Bittere Niederlage gegen einen direkten Konkurrenten
Das direkte Aufeiandertreffen besaß sowohl für den Tabellenvorletzten als auch den -letzten richtungsweisenden Charakter. Die Hausherren starteten mit einem 3:0-Lauf, welchen der TSB allerdings umgehend egalisierte. Beim Stand von 4:4 vergab Robert Heer per Strafwurf die Chance zur Gmünder Führung, stattdessen legte Rechberghausen erneut vor. In der Folgezeit blieb es ein ausgeglichenes, aber auch zerfahrenes Spiel, in dem der TVR seinen dünnen Vorsprung behauptete und zwischenzeitlich sogar ausbaute. Beim TSB machte sich das gleiche Muster erkennbar wie bereits im gesamten bisherigen Saisonverlauf: Auf das Abwehrbollwerk einschließlich einem gut aufgelegten Sascha Grützmacher zwischen den Pfosten war Verlass, im Angriff allerdings häuften sich einmal mehr die Fehlversuche und so mussten die Gäste fast über die gesamte Spielzeit einem Rückstand hinterherlaufen. Als der TVR sein Polster nach 20 Minuten erstmals auf vier Tore vergrößterte, drohte der TSB abgehängt zu werden. Die Routiniers Patrick Schamberger und Benjamin sowie Sebastian Göth verhinderten dies mit hren Treffern, Heer wiederum markierte kurz vor der Pause den Anschlusstreffer zum 12:13.
Die Gmünder kamen gestärkt aus der Kabine zurück, benötigten nach dem Seitenwechsel allerdings zweieinhalb Minuten, ehe Heer zum Ausgleich traf. Martin Reuter warf sein Team dann sogar erstmals in Front, doch die Gastgeber konterten und glichen sofort aus. Der TSB wähnte sich nun im Aufwind, Florian Kaller und Benjamin Göth sorgten für die erneute Führung, doch der TVR zog wiederholte gleich. Rechberghausen wusste in Simon Pasler zudem einen zuverlässigen Torschützen in seinen Reihen, der maßgeblich daran beteiligt war, dass die Partie erneut kippte. Nach dem 17:17 holte sich der TVR seinen Zwei Tore-Vorsprung zurück, während sich die Gmünder erneut aufgrund ihrer mangelhaften Chancenverwertung die Haare rauften. Schamberger und Sebastian Göth brachten den TSB zwar zurück in Schlagdistanz, doch der an diesem Tag glücklose Max Eichler vergab von der Sieben-Meter-Linie die beste Gelegenheit zum Ausgleich. Die weitaus effizienteren Hausherren zogen vorentscheidend auf drei Tore davon. Als Schamberger kurz vor dem Ende den vierten von sieben Gmünder Strafwürfen vergab, Dennis Antoni auf der Gegenseite hingegen auch seinen vierten Versuch aus sieben Metern zum 25:22 verwandelte, waren die Würfel gefallen. In einer hektischen Schlussminute verkürzte Reuter mit seinem dritten Treffer noch einamal, ehe Rechberghausens Jonas Engel mit einem Doppelschlag zum 27:23-Endstand traf.
"Wir haben eigentlich ganz ordentlich gespielt und unsere Abwehrleistung war wie immer gut", resümierte TSB-Spielertrainer Matthias Czypull, der selbst derzeit aufgrund eines Infekts nicht aktiv eingreifen kann. Den Hauptgrund für die Niederlage sah Czypull im speziellen Heimvorteil des Gegners, da in der Wangener Forstberghalle ein absolutes Haftmittelverbot herrscht: "Ohne Harz zu spielen, das sind wir nicht gewohnt. So haben wir viele Bälle verworfen und mehr Fehlpässe als üblich gespielt." An der Enttäuschung über eine weitere schmerzhafte Niederlage bei einem direkten Konkurrenten im Abstiegskampf änderte dies aber nichts. Mit 4:16 Punkten belegt der TSB 2 weiterhin den letzten Tabellenplatz mit drei Punkten Rückstand ans rettende Ufer. Um den Anschluss zu halten, gilt es, in den beiden verbleibenden Partien vor dem Jahreswechsel, wieder zu punkten: Am kommenden Samstag gastiert der siebtplatzierte TSV Bartenbach 2 zum letzten Hinrundenspiel in der Großen Sporthalle, zwei Wochen darauf empfangen die Gmünder den Vierten TV Altenstadt 2. Beide Gegner sind im gesicherten Mittelfeld angesiedelt, die Kräfteverhältnisse in der Bezirksklasse allerdings sehr ausgeglichen und so hoffen die TSBler auf "Big Points" vor Weihnachten. Jede weitere Niederlage würde die Chancen auf den Klassenverbleib weiter schwinden lassen.
TVR: Michael Fischer, Benjamin Fleischer – Simon Pasler (6), Dennis Antoni (6/4), Christian Keller (4), Christian Reiner (3), Moritz Hechtle (3), Christopher Köhler (2), Jonas Engel (2), Sven Fischer (1), Antonio Pertosa
TSB: Sascha Grützmacher, Markus Beirle – Sebastian Göth (5/1), Robert Heer (5/2), Patrick Schamberger (4), Martin Reuter (3), Tobias Kößer (2), Benjamin Göth (2), Florian Kaller (2), Moritz Schillinger, Alexander Kaußler, Daniel Derer, Max Eichler
Siebenmeter: TVR 4/4 – TSB 7/3
Zeitstrafen: TVR 4 Minuten – TSB 6 Minuten
Schiedsrichter: Kevin Kraft (HG Aalen/Wasseralfingen)
Zuschauer: 30
(Nico Schoch)