Mit Wille und Courage erkämpft sich der TSB Gmünd 2 den 26:21 (12:11) - Heimerfolg gegen den TSV Süßen und nimmt Kurs auf die obere Tabellenhälfte. Jugendspieler Arian Pleißner (9 Tore) und Philipp Schwenk (6) ragen dabei aus einer starken Kollektivleistung heraus.
Andreas „Rudi“ Rascher ist überzeugt: „Jetzt sind wir mit Sicherheit in der Bezirksklasse angekommen.“ Eine Woche nach dem durchwachsenen Auftakt bei der HSG Oberkochen/Königsbronn (31:31) fuhr das TSB-Perspektivteam in heimischer Halle den ersten Sieg der neuen Saison ein. Dazu war viel Fleißarbeit nötig in einem laut Rascher „ruppigen Spiel mit vielen versteckten Fouls“, welches die Emotionen oftmals hochkochen ließ. „Süßen trat ersatzgeschwächt an und wollte diesen Nachteil mit Härte wettmachen, was gegen unser junges Team aber nur teilweise funktioniert hat“, bilanziert der TSB-Trainer.
Kein einziges Mal gerieten die Gmünder in Rückstand, lediglich in zwei Phasen konnten die Gäste kurzzeitig gleichziehen. Nach einem guten Beginn, Valentin Pick und Kai Kiesel hatten den TSB schnell mit 3:1 (5.) in Front geworfen, kam Süßen zwar beim 4:4 (9.) und 5:5 (14.) zum Ausgleich. Doch die Jets holten sich schnell wieder die Führung zurück. Da machte es sich bezahlt, dass die erst 19 Jahre jungen Rückraumspieler Valentin Pick und Patrick Watzl aus dem Oberliga-Kader nun im Perspektivteam die nötige Spielerfahrung sammeln und Selbstvertrauen tanken durften. „Beide gaben uns mehr Stabilität, vor allem in der Abwehr“, freute sich Rascher besonders über mehr Aggressivität und weniger verlorene Zweikämpfe als noch im ersten Saisonspiel: „Sicherlich war immer noch nicht alles optimal, doch es war ein Schritt in die richtige Richtung.“
Allen voran der A-Jugendliche Arian Pleißner drückte der Partie seinen Stempel auf. Mit seinem 10:7 (22.) verschaffte sich der TSB erstmals ein kleines Polster, welches beim 11:11 (27.) aber schon wieder aufgebraucht war. Mit der Halbzeitsirene sorgte Pleißner für die 12:11-Führung (30.). Die elf Gegentore bis dahin sprechen für die starke Gmünder Defensive, doch im Angriff ließ das Rascher-Team über weite Strecken die nötige Konsequenz vermissen. Bis zum 13:13 (33.) war die Begegnung völlig ausgeglichen. Dann aber legte der TSB wieder vor und profitierte von der Erfahrung eines Philipp Schwenk. Der Rückkehrer erzielte drei Tore in Folge zum 18:16 (43.).
Dennoch gelang es dem TSB nicht, die Gäste vorzeitig auf Distanz zu bringen. Beim 19:18 (48.) war Süßen erneut auf Tuchfühlung gelangt, ehe Jochen Leitner und Arian Pleißner den Gmündern einen erneuten Drei Tore-Vorsprung verschafften. Erst in den letzten fünf Minuten zogen die Jets das Tempo noch einmal an und sorgten so für die späte Entscheidung. Pleißner sorgte mit einem Doppelschlag für das 24:20 (58.) und Rechtsaußen Vincent Pick machte kurz darauf alles klar, ehe Schwenk mit seinem neunten Treffer den leistungsgerechten 26:21-Endstand herstellte.
„Generell war es gut, dass wir uns zu keiner Zeit von der Spielweise Süßens haben einschüchtern lassen und uns zum Schluss das Ergebnis deutlich gestalten konnten“, resümierte Rascher sichtlich erleichtert darüber, dass der erste Sieg unter Dach und Fach war. Auch vor einem Jahr hatte das TSB-Perspektivteam gegen Süßen erstmals Grund zum Jubeln gehabt, ehe die Saison corona-bedingt vorzeitig abgebrochen wurde – damals allerdings erst am dritten Spieltag. Der neuerliche Erfolg sollte der jungen Mannschaften zusätzlichen Auftrieb geben, auch wenn Rascher den mahnenden Zeigefinger erhebt: „Wir haben viele gute Torchancen leichtfertig vergeben und es deshalb nie geschafft, richtig davonzuziehen. Da müssen wir besser werden, das kann sonst natürlich auch ins Auge gehen.“
Eine Warnung, die insbesondere für das bevorstehende Auswärtsspiel gilt. Denn die Aalener Sportallianz zählt für Rascher zu den heißen Aufstiegskandidaten. Da die Aalener gegen den TSB am Sonntag (17:15 Uhr / Talsporthalle Wasseralfingen) ihr erstes Saisonspiel bestreiten, lohnt sich auch hier der Blick zurück auf die Vorsaison: Damals unterlagen die Gmünder in fremder Halle mit 21:24. Mit mehr Konsequenz vor dem gegnerischen Tor und einer stabilen Defensive als Rückhalt sollte einer erfolgreichen Revanche allerdings nichts im Wege stehen.
TSB: Sascha Grützmacher, Dennis Slonek – Philipp Schwenk (9), Arian Pleißner (6), Robert Heer (3), Valentin Pick (3), Vincent Pick (3), Jochen Leitner (1), Kai Kiesel (1), Louis Waldraff, Lukas Lehle, Patrick Watzl, Florian Krazer, Jonas Schwenk
TSV: Johannes Schlaudraff – Pirmin Schattner (8/6), Philipp Schmidt (4), Alexander Reik (3), Thomas Ludmann (2), Manuel Graf (1), Andre Grupp (1), Björn Lubberhuizen (1), Dominik Durner (1), Martin Gansel, Marc Schaffe, Yannick Hofbauer, Michael Vesenmaier
Siebenmeter: TSB 0/0 – TSV 6/6
Zeitstrafen: TSB 10 Minuten – TSV 6 Minuten
Schiedsrichter: Helmut Maier, Marius Baur (TV Brenz)
Zuschauer: 50
(Text und Bild: Nico Schoch - Mannschaftsbild: Jörg Frenze / JF-FotoStyle)