Der stark verjüngte TSB Gmünd präsentiert sich am Samstag (19:30 Uhr / Große Sporthalle) erstmals dem heimischen Publikum. Mit dem badischen Meister TV Knielingen wartet erneut eine große Unbekannte auf das Team von Trainer Michael Stettner.
Der auf den ersten Blick misslungene Saisonauftakt in Großsachsen hat die Aufbruchstimmung beim TSB Gmünd nicht getrübt. Vielleicht auch weil die Jets ihre Punkte gegen andere Gegner holen müssen als den langjährigen Drittligisten TVG Großsachsen, wollte sich Trainer Michael Stettner gar nicht allzu lange mit der 30:37-Niederlage beschäftigen. „Im Training am Montag haben wir relativ viel geballert“, verweist der 39-Jährige auf die wichtigste Erkenntnis aus der eigenen Fehleranalyse. Mit insgesamt 25 Fehlwürfen war die Effizienz vor dem gegnerischen Tor „nicht gerade das Gelbe vom Ei“, wie es Stettner umschreibt.
Am ersten Spieltag ist auch einmal mehr deutlich geworden, welche Ausmaße der Generationenwechsel beim TSB annimmt. Gleich fünf Spieler, davon drei Eigengewächse, erlebten in Großsachsen ihre Oberliga-Premiere. Die beiden externen Neuzugänge Jan Spindler (28 Jahre) und Moritz Werner (19) trugen sich jeweils zweimal in die Torschützenliste ein. Für Torwarttalent Frederik Füchtner (18), Vincent Pick (20) und Louis Waldraff (18) reichte es immerhin zu einem Kurzeinsatz. Auch für den A-Jugendlichen Jonas Schwenk war es wohlgemerkt erst der zweite Auftritt in der vierthöchsten Spielklasse. Wobei der Trainer keinesfalls aus purer Not auf die Youngster zurückgreift, sondern voll von deren Potenzial überzeugt ist: „Wenn ich es diesen Jungs nicht zutrauen würde, uns in ihrer vorgesehenen Rolle zu helfen, dann wären sie gar nicht erst dabei. Doch jeder Einzelne hat mir mit seiner Trainingsleistung gezeigt, dass ich auf ihn bauen kann.“ Besonders Rückraumspieler Waldraff habe seine Sache in den vergangenen Wochen „wirklich hervorragend gemacht“. Die ersten Oberliga-Minuten seien dafür die Belohnung gewesen, wie Stettner ergänzt: „Das wird sicherlich nicht sein letzter Einsatz gewesen sein.“
Auf den großen Debütantenball folgt diesen Samstag gleich eine weitere Premiere. Zum ersten Mal überhaupt stehen sich der TSB Gmünd und der TV Knielingen gegenüber. Was zwangsläufig auch bedeutet, dass der Wissensstand über den Gegner äußerst gering ist – so wie es auch schon bei Großsachsen der Fall war. Hinter dem Aufsteiger aus dem Karlsruher Westen verbirgt sich für Stettner ein „riesengroßes Fragezeichen.“ Allerdings sei das zunächst einmal zweitrangig: „Wir schauen nur auf uns und wollen das besser machen, was uns in Großsachsen nicht so gut gelungen ist. Gleichzeitig sind wir selbstbewusst genug, um zu sagen, dass wir unser erstes Heimspiel unbedingt gewinnen wollen.“
Immerhin betreten auch die Gäste sportliches Neuland. Der erstmalige Oberliga-Aufstieg kam für Knielingen nach eigener Aussage völlig überraschend. Ohne Ambitionen nahm der TVK im Frühjahr an der badischen Aufstiegsrunde teil, setzte sich dann aber mit deutlichen Siegen über die TSG Plankstadt und die HG Oftersheim/Schwetzingen II letztlich hochverdient durch. Die Feierlichkeiten sind nun Geschichte. „Natürlich sind wir eine gewachsene Mannschaft, aber auf dem Niveau eben auch unerfahren“, sagt Trainer Jochen Werling, der mit gemischten Gefühlen aus der Vorbereitungsphase ging. Die Testspiele verliefen nicht zufriedenstellend und die Integration der Neuzugänge sei noch nicht abgeschlossen. Gleichzeitig sind die Abgänge der Rückraumspieler Robin Hörsting und Philipp Schollmeyer – beide haben sich dem benachbarten Ligakonkurrenten HC Neuenbürg angeschlossen – nur schwer zu kompensieren. „Da brauchen wir Geduld und müssen unseren Spielern die Zeit einräumen, um sich an das Niveau heranzutasten“, mahnt Werling, der einen harten Kampf um den Klassenerhalt prognostiziert: „Enttäuschungen werden nicht ausbleiben. Damit müssen wir umgehen und den Kopf oben behalten.“
Zum Start in das Abenteuer Oberliga musste sich Knielingen in eigener Halle der HSG Konstanz II mit 26:34 geschlagen geben – doch das deutliche Endresultat täuscht. Denn der Newcomer bewegte sich lange Zeit auf Augenhöhe und ließ die Zweitliga-Reserve bis zum 22:23 eine Viertelstunde vor Schluss nicht davonziehen. Erst durch die Umstellung auf eine offensive Abwehrvariante gewann Konstanz die Oberhand und bekam damit auch den starken TVK-Kreisläufer Dennis Estert (7 Tore) in den Griff. Das sorgte bei Werling für Ernüchterung: „In der Oberliga wird jeder Fehler bestraft. Wenn wir in der ersten Halbzeit unsere freien Würfe noch besser nutzen, gehen wir mit einer Führung in die Pause. Der Verbund mit Abwehr und Torwart hat bei uns nicht funktioniert.“
Es ist beinahe die gleiche Diagnose, die der Gmünder Coach Michael Stettner seiner Truppe stellte. Er hat das Ergebnis aus Knielingen natürlich mit Interesse verfolgt: „Gegen das hohe Tempo der jungen Mannschaft aus Konstanz muss man erst einmal mithalten. Daher sind wir gewarnt.“ Um den Aufsteiger zu bezwingen, wird der TSB wohl einen langen Atem brauchen. Auf dem Papier nimmt der Vorjahresfünfter zwar die Favoritenrolle ein und es darf mit Spannung erwartet werden, wie das verjüngte Team damit umgehen wird. „Wir dürfen keinen Selbstläufer erwarten“, warnt Stettner davor, den Gegner zu unterschätzen. Sonst könnte es schnell ein böses Erwachen geben.
Durch die Rückkehr des zuletzt erkrankten Giovanni Gentile und von Wolfgang Bächle – der Rechtsaußen verpasste das Auftaktmatch aus privaten Gründen – hat sich die Personalsituation beim TSB merklich verbessert. Dadurch bietet sich dem Trainer die Möglichkeit, mit Moritz Werner wieder einen Linkshänder im rechten Rückraum aufzubieten. Ein weiterer Neuzugang hingegen ist nur bedingt einsatzfähig. Andreas Maier soll zwar die eigene Abwehr weiter stabilisieren, mit seiner lädierten Schulter ist an wuchtige Rückraumwürfe allerdings kaum zu denken. Arian Pleißner ist nach sechs Wochen Verletzungspause aktuell noch keine Option, doch mit Valentin Pick hat sich ein weiterer Youngster einsatzfähig gemeldet.
Ordentliche Voraussetzungen für die beiden Coaches Michael Stettner und Volker Haiser, die sehnsüchtig ihrem ersten Heimauftritt entgegenfiebern. Als Spieler der SG Bottwartal hatte Stettner das begeisterungsfähige Gmünder Publikum einst schon zu schätzen gelernt: „In der Großen Sporthalle herrscht eine fantastische Stimmung und es kommt richtig guter Support von der Tribüne. Auch für unsere Fans wollen wir nun die ersten beiden Punkte holen.“ Denn angesichts von sechs sicheren Abstiegsplätzen darf sich niemand eine allzu lange Durststrecke erlauben. Um gar nicht erst in Not zu geraten, wird der erhoffte Heimsieg gegen Aufsteiger Knielingen beinahe schon zur Pflicht für den TSB Gmünd.
TSB: Daniel Mühleisen, Giovanni Gentile, Frederik Füchtner – Nicola Rascher, Tom Abt, Moritz Werner, Valentin Pick, Andreas Maier, Jan Spindler, Jonas Schwenk, Philipp Schwenk, Wolfgang Bächle, Vincent Pick, Eric Zimmermann, Stephan Mühleisen, Jonas Waldenmaier
Bisherige Duelle (aus TSB-Sicht): Noch nie in Pflichtspielen aufeinandergetroffen
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Der stark verjüngte TSB Gmünd präsentiert sich am Samstag (19:30 Uhr / Große Sporthalle) erstmals dem heimischen Publikum. Mit dem badischen Meister TV Knielingen wartet erneut eine große Unbekannte auf das Team von Trainer Michael Stettner.
Der auf den ersten Blick misslungene Saisonauftakt in Großsachsen hat die Aufbruchstimmung beim TSB Gmünd nicht getrübt. Vielleicht auch weil die Jets ihre Punkte gegen andere Gegner holen müssen als den langjährigen Drittligisten TVG Großsachsen, wollte sich Trainer Michael Stettner gar nicht allzu lange mit der 30:37-Niederlage beschäftigen. „Im Training am Montag haben wir relativ viel geballert“, verweist der 39-Jährige auf die wichtigste Erkenntnis aus der eigenen Fehleranalyse. Mit insgesamt 25 Fehlwürfen war die Effizienz vor dem gegnerischen Tor „nicht gerade das Gelbe vom Ei“, wie es Stettner umschreibt.
Am ersten Spieltag ist auch einmal mehr deutlich geworden, welche Ausmaße der Generationenwechsel beim TSB annimmt. Gleich fünf Spieler, davon drei Eigengewächse, erlebten in Großsachsen ihre Oberliga-Premiere. Die beiden externen Neuzugänge Jan Spindler (28 Jahre) und Moritz Werner (19) trugen sich jeweils zweimal in die Torschützenliste ein. Für Torwarttalent Frederik Füchtner (18), Vincent Pick (20) und Louis Waldraff (18) reichte es immerhin zu einem Kurzeinsatz. Auch für den A-Jugendlichen Jonas Schwenk war es wohlgemerkt erst der zweite Auftritt in der vierthöchsten Spielklasse. Wobei der Trainer keinesfalls aus purer Not auf die Youngster zurückgreift, sondern voll von deren Potenzial überzeugt ist: „Wenn ich es diesen Jungs nicht zutrauen würde, uns in ihrer vorgesehenen Rolle zu helfen, dann wären sie gar nicht erst dabei. Doch jeder Einzelne hat mir mit seiner Trainingsleistung gezeigt, dass ich auf ihn bauen kann.“ Besonders Rückraumspieler Waldraff habe seine Sache in den vergangenen Wochen „wirklich hervorragend gemacht“. Die ersten Oberliga-Minuten seien dafür die Belohnung gewesen, wie Stettner ergänzt: „Das wird sicherlich nicht sein letzter Einsatz gewesen sein.“
Auf den großen Debütantenball folgt diesen Samstag gleich eine weitere Premiere. Zum ersten Mal überhaupt stehen sich der TSB Gmünd und der TV Knielingen gegenüber. Was zwangsläufig auch bedeutet, dass der Wissensstand über den Gegner äußerst gering ist – so wie es auch schon bei Großsachsen der Fall war. Hinter dem Aufsteiger aus dem Karlsruher Westen verbirgt sich für Stettner ein „riesengroßes Fragezeichen.“ Allerdings sei das zunächst einmal zweitrangig: „Wir schauen nur auf uns und wollen das besser machen, was uns in Großsachsen nicht so gut gelungen ist. Gleichzeitig sind wir selbstbewusst genug, um zu sagen, dass wir unser erstes Heimspiel unbedingt gewinnen wollen.“
Immerhin betreten auch die Gäste sportliches Neuland. Der erstmalige Oberliga-Aufstieg kam für Knielingen nach eigener Aussage völlig überraschend. Ohne Ambitionen nahm der TVK im Frühjahr an der badischen Aufstiegsrunde teil, setzte sich dann aber mit deutlichen Siegen über die TSG Plankstadt und die HG Oftersheim/Schwetzingen II letztlich hochverdient durch. Die Feierlichkeiten sind nun Geschichte. „Natürlich sind wir eine gewachsene Mannschaft, aber auf dem Niveau eben auch unerfahren“, sagt Trainer Jochen Werling, der mit gemischten Gefühlen aus der Vorbereitungsphase ging. Die Testspiele verliefen nicht zufriedenstellend und die Integration der Neuzugänge sei noch nicht abgeschlossen. Gleichzeitig sind die Abgänge der Rückraumspieler Robin Hörsting und Philipp Schollmeyer – beide haben sich dem benachbarten Ligakonkurrenten HC Neuenbürg angeschlossen – nur schwer zu kompensieren. „Da brauchen wir Geduld und müssen unseren Spielern die Zeit einräumen, um sich an das Niveau heranzutasten“, mahnt Werling, der einen harten Kampf um den Klassenerhalt prognostiziert: „Enttäuschungen werden nicht ausbleiben. Damit müssen wir umgehen und den Kopf oben behalten.“
Zum Start in das Abenteuer Oberliga musste sich Knielingen in eigener Halle der HSG Konstanz II mit 26:34 geschlagen geben – doch das deutliche Endresultat täuscht. Denn der Newcomer bewegte sich lange Zeit auf Augenhöhe und ließ die Zweitliga-Reserve bis zum 22:23 eine Viertelstunde vor Schluss nicht davonziehen. Erst durch die Umstellung auf eine offensive Abwehrvariante gewann Konstanz die Oberhand und bekam damit auch den starken TVK-Kreisläufer Dennis Estert (7 Tore) in den Griff. Das sorgte bei Werling für Ernüchterung: „In der Oberliga wird jeder Fehler bestraft. Wenn wir in der ersten Halbzeit unsere freien Würfe noch besser nutzen, gehen wir mit einer Führung in die Pause. Der Verbund mit Abwehr und Torwart hat bei uns nicht funktioniert.“
Es ist beinahe die gleiche Diagnose, die der Gmünder Coach Michael Stettner seiner Truppe stellte. Er hat das Ergebnis aus Knielingen natürlich mit Interesse verfolgt: „Gegen das hohe Tempo der jungen Mannschaft aus Konstanz muss man erst einmal mithalten. Daher sind wir gewarnt.“ Um den Aufsteiger zu bezwingen, wird der TSB wohl einen langen Atem brauchen. Auf dem Papier nimmt der Vorjahresfünfter zwar die Favoritenrolle ein und es darf mit Spannung erwartet werden, wie das verjüngte Team damit umgehen wird. „Wir dürfen keinen Selbstläufer erwarten“, warnt Stettner davor, den Gegner zu unterschätzen. Sonst könnte es schnell ein böses Erwachen geben.
Durch die Rückkehr des zuletzt erkrankten Giovanni Gentile und von Wolfgang Bächle – der Rechtsaußen verpasste das Auftaktmatch aus privaten Gründen – hat sich die Personalsituation beim TSB merklich verbessert. Dadurch bietet sich dem Trainer die Möglichkeit, mit Moritz Werner wieder einen Linkshänder im rechten Rückraum aufzubieten. Ein weiterer Neuzugang hingegen ist nur bedingt einsatzfähig. Andreas Maier soll zwar die eigene Abwehr weiter stabilisieren, mit seiner lädierten Schulter ist an wuchtige Rückraumwürfe allerdings kaum zu denken. Arian Pleißner ist nach sechs Wochen Verletzungspause aktuell noch keine Option, doch mit Valentin Pick hat sich ein weiterer Youngster einsatzfähig gemeldet.
Ordentliche Voraussetzungen für die beiden Coaches Michael Stettner und Volker Haiser, die sehnsüchtig ihrem ersten Heimauftritt entgegenfiebern. Als Spieler der SG Bottwartal hatte Stettner das begeisterungsfähige Gmünder Publikum einst schon zu schätzen gelernt: „In der Großen Sporthalle herrscht eine fantastische Stimmung und es kommt richtig guter Support von der Tribüne. Auch für unsere Fans wollen wir nun die ersten beiden Punkte holen.“ Denn angesichts von sechs sicheren Abstiegsplätzen darf sich niemand eine allzu lange Durststrecke erlauben. Um gar nicht erst in Not zu geraten, wird der erhoffte Heimsieg gegen Aufsteiger Knielingen beinahe schon zur Pflicht für den TSB Gmünd.
TSB: Daniel Mühleisen, Giovanni Gentile, Frederik Füchtner – Nicola Rascher, Tom Abt, Moritz Werner, Valentin Pick, Andreas Maier, Jan Spindler, Jonas Schwenk, Philipp Schwenk, Wolfgang Bächle, Vincent Pick, Eric Zimmermann, Stephan Mühleisen, Jonas Waldenmaier
Bisherige Duelle (aus TSB-Sicht): Noch nie in Pflichtspielen aufeinandergetroffen
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Neuzugänge: Till Eißler, Louis Hohler (beide TG Eggenstein), Mehmet Süngü (HSG Rhein-Nahe Bingen), Luis Werner (HSG Linkenheim-Hochstetten-Liedolsheim)
Abgänge: Robin Hörsting, Philipp Schollmeyer (beide HC Neuenbürg), Felix Wald (Karriereende)
Trainer: Jochen Werling (5.Jahr)
Mannschaftskapitän: Jochen Rabsch
Saisonziel: Klassenerhalt
Meistertipp: TVG Großsachsen
Saison 2021/22: Sieger der Badenliga-Aufstiegsrunde
Beste Torschützen 2021/22: Gerrit Kirsch (75/37), Dennis Estert (75/25)
Größter sportlicher Erfolg: Badischer Meister und Aufstieg in die Regionalliga Süd 1998
Bisherige Duelle (aus TSB-Sicht): Keine
(Text: Nico Schoch - Bilder: Nico Schoch, Enrico Immer, Andreas Arndt/TV Knielingen)