In fremder Halle läuft es einfach noch nicht rund für den TSB Gmünd 2. Nach zuvor zwei Heimsiegen erwischte die Truppe von Trainer Holger Sohnle im Gastspiel beim TV Steinheim/Albuch 2 einen völlig gebrauchten Tag, so dass man sich unter Wert mit 20:33 (7:16) geschlagen geben musste. Die rasante Achterbahnfahrt der Ergebnisse geht weiter und so verpasste es die Oberliga-Reserve zugleich, sich in der Spitzengruppe der Bezirksklasse festzusetzen.
Die relativ einseitige Begegnung am Samstagabend bot wenig Raum für Diskussionen. Zu deutlich war die Steinheimer Überlegenheit, die sich auch im deutlichen Endresultat treffend widerspiegelte. Holger Sohnle ging deshalb hart mit seinen Akteuren ins Gericht: „Auch wenn die Niederlage vielleicht um ein paar Tore zu hoch ausgefallen ist, müssen wir doch anerkennen, dass uns der Gegner in fast allen Belangen überlegen war.“ Was den TSB-Coach besonders störte: „Die nötige Einsatzbereitschaft und der nötige Wille haben uns gefehlt. Am Ende müssen wir aus diesem Spiel die bittere Erkenntnis ziehen, dass ohne hundertprozentigen Einsatz für uns auch kein Spiel zu gewinnen ist.“
Bereits in den Anfangsminuten wurden die Gmünder vom starken Steinheimer Rückraum förmlich überrollt. Zwar egalisierten Sebastian Göth und Max Eichler die ersten beiden Gegentreffer, doch innerhalb kürzester Zeit zog der TVS von 2:2 (3.) auf 8:2 (10.) davon. Anschließend wachte der TSB zwar auf, schaffte es aber nicht, den Abstand zu verringern. Bis zum 12:7 (25.) hielten die Gmünder den Schaden in Grenzen, doch noch vor der Pause sollte die Hoffnung auf eine Wende im Spielverlauf platzen. Die Sohnle-Sieben vergab zu viele eigene Torchancen, ließ in der Rückwärtsbewegung den nötigen Einsatz vermissen und ließ sich abermals überrumpeln. Mit einem 4:0-Lauf stellten die Hausherren auf 16:7 (30.). „Da war die Messe aus meiner Sicht fast schon gelesen“, erklärte Sohnle.
Äußerst schmerzhaft ging es für die TSBler nach Wiederanpfiff weiter. Defensivstratege Michael Deusch war nach einem Cut am Auge außer Gefecht gesetzt und musste ins Krankenhaus. Da Simon Frey und Jochen Leitner ohnehin nicht zur Verfügung standen, fehlte fortan der gesamte, etatmäßige Mittelblock. Trotz aller Tiefschläge ließen die Gmünder nichts unversucht, um den an diesem Abend überlegenen Gegner zumindest noch vor die eine oder andere Herausforderung zu stellen. Mit offensiven Abwehrvarianten wurden die Räume der Steinheimer Rückraumschützen eingeengt. Zwischen den Pfosten konnte sich Giovanni Gentile ein paar Mal auszeichnen, auf den Außenpositionen sammelten die A-Jugendlichen Aaron Wild und Jonas Schmutzert wertvolle Spielzeit. Dass der TSB trotzdem auch den zweiten Durchgang verlor, lag einmal mehr an der mangelnden Durchschlagskraft im Angriff. „Der letzte Wille beim Abschluss hat uns gefehlt“, bemängelte Sohnle. Lediglich Torjäger Daniel Mucha (8) sowie Youngster Wild (4) waren als Lichtblicke zu nennen, das Duo erzielte zusammengerechnet über die Hälfte der Gmünder Treffer.
Das konkreten Spielgeschehen der sehr ereignisarmen, zweiten 30 Minuten ist kurz zusammengefasst: Beim 17:7 (34.) erzielte Steinheim erstmals ein Zehn Tore-Polster und baute dieses kurzzeitig sogar auf 24:12 (44.) aus, ehe der TSB nochmals auf 27:17 (50.) „verkürzte“. Nachdem Max Eichler fünf Minuten vor dem Ende zunächst aufgrund eines Foulspiels, dann aufgrund einer Bemerkung gegen den Schiedsrichter mit seiner zweiten und dritten Zeitstrafe disqualifiziert wurde, schraubte der TVS das Ergebnis vollends in die Höhe. Mucha wiederum setzte mit seinem achten Treffer den Schlusspunkt zum 33:20-Endstand – ein ernüchterndes Resultat für die Gmünder, nachdem die Formkurve angesichts von zwei Heimsiegen zuletzt wieder nach oben gezeigt hatte.
Diese enttäuschende Vorstellung gelte es im Training aufzuarbeiten, kündigt Sohnle an und ist sich sicher: „Am kommenden Samstag werden wir wieder einen anderen TSB sehen. Das ist mein Wunsch und auch der Anspruch der Mannschaft.“ Gegen den Tabellenzehnten HSG Oberkochen/Königsbronn wollen die Gmünder nicht nur ihren Heimnimbus wahren, sondern sich zugleich auch weiter vom Tabellenkeller der Bezirksklasse entfernen. Anpfiff ist um 17:30 Uhr in der Großen Sporthalle.
TVS 2: Florian Götz, Adrian Sakowski – Alexander Herbrik (6), Thomas Nissle (6), Benedikt Schmid (5), Sebastian Moosbauer (3), Andreas Kieser (3), Marius Ortlieb (3/1), Andreas Wittlinger (2), Fabian Hungerbühler (2), Alexander Schrom (2), Christoph Jooß (1), Niklas Eisele, Manuel Gebhard
TSB 2: Giovanni Gentile – Daniel Mucha (8/1), Aaron Wild (4), Sebastian Göth (2), Florian Kaller (2), Benjamin Göth (1), Alexander Kaußler (1), Samuel Glaser (1), Max Eichler (1), Michael Deusch, Moritz Kienzle, Jonas Schmutzert
Siebenmeter: TVS 2/1 – TSB 2/1
Zeitstrafen: TVS 2 Minuten – TSB 10 Minuten
Rote Karte: Max Eichler (TSB/56./Dritte Zeitstrafe)
Schiedsrichter: Werner Terbeck (TSV Bartenbach)
Zuschauer: 120
(Text und Bilder: Nico Schoch)
Impressionen aus dem Training:
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