Keine Durchschlagskraft - keine Punkte

Im Auswärtsspiel bei der HSG Wangen/Börtlingen hat der TSB Gmünd 2 den nächsten Tiefschlag versetzt bekommen: Die Mannschaft um Spielertrainer Simon Frey ließ einmal mehr die Effizienz in der Offensive vermissen und unterlag dem Bezirksliga-Absteiger deutlich mit 22:28 (11:15). Nach der vierten Niederlage im fünften Saisonspiel trägt der Neuling nun erstmals die Rote Laterne in der Bezirksklasse Stauferland und steht bereits zu diesem frühen Saisonzeitpunkt gehörig unter Druck.


Die Bemühung, den Weg aus der Krise zu finden, ist der Oberliga-Reserve derzeit nicht abzusprechen. Doch unterm Strich sind die Fortschritte im Gmünder Spiel derzeit zu geringfügig, um ein Erfolgserlebnis verbuchen zu können. Wie bereits sieben Tage zuvor im Derby gegen den TV Bargau (19:23) fehlte dem TSB auch vor fremder Kulisse die spielerische Konstanz über 60 Minuten sowie die Durchschlagskraft in der Offensive. Das absolute Haftmittelverbot in der Wangener Forstberghalle machte die Herausforderung keinesfalls einfacher, obwohl die Gäste nahezu in Bestbesetzung antraten. Im Vergleich zur Vorwoche war die Torausbeute zwar leicht verbessert, doch je elf Tore pro Halbzeit reichten bei weitem nicht aus, um gegen einen abgezockten Gegner zu bestehen.

Gut gestartet, stark nachgelassen – so lässt sich der erste Durchgang aus Gmünder Sicht zusammenfassen. Nach dem ersten Gegentreffer stellten Samuel Glaser und Tobias Kößer umgehend auf 2:1 (4.), dank der folgenden Rückraumtreffer von Kößer sowie Max Eichler lagen die Gmünder beim 5:3 (11.) auf gutem Kurs. Einmal mehr folgte jedoch eine unerklärliche Schwächephase mit neun torlosen Minuten, so dass die HSG den Spielstand auf 5:8 umdrehte. In einer turbulenten Phase vor der Pause kämpften sich die TSBler noch einmal heran und Eichler verkürzte auf 8:9 (22.), ehe der Gastgeber den Druck noch einmal erhöhte und sich einen Vier Tore-Vorsprung erspielte. Spielmacher Robert Heer per verwandeltem Siebenmeter sowie Spielertrainer Simon Frey vom Kreis hielten mit ihren Treffern dagegen, doch mit der Pausensirene folgte der nächste Nackenschlag und Özcan Subas markierte das 11:15.

Der Start nach dem Seitenwechsel verlief zunächst vielversprechend, Benjamin Göth und einmal mehr Kößer verkürzten auf 13:15 (32.) – doch die Wende blieb aus. Der schwächste Angriff der Liga offenbarte einmal mehr seine fehlende Kaltschnäuzigkeit im Abschluss, lediglich drei weitere Torerfolge bis 50.Minuten sprechen eine klare Sprache. Obwohl die TSB-Defensive ordentliche Arbeit verrichtete, nutzte Wangen/Börtlingen diese Viertelstunde eiskalt aus und sorgte für klare Verhältnisse. Im Gegensatz zu den Gmündern verbreiteten die Gastgeber von fast allen Positionen Torgefahr und schufen sich mit 15:21 (44.) erstmals ein sicheres Polster. In einer insgesamt sehr fair geführten Partie – TSB-Kreisläufer Moritz Kienzle kassierte spät in der zweiten Hälfte die einzige Zeitstrafe – drohte den Gästen beim Stand von 16:26 (49.) ein Debakel. Da jedoch die zuvor äußerst kaltschnäuzige HSG in den Schlussminuten die Zügel etwas schleifen ließ, durfte das Frey-Team immerhin noch ein wenig Schadensbegrenzung betreiben. Tormann Sascha Grützmacher kassierte in den letzten zehn Minuten nur noch zwei weitere Gegentore und parierte auch noch einen Strafwurf, seine Vorderleute sorgten für ein etwas angenehmeres Endresultat. An der deutlichen Auswärtspleite gab es dennoch nichts mehr zu rütteln, Eichler besorgte mit seinem fünften Treffer schließlich den leistungsgerechten 22:28-Endstand.

Trotz einer über weite Stecken engagierten Leistung schlichen die Gmünder einmal mehr mit hängenden Köpfen vom Feld und mussten zugleich den erstmaligen Absturz ans Tabellenende verkraften. Mit 2:8 Punkten ist der Saisonstart gründlich misslungen, wobei die Ausbeute der eigenen Offensive weiterhin das große Manko bleibt. Nach den vergangenen Niederlagen gegen die beiden Bezirksliga-Absteiger steht die Mannschaft am kommenden Samstag (17:30 Uhr / Große Sporthalle) unter Druck: Im Heimspiel gegen Mitaufsteiger TSV Süßen (7.Platz/4:4 Punkte) ist ein Sieg für den TSB 2 absolute Pflicht, um sich aus der Krise zu befreien.

HSG: Martin Mühleisen, Bernd Uebele – Patrik Jahn (5), Marius Haug (5), Alexander Neldner (5), Özcan Subas (5/1), Dennis Jahn (3), Dominik Wüst (3/2), Wolfgang Mühleisen (1), Jochen Wüst (1), Boris Hummel, Matthias Fetzer
TSB 2: Sascha Grützmacher, Markus Beirle – Max Eichler (5), Tobias Kößer (5), Benjamin Göth (4), Samuel Glaser (3), Simon Frey (3), Florian Kaller (1), Robert Heer (1/1), Alexander Kaußler, Moritz Kienzle
Siebenmeter: HSG 5/3 – TSB 2/1
Zeitstrafen: HSG 0 – TSB 2 Minuten
Schiedsrichter: Florian Bühler (HSG Winzingen-Wißgoldingen-Donzdorf)
Zuschauer: 14

(Text: Nico Schoch - Foto: Jan-Philipp Strobel / Gmünder Tagespost)