Die Nachwuchshandballer des TSB Gmünd erlebten einen höchst erfolgreichen ersten Heimspieltag: Sowohl bei den B- als auch bei den D-Junioren sahen die Zuschauer in der Großen Sporthalle zwei völlig verschiedene Halbzeiten – beide Male aber mit dem erfolgreichen Ende für die Gmünder. Besonders das Team von Trainer Philipp Schwenk sorgte mit dem 34:33-Coup gegen Friedrichshafen für Nervenkitzel und Dramatik pur.

 

„Ich habe selbst nicht mit diesem Sieg gerechnet“, befand TSB-Trainer Philipp Schwenk nach Spielende. Um zu ermessen, welch kleine Sensation seinen Jungs gelungen ist, lohnt sich ein kurzer Blick zurück: Mit dem nahezu gleichen Aufgebot – Neuzugang Arian Pleißner bildete die einzige Ausnahme – mussten sich die Gmünder vor zwei Jahren dem Kontrahenten vom Bodensee deutlich mit 30:37 geschlagen geben. Während sich die HSG die Meisterschaft sicherte, beendete der TSB die Saison in der C-Jugend-Landesliga als Tabellenletzter. Beim Wiedersehen allerdings waren die Blau-Gelben mehr als nur ebenbürtig, vielmehr diktierten sie das Geschehen über weite Strecken.

 

Mit einem 3:0 erwischte der TSB einen Blitzstart, erst nach sechseinhalb Minuten musste Tormann Frederik Füchtner zum ersten Mal hinter sich greifen. Die Hausherren überraschten Friedrichshafen durch eine offensive 5-1 Abwehrformation mit Jonathan Leichs an der Spitze. Die zahlreichen Ballgewinne und die daraus resultierenden Kontertore ebneten den Weg zu einer beinahe schon komfortablen Führung. Über 6:2 (10.), 10:5 (15.) und 13:8 (19.) ließ der TSB nichts anbrennen und bestrafte jeden gegnerischen Fehler eiskalt. Das einzige, aber umso größere Manko: Das Schwenk-Team ließ auch selbst zu viele Gegentreffer zu. Obwohl allen voran Leichs und Pleißner quasi nach Belieben trafen, gelang es nicht, den Fünf Tore-Vorsprung auch mit in die Pause zu nehmen. Die HSG war beim Zwischenstand von 17:13 längst noch nicht abgehängt.

Nach Wiederanpfiff präsentierten sich die Gäste dann zunächst abgezockter und stellten den Spielstand innerhalb von nur fünf Minuten auf den Kopf, weil der TSB in dieser Phase viel zu überhastet spielte und die Bälle reihenweise verschenkte. Nun war es die HSG, die konterte und beim 19:20 (30.) erstmals selbst in Führung ging. Die Gmünder Abwehr hingegen fand überhaupt keinen Zugriff mehr und auch der Torwartwechsel von Frederik Füchtner zu Niklas Schmid fruchtete deshalb nicht. Beim 22:24 (36.) erzielte Friedrichshafen sogar einen Zwei Tore-Abstand. Doch der TSB bleibt dran, kämpfte sich mit viel Herzblut und Courage zurück in ein vogelwildes Spiel. Mit drei Toren in Folge zum 25:24 (39.) zogen Simeon Kratochwille und Jonathan Leichs den Vorteil zunächst wieder auf die Seite ihres Teams. Die Gäste hatten die passende Antwort parat und legten selbst wieder vor.

 

Keiner der beiden Mannschaften gelang es, sich entscheidend abzusetzen. Den längeren Atem allerdings bewiesen die Gmünder, die bis zum 29:30 (45.) einem hauchdünnen Rückstand hinterher laufen mussten. Dann übernahmen Jonas Schwenk und der mit neun Treffern herausragende Pleißner Verantwortung und wuchteten die Bälle aus dem Rückraum mit viel Wucht ins Netz. Dreimal in Folge legte der TSB nun vor, kassierte aber stets direkt im Gegenzug den erneuten Ausgleich. So gipfelte der Handballthriller in einer dramatischen Schlussminute. Beim Stand von 33:33 bot sich Friedrichshafen im Angriff die große Chance zum Last Minute-Sieg. Pleißner jedoch eroberte den Ball, der mitgelaufene Deniz Bönsel vollendete den Konter zum umjubelten 34:33 zugunsten des TSB. Neun Sekunden verbleiben den Gästen, die sofort ihren achtfachen Torschützen Julian Kurz freispielten. Sträflich alleingelassen leistete sich der starke HSG-Rechtsaußen dann aber seinen ersten Fehlwurf – der Pfosten rettete den Gmündern einen am Ende glücklichen Heimerfolg zum Start in die neue Württembergliga-Saison.

 

Entsprechend geschafft war auch Philipp Schwenk nach diesem dramatischen Finish: „Die Jungs haben hervorragend gekämpft und den Kopf immer oben behalten. Ich würde mir aber wünschen, dass wir in vielen Situationen einfach cooler bleiben. Am Ende haben wir dann das Glück auf unserer Seite.“ Nach zwei völlig verschiedenen Halbzeiten bleibt der Eindruck, dass für die TSB-Youngster vor allem in der Abwehrarbeit noch enorm viel Luft nach oben besteht. „Unsere Fehler sind mit vielen einfachen Gegenstoßtoren bestraft worden und es gibt in der Württembergliga bestimmt Mannschaften, die das noch konsequenter ausnutzen“, so Schwenk. Nichtsdestotrotz zeigte sich der Gmünder Coach hocherfreut über die Tatsache, „dass wir in dieser Liga absolut konkurrenzfähig sind und auch noch weiter steigern können.“

 

Mit dem Auswärtsspiel bei der JSG Deizisau-Denkendorf wartet bereits diesen Sonntag (17 Uhr / Sporthalle Denkendorf) das nächste große Kaliber auf die TSBler. Nach dem Überraschungscoup zum Auftakt wird das Kräftemessen mit einem bislang noch unbekannten Gegner die nächste Standortbestimmung darstellen. „Unser Ziel ist es, dass wir mehr Siege als Niederlagen einfahren“, blickt Philipp Schwenk optimistisch voraus.

 

TSB: Frederik Füchtner, Niklas Schmid – Arian Pleißner (9), Jonathan Leichs (8), Louis Waldraff (5), Deniz Bönsel (5/1), Jonas Schwenk (3), Simeon Kratochwille (2), Sebastian Scheuermann (1), Benedikt Ocker (1), Daniel Fritz, Paul Fritz, Niklas Reichenauer, Maxim Werner

HSG: Florian Richter – Julian Kurz (8/2), Luca Knör (7), Thorben Jöhr (6), Elias Rebstein (5), Luca Abberger (5), Gabriel Meichle (1), Niels Trapp (1), Lukas Jörger

Siebenmeter: TSB 1/1 – HSG 2/2

Zeitstrafen: TSB 0 Minuten – HSG 2 Minuten

Schiedsrichter: Marius Baur, Paul Bürgermeister (HSG Winzingen-Wißgoldingen-Donzdorf)

Zuschauer: 50

 

 

Zwei Halbzeiten, in denen die TSB-Youngster zwei völlig verschiedene Gesichter zeigten, sahen die 35 Zuschauer in der Großen Sporthalle am Samstagnachmittag. Von Beginn an war den Gmündern anzumerken, dass sie Wiedergutmachung betreiben wollten für die Niederlage aus der Qualifikationsrunde im Sommer. Und das gelang zumindest im ersten Durchgang äußerst eindrucksvoll: Die Gäste fanden lange Zeit keine Mittel gegen das Gmünder Abwehrbollwerk und mussten 13 Spielminuten auf ihren ersten Treffer warten. Bis dahin hatte der TSB mit seinem schnellen Umschaltspiel bereits ein 6:0 vorgelegt. Mit schnellem Umschaltspiel wurde der Vorsprung bis zur Pause weiter in die Höhe geschraubt und auch Tormann Elias Bönsel fügte sich mit mehreren guten Paraden hervorragend ein. Eine starke Kollektivleistung und zwei schnelle Tore in der letzten Minute vor der Pause sorgten dafür, dass die Hausherren zur Pause hochverdient mit 11:3 führten.

 

Doch die mit nur sieben Spielern angereisten Gäste bewiesen Moral und gaben sich zu keiner Zeit auf – eine couragierte Leistung, die Respekt verdiente. Unmittelbar nach Wiederanpfiff erzielte Herbrechtingen-Bolheim drei Treffer in Folge und plötzlich war die Partie wieder offen. Der Durchhänger des TSB mit vielen ungenutzten Torchancen sorgte dafür, dass das zuvor mit spielerischer Leichtigkeit erspielte Polster bedrohlich dahinschmolz. Bis auf 14:11 (28.) und 16:13 (31.) kam die SHB heran. Doch die Gmünder blieben cool und brachten mit einer souveränen Schlussphase ihren insgesamt verdienten Auftaktsieg über die Zeit. Am Ende war es aber ein hart erkämpfter Erfolg mit einem kleinen Wermutstropfen: Kurz vor Ende verletzte sich der vierfache Torschütze Niko Hieber nach einem Zusammenprall bei einem Gegenstoß und humpelte vom Feld.

An die Abwehrleistung, vor allem aus dem ersten Durchgang, gilt es für die TSB-Youngster nun anzuknüpfen, um auch die kommenden Aufgaben erfolgreich zu meistern. Am 03.Oktober (14 Uhr / Talsporthalle Wasseralfingen) geht es zur Aalener Sportallianz, das nächste Heimspiel folgt am 13.Oktober (16:15 Uhr) gegen die TSG Schnaitheim.

 

TSB: Elias Bönsel, Max Wollmann – Felix Bauer (7), Niko Hieber (4), Dennis Bruch (3), Jakob Westenburger (2), Eronik Haklaj (1), Raphael Schnaufer (1), Joschua Wild (1), Tim Pfisterer, Mehmet Furkan Tekir

SHB: Raphael Dolderer – Jakob Frey (5), Annie Ehlers (4), Peet Otto (3), Konstantin Krämer (2), Paul Luy (1), Benedikt Berger

Schiedsrichter: Marcel Bosch (SG Hofen/Hüttlingen)

Zuschauer: 35

 

 

Im Auftaktmatch gegen die SG Kuchen-Gingen bewiesen die TSB-Youngster nach einem frühen 0:4-Rückstand hohen Kampfgeist und kämpften sich bis zur Pause auf 3:5 heran. Am Ende gab es dennoch eine etwas zu deutlich ausgefallene 6:11-Niederlage. Zum Abschluss des Spieltages mussten sich die TSBler dem Nachbarn HSG Bargau/Bettringen mit 2:8 (1:4) geschlagen geben.

 

Weiter geht’s für die E2-Jugend des TSB am Samstag, 12.Oktober (10 Uhr) mit dem nächsten Spieltag beim TV Altenstadt in der Michelberghalle Altenstadt. Die E1 startet am Samstag, 09.November (10 Uhr / Lautertalhalle Donzdorf) bei der HSG Winzingen-Wißgoldingen-Donzdorf in die neue Saison.

TSB: Simon Amman, Raphael Fernsel, Andian Gashi, Niklas Hägele, Mia Hieber, David Klich, Louis Knödler, Jakob Leitner, Tim Meßmer, Linus Schurr, Janne Straub, Ferdinand Schwarz, Niklas Straub

 

Ergebnisse des 6+1-Spieltags: SG Lauterstein/Treffelhausen/Böhmenkirch – FA Göppingen 2 9:10 (6:8); SG Kuchen-Gingen – TSB Gmünd 2 11:6 (5:3); HSG Bargau/Bettringen – SG Lauterstein/Treffelhausen/Böhmenkirch 14:2 (7:1); FA Göppingen 2 – SG Kuchen-Gingen 2:9 (2:4); TSB Gmünd 2 – HSG Bargau/Bettringen 2:8 (1:4)

 

Zwei vergleichsweise kurze Württembergliga-Auswärtsfahrten stehen am letzten Septemberwochenende für die Gmünder Nachwuchshandballer auf dem Programm. Die B-Jugend des TSB will nach ihrem Auftakterfolg nun auch im fremder Halle nachlegen, die A-Junioren hingegen ihre bei der SG Hofen/Hüttlingen erlittene Klatsche schnell wieder vergessen machen.

 

Samstag, 28.September, 14 Uhr – Sporthalle Beutelsbach: SG Weinstadt – TSB Gmünd (A-Jugend Württemberg-Oberliga)

Sonntag, 29.September, 17 Uhr – Sporthalle Denkendorf: JSG Deizisau-Denkendorf – TSB Gmünd (B-Jugend Württembergliga)