Der erste Auftritt dieser Saison vor eigenem Publikum verlief sowohl für die A- als auch für die C-Junioren des TSB Gmünd alles andere als nach Wunsch. Als einzig siegreiche Mannschaft ging die D-Jugend aus dem ersten Oktober-Wochenende hervor und bleibt damit weiterhin verlustpunktfrei.
A-Jugend – Unglückliche Niederlage trotz 40 Minuten Power-Handball
Missglückte Heimspielpremiere für die A-Junioren des TSB: Selbst ein Fünf Tore-Vorsprung in der zweiten Halbzeit genügte dem Team von Trainer Aaron Fröhlich nicht, um die Partie gegen den SV Kornwestheim in sichere Bahnen zu lenken. Am Ende ging die Kraft aus, nach einer hektischen Schlussphase mit umstrittener Schiedsrichterentscheidung und Pfostentreffer in letzter Sekunde zogen die Gmünder mit 32:33 (15:14) den Kürzeren.
Es kommt nicht oft vor, dass sich ein ambitionierter Sportler wie Aaron Fröhlich trotz einer Niederlage – allen voran, wenn sie derart bitter ausgefallen war – vollkommen zufrieden mit der Leistung seines Teams zeigte. "Wir haben es über weite Strecken sehr gut gemacht und uns nur wenige taktische Fehler geleistet", befand der TSB-Jugendtrainer und fügte fast schon entschuldigend hinzu: "Dass wir am Ende eingebrochen sind, war einfach der Müdigkeit geschuldet."
Dabei war das, was seine Jungs über weite Strecken geboten hatten, Power-Handball vom allerfeinsten. Und das obwohl mit Jonas Schmutzert und Kai Kiesel zwei Stammkräfte verletzungsbedingt nicht zur Verfügung standen. Die Gmünder hatten zunächst einen schweren Start mit 1:4-Rückstand (6.) wegzustecken und ärgerten sich beim 4:7 nach zwölf Minuten bereits über ihren dritten Pfostentreffen, kämpften sich aber verbissen zurück und präsentierten sich dann vor allem konsequenter im Abschluss. Spätestens ab dem 8:8-Ausgleich (17.) war der TSB von der Spielanlage klar erkennbar besser. Im Tor lief Sascha Grützmacher zur Höchstform auf, im Angriff war allen voran auf das kongeniale, treffsichere Duo Valentin Pick und Tom Abt Verlass. Nachdem Hannes Kauderer den TSB mit dem 10:9 (19.) erstmals in Front geworfen hatte, erhöhte Pick mit einem Doppelschlag auf 12:10 (23.) und Abt sogar auf 15:12 (28.). Der vermeintlich komfortable Drei Tore-Vorsprung schmolz aber noch in der letzten Minute vor der Pause dahin, mit Ertönen der Sirene überwand Yannik Oral aus sieben Metern Grützmacher zum 15:14. Der TSB hätte nach einer spielerisch starken Vorstellung höher führen können, wenn nicht sogar müssen – so blieb alles offen.
Kornwestheim blieb auch im zweiten Durchgang hartnäckig und ließ sich nicht abschütteln, obwohl die Gmünder am Drücker blieben. Immer wieder gelang es den TSB-Rückraumschützen sich in Szene zu setzen und dann auch eiskalt abzuschütteln. Der B-Jugendliche Arian Pleißner markierte mit dem 21:16 (37.) bereits seinen zweiten Treffer gegen teils zwei Jahre ältere und körperlich überlegene Gegenspieler. Dennoch gelang es der Fröhlich-Sieben zu keinem Zeitpunkt, das Geschehen wirklich zu beruhigen und so war auch das Fünf Tore-Polster rasch wieder futsch. Nach vier Toren in Folge zum 21:20 (42.) lagen die Gäste wieder in Schlagdistanz. Dass auf der Gegenseite Tom Abt glänzend Verantwortung übernahm und sich immer wieder geschickt seiner Manndeckung entzog, konnte nicht darüber hinweg täuschen, dass den Hausherren allmählich die Kräfte schwanden. Mit Einzelaktionen hielten Abt sowie seine beiden starken Nebenmänner Pick und Kauderer zumindest weitere zehn Minuten eine Zwei Tore-Führung aufrecht. In der Abwehr allerdings fand der TSB ohne Wechselmöglichkeiten im Mittelblock keinen Zugriff mehr und auch Rückhalt Grützmacher schaffte es nicht mehr, an die zahlreichen Paraden aus dem ersten Durchgang anzuknüpfen. Als sich die kampfstarken Kornwestheimer mit dem 28:28-Ausgleich (54.) belohnten, stand die Partien endgültig auf der Kippe. Mit einem Kraftakt gelang es den Gmündern noch drei weitere Male, jeweils ein Tor vorzulegen, doch der SVK zog umgehend wieder gleich.
Als ob die 150 Zuschauer beim ebenso tor- wie temporeichen Handballspektakel nicht ohnehin schon vollständig auf ihre Kosten gekommen wären, boten die letzten drei Minuten Dramatik pur. Beim 31:31-Gleichstand scheiterte Pleißner aus dem Rückraum am Keeper, im direkten Gegenzug brach Roman Salathe durchgebrochen und markierte erstmals seit der 17.Minute wieder die Gästeführung – doch es herrschte Verwirrung. SVK-Trainer Rafet Oral hatte die Grüne Karte gelegt, der Treffer wurde zunächst ohne jegliche Proteste aberkannt. Doch zum Entsetzen der Gmünder nahmen die Unparteiischen ihre Entscheidung zurück, nachdem die Auszeit bereits so gut wie abgelaufen war. Der Treffer zum 31:32 zählte nun doch und stellte den Wendepunkt dar. Abt sorgte mit seinem zehnten Treffer für den Ausgleich und holte zusätzlich eine Zeitstrafe heraus. Die numerische Überlegenheit nutzte dem TSB aber ebenso wenig wie die Grützmachers Glanztat gegen Nils Becker, beim folgenden Nachwurf von Niklas Bolkart war der Tormann machtlos. 30 Sekunden verbleiben den Gmündern für ihren letzren Angriff, um zumindest noch einen Punkt zu retten. Arian Pleißner wurde auf Linksaußen freigespielt, doch sein Wurf aus spitzem Winkel prallte vom Innenpfosten ab – die Kornwestheimer Bank sprang jubelnd auf, die Gastgeber sanken enttäuscht zu Boden, denn die äußerst bittere 32:33-Heimniederlage war besiegelt.
Bei Aaron Fröhlich war der Ärger über unnötig hergeschenkte Punkte schnell abgeklungen, der TSB-Coach lobte stattdessen die Fortschritte seines Teams in den vergangenen Wochen: "Im ersten Moment ist dieses Ergebnis natürlich schmerzhaft, weil wir über weite Strecken vorne lagen, das Spiel diktiert haben und überhaupt keine Probleme hatten, uns Torchancen herauszuspielen. Am Ende sind wir müde geworden, dennoch bin ich mit der Leistung sehr zufrieden." Lobend hob Fröhlich zudem hervor, dass die Kombination mit den Kreisläufern wesentlich besser funktioniert habe als in den vorherigen beiden Partien. "Das stimmt mich ziemlich glücklich, so können wir natürlich weiter arbeiten", resümiert der 29-Jährige.
Den Blick auf die Tabelle scheut Fröhlich hingegen: Mit 2:4 Punkten liegen die Gmünder vorerst im grauen Mittelfeld der Württemberg-Oberliga. Die nächste Hürde wartet am Samstag, 12.Oktober (14:30 Uhr /Bottwartalhalle Steinheim-Kleinbottwar) bei der punktgleichen HABO Bottwar.
TSB: Sascha Grützmacher, Julian Sacher, Dennis Slonek – Tom Abt (10), Valentin Pick (8), Hannes Kauderer (5), Vincent Pick (4), Patrick Watzl (3), Arian Pleißner (2), Louis Waldraff, Simeon Kratochwille, Florian Krazer, Can Oktay, Frank Ott
SVK: Julian Sickinger – Niklas Bolkart (9), Yannik Oral (9/6), Roman Salathe (8), Nico Schöck (4), Valentin Pesch (1), Nathan Tesfay (1), Nils Becker (1), Juan Steban Charry Salcedo, Moritz Trapp, Luis Kühn
Siebenmeter: TSB 2/0 – SVK 6/6
Zeitstrafen: TSB 6 Minuten – SVK 8 Minuten
Schiedsrichter: Daniel Paul, Andreas Sapper (TV Steinheim/Albuch)
Zuschauer: 150
C-Jugend – Nur eine Halbzeit lang auf Augenhöhe
Verpatzter Saisonauftakt für die C-Junioren des TSB Gmünd in der Bezirksklasse Stauferland: Bei der 16:26 (9:12) – Niederlage gelang es der Mannschaft Trainer Hermann Stegmaier nur im ersten Durchgang, den starken Gästen von der JSG Göppingen Paroli zu bieten.
Zum Start in die neue Ligasaison bekamen die TSBler gnadenlos ihre Grenzen aufgezeigt. Schnell geriet man 0:3 ins Hintertreffen, erst nach fünf Minuten erzielte Lukas Westenburger den ersten Heimtreffer. Danach steigerte sich die Gmünder Defensive einschließlich dem gut aufgelegten Tormann Lucas Schmutzert und kämpfte sich zurück. Im Spiel nach vorne allerdings schaffte es das Stegmaier-Team nicht, seine zahlreichen Ballgewinne und Gegenstöße auch konsequent zu nutzen. In einer Partie, in der beide Angriffsreihen nicht ihren besten Tag erwischt hatten, lag der TSB über 3:4 (10.), 5:7 (14.) und 8:9 (22.) zwar auf Tuchfühlung, verpasste es aber auszugleichen. Zumindest im ersten Durchgang waren die Gmünder auf Augenhöhe – umso bitterer, dass sich diese Tatsache nicht im Ergebnis widerspiegelte. Mit einem 9:12-Rückstand ging es zurück in die Kabine.
Auch im zweiten Durchgang erwischten die Hausherren einen Fehlstart, so dass beim 9:16 (33.) eine deutliche Differenz auf der Anzeigetafel stand. Die Göppinger, deren Offensivbemühungen weitestgehend auf dem Rückraumhünen David Roth (10 Tore) und dem ebenfalls groß gewachsenen Kreisläufer Julian Grund (6) beruhten, schufen in der Folgezeit klare Verhältnisse. Körperlich unterlegene TSBler fanden kaum noch ein Durchkommen, die Kräfte standen und so kam es letztlich zu ernüchternden, deutlichen 16:26-Heimschlappe. Auch wenn die Gäste unterm Strich ein hochverdienter Sieger waren, mussten sich die Gmünder doch über ihre zahlreichen Abspielfehler und ungenutzten Torchancen ärgern. Mit mehr Effizienz hätte man die Partie zumindest ausgeglichener gestalten können.
Die Chance, es besser zu machen, bietet sich bereits am kommenden Samstag (16:45 Uhr / Forstberghalle) bei der HSG Wangen/Börtlingen, ihrerseits mit drei Siegen glanzvoll in die neue Runde gestartet.
TSB: Lucas Schmutzert, Hannes Kolb – Noel Reibstein (6), Lukas Westenburger (3), Paul Arnholdt (3/1), Efan Illi (1), Niklas Levin Retzler (1), Timothy Friedel (1), Florian Kruspel (1), Felix Vatheuer, Dejan Milic, Magnus Waibel, Sebastian Vlasin
JSG: Kimi Kückmann – David Roth (10), Julian Grund (6), Friso Fischer (5), Marlon Nick Zentner (3/2), Noah Meidl (1), Mathis Braun (1), Felix Hohlbauch, Laurin Friton, Giuseppe La Mattina, Patrick Schmidt
Siebenmeter: TSB 2/1 – JSG 2/2
Zeitstrafen: keine
Schiedsrichter: Jonas Sommerlatte (TV Jahn Göppingen)
Zuschauer: 50
D-Jugend – Handballkrimi gewonnen, weiße Weste gewahrt
Den zweiten Sieg im zweiten Saisonspiel fuhren die D-Junioren des TSB Gmünd ein. Das Team von Trainer Lukas Waldenmaier drehte ein heiß umkämpftes Auswärtsspiel bei der Aalener Sportallianz mit einer starken Abwehrleistung in einen 17:16 (7:9) – Erfolg und stehen somit vorerst an der Tabellenspitze der Bezirksklasse Stauferland.
Die 40 Zuschauer in der Wasseralfinger Talsporthalle erlebten am Tag der deutschen Einheit eine äußerst kurzweilige und bis zum Ende spannende Begegnung. Die vom Ex-TSB-Spieler Jonas Kraft trainierten Hausherren erzielten die ersten beiden Treffer, doch umgehend drehten die Gmünder den Spielstand auf 2:3 (6.) und lagen bis zum 6:7 (13.) stets hauchdünn vorne. Anschließend zogen allerdings die Aalener das Momentum auf ihre Seite und erspielten sich eine 9:7-Führung, während der TSB vor der Pause acht Minuten ohne eigenen Treffer blieb. Nach dem Seitenwechsel deutete zunächst nicht auf eine Wende im Spielfverlauf hin, stattdessen zog die vom zwölffachen Torschützen Marius Bürgermeister angeführte Sportallianz sogar auf 13:9 (25.) davon. Die ausgeglichenere Mannschaft mit insgesamt sieben verschiedenen Torschützen boten aber die Gmünder, die sich zu keinem Zeitpunkt aufgaben und mit einer verbesserten Defensivarbeit zurück ins Spiel fanden. Raphael Schnaufer, Dennis Bruch und Nelly Schramel sorgten mit drei Toren in Folge für den 13:12-Anschluss (30.). Wenig später gelang Ruben Hermann der mittlerweile verdiente 14:14-Gleichstand (34.) und die Geduld zahlte sich aus, als Eronik Haklaj die Blau-Gelben nach langem Warten erstmals wieder mit 14:15 (36.) in Front warf. Aalen gelangte durch Bürgermeister durch Bürgermeister noch zweimal zum Ausgleich, die besseren Nerven aber bewies das furios aufspielende Team des TSB: 20 Sekunden vor dem Ende erzielte Tim Pfisterer den umjubelten 16:17-Siegtreffer – der späte, aber verdiente Lohn für eine starke kämpferische Kollektivleistung.
Mit der perfekten Startbilanz von 4:0 Punkten tankte das Waldenmaier-Team nicht nur kräftig Selbstvertrauen, sondern befindet sich nun auch auf bestem Wege, sich in der Spitzengruppe der Bezirksklasse festzusetzen. Die bisher gezeigten Leistungen gilt es nun zu bestätigen, um am Sonntag (16:15 Uhr / Große Sporthalle) auch gegen die TSG Schnaitheim zu bestehen.
AA: Matej Boley – Marius Bürgermeister (12/1), Janne Albiez (2), Dario Strehle (1), Hans Sauermann (1), Mika Huber, Julian Geisser, David Schröter, Elias Wittek, Jannik Cyganek, Johannes Mehser
TSB: Max Wollmann – Raphael Schnaufer (5/1), Tim Pfisterer (3), Jakob Westenburger (3/1), Ruben Hermann (2), Eronik Haklaj (2), Nelly Schrammel (1), Dennis Bruch (1), Robin Jan Krotschak
Siebenmeter: AA 1/1 – TSB 5/2
Zeitstrafen: AA 4 Minuten – TSB 0 Minuten
Schiedsrichter: Cemre Tuna (TV Altenstadt)
Zuschauer: 40
Ausblick: Die Partien der Junior Jets am kommenden Wochenende
Fast ausschließlich Auswärtsreisen stehen am zweiten Oktoberwochende auf dem Programm – ein gutes Omen für die TSB-Youngster? In fremder Halle gab es in der noch jungen Saison bislang keine Niederlage zu beklagen. Einzig und allein die D-Junioren dürfen sich vor heimischem Publikum präsentieren und wollen dabei auch im dritten Spiel ihre weiße Weste wahren: Die Waldenmaier-Truppe bestreitet am Sonntag das Vorspiel zum Oberliga-Kracher der Ersten Mannschaft gegen die HSG Konstanz II.
Samstag, 12.Oktober, 14:30 Uhr – Bottwartalhalle Steinheim-Kleinbottwar: Handballregion Bottwar – TSB Gmünd (A-Jugend Württemberg-Oberliga)
Samstag, 12.Oktober, 16:45 Uhr – Forstberghalle Wangen: HSG Wangen/Börtlingen – TSB Gmünd (C-Jugend Bezirksklasse)
Sonntag, 13.Oktober, 15:30 Uhr – Sporthalle am See: HC Alpla Hard – TSB Gmünd (B-Jugend Württembergliga)
Sonntag, 16.Oktober, 16:15 Uhr – Große Sporthalle: TSB Gmünd – TSG Schnaitheim (D-Jugend Bezirksklasse)
(Texte: Nico Schoch – Bilder: Nico Schoch, Ralf Watzl)