Lautstark, abwehrstark, willensstark: TSB im Trainingslager

Der TSB Gmünd feilt im Trainingslager im Allgäu an der Taktik für die neue Saison. Beim deutlichen 40:23 (21:13) – Testspielerfolg gegen Gastgeber MTG Wangen haben die Jets am Freitagabend wenig Mühe, präsentieren sich aber trotz müder Beine überraschend spielfreudig.


„Jetzt geht es um den Feinschliff“, so lautete die Ansage von Chefcoach Michael Stettner, als die TSBler am Freitagmorgen mit 17 Spielern in Richtung Allgäu aufgebrochen sind. Immerhin verbleiben dem TSB nur noch zwei Wochen bis zum Saisonstart beim Drittliga-Absteiger TV Großsachsen (10.September / 20 Uhr). Besonders schmerzte es deshalb, dass Torjäger Nicola Rascher noch im Urlaub weilt und Kreisläufer Jonas Waldenmaier aufgrund beruflicher Verpflichtungen erst am Abend anreisen konnte. Ebenso wie der nach seinen Achillessehnenproblemen zurückgekehrte Philipp Schwenk konnte auch Youngster Arian Pleißner aufgrund seiner kürzlich zugezogenen Knieverletzung nur ein eingeschränktes Programm absolvieren.
In der Argensporthalle, der Heimspielstätte des einstigen Oberliga-Rivalen MTG Wangen, stand besonders die Abwehrarbeit im Fokus. „Die Abstimmung passt noch nicht ganz“, erläuterte Co-Trainer Volker Haiser, der die „kleinen Baustellen“ gemeinsam mit Stettner bis zur Heimreise am Sonntagmittag intensiv bearbeiten will. Verstärkung erhält das Duo vom neuen TSB-Torwarttrainer Steffen Sotzny. „Wir haben uns akribisch vorbereitet und ticken sehr ähnlich, das Trainingslager wird uns noch mehr zusammenbringen“, ist Haiser überzeugt. Besonders die Atmosphäre innerhalb der Mannschaft gefällt dem Trainerteam. In jeder Übung steckt Wettkampfcharakter, entsprechend hoch ist die Lautstärke. „Das ist ein Ding von Micha und mir, um die Motivation hochzuhalten“, erläutert Haiser, der am Abend noch festhalten konnte: „Es geht voran.“
Denn das Testspiel gegen die Gastgeber, aktuell Verbandsligist, war von Anfang eine eindeutige Angelegenheit. 40:23 (23:10) stand es nach 60 Minuten. Auch wenn die zwei Klassen tiefer spielenden Wangener kein Gradmesser für den TSB waren, zeigte sich Stettner vollauf zufrieden: „Nach zwei anstrengenden Einheiten muss man erst einmal so konzentriert und fokussiert auftreten, jeder Einzelne hat bis zum Schluss voll durchgezogen.“ Gleich in der Anfangsphase gingen die Gmünder mit 3:0 (2.) in Führung und als sich Keeper Daniel Mühleisen immer wieder auszeichnen konnte, wuchs der Vorsprung rasch weiter an. Neuzugang Jan Spindler erzielte beim 18:8 (25.) seinen ersten Treffer im blauen Dress und sorgte kurz darauf für den 23:10-Pausenstand – damit war die Partie längst entschieden.
Viel wichtiger aus der Sicht von Stettner und Haiser: „Wir konnten viel ausprobieren und relativ viel hat auch geklappt.“ Im Mittelblock nutzen Stephan Mühleisen und Andreas Maier die Chance, sich in den verschiedenen Abwehrformationen einzuspielen. Offensiv überzeugte der TSB im Überzahlspiel. Auch Wangen ließ das eigene Tor im Angriff verwaist, was die Gmünder zu einfachen Toren nutzten.

Mit jeweils sieben Toren ragten Jan Spindler und Tom Abt heraus, wobei besonders Erstgenannter der zweiten Halbzeit seinen Stempel aufdrückte. Dass in den Schlussminuten die Kräfte nachließen und einige Würfe versiebt wurden, war für den Trainer nur menschlich. Von 34:15 verkürzte Wangen noch auf 39:23, bevor A-Junior Jonas Schwenk den umjubelten 40.Treffer für den TSB erzielte. „Dass das Ergebnis dann ein bisschen knapper wird, ist nicht kriegsentscheidend“, bilanzierte Stettner mit einem Lächeln im Gesicht. Wohlwissend, dass es erst in 14 Tagen in Großsachsen so richtig ernst wird.
TSB: Daniel Mühleisen (1.-37.Minute), Giovanni Gentile (37.-60.) – Tom Abt (7), Jan Spindler (7), Eric Zimmermann (6), Wolfgang Bächle (5/2), Andreas Maier (4), Moritz Werner (4), Jonas Schwenk (3), Stephan Mühleisen (2), Jonas Waldenmaier (2), Vincent Pick, Louis Waldraff
(Text und Bilder: Nico Schoch)