Der TSB Gmünd will seine beste Oberliga-Saison mit dem dritten Tabellenplatz krönen. Dafür muss im letzten Auswärtsspiel am Samstag (20 Uhr / Sporthalle beim Schulzentrum) beim TSV Schmiden zwingend ein Sieg her. Die Hausherren sind zwar bereits abgestiegen, haben sich für ihren Abschied aber noch einiges vorgenommen.
Beim Abschlusstraining am Donnerstagabend ist traditionell Fernsehzeit beim TSB Gmünd. In dieser Woche allerdings wurde das gemeinsame Videostudium, bei dem gemeinsam an taktischen Stellschrauben gedreht wird, um zwei Tage vorgezogen. Der 28:27-Heimerfolg gegen den TV Bittenfeld II vom vergangenen Samstag wurde akribischer aufgearbeitet als manche Niederlage. Durch den Siegtreffer in letzter Sekunde hatte Kapitän Aaron Fröhlich einen ärgerlichen Punktverlust gerade noch so verhindert. Kurz vor Beendigung seiner Mission beim TSB steht für Trainer Dragoș Oprea die Suche nach Erklärungen für die jüngsten Konzentrationsschwächen im Mittelpunkt.
Beim Abschlusstraining am Donnerstagabend ist traditionell Fernsehzeit beim TSB Gmünd. In dieser Woche allerdings wurde das gemeinsame Videostudium, bei dem gemeinsam an taktischen Stellschrauben gedreht wird, um zwei Tage vorgezogen. Der 28:27-Heimerfolg gegen den TV Bittenfeld II vom vergangenen Samstag wurde akribischer aufgearbeitet als manche Niederlage. Durch den Siegtreffer in letzter Sekunde hatte Kapitän Aaron Fröhlich einen ärgerlichen Punktverlust gerade noch so verhindert. Kurz vor Beendigung seiner Mission beim TSB steht für Trainer Dragoș Oprea die Suche nach Erklärungen für die jüngsten Konzentrationsschwächen im Mittelpunkt.
„Es hat nicht mit Handball können zu tun, sondern mit Kleinigkeiten und Finessen, die wir eigentlich beherrschen“, so lautet Opreas Empfinden. Zwei Aspekte sind ihm ein Dorn im Auge. Zum einen die schwache Chancenverwertung, da zuletzt besonders aus der Nahdistanz viele Würfe fahrlässig vergeben wurden. Gleichzeitig befindet sich die Abwehr auf der Suche nach ihrer gewohnten Stabilität. Selbst der in dieser Saison herausragende Stammkeeper Daniel Mühleisen war von diesen Schwankungen nicht ausgenommen. Das sei in erster Linie eine Kraftfrage, wie Oprea findet: „Viele wichtige Spieler laufen auf dem Zahnfleisch und dann ist es ganz normal, dass die Leistung darunter leidet. Doch wir werden immer wieder belehrt, dass es mit nur 80 Prozent Einsatz nicht funktioniert.“
Besonders aber leben die Gmünder von ihrer Disziplin – sprich: Den richtigen Laufwegen und der Bereitschaft, im Abwehrverhalten den nötigen zusätzlichen Schritt zu gehen. Genau das fehlte zuletzt und sei in den Videos deutlich geworden, so Oprea: „Meine Unzufriedenheit, meine harten Worte waren berechtigt und das haben alle eingesehen. Wenn die Spieler sich dann auch noch visuell selber wahrnehmen, hat es eine noch viel größere Wirkung.“ Dass eine gewisse Leichtigkeit vielleicht auch nur menschlich ist, wenn längst alle Ziele übertroffen sind, damit kann der Trainer schwer umgehen: „Ein Spiel dauert 60 und nicht nur 50 Minuten. Genauso dauert die Saison eben 30 und nicht nur 26 Spiele. Wir müssen das jetzt durchziehen und uns in den letzten beiden Spielen wieder steigern.“
Angesichts der geographischen Nähe spricht Oprea von einem „Derby“, die große sportliche Brisanz allerdings fehlt für das Gmünder Gastspiel beim TSV Schmiden. Der Drittletzte kann den Abstieg bereits seit einigen Wochen auch rechnerisch nicht mehr verhindern, setzte jüngst aber mit dem 37:33-Sieg beim TSV Birkenau „ein echtes Ausrufezeichen“, wie Oprea findet. Bei den Südhessen, die immer noch um den Klassenverbleib kämpfen, hatte der TSB vor kurzem eine empfindliche 28:36-Schlappe einstecken müssen. „Wir dürfen also nicht auf die Tabelle schauen und Schmiden auf die leichte Schulter nehmen“, mahnt der Chefcoach, der an mehr Ernsthaftigkeit in Training und Spiel appellierte. Das 30:30-Remis aus dem Hinspiel sollte Warnung genug sein: „Die erste und wichtigste Lehre ist, dass wir keinen Gegner aufgrund seiner Platzierung unterschätzen dürfen.“
Zumal die Moral bei den abgestiegenen Schmidenern immer noch intakt ist. Die „Pumas“ haben sich auf ihrer Abschiedstournee längst ein ganz anderes Ziel gesetzt: Sie wollen den Nachbarn SV Fellbach, der aktuell einen Punkt weniger aufweist, hinter sich lassen und das beste Team in der Stadt sein. „Auf einem guten Weg“ sieht Almir Mekic sein Team. Nach dem überraschenden Sieg in Birkenau fügte der ehemalige Trainer des TSV Alfdorf/Lorch hinzu: „Wenn wir immer so aufgetreten wären, dann hätten wir mit dem Abstieg nichts zu tun gehabt.“ Mekic selbst wird in der Oberliga bleiben und den Noch-Drittligisten TSV Blaustein übernehmen, während Schmiden mit seinen vielen Eigengewächsen den Neuaufbau in der Württembergliga angeht. Hoffnung macht besonders Tobias Maurer. Der 20 Jahre junge Rückraumspieler ist mit 123 Saisontreffern bester Werfer des TSV. „Sie haben gute Einzelspieler und sind stark im schnellen Umschaltspiel“, weiß Dragoș Oprea, dem besonders Kreisläufer Tobias Pichler (70 Saisontore) aufgefallen ist. Dieser wird künftig für den Drittligisten SV Kornwestheim auflaufen.
Qualität und Wille ist vorhanden, so dass dem TSB beim Absteiger nochmals ein heißer Tanz bevorstehen dürfte. „Ich sage es immer wieder“, gibt Oprea zu Protokoll: „Viele Spiele werden nicht anhand der Taktik entschieden, sondern durch den Kampf.“ Doch nicht nur den Kampfgeist erwartet der Trainer von seinen Mannen: „Wir müssen einfach konsequent an die Aufgabe herangehen und die Konzentration auch bei den Abschlüssen hochhalten. Darin liegt derzeit unsere größte Schwäche, die wir angehen müssen.“
Immerhin hat auch der TSB noch ein großes Ziel vor Augen. Mit 34:22 Punkten wurde die bisherige Bestleistung aus der Saison 2016/17 bereits eingestellt. „Doch warum sollen wir das nicht auch noch überbieten?“, fragt Oprea. „Wir streben weiter nach dem Optimum. Unsere Aufgabe lautet: Zwei Spiele, zwei Siege.“ Die laufende Runde würde umso mehr in Erinnerung bleiben, sollte der TSB auch noch die bislang beste Platzierung seiner Oberliga-Historie erreichen. Sollte der TSB am Samstag seine Pflicht erledigen und Herrenberg zeitgleich nicht gegen Birkenau gewinnen, käme es zum Saisonfinale kommende Woche zum Endspiel um Platz drei gegen Herrenberg. „Das wäre ein richtig schönes Highlight zum Abschluss“, meint Oprea.
Zunächst aber gilt es mit einem ausgedünnten Kader die letzte Auswärtspartie unter der Leitung des früheren Nationalspielers zu meistern. Der monatelange Ausfall von Patrick Watzl im rechten Rückraum wird den TSB auch in der kommenden Runde noch schwer treffen. Mit Wolfgang Bächle, Philipp Schwenk und Christian Waibel werden drei weitere Leistungsträger aus familiären Gründen die Fahrt nach Schmiden nicht antreten. Wobei ein Einsatz von Rechtsaußen Bächle verletzungsbedingt ohnehin äußerst fraglich gewesen wäre. Stattdessen werde er einige Perspektivspieler aus dem Bezirksklassen-Meisterteam an Bord holen, kündigt Oprea an: „Wir werden alles dafür geben, um in Schmiden zu gewinnen.“ Dann hätte sich auch die zusätzliche Einheit vor der Videoleinwand bezahlt gemacht.
TSB: Daniel Mühleisen, Devin Immer – Sven Petersen, Tom Abt, Marian Rascher, Nicola Rascher, Aaron Fröhlich, Valentin Pick, Arian Pleißner, Eric Zimmermann, Jonas Waldenmaier, Stephan Mühleisen, Kai Kiesel
Bisherige Duelle (aus TSB-Sicht): 3 Siege, 1 Unentschieden, 3 Niederlagen
Der Gegner: TSV Schmiden
Hinten von links: Simon Mack, Robin Mack, Christian Müller (Co-Trainer), Matthias Fischer und Sven Zeidler (Sportlicher Leiter)
Mitte von links: Marie Volland (Physiotherapeutin), Slavko Pustoslemsek (Ex-Trainer), Levi Leyh, Tobias Pichler, Moritz Klenk, Alexander Quintus (Torwarttrainer), Siegfried Külz (Physiotherapeut)
Vorne von links: Marvin Züfle, Lucca Holder, Marvin Klein, Magnus Riegel, Marc Dürr, Tobias Maurer, Leo Gühne, Luca Bohl
Es fehlen: Richard Babjak, Yves Steinhilper, Marc Klein
(Text: Nico Schoch - Bilder: Enrico Immer, TSV Schmiden)