespickten Spielklasse. Hinter dem unangefochtenen wie auch unbezwungenen Klassenprimus SG BBM Bietigheim (22:0) sind auch der Zweite SG Hofen/Hüttlingen (18:4) sowie die viertplatzierte SG H2Ku Herrenberg (12:10) in der Tabelle ganz oben zu finden. Während man sich dem Spitzenreiter ersatzgeschwächt knapp mit 28:33 geschlagen geben musste, konnte der TSB die beiden direkten Tabellennachbarn jeweils mit Glanzvorstellungen in die Schranken verweisen. Zumindest die Vize-Meisterschaft erscheint für die Blau-Gelben noch greifbar, was für Aaron Fröhlich allerdings (noch) kein Thema ist: "Ich gehe überhaupt nicht mit tabellarischen Zielen an die Sache heran. Denn in der Jugend ist es nicht unbedingt das Ziel, Titel zu gewinnen. Sondern es geht darum, dass die Jungs so viel wie möglich lernen und da sehe ich meine Mannschaft auf einem richtig guten Weg."
 
Doch natürlich unterstreicht auch der Trainer, "dass es ein unglaublich gutes erstes Halbjahr" gewesen sei. Mit 312 Treffern stellen die Gmünder derzeit die zweitbeste Offensive ligaweit und wissen mit Rückraum-Shooter Patrick Watzl (79/1 Tore) zugleich einen der besten Torjäger in ihren Reihen. Auch Jonas Schmutzert (59/4), Spielmacher Tom Abt (55/17) sowie Valentin Pick (47/1) waren für die meisten Gegner nicht auszurechnen geschweige denn auszubremsen. "Ich bin mit der Entwicklung insgesamt sehr zufrieden, alle Jungs sind im Plan und daher bin ich guter Dinge für die kommenden Jahre", meint Fröhlich. In der Abwehr konnte sich das Team derweil immer auf die zahlreichen Paraden ihres bärenstarken Rückhalts Sascha Grützmacher verlassen, welcher bereits in der Vorsaison beim TV Altenstadt höherklassige Erfahrungen sammeln konnte. Zugleich ist Grützmacher aktuell der einzige TSB-Akteur, welcher dem älteren Jahrgang 2001 angehört. Der große Teil des Kaders bejubelte noch im vergangenen Frühjahr den Landesliga-Titel im C-Jugendbereich und konnte erstaunlich schnell die nötigen Erfahrungen in der neuen Altersklasse sammeln. Deshalb klingt auch Fröhlich entsprechend zufrieden: "Die Qualifikation für diese Liga war unser unbedingtes Ziel, obwohl wir fast nur Spieler aus dem jüngeren Jahrgang haben. Dass wir das geschafft haben, war bereits eine richtig große Sache für uns. In der Liga behaupten wir uns nun wirklich sehr gut."
 
An das neue Niveau hatten sich die Gmünder nach einer überzeugenden Qualifikationsrunde schnell gewöhnt und so wurde der 26:25-Auftaktsieg in Herrenberg zum Startschuss für eine unerwartet starke Hinrunde, welche mit etwas mehr Konstanz in den eigenen Leistungen sogar noch besser hätte ausfallen können. Denn ärgerliche Niederlagen bei den schlechter platzierten Teams Bottwar (21:27) und Kornwestheim (28:34) schwächen das positive Gesamtbild ein wenig ab. Als besonders ärgerlich bleibt die 23:26-Derbyniederlage trotz einem Fünf Tore-Pausenvorsprung gegen Schlusslicht HSG Oberkochen/Königsbronn in Erinnerung. "Wir haben oft Spiele verloren, in denen ich wirklich unzufrieden mit unserer Leistung war und in denen wir uns mehr erhofft hatten", so Fröhlich. Doch mit einer Vielzahl an überzeugenden Auftritten stellten die TSB-Youngster immer wieder wieder unter Beweis und waren in der Tabelle zu keiner Zeit schlechter als Rang fünf platziert. Vor der Winterpause gelang den Gmündern mit drei Siegen zudem die erste kleinere Serie.
 
Am 20.Januar (15:10 Uhr) starten die TSBler mit dem Gastspiel beim Vorletzten JSG Neckar-Kocher ins Handballjahr 2018. Aaron Fröhlich, welcher mit seinem Co-Trainer Jonas Waldenmaier seit mittlerweile zwei Jahren ein harmonierendes Gespann bildet, ist zuversichtlich im Hinblick auf die verbleibenden sechs Psrtien: "Wir haben sicherlich ein großes Potenzial und wollen grundsätzlich jedes einzelne Spiel gewinnen." Unabhängig vom weiteren Saisonverlauf dürfen sich die Gmünder Handballfans in den kommenden Jahren auf einen großen Talentefundus freuen – die Grundlage für die Zukunft ist gelebt und auch die großen Erfolge werden sicherlich nicht ausbleiben. Fröhlich bleibt jedoch bodenständig und verweist erneut darauf, dass in erster Linie weiterhin die persönliche wie spielerische Entwicklung seiner jungen Spieler im Vordergrund stehe: "In welcher Liga wir nächstes Jahr spielen, steht auf einem anderen Blatt und ist zum aktuellen Zeitpunkt auch noch kein Thema."