„Absoluter Siegeswille und aggressive Körpersprache“: 1b erzwingt im dritten Auswärtsspiel die Trendwende

Die erneute Corona-Zwangspause kommt zur völligen Unzeit für das Perspektivteam von Andreas "Rudi" Rascher. Denn im dritten Anlauf glückte der 1b des TSB Gmünd der erste Saisonsieg in der Bezirksklasse. Eine nochmals verbesserte Abwehrleistung, mehr Konsequenz vor dem gegnerischen Tor und nicht zuletzt der starke Auftritt der eigenen A-Jugendlichen war maßgebend für den 25:18 (13:9) – Auswärtserfolg beim TSV Süßen. 

Nach den beiden Auftaktschlappen in Aalen (21:24) und Giengen (20:24) scheint der Knoten geplatzt zu sein beim Oberliga-Unterbau. Auch für Trainer Andreas „Rudi“ Rascher war es ein erlösender Moment, als die ersten zwei Punkte der Saison unter Dach und Fach waren. „Unsere Abwehr hat genauso aggressiv und konsequent gearbeitet, wie ich mir das vorstelle“, lobte Rascher anschließend: „Von der ersten Sekunden an zeigte meine Mannschaft einen absoluten Siegeswillen und eine hervorragende Körpersprache. Auch die Spieler auf der Bank waren aktiv und haben uns angetrieben.“ Verlass war insbesondere auf die insgesamt fünf A-Jugendlichen, die der Coach abermals in sein Aufgebot berufen hatte: Ganze 19 der 25 TSB-Treffer gingen auf das Konto von Arian Pleißner (7), Hannes Kauderer (5), Jonas Schmutzert (5) und Kai Kiesel (2).
 
Kauderer war es auch, der einen Tempo-Gegenstoß nach 99 Sekunden eiskalt zum 0:1 (2.) verwandelte. Zuvor hatte Tormann Giovanni Gentile den ersten Süßener Wurf pariert. „Das war schon ein Fingerzeig auf den weiteren Spielverlauf“, so Rascher. In der Anfangsphase hatten die Gmünder zwar zunächst Schwierigkeiten, den TSV-Rückraumschützen Felix Möbus in den Griff zu bekommen. Dieser warf die Hausherren kurzzeitig mit 4:2 (6.) mit Front. „Doch unsere Abwehr hat darauf reagiert und ging den Spieler offensiver an“, erklärte der TSB-Coach. Mit Erfolg: 17 Minuten lang gelang den Süßenern kein weiterer Torerfolg gegen das Abwehrbollwerk der „Jets“. Auch Rückhalt Gentile konnte sich das ein oder andere Mal auszeichen. Im Angriff präsentierten sich die TSBler weitaus kaltschnäuziger als in den Wochen zuvor. Beim 4:5 (15.) durch Kauderer war die Partie wieder gedreht. Ihre Führung gaben die Gäste daraufhin auch nicht mehr aus Hand und bauten sie Schritt für Schritt weiter aus. Die beiden Youngster Kauderer und Schmutzert stellten auf 4:8 (21.). Kurzzeitig erzielten die Gmünder sogar einen Fünf Tore-Vorsprung. Die Hausherren verkürzten unmittelbar vor der Pause zwar auf 9:13 (30.), doch die richtige Richtung war längst eingeschlagen, wie Rascher befand: „Jeweils nur neun Gegentore pro Halbzeit sprechen für unsere gute Abwehrarbeit. Wir haben in der Defensive absolut nichts anbrennen lassen.“
So gelang es dem TSB, die Begegnung frühzeitig in sichere Fahrwasser zu lenken. Im zweiten Durchgang lief insbesondere Arian Pleißner zur Höchstform auf. Der befreite Auftritt des 17-Jährigen war symbolisch dafür, wie sich bei den Gmündern die Anspannung gelöst hatte: Sieben Tage zuvor in Giengen hatte Pließner noch viel Pech mit mehreren Aluminiumtreffern, bei seinem zweiten Aktivenspiel traf er fast nach Belieben. Über 11:16 (37.) und 16:20 (47.) wurden die Süßener, bei denen der TSB 2 in den vergangenen Jahren stets Auswärtsniederlagen kassiert hatte, souverän auf Distanz gehalten. Mit drei Toren in Folge zum 16:23 (50.) war schließlich die Vorentscheidung erzielt. Was den TSB-Trainer besonders freute: „Für mich war es in diesem Spiel sehr einfach, weil jeder Spieler, den ich von der Bank brachte, sofort seine Leistung abgerufen hat.“ Als Beispiel hob Rascher den A-Jugend-Tormann Julian Sacher hervor. Nach seiner Einwechslung neun Minuten vor dem Ende parierte der Nachwuchskeeper auf Anhieb zwei gegnerische Siebenmeter sowie zwei freie Würfe. So geriet der deutliche 25:18-Auswärtserfolg der Gmünder überhaupt nicht mehr in Gefahr.
 
„Auf diese super Mannschaftsleistung lässt sich aufbauen“, resümierte Rascher. Sein Team ist endlich richtig in der Saison angekommen. Da kommt die corona-bedingte Aussetzung des Spielbetriebs für den TSB 2 natürlich zur Unzeit. Sowohl das vierte Auswärtsspiel beim noch punktlosen HSG Bargau/Bettringen als auch die für den 15.November geplante Heimpremiere gegen die SG Lauterstein fallen diesem Umstand zum Opfer. Ob und wann die Bezirksklassen-Saison fortgesetzt werden kann, steht in den Sternen.
 
TSV: Johannes Schlaudraff, Joachim Buck – Andre Grupp (7/4), Felix Möbus (5), Pirmin Schattner (2), Manuel Graf (1), Martin Gansel (1), Dominik Durner (1), Björn Lubberhuizen (1), Steffen Schäfer, Felix Schweizer, Thomas Ludmann
TSB: Giovanni Gentile, Julian Sacher – Arian Pleißner (7), Hannes Kauderer (5), Jonas Schmutzert (5), Kai Kiesel (2), Max Eichler (2), Daniel Mucha (2), Simon Frey (2/2), Sebastian Göth, Jochen Leitner, Moritz Kienzle, Daniel Derer, Robert Heer
Siebenmeter: TSV 7/4 – TSB 3/2
Zeitstrafen: TSV 4 Minuten – TSB 10 Minuten
Schiedsrichter: Andreas Pfitzer, Jochen Ruoff (TSG Schnaitheim)
Zuschauer: Aufgrund der Corona-Bestimmungen wurde die Partie unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgetragen
 
(Text und Bilder: Nico Schoch)