Bei der stark aufgelegten MTG Wangen startet der TSB Gmünd am Samstag (20 Uhr / Argenhalle) seine Serie von vier Auswärtsspielen in Folge. Trainer Aaron Fröhlich muss ein kniffliges Personalpuzzle lösen, will aber keine Ausreden gelten lassen.

Die ersten Ergebnisse stimmen, dennoch ist die Situation für den TSB Gmünd nach nur drei Spielen extrem herausfordernd. Gerade erst hatten die „Jets“ ihre 30:33-Niederlage in Plochingen vergessen gemacht und sich einen 21:19-Heimsieg über den guten Aufsteiger SG Weinstadt erkämpft, da folgte schon der nächste Wermutstropfen. Bereits in der ersten Halbzeit hatte sich Rückraumspieler Yannik Leichs an der Leiste verletzt und spielte zwar weiter, musste aber in der Trainingswoche aussetzen. Eine Woche zuvor war schon Spielmacher Tom Abt umgeknickt und deshalb angeschlagen ins zweite Heimspiel gegangen. Die bitterste Nachricht traf Patrick Watzl. Der Linkshänder musste sich am Dienstag, einen Tag vor seinem 23. Geburtstag, einer Meniskus-Operation unterziehen ist damit für mehrere Wochen außer Gefecht.

Die ersten Ergebnisse stimmen, dennoch ist die Situation für den TSB Gmünd nach nur drei Spielen extrem herausfordernd. Gerade erst hatten die „Jets“ ihre 30:33-Niederlage in Plochingen vergessen gemacht und sich einen 21:19-Heimsieg über den guten Aufsteiger SG Weinstadt erkämpft, da folgte schon der nächste Wermutstropfen. Bereits in der ersten Halbzeit hatte sich Rückraumspieler Yannik Leichs an der Leiste verletzt und spielte zwar weiter, musste aber in der Trainingswoche aussetzen. Eine Woche zuvor war schon Spielmacher Tom Abt umgeknickt und deshalb angeschlagen ins zweite Heimspiel gegangen. Die bitterste Nachricht traf Patrick Watzl. Der Linkshänder musste sich am Dienstag, einen Tag vor seinem 23. Geburtstag, einer Meniskus-Operation unterziehen ist damit für mehrere Wochen außer Gefecht.
Aus der Not eine Tugend machen
Wo die Saison gerade erst begonnen hat, ist der TSB schon schwer gebeutelt. Zumal der Verein immer noch warten muss, ob denn ein Zweitspielrecht für den Göppinger A-Jugendlichen Lenny Schwenk erteilt wird. Diese Alternative würde gut tun. Denn gegen Weinstadt musste der TSB nach der frühen Roten Karte gegen Niklas Burtsche 40 Minuten lang ohne einen gelernten Linksaußen auskommen. Zumindest äußerlich nimmt es der Trainer gelassen. „Natürlich lässt sich mit weniger Spielern nicht optimal trainieren“, sagt Aaron Fröhlich. Die Personalsituation dürfe aber keine Ausrede sein, um nicht doch das Bestmögliche herauszuholen: „Wir machen aus der Not eine Tugend und wollen denen, die da sind, möglichst viel Spielzeit geben. Ich bin guter Dinge, dass wir gestärkt daraus hervorgehen.“
Voller Einsatz – nicht nur körperlich
Zumindest auf einen anderen Youngster kann Fröhlich wieder bauen. Simon Neumaier nimmt angesichts des Watzl-Ausfalls eine wichtige Rolle ein, um den formstarken Stefan Scholz im rechten Rückraum zu entlasten. Völlig unbekümmert spielte der 18-Jährige bei seinen ersten Einsätzen im TSB-Dress auf, parallel läuft er für JANO Filder in der A-Jugend-Bundesliga auf und fehlte daher am vergangenen Wochenende. „Wir können jeden gut gebrauchen“, betont Fröhlich: „Denn wir haben keinen Spieler, der in der dritten Reihe steht.“

Das Team hat verinnerlicht, dass es jede Woche an sein Limit kommen muss. Diese Ernsthaftigkeit ist der positive Nebeneffekt des Plochingen-Patzers. „Am körperlichen Einsatz mangelt es bei uns selten“, so Fröhlich, „oft ist es eher eine Frage der Konzentration. Im Handball ist es oft entscheidend, ob ich weiß, was mein Mitspieler macht oder ob jeder macht, was er will.“ Gegen Weinstadt war das besonders im Abwehrverband zu sehen, während es offensiv haperte. Mit 21 erzielten Treffern werden üblicherweise keine Spiele gewonnen, doch die lediglich 19 Gegentore waren ein herausragender Wert.
Eine Spitzenabwehr für ein Spitzenteam
Die Abwehr genießt bei Fröhlich weiterhin oberste Priorität. Gleichzeitig fordert er aber „mehr Selbstvertrauen, mehr Mut und mehr Zielstrebigkeit“ im Angriff. Selbst dann, wenn die Personallage es knifflig macht, sich in der Vorbereitung abzustimmen. Nicht die besten Voraussetzungen, um sich wie schon in der Vorsaison als Spitzenteam der Regionalliga zu etablieren. Wobei die wöchentliche Diskussion um die Favoritenrolle des TSB den Trainer völlig kalt lässt. „Es geht einfach nur darum, dass wir unsere Leistung abrufen und das umsetzen, was wir uns vornehmen.“

Das müssen die Gmünder nun einen Monat lang ohne den Rückhalt ihres heimischen Publikums schaffen. Ein Heimrechtstausch und eine Spielverlegung haben dazu geführt, dass der TSB (4:2 Punkte) vier Auswärtsfahrten in Folge absolvieren muss. Diesen Samstag geht es zur MTG Wangen (3:3). Nach kurzer Pause führt die Reise zur HSG Albstadt (4:2), zur perfekt gestarteten HSG Willstätt/Hanauerland (6:0) sowie zum Nachbarn VfL Waiblingen (2:4). Spätestens nach diesem Mammutprogramm werden die Gmünder wissen, wo sie wirklich stehen. Wobei Fröhlich bekanntermaßen immer nur auf das nächste Spiel schaut und mit dem Terminplan auch gar kein Problem hat: „Natürlich ist das für unsere Zuschauer schade, aber für uns als Mannschaft spielt das eigentlich keine Rolle. Wir sind sogar froh, dass wir diese erste weite Fahrt dann schon hinter uns haben.“
Zu Gast in der „Hölle Süd“
Im Allgäu muss sich der TSB vor einer der stimmungsvollsten Kulissen ligaweit beweisen. Schon in der Vorsaison blieb in der berüchtigten „Hölle Süd“ in Wangen kein Platz frei, als sich die Gmünder nach zähem Ringen doch recht souverän mit 34:30 durchsetzte. Nur knapp konnte die MTG Wangen die Klasse halten, präsentiert sich derzeit aber umso besser. Die 29:40-Auftaktpleite in Heddesheim war schnell verdaut, weil die MTG vor heimischer Kulisse den HC Neuenbürg mit 30:29 überraschte und mit dem 33:33-Remis beim TV Neuhausen/Erms gleich den nächsten Zähler einsammelte. Allerdings hatte Wangen nach einer Drei Tore-Führung zwei Minuten vor Ende sogar noch einen Sieg verschenkt.
„Sie wissen genau, was sie können und was für sie nötig ist, um Spiele zu gewinnen“, sagt Aaron Fröhlich über den Gegner, bei dem rein spielerisch die Brüder Aaron und Elia Mayer im Rückraum herausragen: „Vor allem in ihrer eigenen Halle legen sie ganz viel in die Waagschale. Wir wissen, was uns erwartet und sind bereit für die nächsten Herausforderungen – mit allem, was da dazu gehört. Wir stellen uns dem und wollen zeigen, dass wir die bessere Mannschaft sind.“
TSB: Immer, Klemm, D. Mühleisen – Abt, J.Leichs, Y. Leichs, Maier, Schäffner, Neumaier, Scholz, Abele, Bächle, Burtsche, S. Mühleisen, Waibel, Waldenmaier

(Text: Nicolas Schoch - Bilder: Frank Bieg)