Der TSB 2 verwandelt den ersten Matchball

Das "kleine Derby" der Württembergliga-Reserven in der Bezirksklasse Stauferland war eine einseitige Angelegenheit: Der TSB Gmünd 2 dominierte sein Heimspiel gegen die HSG Winzingen-Wißgoldingen-Donzdorf 2, bezwang den Tabellenzweiten auch in der Höhe verdient mit 34:22 (16:11) und machte den Ligaverbleib somit vorzeitig perfekt.

Eine Woche nach der enttäuschenden Leistung beim Mitaufsteiger in Süßen (22:26) zeigte der TSB 2 die richtige Reaktion und war in der heimischen Großsporthalle von Beginn an tonangebend. Die beiden Routiniers Sebastian Göth und Patrick Schamberger markierten die ersten beiden Treffer, auch in der Folgezeit lief die Gmünder Offensive auf Hochtouren. In einer torreichen Anfangsphase erzielten die Gäste zwar jeweils den Anschlusstreffer und lagen bis zum 6:5 (8.) auf Tuchfühlung, doch Matthias Czypull und Benjamin Göth sorgten beim 9:5 erstmals für einen kleinen Vorsprung. Der TSB ließ sich dann auch nicht dadurch aus der Fassung bringen, dass Martin Reuter nach einem harten Foul bereits nach zwölf Minuten vorzeitig disqualifiziert wurde – übrigens die insgesamt zwölfte Rote Karte für den TSB 2 im bisherigen Saisonverlauf. Dies blieb aber eine Randnotiz, da sich jeder einzelne Akteur hervorragend in ein funktionierendes Getriebe einfügte. So auch Neuzugang Jochen Leitner, der mit dem 11:8 (16.) prompt seinen ersten Treffer im TSB-Dress erzielte. "Jeder hat seine Einsatzzeiten bekommen und Tore gemacht, das erleichtert uns natürlich vieles", freute sich Spielertrainer Simon Frey. Die starke Quote im Angriff konnten seine Mannen über die gesamte Spielzeit konservieren und bejubelten zugleich einige sehenswerte Tore: Kreisläufer Moritz Kienzle netzte im Fallen mit dem Rücken zum Tor ein, Benjamin Göth gelangen zwei schöne Dreher zum 14:10 (25.) sowie mit dem 16:11 der Schlusspunkt einer rasanten ersten Halbzeit.
Zugleich konnten sich die Gmünder auf ihre gewohnte Stabilität in der Abwehr sowie einen glänzend aufgelegten Giovanni Gentile verlassen. Der junge Tormann musste in den ersten zehn Minuten nach der Pause nur viermal hinter sich greifen, auf der Gegenseite schraubten Robert Heer, Daniel Mucha sowie Simon Frey das Resultat zum 23:15 (40.) in die Höhe. Trotz des deutlichen Zwischenstandes gab sich die HSG zu keiner Zeit auf und verkürzte mit vier Toren in Folge zum 23:19 (45.), doch in Schlagdistanz gelangten die Gäste nicht mehr. Angeführt vom mit neun Torerfolgen herausragenden Benjamin Göth setzte der TSB seine Dominanz ungehindert fort, per verwandeltem Strafwurf zum 28:20 (53.) stellte Mucha das Acht Tore-Polster wieder her. Als HSG-Torjäger Thomas Dangelmaier wiederum aus sieben Metern an Gentile scheiterte, war das Derby vorzeitig entschieden. Die Schlussminuten gerieten somit zum Schaulaufen, wobei die Gmünder mit all ihrer Routine endgültig für klare Verhältnisse sorgten. Die Göth-Brüder trafen weiterhin nach Belieben, Schamberger und Kößer ließen den Abstand erstmals auf zehn Tore anwachsen. Den 34:22-Endstand markierte mit Lukas Lehle der insgesamt elfte TSB-Torschütze an diesem rundum gelungenen Sonntagabend.
Mit einer über 60 Minuten überzeugenden Leistung hat der TSB 2 nicht nur seine starke Bilanz vor dem eigenen Publikum ausgebaut, sondern hat sich mit dem siebten Heimsieg vorzeitig Sicherheit geschaffen. Angesichts von sieben Punkten Vorsprung auf die beiden Abstiegsränge bei nur noch drei ausstehenden Spieltagen steht vorzeitig fest, dass die Gmünder Württembergliga-Reserve auch in der kommenden Saison in der Bezirksklasse Stauferland antreten wird. "Bei WiWiDo war die Luft raus, deswegen wollen wir das deutliche Ergebnis nicht überbewerten", resümierte Simon Frey, "dennoch war es extrem wichtig, dass wir diesen Sieg mitgenommen haben. Entscheidend ist, dass wir unsere Fehler immer weiter minimieren und dem Gegner wenig Konter ermöglichen. Das war in der Hinrunde das große Problem." Um auch "die letzten Zweifel" am Klassenverbleib auszuräumen, falls wider Erwarten doch drei Mannschaften absteigen müssen, so der-Spielertrainer, will der TSB 2 (7.Platz / 18:20 Punkte) sein bevorstehendes letztes Auswärtsspiel beim TV Steinheim/Albuch 2 (8.Platz / 15:21 Punkte) am Samstag (18 Uhr / Wentalhalle) unbedingt gewinnen. Zum Saisonfinale würden dann zwei "Bonusspiele" vor heimischer Kulisse gegen den bereits als Meister feststehenden TSV Heiningen 2 sowie Schlusslicht TV Rechberghausen folgen. Das Saisonfinale dermaßen entspannt angehen zu können, damit hätten vor wenigen Monaten wohl nur die allerkühnsten Optimisten gerechnet.
 
TSB 2: Giovanni Gentile – Benjamin Göth (9), Daniel Mucha (5/1), Sebastian Göth (4), Tobias Kößer (4), Simon Frey (3), Patrick Schamberger (2), Moritz Kienzle (2), Robert Heer (2), Lukas Lehle (1), Jochen Leitner (1), Matthias Czypull (1), Alexander Kaußler, Martin Reuter
HSG 2: Marius Baur – Thomas Dangelmaier (6/4), Timo Dangelmaier (5/1), Sven Mader (3), Teo Mangold-Riedling (3), Jona Müller (2), Timo Schmid (1), Patrick Knab (1), Marc Ziller (1), Sebastian Barth, Paul Bürgermeister, Danilo Weber
Siebenmeter: TSB 1/1 – HSG 7/5
Zeitstrafen: TSB 6 Minuten – HSG 4 Minuten
Rote Karte: Martin Reuter (TSB/13./Grobes Foulspiel)
Schiedsrichter: Thilo Hotz (TSG Schnaitheim)
Zuschauer: 40
 
(Text und Bilder: Nico Schoch)