Einen unglücklichen Start in die neue Bezirksklasse-Saison erlebte der TSB Gmünd 2. Bei der Premiere von Trainer Andreas „Rudi“ Rascher lag die Mannschaft zwar fast über das gesamte Spiel hinweg auf Tuchfühlung, schaffte es aber nie, den Rückstand vollends aufzuholen und unterlag bei der Aalener Sportallianz am Ende knapp mit 21:24 (12:14).
Schon seit vielen Jahren ist die Talsporthalle in Wasseralfingen ein schlechtes Pflaster für den Gmünder Oberliga-Unterbau. Egal, ob es gegen die SG Hofen/Hüttlingen oder gegen die Aalener Sportallianz geht. Egal, ob vor stimmungsvoller Kulisse oder wie nun coronabedingt vor völlig leeren Rängen. Wieder einmal setzte es hier eine Niederlage für den TSB 2. Eine, gegen die man sich zwar mit allen Kräften stemmte, letztlich aber vergeblich. Licht und Schatten der Gmünder Vorstellung zum Saisonauftakt lassen sich am Endresultat recht einfach ablesen: „Mit der Abwehr war ich absolut zufrieden, allerdings waren wir im Angriff nicht konsequent genug und haben viel zu viel Chancen ausgelassen“, bilanzierte Rascher. Bei seiner Premiere auf der Trainerbank des TSB 2 hatte der 52-Jährige gleich auf vier fest eingeplante Akteure verzichten müssen. Denn sowohl Tormann Giovanni Gentile als auch die A-Jugendlichen Arian Pleißner, Patrick Watzl und Kai Kiesel waren kurzfristig in den Kader der ersten Mannschaft für das Auswärtsspiel in Bittenfeld berufen worden.
Doch auch seiner umgebauten Truppe stellte Rascher grundsätzlich ein gutes Zeugnis aus. Die Abwehr inklusive dem zuverlässigen Rückhalt Sascha Grützmacher war auf den beweglichen Rückraum und die beiden starken Kreisläufer der Sportallianz bestens eingestellt. Nachdem Jonas Schmutzert für die Gäste den ersten Treffer erzielt hatte, entwickelte sich eine Partie auf Augenhöhe. Zwischen der zehnten und 15.Minute gelang es Aalen, sich mit einem Vier Tore-Lauf erstmals ein kleines Polster zu schaffen. Aaron Wild sowie Max Eichler brachten den TSB aber umgehend auf 7:9 (17.) heran. Beide Seiten mussten sich jeden Treffer hart erarbeiten. Verbissen kämpften die „Jets“ fortan gegen den Rückstand an, doch die Hausherren präsentierten sich äußerst souverän und blieben stets im Vorteil. Lukas Lehle gelang zwar der Anschlusstreffer, doch Florian Kraft erhöhte umgehend wieder auf den Pausenstand von 12:14 aus Gmünder Sicht (28.).
Nach Wiederanpfiff das gleiche Spiel: Aalen behauptete seinen knappen Vorsprung, doch der TSB bewies Kampfgeist und ließ sich nicht abschütteln. Allerdings verpasste es die Rascher-Sieben, in den entscheidenden Phasen noch mehr Druck aufzubauen. Zweimal schnupperten die Gmünder am Ausgleich. Zunächst als Daniel Mucha sowie Schmutzert auf 15:16 (40.) verkürzten. Dann abermals, nachdem Grützmacher einen Strafwurf von Kraft parierte und sich seine Vorderleute mit einem Doppelschlag auf 17:18 (47.) herantasteten. Beide Male allerdings hatte die Sportallianz die passende Antwort parat und stellte den Drei Tore-Abstand umgehend wieder her. Mit seinem vierten Treffer zum 18:20 (52.) ließ Wild die Gmünder weiterhin auf ein Erfolgserlebnis in fremder Halle hoffen.
Doch es folgte eine fatale Schwächephase, für die auch der Trainer keine genaue Erklärung fand: „Fünf Minuten lang lief im Angriff rein gar nichts zusammen, wir haben nur noch technische Fehler produziert und den Gegner zu schnellen Toren eingeladen.“ Aalen nahm die Gastgeschenke dankend an und nutzte vier Tempo-Gegenstöße innerhalb von nur 120 Sekunden, um auf 18:24 (54.) davonzuziehen. Die TSBler ließen die Köpfe dennoch nicht hängen, stellten auf eine offensive Abwehr um und zwangen damit wiederum die Sportallianz zu Ballverlusten. „Letztlich lief uns aber die Zeit davon“, so Rascher. Die drei finalen Tore durch Mucha, Robert Heer und Eichler zum 21:24 bedeuteten nicht mehr als eine Ergebniskorrektur. Trotz einer kämpferisch starken Leistung stand der TSB letztlich mit leeren Händen da.
Entsprechend zwiegespalten fiel das Fazit von „Rudi“ Rascher aus: „Trotz der Niederlage bin ich mit dem Spiel nicht ganz unzufrieden. Wir haben eine stabile Abwehr gespielt, uns allerdings zu viele Fehlwürfe geleistet. Hier müssen wir ansetzen und konsequenter werden – am Besten gleich am Samstag, wenn es nach Giengen geht.“ Dort wartet prompt die nächste Auswärtsaufgabe auf den TSB 2, die nicht einfacher werden dürfte, da die TSG Giengen/Brenz ebenfalls mit einer Niederlage (25:30 in Eislingen) gestartet ist. Auch in der Giengener Schwagehalle sieht die TSB-Bilanz aus den vergangenen Jahren äußerst dürftig aus – doch das kann sich schnell ändern, sobald am Samstagabend um 20 Uhr der Anpfiff ertönt.
ASA: Joshua Roth, Jannik Fink – Mario Bieler (7/3), Florian Kraft (5/2), Sebastian Stock (4), Julian Brender (4), Manuel Körber (2), Leon Bieg (1), Daniel Albrecht (1), Nils Echsler, Daniel Jordan, Marco Scholz, Luca Stützel, Alexios Karastergios
TSB 2: Sascha Grützmacher – Daniel Mucha (5/4), Aaron Wild (4), Jonas Schmutzert (4), Max Eichler (4), Jochen Leitner (1), Sebastian Göth (1), Robert Heer (1), Lukas Lehle (1), Benjamin Göth, Vincent Pick, Martin Reuter, Moritz Kienzle, Florian Krazer
Siebenmeter: ASA 6/5 – TSB 5/4
Zeitstrafen: ASA 4 Minuten – TSB 6 Minuten
Schiedsrichter: Ulrich Richter (HSG Winzingen-Wißgoldingen-Donzdorf)
Zuschauer: Keine Zuschauer zugelassen
(Text und Bilder: Nico Schoch - Mannschaftsbild: Jörg Frenze)