Der "Opa" bringt neue Struktur in die TSB-Defensive

Er ist wieder da: Zwei Jahren nach seinem eigentlichen Karriereende in der ersten Mannschaft hat Kreisläufer Simon Frey am vergangenen Sonntag ein überraschendes Oberliga-Comeback beim TSB Gmünd gegeben. Der 36-Jährige wusste durch seine Ausstrahlung zu überzeugen, doch auch er konnte die 26:28-Niederlage in Deizisau nicht mehr abwenden. 

Als Spielertrainer in der zweiten Mannschaft hatte Frey in den vergangenen zwei Jahren von seinen jungen Mitspielern den Spitznamen "Opa" verpasst bekommen – und der Routinier, der bereits seit knapp 20 Jahren seine Knochen für den TSB Gmünd hinhält, kann darüber schmunzeln.

Denn körperlich wie auch konditionell ist Frey absolut auf der Höhe, so hatte er die Gmünder Oberliga-Talente bei den Waldläufen in den vergangenen Jahren regelmäßig abgehängt. So war es dann auch kein Wunder, dass sich der Kreisläufer nach der kurzfristigen Nominierung durch Chefcoach Michael Hieber schnellsmöglich wieder an das höhere Niveau gewöhnte. "Ich habe mich gut gefühlt und es hat Spaß gemacht", so hatte er am Sonntagabend zu Protokoll gegeben. 

Die bittere Auswärtspleite beim Schlusslicht TSV Deizisau hatte aber auch ihn sichtlich geschmerzt. "Der Sieg wäre in der aktuellen Situation eigentlich Pflicht gewesen", meinte Frey, "rein rechnerisch ist weiterhin alles möglich, aber der Druck auf die Mannschaft wird von Woche zu Woche höher." Im Verbund mit Christian Waibel im defensiven Mittelblock waren die Baustellen im zuletzt äußerst anfälligen Gmünder Abwehrverbund weitgehend behoben, wie auch Hieber anerkennend betonte: "Wenn man bedenkt, dass er zwei Jahre lang nur in der Bezirks- und Kreisliga gespielt hat, war seine kämpferische Leistung phänomenal. Mit seiner Führungspersönlichkeit ist viel mehr Bewegung in der Abwehr." Da war es umso ärgerlicher, dass die TSB-Offensive einen schwachen Tag erwischt hatte und Deizisau seine zahlreichen Konter eiskalt zum 28:26-Sieg nutzte.

Die Geheimwaffe Simon Frey wird im Saisonendspurt weiterhin eine Option bleiben, doch Hieber betont dass das Comeback keine Entscheidung gegen Defensivspezialist Lukas Waldenmaier sei, dem in Deizisau lediglich die Reservistenrolle geblieben war. Vielmehr habe der Trainer auf das eingespielte Duo Waibel/Frey gesetzt. "Und dieser Plan ist aufgegangen", erklärt Hieber, der seinen ehemaligen Mitspieler als absolutes Mentalitätsvorbild im Abstiegskampf schätzt. "Mit jemanden, der sich dermaßen für den Verein zerreißt, gehe ich diesen schwierigen Weg gerne." Die Worte von Simon Frey werden ihn zusätzlich bestätigen: "Der TSB liegt mir am Herzen und ich werde alles dafür geben, dass wir die Oberliga halten."

(Nico Schoch)