Der Ausfall seines Spielmachers zwingt den TSB Gmünd zu Umstellungen – und setzt ungeahnte Kräfte frei. Mit einem breiten Rückraum, viel Bewegung und starken Tempospiel lassen die Jets dem TV Neuhausen/Erms beim 38:32 (20:14) kaum eine Chance. Bis auf eine kurze Schwächephase lässt dieser Abend wenig Wünsche offen.

Spektakulär war es, was der TSB Gmünd seinen 750 Fans bot, über weite Strecken sogar erstaunlich souverän. Einzig das Sahnehäubchen wollte nicht gelingen: Lenny Schwenk bekam einen Kempa-Trick von Simon Neumaier perfekt unter Kontrolle, scheiterte allerdings am Torhüter der Gäste. „Das nehme ich ihm übel“, meinte Neumaier hinterher augenzwinkernd. Denn die Partie war längst entschieden und die beiden A-Jugendlichen hatten ihren Teil dazu beigetragen. Der 18-jährige Schwenk hatte seine ersten drei Regionalliga-Tore erzielt – und gab mit seiner Zusage für eine weitere Saison beim TSB gleich noch ein starkes Zeichen.

Spektakulär war es, was der TSB Gmünd seinen 750 Fans bot, über weite Strecken sogar erstaunlich souverän. Einzig das Sahnehäubchen wollte nicht gelingen: Lenny Schwenk bekam einen Kempa-Trick von Simon Neumaier perfekt unter Kontrolle, scheiterte allerdings am Torhüter der Gäste. „Das nehme ich ihm übel“, meinte Neumaier hinterher augenzwinkernd. Denn die Partie war längst entschieden und die beiden A-Jugendlichen hatten ihren Teil dazu beigetragen. Der 18-jährige Schwenk hatte seine ersten drei Regionalliga-Tore erzielt – und gab mit seiner Zusage für eine weitere Saison beim TSB gleich noch ein starkes Zeichen.
Extra-Training für Extra-Schwung
„Es ist natürlich unsere Philosophie, dass wir gemeinsam mit den ganz jungen Spielern wachsen wollen und da sind wir auf einem guten Weg“, war Trainer Aaron Fröhlich voll des Lobes: „Andererseits sind wir aktuell auch auf diese Jungs angewiesen.“ Denn Spielmacher Tom Abt konnte mit einem Bänderriss in beiden Beinen nur zuschauen. Eine Ausnahmesituation, auf die sich der TSB mit einer zusätzlichen vierten Trainingseinheit am Freitagabend akribisch vorbereitet hatte. Als es gegen den unberechenbaren Aufsteiger aus Neuhausen ernst wurde, gab es lange Zeit auch keinerlei Anlass zur Sorge.

Denn für den verletzten Abt hatten die Hausherren einen Eins-Zu-Eins-Ersatzparat. Yannik Leichs übernahm sofort die Rolle als Vollstrecker, Vorbereiter und emotionaler Leader. Defensiv musste Leichs besonders schwer schuften – sein direkter Gegenspieler war der 2,07 Meter große Rückraumriese Patrik Letzgus, der der Gmünder Abwehr immer wieder Probleme bereitete und es letztlich auf elf Tore brachte. Nach dem anfänglichen Rückstand fand der TSB aber immer bessere Mittel. Torwart Daniel Mühleisen meldete sich mit zwei Paraden an, im schnellen Gegenstoß ließ Niklas Burtsche seine ersten beiden Fehlwürfe vergessen machen und glich zum 6:6 (12.) aus. Leichs warf die Jets in Front und hatte beim 10:9 (19.) die Hälfte aller Gmünder Tore erzielt.
In Unterzahl zieht der TSB erstmals davon
Vorne geduldig, hinten gallig – so übernahm der TSB die Kontrolle. Mit einem Lattentreffer hatte Burtsche zunächst Pech, war in der Abwehr aber umgehend hellwach. Einen misslungenen Rückpass der Gäste fing der Linksaußen im Tiefflug ab und hatte dann wenig Mühe, zum 14:11 (24.) ins leerstehende Tor einzuwerfen. Fünfmal in Folge traf Burtsche fortan eiskalt und sorgte für ein komfortables 18:12-Polster (26.). Trotz einer Zeitstrafe gegen Christian Waibel kam der TSB-Express ins Rollen.

Die Chancenverwertung stimmte, auch die zweite Reihe konnte sich auszeichnen. Lenny Schwenk vertrat Leichs und übernahm gewitzt die Regie. Erst traf der Teenager selbst und als sein Trainer schon zur Auszeit greifen wollte, packte er aus der Bedrängnis einen feinen Pass auf Stefan Scholz aus, der den 20. Treffer erzielte. Als Burtsche direkt nach Wiederanpfiff den nächsten Konter zum 21:14 (31.) vollstreckte, wirkten die Gäste bereits geschlagen. Variabel, geduldig und sicher spielte der TSB weiter. Als Rechtsaußen Wolfgang Bächle zweimal nacheinander an TV-Torwart Marc Vogel scheiterte, schien das zunächst nicht allzu schwer ins Gewicht zu fallen.
Nur ein kurzer Wackler – dann zaubern die Jungen
Nach Burtsches 24:18 (36.) aber stotterte der TSB-Motor. Scholz traf nach einem abgepfiffenen Zeitspiel zwar ins Tor, wurde dafür aber mit einer umstrittenen Zeitstrafe vom Feld gestellt. Neuhausens Spielmacher Valentin Mosdzien drehte hingegen auf und leitete den 5:0-Lauf seines Teams ein. In dieser schweren Phase vermissten die Gmünder ihren Regisseur Abt wohl schmerzlich. Stattdessen übernahm Kai Schäffner nun die Verantwortung, zog Fouls und durchbrach mit einem Rückraumwurf zum 25:23 (43.) die siebenminütige Torflaute. Eine gegnerische Auszeit half dem TSB, um kurz durchzuschnaufen.

Glück hatten die Gmünder, als Manuel Bauer einen Tempogegenstoß kläglich vergab. Der TSB war deutlich konsequenter und hatte immer die passende Antwort parat. Burtsche als cooler Siebenmeterschütze und der unbekümmerte Schwenk beruhigten die Nerven. In doppelter Überzahl zogen die Jets auf fünf Tore davon. Als sich Andreas Maier zweimal stark am Kreis durchsetzte und auf 34:28 (54.) stellte, ging es längst nur noch um die Höhe des Resultates. Torwart Tobias Klemm konnte sich nach seiner Einwechslung sofort auszeichnen und schickte mit einem weiten Pass Burtsche auf die Reise, der sich trotz anfänglicher Schwierigkeiten zum besten Werfer aufschwang. Die „Jungen Wilden“ glänzten in der Schlussphase. Der Kempa-Trick misslang zwar, stattdessen setzte Florian Abele mit dem 38:32 den umjubelten Schlusspunkt.
Die Tabellenspitze vor Augen
Zumindest für eine Nacht durfte sich der TSB Gmünd (21:7 Punkte) über die Tabellenführung freuen. Die HSG Albstadt (23:7) zog zwar am Sonntagabend mit einem Pflichtsieg über Schlusslicht TSV Blaustein vorbei, der TSB aber hat noch das Nachholspiel am kommenden Samstag (19:30 Uhr / Große Sporthalle) gegen den Neuling TuS Steißlingen in der Hinterhand. „Unseer Ziel ist klar“, nimmt Fröhlich den nächsten Heimsieg fest ins Visier: „Wir werden alles ins letzte Spiel des Jahres hineinlegen. Unabhängig vom Tabellenplatz, von dem wir uns zum jetzigen Zeitpunkt absolut nichts kaufen können.“












































