"Uns fehlt die Durchschlagskraft" - Rumpftruppe des TSB 2 hält in Altenstadt nur 45 Minuten mit

Die Talfahrt des TSB Gmünd 2 in der Bezirksklasse geht unvermittelt weiter: Im Gastspiel beim TV Altenstadt 2 unterbot die Oberliga-Reserve ihre schwache Torausbeute der vorherigen Partien nochmals und unterlag deutlich mit 14:25 (6:11). Extrem ersatzgeschwächt angetreten, waren die Gmünder in der Schlussphase völlig eingebrochen und mussten erneut mit leeren Händen die Heimreise antreten.

Holger Sohnle tat sich im Anschluss schwer, die dritte Niederlage in Folge einzusortieren. „Mit der normalen Mannschaftsstärke ist dieser Gegner absolut schlagbar“, ist sich der TSB-Trainer sicher, „doch uns hat im Prinzip ein kompletter Kader gefehlt.“ Da kurzfristig auch noch Max Eichler krankheitsbedingt ausgefallen war, hatte man die Fahrt ins Filstal mit gerade einmal sieben Feldspielern, darunter nur zwei etatmäßige Rückraumakteure, angetreten. Eine Entlastung für die Abwehr bestand immerhin darin, dass Daniel Derer zurückgekehrt war, zuvor allerdings drei Wochen nicht trainiert hatte. Vielmehr als das Tore verhindern bliebt das Tore schießen weiterhin die große Problematik der TSB-Zweiten. Nach jeweils nur 20 eigenen Treffern bei den Niederlagen in Süßen und Aalen folgte in Altenstadt der nächste Tiefpunkt. „Grundsätzlich fehlt uns einfach die Durchschlagskraft im Angriff, war natürlich in erster Linie auf die dünne Personaldecke zurückzuführen ist“, resümiert Sohnle.
 
Die Anfangsminuten in der Geislinger Michelberghalle verschlief sein Team völlig, kämpfte sich nach dem 0:3-Fehlstart (3.) aber immerhin auf 4:6 (13.) heran. Umso bitterer war es dann, dass den Gmündern elf Minuten keiner und bis zur Halbzeitpause nur noch zwei weitere Treffer gelangen. Nach einer Viertelstunde machten sich die Krafteinbußen im dünnen TSB-Kader erstmals bemerkbar. Da immerhin auf das Abwehrbollwerk einschließlich dem gut aufgelegten Schlussmann Giovanni Gentile Verlass war, hielt sich der Rückstand einigermaßen in Grenzen. Nach dem 5:11 (24.) vernagelte Gentile sein Gehäuse bis zur Pausensirene, auf der Gegenseite verkürzte Alexander Kaußler zumindest noch auf 6:11 (30.). „Elf Gegentore kann ich mit dieser Rumpftruppe wirklich akzeptieren, das war echt gut“, so Sohnle, bemängelte zugleich aber die mangelnde Konzentration im Angriff: „Es war so ein bisschen Wild West-Handball, jeder hat gemacht was er wollte. Das habe ich in der Pause auch deutlich angesprochen. Nicht laut, sondern sachlich.“
 
Die Kabinenansprache fruchtete offenbar, denn nach dem Seitenwechsel erlebten die Gmünder eine richtig starke Phase. Mit drei Treffern in Folge sorgte Daniel Mucha dafür, dass seine Mannen beim 9:11 (35.) erstmals wieder auf Tuchfühlung waren. Rückhalt Gentile parierte sogar einen Altenstädter Konter und musste sich erst nach insgesamt 16 Minuten ohne Gegentreffer wieder geschlagen geben. Dann aber zog der TVA das Tempo wieder an und schnell auf 9:14 (39.) davon. Die Gäste ließen sich vorerst dennoch nicht abschütteln und waren bis zum 12:16 (45.) auf Augenhöhe. Besonders die Manndeckung gegen den Altenstädter Spielmacher wirkte, so dass der TSB das Spiel zeitweise unter Kontrolle bekam – allerdings nur für kurze Zeit. Mit Anbruch der letzten Viertelstunde waren die Gmünder Kraftreserven vollends aufgebraucht, während die Hausherren munter durchwechseln und beim 12:18 (49.) für klare Verhältnisse sorgten. Die Messe war damit vorzeitig gelesen. „Durch die intensive Laufarbeit gegen die offensive Abwehr hat die Kondition nachgelassen, daraus sind zahlreiche Fehler entstanden“, erklärt Sohnle. Zu mehreren vergebenen Torchancen, darunter auch zwei Strafwürfe, kam erschwerend hinzu, dass die TSB-Angreifer fast keine Eins-Gegen-Eins-Situation gewannen. Völlig zum Vergessen aus Gmünder Sicht waren die Schlussminuten, in denen sich lediglich Florian Kaller und Martin Reuter nochmals in die allzu kurze Torschützenliste eintragen konnten. Altenstadt hingegen bestrafte jeden Fehler eiskalt, konterte und erzielte so ein überdeutliches 14:25-Endresultat.
Für den TSB 2 war es ein erneuter Rückschlag, den es aber schnellstmöglich abzuhaken gilt. „Natürlich ist die Mannschaft enttäuscht, aber wir resignieren deshalb nicht“, gibt sich Sohnle kämpferisch und fügt hinzu: „Jetzt gilt es den Kopf hochzunehmen und schnellstmöglich wieder zu punkten, um sich in der Tabelle wieder ein bisschen Luft zu verschaffen.“ Mut macht dem TSB-Coach insbesondere, dass sich zum bevorstehenden Derby am kommenden Samstag (19:30 Uhr / Große Sporthalle) gegen die HSG Winzingen/Wißgoldingen/Donzdorf 2 mehrere zuletzt fehlende Akteure wieder zurückmelden. „Bei unseren beiden Auftaktsiegen haben wir ja gesehen, was möglich ist, wenn alle Mann an Bord sind“, versprüht Sohnle neuen Optimismus. Nichtdestotrotz steigt für den TSB 2 (9.Platz / 4:6 Punkte) der Druck, im Duell mit dem Tabellennachbarn (10./3:5) endlich die Trendwende herbeizuführen.
 
TVA 2: Matthias Gebhard, Cemre Tuna – Philipp Schulz (6), Joshua Dehmer (5), Lukas Schulz (4), Valentin Biegert (3/1), Hatim Maliqaj (3), Moritz Wolf (2), Philipp Hansmann (1), Luca-Manuel Kohn (1), Jakob Werner, Thomas Schweizer, Thomas Drexler, Balint Kovacs
TSB 2: Sascha Grützmacher, Giovanni Gentile – Daniel Mucha (6/2), Martin Reuter (5), Florian Kaller (1), Alexander Kaußler (1), Moritz Kienzle (1), Samuel Glaser, Daniel Derer
Siebenmeter: TVA 1/1 – TSB 4/2
Zeitstrafen: TVA keine – TSB 6 Minuten
Schiedsrichter: Florian Kraft, Kevin Kraft (Aalener Sportallianz)
Zuschauer: 50
 
(Text und Bilder: Nico Schoch)