Hiobsbotschaft beim TSB: Saisonaus für Thomas Grau?

Die Negativspirale beim TSB Gmünd dreht sich weiter. Zur sportlichen Misere – in den vergangenen acht Partien gelang nur ein Sieg, verbunden mit dem Abrutschen in die Abstiegszone – gesellen sich nun auch noch ernsthafte Verletzungssorgen. Sommerneuzugang Thomas Grau, der sich längst zu einer festen Größe in Rückraum und Abwehr entwickelt hat, muss sich einer Operation am Knie unterziehen.

Es ist der nächste Nackenschlag für die ohnehin schon kriselnde TSB-Abwehr, die sich bei der 31:39-Niederlage in Schutterwald alles andere als oberligareif präsentierte: Mit Thomas Grau muss der Ausfall von einem der erfahrensten Akteure verkraftet werden. Dem Neuzugang vom Ligakonkurrenten TSV Zizishausen, der sich offensiv im linken Rückraum sowie defensiv an der Seite von Abwehrchef Christian Waibel eigentlich unverzichtbar gemacht, droht eine monatelange Pause. „Diese Nachricht hat uns hart getroffen, eine echte Hiobsbotschaft“, erklärten die beiden Trainer Michael Hieber und Andreas Rascher nach der Auswärtsschlappe in der Ortenau.
 
In der vergangenen Trainingswoche hatte Grau aufgrund anhaltender Schmerzen im Knie das Training abbrechen müssen. Grund dafür: Ein seit längerer Zeit anhaltendes Patellaspitzensyndrom, oftmals auch als „Springerknie“ bezeichnet. Eine solche Überbelastung am Knochen-Sehnen Übergang der Kniescheibe tritt häufig bei sogenannten Sprungsprtarten, wie eben Handball, auf und ist für die Betroffenen eine sehr schmerzhafte, langwierige Geschichte. Konservative Heilungsmethoden sind bei Grau fehlgeschlagen, weshalb eine Operation am Knie unausweichlich geworden ist. Da die Heilungsdauer gewöhnlich zwischen zwei und vier Monaten beträgt, bedeutete diese Nachricht das voraussichtliche Saisonaus für Thomas Grau im TSB-Dress. Der letzte Oberliga-Spieltag steht Anfang Mai auf dem Programm.
Nicht nur für den Spieler selbst, sondern auch für die gesamte Gmünder Mannschaft sind die Folgen bereits jetzt zu spüren. Der Kader ist ausgedünnt, da bekanntlich Dominik Sos berufsbedingt für die verbleibenden drei Partien vor Weihnachten ausfallen und vermutlich auch in der Rückrunde nur sporadisch zur Verfügung stehen wird. Nur noch fünf Rückraumspieler sind aktuell einsatzbereit – den A-Jugendlichen Tom Abt und Tim Albrecht, der sich in den vergangenen Wochen immer wieder mit Schulterproblemen herumplagte, bereits eingerechnet.
 
Die Suche nach Alternativen läuft beim TSB deshalb auf Hochtouren. Für das Trainertrio Hieber, Rascher und Elser besteht einerseits die Möglichkeit, Spieler aus dem eigenen Unterbau hochzuziehen. Allerdings ist der Sprung aus der A-Jugend Württemberg-Oberliga oder Herren-Bezirksklasse doch ein relativ großer. Kein Wunder also, dass es Hieber in Betracht zieht, Ex-Spieler mit Oberliga-Erfahrung zu reaktivieren. Besonders zwei Namen fallen in diesem Zusammenhang: Lukas Waldenmaier (24) sowie Jan Häfner (26), die nach dem Aufstieg im Sommer ihre Handballschuhe aus beruflichen und privaten Gründen (vorerst) an den Nagel gehängt hatten. Beide haben in den bisherigen vier Oberliga-Jahren des TSB schon unter Beweis gestellt, dass sie die nötige Qualität besitzen, um vor allem die Abwehr zu stabilisieren. Insbesondere die „W&W-Connection“, wie Michael Hieber das Gespann aus Christian Waibel und Lukas Waldenmaier im defensiven Mittelblock gerne bezeichnete, überzeugte mit Erfahrung und Eingespieltheit. Eben genau das, was der krisengeschüttelte Oberligist jetzt benötigt.

Offiziell zu vermelden gibt es allerdings noch nichts. Kommenden Sonntag (17:30 Uhr) muss der TSB beim starken Tabellensechsten TSG Söflingen antreten.

(Nico Schoch)