Nächstes Ausrufezeichen: TSB-Perspektivteam mit Kantersieg über Aufstiegskandidat

Jugendlicher Spielwitz schlägt Erfahrung: Mit einem deutlichen 31:20 (13:11) – Heimerfolg über die zuvor verlustpunktfreie HSG Wangen/Börtlingen hat der TSB Gmünd 2 ein weiteres Spitzenteam der Bezirksklasse deutlich bezwungen. Die Mannschaft von Trainer Andreas „Rudi“ Rascher ist als Tabellenzweiter (7:1 Punkte) dem Spitzenreiter SG Hofen/Hüttlingen 2 (8:0) damit nun ganz dicht auf den Fersen.


Sie verblüffen immer mehr, die Jungen Wilden des TSB, auch ihren eigenen Trainer. Über eine „tolle Mannschaftsleistung, die Spaß gemacht hat“, freute sich Rudi Rascher nach dem dritten Sieg in Serie. Mit elf Toren Unterschied hatte das Gmünder Perspektivteam, wovon sechs Spieler aus dem Aufgebot vergangene Saison noch in der A-Jugend spielten, den eingespielten Kontrahenten aus Wangen/Börtlingen in seine Schranken verwiesen. Zur Erinnerung: Beim letzten Aufeinandertreffen im Februar 2020 hatten die TSBler bei der HSG eine 26:36-Schlappe einstecken müssen. Auch die personellen Voraussetzungen waren alles andere als optimal. Denn mit Moritz Kienzle und Kai Kiesel fehlten gleich zwei Kreisläufer verletzungsbedingt. Da die A-Junioren ebenfalls am Sonntagabend in Altenstadt (34:27) gefordert waren, stand auch Arian Pleißner nicht zur Verfügung, der in der Vorwoche 15 Tore zum Auswärtssieg in Aalen (35:30) beigesteuert hatte. Verstärkt wurde Raschers Team allerdings durch Oberliga-Abwehrstratege Christian Waibel, der sich nach seiner Verletzungspause die dringend benötigte Spielpraxis holte. „Seine Erfahrung hat uns wirklich gut getan“, befand der Trainer.

Besonders im ersten Durchgang hatten die Jets deutlich mehr Mühe, als es deutliche Endergebnis verrät. Zwar stand nach fünf Minuten prompt eine 3:0-Führung auf der Anzeigetafel, doch der Respekt vor den Gästen sollte sich als berechtigt erweisen. Beim 5:5 (13.) war Wangen/Börtlingen in der Partie angekommen, die lediglich 40 Zuschauer in der Großen Sporthalle sahen einen Schlagabtausch auf Augenhöhe. Dem TSB gelang es zunächst nicht, die eigenen Ballgewinne auch in einfache Tore umzumünzen. Im Tempospiel agierten die Gmünder zu hektisch und waren zugleich im Abschluss nicht konzentriert genug. So kam es, dass sich das Blatt beim 7:8 (18.) kurzzeitig wendete. Ohne die Paraden von Rückhalt Sascha Grützmacher wäre der TSB in dieser Phase sogar noch weiter in Rückstand geraten. Auf der Gegenseite war es Robert Heer zu verdanken, dass die Hausherren wieder in die Spur fanden. Der Rückraum-Regisseur wusste mit seiner Übersicht zu überzeugen und setzte nicht nur seine Mitspieler hervorragend in Szene, sondern war auch selbst torgefährlich. Mit 10:9 (22.) warf Heer sein Team wieder in Front. Patrick Watzl und Valentin Pick sorgten dann dafür, dass der TSB ein 13:11 mit in die Pause nahm.

Durch einen 6:0-Lauf nach Wiederanpfiff gelang es den Gmünder dann erstmals sich abzusetzen, beim 19:11 (37.) sahen sich die Gäste folgerichtig zur Auszeit gezwungen. Besonders Watzl und Valentin Pick drückten dem Spiel nun ihren Stempel auf, das Duo auf den Halbpositionen erzielte ein Tor nach dem anderen. „Wir haben den Willen und die Motivation gezeigt, das Spiel vorzeitig für uns zu entscheiden“, betonte Rascher. Ein Sonderlob verdiente sich Florian Krazer, der gemeinsam mit Routinier Waibel den defensiven Mittelblock stellte. Dagegen fand Wangen/Börtlingen keine Mittel mehr, zumal mit Grützmacher und Dennis Slonek beide TSB-Tormänner glänzend aufgelegt waren. Schritt für Schritt bauten die Gmünder ihren Vorsprung aus, der beim 24:14 (45.) erstmals zweistellig war. Insbesondere Jonas Schmutzert stellte seine Wurfgewalt unter Beweis, mit acht Treffern – davon sechs im zweiten Durchgang – war er der beste Schütze. Das hohe Tempo, welches die jungen Gmünder vorlegten, konnte Wangen/Börtlingen nicht mitgehen. Der TSB ließ in der letzten Viertelstunde nichts mehr anbrennen und verdiente sich einen ungefährdeten, auch in dieser Höhe verdienten 31:20-Heimerfolg.

Es war eine Leistung, die auch beim Trainer wenig Wünsche offen ließ. „Wir haben den Gegner nicht auf die leichte Schulter genommen, waren total fokussiert“, resümierte Rascher und fügte lächelnd hinzu: „So können wir weitermachen.“ Das TSB-Perspektivteam bereitet den Zuschauern derzeit einfach Freude und befindet sich auf dem besten Wege, sich an der Tabellenspitze festzusetzen. Sich auf der tollen Startbilanz von 7:1 Punkten auszuruhen, kommt aber keinesfalls in Frage. Zumal in zwei Wochen (30.Oktober, 20 Uhr, Schwagehalle) bei der TSG Giengen/Brenz bereits das nächste Spitzenspiel wartet. Mit dem Tabellenvierten haben die Gmünder nach der Niederlage aus der Vorsaison noch eine Rechnung offen.
TSB 2: Sascha Grützmacher, Dennis Slonek – Jonas Schmutzert (8), Valentin Pick (6), Patrick Watzl (5), Robert Heer (5/1), Vincent Pick (3), Martin Reuter (2), Lukas Lehle (1), Jochen Leitner (1), Florian Krazer, Christian Waibel, Hannes Kauderer, Daniel Derer
HSG: Martin Mühleisen, Bernd Uebele – Jochen Wüst (7/1), Boris Hummel (5/1), Dominik Wüst (3/2), Marius Haag (2), Wolfgang Mühleisen (1), Patrick Rettenmayr (1), Matthias Fetzer (1), Martin Leinweber, Samuel Wolf, Raphael Behr, Özcan Subas
Siebenmeter: TSB 2/1 – HSG 5/4
Zeitstrafen: TSB 6 Minuten – HSG keine
Schiedsrichter: Philipp Damm, Lars Stadelmaier (Handball Team Staufen)
Zuschauer: 40
 
(Text: Nico Schoch - Bilder: Enrico Immer (5), Privat)