"Auf die alte Garde ist Verlass": TSB 2 wahrt den Heimnimbus und schafft sich weitere Sicherheit

Fünftes Heimspiel, fünfter Sieg: In eigener Halle bleibt der TSB Gmünd 2 weiterhin eine Macht. Nach holprigem Beginn und 14:15-Pausenrückstand bewies die Truppe von Trainer Holger Sohnle enormen Kampfgeist, um die HSG Oberkochen/Königsbronn letztlich verdient mit 32:28 nieder zu ringen. Zugleich vergrößerte die Oberliga-Reserve damit den Vorsprung zur Abstiegszone und festigte ihre Platzierung im gesicherten Mittelfeld der extrem ausgeglichenen Bezirksklasse Stauferland.

„Es kam so, wie ich es meiner Mannschaft vorhergesagt habe“, resümierte ein zufriedener Holger Sohnle anschließend, „mit Einsatz, Disziplin und einer guten Abwehr in Verbindung mit einem starken Torhüter werden wir daheim gewinnen. Das war der Fall.“ Dabei hatten die knapp 40 Zuschauer eine Begegnung gesehen, in der bei weitem nicht alles wunschgemäß für die Gmünder. Max Eichler sowie Sebastian Göth warfen die Hausherren zwar zunächst in Front und den erstmaligen Rückstand egalisierte Lukas Lehle mit einem verwandelten Konter zum 3:3 (5.), doch in der folgenden Viertelstunde erspielten sich Oberkochen/Königsbronn Vorteile. Der TSB fand keinen Zugriff auf die gegnerischen Rückraumschützen und leistete sich im Angriff selbst mehrere Abspielfehler. Die Folge: Über 3:6 (7.) erhöhte die HSG zwischenzeitlich auf 6:10 (10.) und hielt den vermeintlich sicheren Vorsprung bis zum 11:14 (22.) aufrecht. Gästeakteur Kai Lumpp war mit fünf Treffern bis zu diesem Zeitpunkt nicht aufzuhalten.
 
„In der dritten Partie nacheinander haben wir die ersten 20 Minuten verschlafen“, kritisiert Sohnle, schiebt aber anerkennend hinterher: „Im Unterschied zur Vorwoche haben wir den Biss und die Aggressivität gezeigt, um das Spiel zu drehen.“ Tatsächlich offenbarten die Gmünder, dass sie die 20:33-Schlappe aus Steinheim gut verarbeitet hatten und kämpften sich anschließend Tor um Tor wieder heran. Die Abwehr steigerte sich, so dass der gut aufgelegte Giovanni Gentile in den acht Minuten vor der Pause nur noch einmal hinter sich greifen musste. Simon Frey und Eichler wiederum stellten beim 13:14 (25.) den Anschluss her. Nachdem Adrian Livin Rosca auf der Gegenseite erhöht hatte, war erneut Routinier Frey zur Stelle, tankte sich entschlossen durch und traf zum 14:15 (27.). Der TSB hatte sich zurück ins Spiel gekämpft und verpasste den schnellen Ausgleich nur um Haaresbreite: Wenige Sekunden vor Ertönen der Halbzeitsirene scheiterte Samuel Glaser beim Tempo-Gegenstoß an HSG-Keeper Steffen Schäfer.
Kurz nach dem Seitenwechsel war es dann Simon Frey vorbehalten, zum 15:15-Gleichstand (32.) einzunetzen. Rosca traf noch zwei weitere Male zur Gästeführung, doch als TSB-Youngster Patrick Watzl mit einem Doppelschlag auf 18:17 (36.) stellte, war der Wendepunkt erreicht. „Unser A-Jugendlichen haben wieder einmal einen sehr guten Job gemacht und dafür gesorgt, dass wir im Angriff sehr variabel spielen konnten“, so Coach Sohnle, „in Kombination mit unseren Jungen war dann einmal mehr Verlass auf unsere alte Garde.“ Im weiteren Verlauf der zweiten Halbzeit waren es allen voran die erfahrenen Sebastian Göth und Simon Frey, die das Spiel an sich rissen und immer wieder Rückraumshooter Max Eichler in Szene setzen, der nach langer Durststrecke wieder seine Torjägerqualitäten unter Beweis stellte. Mit einem 4:0-Lauf, Göth und Frey trafen jeweils zweimal, erhöhte der TSB auf 22:18 (43.) und zwang die Gäste zu einer Auszeit.
 
Am Spielverlauf sollte sich jedoch nichts mehr ändern, zu souverän agierten die Gmünder mit der Führung im Rücken und profitierten zugleich von ihren zahlreichen Wechselmöglichkeiten. Besonders der A-Jugendliche Kai Kiesel fügte sich im defensiven Mittelblock an der Seite des 38-jährigen Frey glänzend ein. Alt und Jung gemeinsam, das funktioniert – so lautete eine der Haupterkenntnisse aus TSB-Sicht an diesem Samstagabend. In der Offensive war weiterhin Verlass auf Frey und Eichler, die ein 26:20-Polster (48.) herauswarfen. Obwohl sich Königsbronn/Oberkochen zu keiner Zeit aufgab und kurzzeitg auf von 28:23 (52.) auf 28:26 (54.) verkürzte, geriet der wettbewerbsübergreifend fünfte Heimsieg im fünften Pflichtspiel dieser Saison für den TSB nicht mehr ernsthaft in Gefahr. Daniel Mucha mit zwei verwandelten Strafwürfen sowie Gentile mit zwei Paraden machten in den Schlussminuten den Deckel drauf. Nach dem erarbeiteten 32:28-Endstand sprach Sohnle von einer „geschlossenen Mannschaftsleistung“, aus der es drei Akteure hervorzuheben gelte: Rückhalt Gentile sowie Simon Frey (9) und Max Eichler (8), die gemeinsam knapp über die Hälfte der Gmünder Treffer erzielt hatten.
„Für den Moment sind wir rundum zufrieden“, resümierte der TSB-Coach anschließend, „wenn der Einsatzwille stimmt und die technischen Fehler vermieden werden, dann sind wir gut aufgestellt und können gegen jeden noch so kampfstarken Gegner bestehen. Trotz allem dürfen wir nicht glauben, dass das nächste Spiel einfach so im Vorbeigehen gewonnen wird. Demut ist immer noch angebracht.“ Den positiven Schwung gelte es weiter mitzunehmen, denn immerhin befinden sich die Gmünder auf dem besten Wege, sich vorzeitig Sicherheit zu verschaffen. Mit 10:8 Punkten auf dem Konto hat sich der TSB ein Sechs Punkte-Polster zu den beiden Abstiegsrängen geschaffen, liegt umgekehrt aber auch nur zwei Pluspunkte vom Spitzenreiter HSG Wangen/Börtlingen (12:4) entfernt auf Rang fünf.
 
Bei einer Fortsetzung der bemerkenswerten Serie vor eigenem Publikum könnte sich die Oberliga-Reserve sogar in der Spitzengruppe der Bezirksklasse etablieren. Da kommt es fast schon gelegen, dass weitere vier Heimspiele in Serie auf dem Programm stehen. Am Samstag, 07.Dezember (19:30 Uhr) gastiert der punktgleiche Tabellennachbar SG Lauterstein 3 zu einem „kleinen Derby“ in der Großen Sporthalle. „Wir wollen unseren Heimnimbus so lange wie nur möglich bewahren“, betont Sohnle und kündigt an, das spielfreie Wochenende intensiv zu nutzen, um sich auf die kommenden Aufgaben vorzubereiten: „Es gilt nun, weiterhin einen kühlen Kopf zu bewahren, den Willen zu zeigen und demütig zu trainieren. Dann können wir zuversichtlich nach vorne schauen.“
 
TSB 2: Giovanni Gentile, Sascha Grützmacher – Simon Frey (9), Max Eichler (8), Sebastian Göth (5), Daniel Mucha (4/3), Patrick Watzl (2), Lukas Lehle (1), Benjamin Göth (1), Aaron Wild (1), Moritz Kienzle (1), Kai Kiesel, Alexander Kaußler, Samuel Glaser
HSG 2: Maurizio Imerese, Steffen Schäfer – Adrian Livin Rosca (7), Tim Jäschke (7/3), Kai Lumpp (6), Sebastian Wittek (2), Christian Luz (2), Tim Hoga (2), Julian Oltersdorf (1), Tilo Litke (1), Christian Rodeck, Phil Bäuerle, Niklas Engel
Siebenmeter: TSB 4/3 – HSG 3/3
Zeitstrafen: TSB 0 Minuten – HSG 0 Minuten
Schiedsrichter: Marcel Bosch, Sabrina Linsenmaier (SG Hofen/Hüttlingen)
Zuschauer: 40
 
(Text und Bilder: Nico Schoch)