Der TSB Gmünd erfüllt seine Pflicht und fährt mit dem 32:25 (20:10) gegen den TV Knielingen die ersten zwei Punkte der neuen Saison ein. Der Aufsteiger aus dem Badischen war zunächst klar unterlegen, legte nach der Pause aber einige Schwachstellen der „Jets“ offen.
Erstes Heimspiel, erster Sieg – und dennoch war der TSB Gmünd am Samstagabend weit von vollständiger Zufriedenheit entfernt. Eine Woche nach der Auftaktniederlage beim Drittliga-Absteiger in Großsachsen (30:37) hatten sich die „Jets“ zunächst wie verwandelt präsentiert, doch nach einem 20:10-Vorsprung zur Pause bröckelte die Dominanz in eigener Halle. Am Ende rettete der TSB den zwar verdienten Erfolg mit Mühe über die Ziellinie. „Doch wir haben die zweite Hälfte hergeschenkt“, ärgerte sich Trainer Michael Stettner. „Wir hätten noch viel mehr für Begeisterung sorgen können“, erklärte der 39-Jährige mit Blick auf die stimmungsvolle Kulisse mit rund 600 Zuschauern.
Denn im ersten Durchgang agierten die Gmünder dermaßen überlegen, dass die Gäste aus Knielingen auf verlorenem Posten standen. In den Anfangsminuten wurde der Aufsteiger förmlich überrollt. Bereits nach 32 Sekunden setzte sich Nicola Rascher energisch durch und erzielte den ersten Treffer, Neuzugang Moritz Werner und abermals Rascher erhöhten schnell auf 3:0 (3.). „Wir waren mit dem Tempo der Gmünder überfordert“, gestand TVK-Coach Jochen Werling, der beim Stand von 9:3 (11.) zur Auszeit griff. Sein Team tastete sich anschließend zwar auf 13:8 (21.) heran, ohne aber den TSB ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Bei den Hausherren machte sich in der Abwehr ein Weltenunterschied zur Vorwoche bemerkbar, so dass sich auch Rückhalt Daniel Mühleisen einige Male auszeichnen konnte. „Wie waren richtig aggressiv und alleine Stephan Mühleisen hat fünf Würfe abgeblockt“, freute sich Stettner über die zurückgewonnene Stabilität.
Gleichzeitig leisteten sich die Gäste eine ganze Reihe an technischen Fehlern – eine willkommene Einladung für den TSB, um im Gegenstoß zu einfachen Toren zu kommen. „Über unsere zweite Welle und das schnelle Anspiel sind wir richtig stark“, so Stettner. Obwohl im Angriff mit Andreas Maier (Schulterprobleme) ein wichtiger Mann fehlte, zog der TSB Tor um Tor davon.
Dabei ging Kapitän Rascher mit acht Toren voran, doch besonders die Vielseitigkeit machte die Gmünder so brandgefährlich. Immer wieder konnten sich Tom Abt (3 Tore) oder Kreisläufer Stephan Mühleisen (5) in Szene setzen. Auch an Alternativen von der Bank mangelte es nicht. Jan Spindler traf direkt nach seiner Einwechslung, der A-Jugendliche Jonas Schwenk erzielte mit dem 16:9 (26.) seinen ersten Oberliga-Treffer. Der Zehn Tore-Vorsprung zur Halbzeit war auch in dieser Höhe verdient.
Dabei ging Kapitän Rascher mit acht Toren voran, doch besonders die Vielseitigkeit machte die Gmünder so brandgefährlich. Immer wieder konnten sich Tom Abt (3 Tore) oder Kreisläufer Stephan Mühleisen (5) in Szene setzen. Auch an Alternativen von der Bank mangelte es nicht. Jan Spindler traf direkt nach seiner Einwechslung, der A-Jugendliche Jonas Schwenk erzielte mit dem 16:9 (26.) seinen ersten Oberliga-Treffer. Der Zehn Tore-Vorsprung zur Halbzeit war auch in dieser Höhe verdient.
Von Null anzufangen und auch die zweite Halbzeit zu gewinnen, so lautete Stettners Ansage in der Pause: „Es ging nicht darum, dass wir dann mit zwanzig Toren Unterschied gewinnen, sondern dass wir im Kopf nicht abschalten und einfach weitermachen. Nur wenn man sich daran versucht, dann macht die Mannschaft auch einen Schritt nach vorne.“ Doch leichter gesagt als getan. In doppelter Unterzahl startete der TSB in die zweite Hälfte und schaffte es nicht, seinen Vorsprung weiter auszubauen. Was auch daran lag, dass Knielingen auf eine offensive Abwehr umstellte und die Gmünder damit vor eine neue Herausforderung stellte. Das Selbstverständnis, aus jedem Angriff einen Treffer zu machen, war abhanden gekommen. „Wenn wir acht Minuten so weiterspielen wie zuvor, dann ist der Sack zu“, haderte Stettner auch mit der Körpersprache seiner Mannen. Bis zum 27:17 (50.) hatte das Zehn Tore-Polster bestand und die Partie war eigentlich längst entschieden.
Doch die Gäste hatten sich noch längst nicht aufgegeben und legten einige Schwachstellen der in diesem Sommer extrem verjüngten TSB-Mannschaft offen. Da die Hausherren im Angriff auf einen zusätzlichen Feldspieler setzten, dabei allerdings immer fahrlässiger agierten bot sich Knielingen die Chance zu freien Würfen auf das leere Gmünder Tor. Zwei davon zappelten im Netz, zwei gingen vorbei. Bitter für Gästetrainer Werling: „Wenn wir ein paar freie Dinger mehr machen, dann kommen wir vielleicht wieder zurück ins Spiel.“ Mit fünf Toren in Folge verkürzte der TVK auf 28:23 (54.) und zwang die Gmünder zu einer Auszeit. Denn die TSB-Abwehr fiel immer öfter in alte Muster zurück. So musste in der Schlussphase eingewechselte Giovanni Gentile öfter hinter sich greifen, als ihm lieb sein konnte. Pech für den 23-Jährigen, als er einen Wurf parierte, der Knielinger Benjamin Borrmann den Abpraller jedoch reaktionsschnell zum 28:24 (58.) ins Tor boxte.
Nach sechs torlosen Minuten des TSB sorgte Spindler doch noch für die späte Entscheidung und nachdem Gentile seine beste Tat zeigte, machte Stephan Mühleisen mit dem 30:25 (59.) 80 Sekunden vor Schluss alles klar. In der letzten Minute begeisterten die Jets ihr Publikum sogar noch durch einen von Eric Zimmermann abgeschlossenen Kempa-Trick sowie einen feinen Dreher von Rechtsaußen Wolfgang Bächle. Mit 32:25 (60.) stand somit doch noch ein souveräner Erfolg auf der Anzeigetafel, bei dem sich die Hausherren aber auch viel Mühe hätten ersparen können. „Wir haben unsere Aufgabe erfüllt und das zählt“, resümierte Stettner, der aber auch feststellte: „Wir müssen uns weiterentwickeln und künftig viel kaltschnäuziger sein.“
Denn einen solchen Aussetzer wie in der zweiten Hälfte gegen Knielingen darf sich der TSB in der kommenden Woche wohl nicht leisten. Mit der HSG Konstanz II wartet am Samstag (20 Uhr / Schänzle-Sporthalle) schon ein ganz anderes Kaliber. Der TSB-Trainer zeigt sich aber zuversichtlich, dass sein junges Team mit jedem Spiel einen Schritt weiter in die richtige Richtung macht: „Wenn wir es schaffen über 60 Minuten die Leistung der ersten 30 Minuten abzurufen, dann muss man uns erst einmal schlagen.“ Gelingt das in Konstanz, dann könnte die Schwächephase aus dem Heimspiel tatsächlich auch einen positiven Nebeneffekt besitzen.
TSB: Daniel Mühleisen (1.-50.Minute, 1 Tor), Giovanni Gentile (50.-60.Minute) – Nicola Rascher (8/3), Stephan Mühleisen (5), Wolfgang Bächle (4), Tom Abt (3), Jan Spindler (3), Jonas Waldenmaier (3), Moritz Werner (2), Eric Zimmermann (2), Jonas Schwenk (1), Valentin Pick, Vincent Pick, Andreas Maier, Louis Waldraff
TVK: Pascal Fuchs, Lucas Zanki – Jochen Rabsch (6), Dennis Estedt (6/4), Benjamin Borrmann (5), Mehmet Süngü (4), Louis Hohler (2), Kornej Tjart (1), Till Eißler (1), Tim Kusterer, Luis Werner, Lukas Metzger, Yann Majunke
Siebenmeter: TSB 4/3 – TVK 4/4
Zeitstrafen: TSB 12 Minuten – TVK 6 Minuten
Schiedsrichter: Dominik Salles, Lars Salles (TGV 1823 Eintracht Beilstein)
Zuschauer: 600