Gut mitgehalten und dennoch verloren

Im Duell mit dem unangefochtenen Meister der Bezirksklasse Stauferland hat sich der TSB Gmünd 2 zwar teuer verkauft, zu einer Überraschung hat es dennoch nicht gereicht. Mit 29:33 (11:15) unterlag die Mannschaft der beiden Spielertrainer Matthias Czypull und Simon Frey im vorletzten Saisonspiel dem TSV Heiningen 2 und musste trotz ansprechender Leistung die erste Heimniederlage seit fünf Monaten hinnehmen.

Für die Gmünder wäre durchaus ein Erfolgserlebnis möglich gewesen gegen die Übermannschaft der Liga, die in fremder Halle keinen einzigen Punkt hat liegen lassen. Denn obwohl man kein einziges Mal selbst in Führung gehen konnte, bot der TSB ordentlich Paroli. Kein Vergleich mehr zur deutlichen 22:35-Hinspielschlappe: Bis zum 5:5 (9.) war die Partie völlig ausgeglichen. Ärgern mussten sich die Hausherren in der Anfangsphase allerdings über zwei kläglich vergebene Großchancen, als zunächst Sebastian Göth einen Konter vergab und Daniel Muchas frecher Siebenmeter-Lupfer lediglich auf der Latte aufsetzte. Heiningen präsentierte sich kaltschnäuziger und legte beim 5:8 (15.) jenen Vorsprung vor, dem der TSB anschließend tapfer, aber vergeblich hinterher rennen sollte. Die Gmünder hielten zwar gut mit, ließen im Angriff aber die nötige Durchschlagskraft vermissen. Lediglich Torjäger Mucha, der bereits im ersten Durchgang sechsmal einnetzte, hielt sein Team einigermaßen auf Kurs, während auf der Gegenseite die Außenspieler der Gäste nicht zu bändigen waren. Angeführt vom zwölffachen Torschützen Steffen Welz zog der TSV bis auf 9:15 (29.) davon. Zum Ende einer kurzweiligen ersten Hälfte hatte der TSB dann aber das Glück des Tüchtigen auf seiner Seite: Nachdem Mucha verkürzte und Tormann Markus Beirle einen Strafwurf von Welz ans Lattenkreuz ablenkte, kullerte im direkten Gegenzug der Wurf von Benjamin Göth quasi in Zeitlupe zum 11:15 über die Linie. So ging es nur mit vier statt sechs Toren Unterschied und neuer Hoffnung für die TSBler in die Halbzeitpause.
 
Obwohl die eigene Abwehr nicht immer für die erhoffte Stabilität sorgte, blieben die Gmünder auch im zweiten Durchgang ein ebenbürtiger Gegner für den Klassenprimus und lagen beim 15:17 (35.) durch Simon Frey erstmals wieder auf Tuchfühlung. Heiningen erhöhte zwar umgehend wieder, doch mit einem Doppelschlag zum 17:19 (38.) hatten Martin Reuter sowie Benjamin Göth die passende Antwort parat. Es blieb ein offener Schlagabtausch, wobei die abgezockten Gäste den TSB stets auf Abstand halten und zwischenzeitlich ihr Polster wieder herstellen konnten. Mit einem 7:3-Lauf stellte der TSV auf 21:27 (46.) und sah zumindest bis zum 24:30 (51.) wie der sichere Sieger aus. Aufgegeben hatten sich die Gmünder aber noch lange nicht. Schlussmann Sascha Grützmacher mit zwei wichtigen Paraden sowie die beiden Routiniers Mucha und Sebastian Göth mit drei Toren in Folge ließen den Rückstand auf 27:30 (55.) zusammenschmelzen. Drei Minuten vor Spielende bot sich sogar die Chance, zum Anschluss zu kommen, doch gleich zwei Angriffe nacheinander liefen ins Leere. Stattdessen sorgte Dennis Welz mit einem Rückraumkracher zum 28:32 (58.) für die endgültige Entscheidung. Max Eichler traf noch einmal für den TSB, ehe Kevin Brodbek den 29:33-Endstand herstellte. Mucha hätte noch den 30.Gmünder Treffer erzielen können, doch er vergab mit der Schlusssirene den zweiten von insgesamt fünf Strafwürfen, was letztlich aber nur Makulatur blieb.
Das Spiel bis kurz vor Ende offen gehalten, blieb für den TSB 2 letztlich das enttäuschende Gefühl, dass mit einer etwas konzentrierteren Leistung mehr drin gewesen wäre. Eine ebenso couragierte wie leidenschaftliche Vorstellung hat nicht ausgereicht, um den unangefochtenen Meister zu Fall zu bringen. Dass zugleich die beeindruckende Erfolgsserie von sieben Heimsiegen gerissen ist, bedeutet dennoch keinen Beinbruch für die Gmünder Württembergliga-Reserve, die den Verbleib in der Bezirksklasse längst ohne Zittern sicher in der Tasche hat. Eine Begegnung verbleibt noch bis zur wohlverdienten Sommerpause: Am Sonntag, 14.April um 16 Uhr gastiert mit dem TV Rechberghausen der Drittletzte in der Großen Sporthalle, der selbst noch dringend punkten muss, um dem Abstieg zu entgehen. Für den TSB gilt es nun zum Ende einer kontrastreichen Saison, in der man erst in der Rückrunde richtig durchgestartet ist, einen erfolgreichen Heimabschluss zu feiern und den ordentlichen siebten Tabellenplatz zu behaupten. Zumal die Mannschaft von Matthias Czypull und Simon Frey nach der bitteren 23:27-Niederlage aus dem ersten Aufeinandertreffen mit den Rechberghäusern noch eine Rechnung zu begleichen hat...
 
TSB 2: Sascha Grützmacher, Markus Beirle – Daniel Mucha (10/3), Sebastian Göth (6), Benjamin Göth (5), Simon Frey (3), Martin Reuter (2), Max Eichler (2), Moritz Kienzle (1), Lukas Lehle, Alexander Kaußler
TSV 2: Matthias Nowak, Johannes Kolmer – Steffen Welz (12/5), Dennis Welz (6), Jan Niklas Vogl (5), Till Koller (3), Kevin Brodbek (2), Kevin Spindler (2), Vincent Liebe (1), Leon Schiek (1), Jan Lorenz (1), Tom Joos, Jens Gokeler, Paul Donath
Siebenmeter: TSB 5/3 – TSV 6/5
Zeitstrafen: TSB 4 Minuten – TSV 4 Minuten
Schiedsrichter: Patrick Richardon, Lukas Eckardt (HSG Oberkochen/Königsbronn)
Zuschauer: 20
 
(Text und Bilder: Nico Schoch)