Zu viele Chancen vergeben: Zweite Niederlage innerhalb von vier Tagen für den TSB 2

Die Euphorie über den erfolgreichen Saisonstart ist beim TSB Gmünd 2 relativ schnell wieder verflogen: Den zwei Auftaktsiegen folgte nun die zweite Niederlage nacheinander. Beim neuen Bezirksklassen-Tabellenführer Aalener Sportallianz (vormals HG Aalen/Wasseralfingen) unterlag das ersatzgeschwächte Team von Trainer Holger Sohnle zwar deutlich mit 20:28 (7:12), ärgerte sich aber allen voran über eine strittige und mitentscheidende Schiedsrichterentscheidung.

Mit dem fast glitzegleichen Ergebnis wie bereits vier Tage zuvor in Süßen (20:27) musste die Oberliga-Reserve den bitteren Heimweg antreten. Doch waren es zwei Auftritte, die nur schwer miteinander vergleichbar waren, wie Trainer Holger Sohnle befindet: "Eine Niederlage mit acht Toren Unterschied brauchen wir nicht schön zu reden. Grundsätzlich war es eine Leistungssteigerung gegenüber dem Spiel in Süßen, wo wir technisch einfach debakulös waren. Mit zusätzlichen personellen Alternativen hätten wir vermutlich besser ausgesehen." Dass die dünne Personaldecke allmählich zum Problem wird, kann Sohnle nicht bestreiten: Denn zu den vier bereits fehlenden Stammkräften gesellten sich auch noch Michael Deusch und Moritz Kienzle, so dass die Gmünder mit lediglich neun Feldspielern und ohne ihren etablierten Abwehr-Mittelblock antreten mussten.
 
Nichtsdestotrotz bot der TSB dem favorisierten Bezirksliga-Absteiger anfangs mehr als ordentlich Paroli ung ging durch Daniel Mucha zunächst sogar mit 2:1 (3.) in Führung. Danach wendete sich zwar das Blatt und die Hausherren erspielten sich nach elf Minuten sogar einen Drei Tore-Vorsprung. Die Gmünder blieben hartnäckig, Samuel Glaser und Florian Kaller sorgten mit drei Treffern in Folge für den 6:6-Ausgleich (16.). Der TSB geriet dann jedoch aus der Spur, nachdem Simon Frey verletzungsbedingt ausschied: Beim schnellen Konter wurde der Routinier von seinem Gegenspieler unsanft erwischt, die Schiedsrichter allerdings werteten den Tritt auf die Achillesferse als ganz normales Foul – sehr zur Verwunderung auf beiden Seiten und ebenso unter den 70 Zuschauern. Statt Roter Karte in Verbindung mit einem Siebenmeter entschieden die beiden Unparteiischen lediglich auf Freiwurf und standen mit dieser Meinung ziemlich exklusiv da. "Es war eine mitentscheidende Szene, da unsere ohnehin dünne Personaldecke von drei auf nur noch zwei Ersatzspieler reduziert wurde", befand Sohnle. Der Gästecoach musste hilflos mit ansehen, wie seine Mannen noch vor der Pause auf die Verliererstraße gerieten – obwohl es immer noch ein recht ausgeglichenes Spiel war. Doch während der TSB seine Torchancen reihenweise versiebte, zogen die gnadenlos effizienten und abgezockten Aalener binnen kürzester Zeit auf 11:6 (26.) davon und brachten dieses Fünf Tore-Polster beim 12:7 (30.) auch sicher in die Halbzeitpause.
 
Nach dem Seitenwechsel kämpften die Gmünder zwar verbissen gegen den Rückstand an, kamen jedoch nicht mehr näher als auf 14:10 (33.) heran. Mit zunehmender Spieldauer schwanden dem ersatzgeschwächten Sohnle-Team zunehmend die Kräfte. Aalen hingegen nutzte sein vorhandenes Wechselpotenzial, ging weiter volles Tempo und hatte am Ende neun verschiedene Torschützen aufzuweisen. Über 18:12 (37.) und 21:14 (41.) schraubte die Sportallianz den Spielstand bis auf 26:17 (51.) in die Höhe. Der TSB hatte nur noch wenig entgegenzusetzen und schaffte es lediglich noch ein wenig Schadensbegrenzung zu betreiben. Mucha und Glaser, mit sieben bzw. fünf Treffern die besten Gmünder Schützen, stellten in der Schlussphase das einigermaßen ertragbare 28:20-Endresultat her.
"Technisch haben wir ein wesentlich besseres, wenn auch nicht einwandfreies Spiel gemacht, doch unsere schwache Chancenverwertung hat uns das Genick gebrochen", haderte Sohnle erneut mit der zu geringen eigenen Torausbeute. Durch die zweite Niederlage in Folge ist wieder ein wenig Ernüchterung eingekehrt im Gmünder Lager, nachdem der Start mit den Siegen in Bettringen (23:19) und gegen Wangen/Börtlingen (31:29) zunächst gelungen schien. Als Tabellensiebter mit 4:4 Punkten ist man vorerst im Niemandsland der Tabelle angekommen und sollte möglichst schnell wieder in die Erfolgsspur zurückfinden, um nicht wie im Vorjahr in den Abstiegsstrudel hineinzugeraten. Am Samstag, 12.Oktober (20 Uhr / Michelberghalle Geislingen) steht beim TV Altenstadt 2 das dritte Auswärtsspiel in Folge auf dem Programm, ehe sich der TSB 2 eine Woche darauf gegen die HSG Winzingen/Wißgoldingen/Donzdorf 2 endlich wieder in heimischer Halle präsentieren darf. Es sind zwei wegweisende Partien, die zeigen werden, wohin die Reise führen wird. "Wir müssen im Abschluss konsequenter werden", fordert Trainer Holger Sohnle und hofft zugleich darauf, dass die fehlenden Leistungsträger nach und nach wieder in den Kader zurückkehren werden. Dann soll es beim TSB 2 nach der kurzen Durststrecke wieder aufwärts gehen.
 
AA: Joshua Roth, Björn Billepp – Julian Brender (6), Mario Bleier (5/3), Sebastian Stock (4), Daniel Albrecht (3), Florian Kraft (3), Jonas Kraft (3), Johannes Maußner (2), Jakob Erath (1), Alexios Karastergios (1), Nils Echsler, Daniel Jordan
TSB 2: Giovanni Gentile, Sascha Grützmacher – Daniel Mucha (7), Samuel Glaser (5), Martin Reuter (3), Patrick Watzl (2), Simon Frey (1), Florian Kaller (1), Max Eichler (1), Jochen Leitner, Alexander Kaußler
Siebenmeter: AA 3/3 – TSB 1/0
Zeitstrafen: AA 4 Minuten – TSB 0 Minuten
Schiedsrichter: Patrick Richardon, Lukas Eckardt (HSG Oberkochen/Königsbronn)
Zuschauer: 70
 
(Text: Nico Schoch – Bilder: Ralf Watzl)