Erst Kantersieg – dann Meisterfeier

Mit einer wahren Machtdemonstration vor heimischem Publikum hat der TSB Gmünd 2 den Gewinn der Meisterschaft in der Handball-Kreisliga A2 perfekt gemacht: Beim deutlichen 34:18 (16:11)-Sieg ließ der dominante Klassenprimus dem Tabellenvorletzten TV Brenz 2 nicht den Hauch einer Chance, bewies aber dennoch Steigerungspotenzial für die beiden verbleibenden Saisonspiele. 

"Meister 2018 – Wir spielen in einer anderen Liga", war nach Spielende

auf den eigens angefertigten T-Shirts der erfolgreichen TSBler zu lesen – und das durfte man durchaus wörtlich nehmen. Denn spätestens an diesem Samstagabend hatte die Oberliga-Reserve eindrucksvoll bewiesen, dass der Abstieg in die A-Klasse ein Betriebsunfall war, der umgehend korrigiert wurde. In Form eines hart erkämpften 23:16-Auswärtserfolges beim TV Brenz 2 hatten die Gmünder im September ihre Mission Wiederaufstieg gestartet, welche nun im Rückspiel krönend vollendete wurde: Durch den elften doppelten Punktgewinn in Folge sicherte sich das Team vom Trainerduo Simon Frey und Matthias Czypull vorzeitig die Meisterschaft. 

Der Heimerfolg gegen wackere Brenzer sollte dabei zu keiner Zeit in Gefahr geraten, lediglich in der Anfangsviertelstunde agierten die Gäste auf Augenhöhe. Das frühe 0:1 konterte der TSB mit fünf Toren in Folge, ehe der TVB beim 6:5 erneut in Schlagdistanz lag. Simon Frey nahm daraufhin seine erste Auszeit, rüttelte seine Mannschaft nach dem schleppenden Start wach und forderte eine höhere Einsatzbereitschaft. Daraufhin vollendete Victor Geiger einen feinen Spielzug, doch mit einem Dreierpack von Markus Thumm holten sich die Brenzer beim 7:8 sogar die Führung zurück. Im Gegenzug gelang allerdings auch dem herausragenden TSB-Torjäger Daniel Mucha ein lupenreiner Hattrick zum 10:8. Erst in der Folgezeit gelang es den Gmündern dann, ihre spielerische Dominanz erfolgreich auszuspielen: Die Abwehrreihe steigerte sich, so dass Giovanni Gentile in den letzten zehn Minuten der ersten Hälfte nur noch ein einziges Mal hinter sich greifen musste. Der junge TSB-Tormann initierte zugleich mehrere schnelle Konter, so dass Benjamin Göth sowie Geiger und Mucha für den leistungsgerechten 16:11-Pausenstand sorgten. 

Mit einem 5:1-Lauf kehrte der designierte Meister eindrucksvoll aus der Kabine zurück, so dass sich die Begegnung nach dem Seitenwechsel zu einer einseitigen Angelegenheit entwickelte. Durch den vierten Torerfolg von Kreisläufer Moritz Kienzle lagen die Hausherren nach 38 Minuten erstmals zweistellig in Front und schraubten ihren deutlichen Vorsprung sogar noch weiter in die Höhe. Allen voran Mucha (12 Tore) und Schabel (6) trafen nach Belieben und Robert Heer sorgte dafür, dass bereits nach einer Dreiviertelstunde die 30 Tore-Marke geknackt wurde. Obwohl sich eine deutliche Niederlage längst anbahnte, bewiesen die tapferen Brenzer Sportgeist und setzten durch einen von Maximilian Wirbeleit vollendeten Kempa-Trick sogar den spielerischen Glanzpunkt einer auch ohne Spannung unterhaltsamen Partie. Nur kurz darauf erlebte TSB-Rückhalt Gentile seinen persönlichen Jubelmoment, als er mit einem Wurf in das leerstehende gegnerische Gehäuse seinen zweiten Saisontreffer markierte und somit seinen wiederholt guten Auftritt einschließlich zahlreicher Paraden krönte. Kurz vor Spielende machte Mucha sein persönliches Dutzend voll, ehe Gästeakteur Christian Bausch den Schlusspunkt zum 34:18 setzte. 

Während die Gmünder ihren hochverdienten Kantersieg bejubelten, kam Verfolger TSG Giengen/Brenz 2 gegen die SG Hofen/Hüttlingen nicht über ein 25:25-Remis hinaus und kann den Klassenprimus angesichts von neun Punkten Rückstand bei vier ausstehenden Begegnungen nicht mehr abfangen. Nach dem bereits feststehenden Aufstieg ist dem TSB 2, dem selbst nur noch zwei Saisonspiele verbleiben, nun auch der Meisterwimpel nicht mehr zu nehmen. Auf dem Papier geht es in den beiden Auswärtspartien bei der viertplatzierten TSG Schnaitheim 2 (14.April) sowie beim voraussichtlichen Vizemeister in Giengen (21.April) nur noch um die Statistik. Trainer Simon Frey nimmt seine Mannschaft dennoch in die Pflicht: "Diese beiden Spiele sind die ersten Bewährungsproben für die kommende, auch weil ich denke, dass Schnaitheim 2 uns über die Relegation in die Bezirksklasse folgen wird. Das sind jene Mannschaften, mit denen wir uns nächstes Jahr erneut messen müssen und die wir schlagen müssen, um in der höheren Liga zu bestehen."

TSB 2: Giovanni Gentile (1) – Daniel Mucha (12/2), Tobias Schabel (6), Victor Geiger (4), Moritz Kienzle (4), Martin Reuter (2), Benjamin Göth (2), Robert Heer (1), Alexander Kaußler (1), Daniel Derer (1), Samuel Glaser, Tobias Kößer, Florian Kaller, Martin Anger

TVB 2: Nico Sonntag, Oliver Markel – Maximilian Wirbeleit (8/3), Michael Oppermann (4), Markus Thumm (4), Samuel Helm (1), Christian Bausch (1), Oskar Paul Heli, Micha Holzwarth, Joshua Holzwarth, Nick Aiple

Schiedsrichter: Ulrich Richter (HSG Winzingen-Wißgoldingen-Donzdorf)

Zuschauer: 45

Im eigenen Fanblock feierte der TSB Gmünd 2 die Meisterschaft in der Kreisliga A2. Das erfolgreiche Team im Bild, stehend von links nach rechts: Daniel Mucha, Victor Geiger, Moritz Kienzle, Jonas Bujnowska, Martin Anger, Benjamin Göth, Samuel Glaser, Markus Beirle, Max Eichler, Tobias Kößer, Martin Reuter, Tobias Schabel, Robert Heer, Alexander Kaußler, Florian Kaller, Benjamin Heinzmann, Giovanni Gentile. Vorne sitzend: Daniel Derer und Simon Frey. 

(Nico Schoch)