Körpersprache entscheidend: Erster Heimsieg für die TSB Jets

Aufatmen beim TSB Gmünd: Im sechsten Anlauf gelang nach langer Durststrecke der ersehnte erste Heimsieg. Beim 33:30-Erfolg über den SV Fellbach klappte nach dem Wechsel auf der Trainerbank noch nicht alles - doch Körpersprache und Aggressivität stimmen wieder.


Im sechsten Heimspiel gab es am Samstag in der Großsporthalle vor über 500 Zuschauern mit 33:30 (17:14) über den Tabellenletzten SV Fellbach den ersten Heimsieg seit dem 18. Mai 2019 - damals im Finale um die Meisterschaft der Württembergliga, ebenfalls gegen den SV Fellbach (35:23).  „Es war ein Erfolg der Mannschaft, die mit großem Kampfgeist über 60 Minuten sich voll ins Zeug legte“, freute sich das neue TSB-Trainergespann Michael Hieber und Andreas Rascher (plus Athletikcoach Christof Elser), das in der vergangenen Woche die glücklosen Stefan Klaus und Patrick Schamberger auf der Bank ablöste. „Wir haben viel mit den Jungs geredet, sie konnten zwar nicht alles perfekt umsetzen, was wir uns vorgenommen hatten. Entscheidend war von Anfang an der Wille, eine selbstbewusste Körpersprache und eine hohe Aggressivität vor allem in der Abwehr“, stellte Michael Hieber heraus. Das war besonders in den ersten zehn Minuten zu sehen. Als Sebastian Fabian den ersten Fellbacher Wurf von Till Wente abwehrte, sprangen alle auf der Gmünder Bank jubelnd hoch, als wäre das Spiel schon gewonnen. Aleksa Djokic verwandelte den Konter zum 1:0, Sven Petersen und Yannik Leichs erhöhten auf 3:0. Die Richtung stimmte beim TSB, obwohl Aaron Fröhlich, leicht gehandicapt durch Achillessehnenbeschwerden, beim Abschluss ungewöhnlich viele Fehler unterliefen. Sehr stark der Gmünder Abwehrmittelblock mit Christian Waibel, Thomas Grau und Stephan, die körperliche Präsenz zeigten, und vor allem mit einem Sebastian Fabian im Tor, der sensationell hielt. „Wir haben aber auch zu viele Leichtsinnsfehler gemacht“, argumentierte Fellbachs Spielertrainer Andreas Blodig, der selbst zwei Siebenmeter übers Tor ballerte. Über 3:1 und 5:2 (zwei Tore Petersen und je eins Jonas Waldenmaier und Wolfgang Bächle) zogen die Gmünder auf 9:5 weg. Doch dann schlich sich beim TSB Unsicherheit ein, die Fellbacher bliesen mit ihrem schnellen Laufspiel zur Aufholjagd und waren beim 9:8, trotz Unterzahl, wieder im Spiel. Aaron Fröhlichs erstes Tor in der 19. Minute zum 10:8 verhinderte den Ausgleich. Bis zum 12:10 blieb es eng – dann kam der große Auftritt von Max Dangelmaier. Innerhalb von zehn Sekunden (!) erhöhte er auf 14:10, vergab aber die Riesenchance zum 15:10. So blieb es bis zum 17:13 beim Vier-Tore-Vorsprung. Toth verkürzte zum 17:14-Pausenstand.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit stellte Michael Hieber sein Team etwas um. Tom Abt und Dangelmaier bekamen mehr Einsatzzeiten, Stephan Mühleisen spielte auch im Angriff. Das funktionierte zunächst ordentlich, Abt, Mühleisen und Dangelmaier (je 2) hießen die Torschützen bis zum 22:17. Als Bächle, Petersen und zweimal Fröhlich bei einem von Fabian abgewehrten Siebenmeter bis zu 45. Minute auf 26:20 erhöhten, schien der TSB-Sieg in trockenen Tüchern zu sein. Doch obwohl SV-Spielertrainer Andreas Blodig („Ich war nicht ganz fit“) jetzt auf der Bank blieb, gaben die Fellbacher nicht auf. Sie nützten plötzlich auftretende Unsicherheiten in der TSB-Abwehr aus und kamen vor allem über den Kreis mit einem 5:1-Lauf auf wieder auf 27:25 heran. Jetzt stand die Partie auf der Kippe und wurde zur Nervensache. Doch im Gegensatz zu den letzten Spielen blieben die Gmünder stabil. Waldenmaier, je zweimal Fröhlich und Bächle und einmal sogar Abwehrspezialist Christian Waibel sorgten dafür, dass der TSB immer den Drei-Tore-Vorsprung hielt, wenn die Fellbacher auf zwei Treffer herankamen. Die beiden Punkte waren aber erst sicher, als 27 Sekunden vor dem Abpfiff Wolfgang Bächle zum 33:30 einschoss.

TSB Gmünd: Sebastian Fabian, Daniel Mühleisen, Stephan Mühleisen (2), Wolfgang Bächle (4), Aleksa Djokic (3, 2/2), Yannik Leichs (3), Christian Waibel (1), Thomas Grau, Aaron Fröhlich (8, 1/0), Sven Petersen (3), Jonas Waldenmaier (4), Tom Abt (1), Tim Albrecht, Max Dangelmaier (4)
SV Fellbach: Krammer, Sedlacek, Sawada (2), C. Schäfer (1), F. Wente (2), M. Schäfer (5, 1/1), Dierl (2), Brunner (5), T. Wente (3), Blodig (3,2/0), Pfeil (3), Freudenreich, Kapp (1), Toth (3)


"Einen Schritt in die richtige Richtung gemacht" - Stimmen zum Spiel

Michael Hieber, TSB-Trainer: „Es war eine emotionale Woche für uns. Die Entscheidung zur Ablösung von Stefan Klaus war menschlich schwer, aber sachlich begründet. Andreas Rascher, Christof Elser und ich haben mit den Spielern viel gesprochen und Lösungen aufgezeigt. Es hat nicht alles geklappt. Aber die Spieler haben einen Schritt in die richtige Richtung gemacht“.
Andreas Rascher, Co-Trainer: „Vor einer Woche hätte ich es für unmöglich gehalten, nun beim TSB auf der Bank zu sitzen. Die Jungs haben absolut die Qualität, sich in der Oberliga zu behaupten. Ich will mithelfen, dieses Ziel zu erreichen“.
Andreas Blodig, SV-Spielertrainer: „Wir waren nicht clever genug, unsere Pläne richtig umzusetzen. Deshalb haben wir verdient verloren. Ich muss aber den Kampfgeist und die Mentalität meines Teams loben“.
Jürgen Rilli, Sportlicher Leiter TSB: „Mir hat die selbstbewusste Körpersprache unserer Mannschaft imponiert“.
Aaron Fröhlich, TSB-Spieler: „Jeder hat heute für den anderen gekämpft. Das ist der richtige Weg. In der zweiten Halbzeit haben wir aber zu viele Tore über den Kreis bekommen“.
Sven Petersen, TSB-Spieler: „Wir haben von Anfang die Aggressivität aus dem Training aufs Spielfeld übertragen können. So muss es bleiben“.
Christian Waibel, TSB-Spieler: „Endlich einmal sind wir in der Abwehr stabil geblieben“.
Sebastian Fabian, TSB-Torwart: „Es baut einen Torwart natürlich auf, wenn die Abwehr geschlossen steht. Das war besonders in den ersten 20 Minuten der Fall. Wir müssen das jetzt nur 60 Minuten durchhalten. Dann kommen wir aus der Abstiegszone auch wieder heraus.“
Jonas Waldenmaier, TSB-Spieler: „Unser Kampfgeist war überragend. Und endlich hatten wir auch in kniffligen Phasen auch ein bisschen Glück“.

© Gmünder Tagespost 24.11.2019 16:40 / Winfried Hofele


Mit solch toller Unterstützung kann doch wirklich nichts schief gehen: Die B1-Jugendfussballer des 1.FC Normannia Gmünd mit Trainer Konstantin Boschmann waren am Samstagabend zu Besuch in der Großen Sporthalle. Wir sagen Danke für euren lautstarken Support, Jungs! Ihr habt maßgeblich zu unserem ersten Heimsieg beigetragen.  dazu beigetragen, dass unser Oberliga-Team endlich den ersten Heimsieg bejubeln konnte! Wir wünschen euch viel Erfolg für die kommenden Aufgaben in der Verbandsstaffel und freuen uns auf ein baldiges Wiedersehen in der blau-gelben Hochburg!