Fünfter Sieg in Folge für den TSB Gmünd 2: Die Württembergliga-Reserve ließ sich vor heimischer Kulisse auch von der SG Hofen/Hüttlingen 2 nicht ausbremsen, behielt mit 33:28 (18:13) letztlich souverän die Oberhand. Tormann Sascha Grützmacher sowie der 14-fache Torschütze Daniel Mucha ragten aus einer starken Kollektivleistung heraus. Nun darf sich das Team um die beiden Spielertrainer Simon Frey und Matthias Czypull erstmals über ein kleines Polster auf die Abstiegsränge freuen.
Den Grundstein für zwei ganz wichtige Punkte im Rennen um den Klassenerhalt legten die Gmünder bereits in der Anfangsphase. Angeführt von Linkshänder Daniel Mucha, der fünf der ersten sechs Treffer und davon drei per Siebenmeter erzielte, legte der TSB direkt eine 6:0-Führung vor. Ein optimaler Start für die Hausherren, denen das breite Selbstbewusstsein sichtlich anzumerken war. Gästecoach Florian Graf sah sich frühzeitig zu einer Auszeit gezwungen, seinen Mannen gelang der erste Torerfolg nach geschlagenen neun Minuten. Vor einer Minuskulisse von lediglich 15 Zuschauern in der Großen Sporthalle – zweifellos bedingt durch das zeitgleich stattfindende Württembergliga-Derby der Ersten Mannschaft in Donzdorf – boten beide Teams in der Folgezeit ein munteren Schlagabtausch mit vielen Treffern auf beiden Seiten. Mit dem sicheren Polster im Rücken ließ es sich für die Gmünder befreit aufspielen, bis zum 10:2 (12.) und 14:5 (18.) wurde das Resultat weiter ausgebaut. TSB-Tormann Sascha Grützmacher war von Beginn an zur Höchstform aufgelaufen und brachte die gegnerischen Schützen wie bereits im Hinspiel, als er lediglich 15-mal hinter sich greifen musste und gleich sechs Strafwürfe parierte, reihenweise zur Verzweiflung. Doch auch der junge Schlussmann konnte nicht verhindern, dass Hofen/Hüttlingen immer wieder Lücken in der Gmünder Defensive fand und immer besser in die Partie hineinfand. Spätestens beim 15:10 (23.) hatten die Gäste Lunte gerochen und verkürzten kurzzeitig sogar auf vier Tore, ehe Mucha auf der Gegenseite den 18:13-Pausenstand markierte.
Auch nach dem Seitenwechsel bot der TSB 2 einen Auftritt, der so rein gar nicht in das bisherige Saisonbild passte: Die ansonsten stets zuverlässige Abwehrreihe offenbarte einige ungewohnte Schwachstellen, die aber einerseits von Rückhalt Grützmacher kaschiert wurden. Zugleich boten die Gmünder im Angriff ihren bislang besten Auftritt: Die ligaweit schwächste Offensive (durchschnittlich nur 23 Treffer pro Partie) traf quasi nach Belieben und zog zu Beginn der zweiten Hälfte wieder auf 24:17 (40.) davon. Vor allem gegen die Rückraumschützen Daniel Mucha und Tobias Kößer fanden die Gäste zu keiner Zeit passende Mittel. Nach einem 6:2-Lauf hin zum 28:19-Zwischenstand (48.) sah es zwischenzeitlich danach aus, als ob sich die Gmünder entscheidend absetzen könnten. Benjamin Göth bot sich die Chance, erstmalig für einen Zehn Tore-Abstand zu sorgen, doch der Linksaußen scheiterte am Pfosten. Im Gegenzug verkürzte die SG mit fünf Toren in Folge auf 28:24 (53.) und zugleich verlor der TSB seinen Abwehrchef Michael Deusch aufgrund dessen dritter Zeitstrafe. Trotz 50-minütiger Überlegenheit mussten die Gastgeber nun plötzlich um einen sicher geglaubten Heimerfolg bangen. Mucha bewies zwar Nervenstärke und verwandelte zwei weitere Siebenmeter, einen davon im Nachwurf, und bewahrte seinem Team damit einen Fünf Tore-Vorsprung. Zugleich hatte der TSB 2 zum ersten Mal in dieser Saison die 30 Tore-Marke erreicht. Hofen/Hüttlingen hatte sich aber keinesfalls aufgegeben und lag beim 30:27 (56.) wieder in Schlagdistanz. Doch die Gmünder konnten sich auf ihre Routiniers verlassen, die Verantwortung übernommen: Mit seinem vierzehnten Treffer sorgte Mucha in Überzahl für die Vorentscheidung, ehe Benjamin Göth durch einen Doppelpack in der Schlussminute den 33:28-Endstand herstellte.
Trotz der unnötigen Zitterphase am Ende bejubelten die Hausherren schließlich einen vollkommen verdienten Start-Ziel-Sieg, der ihre Ausgangslage weiter verbessert. Der Sprung auf Rang sechs und drei Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz sind der Lohn für nunmehr fünf Siege in Serie. Zweifellos ist der TSB 2 derzeit die Mannschaft der Stunde in der Bezirksklasse, doch am kommenden Samstagabend wird der Erfolgslauf auf eine weitere harte Probe gestellt: Im Derby beim TV Bargau (20 Uhr, FEIN-Halle) gilt es für die Gmünder, sich für die 19:23-Hinspielniederlage zu revanchieren und den direkten Konkurrenten auf Distanz zu halten. Der TVB hat mit dem 34:25 in Bartenbach zuletzt seine Negativserie von sechs Niederlagen beendet und ist weitaus besser einzuschätzen, als es der achte Tabellenplatz aussagt. Gerade einmal zwei Punkten trennen die beiden Teams – ein weiteres bedeutsames, wenn nicht gar vorentscheidendes Duell um den Klassenverbleib in der so ausgeglichenen Bezirksklasse ist hier vorprogrammiert.
TSB 2: Sascha Grützmacher – Daniel Mucha (14/6), Simon Frey (5), Tobias Kößer (5), Sebastian Göth (4/1), Benjamin Göth (2), Florian Kaller (2), Max Eichler (1), Lukas Lehle, Matthias Czypull, Alexander Kaußler, Samuel Glaser, Michael Deusch, Martin Reuter
SG 2: Fabian Raab, Marc Steinacker – Tim Dimitrios Tzinieris (8/6), Christian Schneider (5), Hendrick Hügler (5), Kevin Scheurmann (4), Maximilian Bäuerle (2), Matthias Meyer (1), Florian Weiß (1), Dennis Neher (1), Stefan Schiele (1), Simon Haas, Florian Heckmann
Siebenmeter: TSB 8/7 – SG 8/6
Zeitstrafen: TSB 12 Minuten – SG 14 Minuten
Rote Karten: Michael Deusch (TSB/52./Dritte Zeitstrafe) – Hendrick Hügler (SG/58./Dritte Zeitstrafe)
Schiedsrichter: Ulrich Richter (HSG Winzingen-Wißgoldingen-Donzdorf)
Zuschauer: 15
(Text und Bilder: Nico Schoch)