Auch der TSB Gmünd kann die SG Köndringen/Teningen nicht aufhalten. Bis kurz vor der Pause bieten die Jets dem Tabellenführer einen offenen Schlagabtausch, doch am Ende steht mit dem 27:34 (15:17) der 15.Sieg in Folge für die Gäste aus dem Breisgau. Trainer Dragoș Oprea schlägt Alarm vor den letzten drei Saisonspielen.
Die herbe 28:36-Klatsche beim Abstiegskandidaten TSV Birkenau eine Woche zuvor hatte TSB-Trainer Dragoș Oprea als einen „Weckruf“ bezeichnet. Dem eigenen Publikum präsentierten seine Jungs daraufhin ein gänzlich anderes Gesicht – allerdings nur knapp eine Halbzeit lang. „Keine Frage, gegen diesen Gegner kann man verlieren“, meint Oprea zur SG Köndringen/Teningen, die den Drittliga-Aufstieg nach einer kolossalen Siegesserie bereits in der Tasche hatte: „Aber an diesem Tag waren die auf jeden Fall zu knacken.“ Bis zur 25.Minute hatten die Gmünder mit 14:11 geführt und waren drauf und dran, für eine Überraschung zu sorgen. Dass am Ende eine Niederlage mit sieben Toren Unterschied stand, frustrierte Spieler und Trainer gleichermaßen: „Die SG hat ein bisschen cleverer agiert, sie sind mit ihren Ballgewinnen konsequent umgegangen und wir eben nicht.“ Anlass zur Kritik bot – wieder einmal – die mangelhafte Wurfausbeute des TSB. „Aus 50 Angriffen im gesamten Spiel machen wir nur 27 Tore“, haderte Oprea: „Seit drei Spielen verwerfen wir viel zu viele freie Dinger.“
Ebenfalls fast schon zur Gewohnheit ist es geworden, dass die Gmünder den Start verschlafen und gegen den designierten Meister früh mit 1:3 (5.) in Rückstand gerieten. Gleich zu Beginn erlebten die Hausherren außerdem ihren ersten Schreckmoment, als Patrick Watzl nach einem Zweikampf am Boden liegen blieb. Mit Verdacht auf eine Knieverletzung wurde der rechte Rückraumspieler ins Krankenhaus gebracht. Die Verunsicherung war dem TSB anzumerken, einen vermeidbaren Fehlpass im Aufbauspiel bestraften die Gäste mit dem 3:5 (7.). Maurice Bührer, mit 204 Saisontreffern der Top-Torjäger der Oberliga, erhöhte per Siebenmeter sogar auf 4:7 (12.). Doch Keeper Daniel Mühleisen hielt die „Jets“ im Spiel und war entscheidend am 6:7-Anschlusstreffer (13.) beteiligt. Nachdem er einen Rückraumwurf von Sebastian Endres pariert hatte, schickte er mit einem weiten Pass seinen Linksaußen Eric Zimmermann auf die Reise. SG-Tormann Vincent Lutz war weit aus seinem Gehäuse herausgekommen und unterlief den Ball, mit der letzten entscheidenden Berührung von Zimmermann trudelte dieser dann ins Netz.
Von da an bewegte sich der TSB auf Augenhöhe mit dem Spitzenreiter, anders als noch bei der 25:32-Hinspielniederlage. Die offensive 4-2 Deckungsvariante sorgte für genau jenen Überraschungseffekt, den sich Oprea davon versprochen hatte. Im Angriff sorgte die Einwechslung von Tom Abt und Aaron Fröhlich für frischen Wind. Nachdem Mühleisen einen Konterversuch von Axel Simak vereitelte, sorgte Wolfgang Bächle für den Ausgleich und Kapitän Fröhlich warf die Jets beim 9:8 (17.) sogar erstmals in Führung. Als Abt kurz darauf den Ball eroberte und zum 11:9 (20.) einnetzte, war das Momentum klar auf Gmünder Seite gewechselt. SG-Linksaußen Maximilian Endres verzweifelte immer wieder am starken Mühleisen, auf der Gegenseite nutzte Jonas Waldenmaier ein punktgenaues Anspiel von Fröhlich zum 14:11 (25.).
„Wir haben es geschafft den Gegner in Bewegung zu bringen, doch wir hätten auch auf vier oder fünf Tore davonziehen können“, ärgerte sich Oprea über mangelnde Entschlossenheit: „Viele Bälle haben wir unnötig aus der Hand gegeben und das hat sich gesammelt.“ Fröhlich hielt den TSB bis zum 15:13 (27.) zwar im Vorteil, doch beginnend mit einem Bächle-Fehlwurf kippte die Begegnung noch vor der Pause. Immer wieder waren es die kleinen Gmünder Unachtsamkeiten, die vom Favoriten sofort bestraft wurden. Als Fabrizio Spinner einen Ballverlust zum nächsten Konter nutzte, war der Spielstand auf den Kopf gestellt. Mit dem Ende der ersten Hälfte traf Simak sogar zum 15:17 – ein bitterer Nackenschlag für engagierte Gmünder, die zu allem Überfluss auch noch ihren einzigen Rechtsaußen verloren. Bächle blieb aufgrund von Knieproblemen in der Kabine.
„Wir haben es geschafft den Gegner in Bewegung zu bringen, doch wir hätten auch auf vier oder fünf Tore davonziehen können“, ärgerte sich Oprea über mangelnde Entschlossenheit: „Viele Bälle haben wir unnötig aus der Hand gegeben und das hat sich gesammelt.“ Fröhlich hielt den TSB bis zum 15:13 (27.) zwar im Vorteil, doch beginnend mit einem Bächle-Fehlwurf kippte die Begegnung noch vor der Pause. Immer wieder waren es die kleinen Gmünder Unachtsamkeiten, die vom Favoriten sofort bestraft wurden. Als Fabrizio Spinner einen Ballverlust zum nächsten Konter nutzte, war der Spielstand auf den Kopf gestellt. Mit dem Ende der ersten Hälfte traf Simak sogar zum 15:17 – ein bitterer Nackenschlag für engagierte Gmünder, die zu allem Überfluss auch noch ihren einzigen Rechtsaußen verloren. Bächle blieb aufgrund von Knieproblemen in der Kabine.
Nach dem Seitenwechsel gab es prompt die nächste kalte Dusche für den TSB. In Überzahl wurden drei freie Würfe vergeben, darunter auch von Petersen als einzigem verbliebenen Linkshänder als letzte Option auf Rechtsaußen. Vergeblich mühte sich der TSB am Köndringer Abwehrbollwerk ab, dem der 39-jährige Torwartroutinier Sebastian Kicki nun den nötigen Rückhalt gab. Auch Rückraum-Shooter Nicola Rascher war vom Glück verlassen und scheiterte aus der Distanz am Pfosten, Endres schnappte sich den Abpraller und vollstreckte im Tempo-Gegenstoß zum 15:20 (34.). „Es hat einfach überhaupt nichts mehr funktioniert, wir haben zu oft unüberlegt aus dem Rückraum geworfen“, meint Oprea kopfschüttelnd: „Aus diesen Situationen muss die Mannschaft für die Zukunft lernen.“ Erst Philipp Schwenk war es, der nach genau zehn torlosen Minuten den Bann brach und das 16:20 (37.) erzielte. Kaltschnäuzig und souverän präsentierten sich hingegen die Gäste, die ihren Vorsprung bis auf 16:22 (38.) ausdehnten.
Dennoch bot sich dem TSB die Chance, den Klassenprimus noch einmal ins Wanken zu bringen. Fröhlich und Zimmermann brachten die Jets auf 19:22 (42.) heran, auch Daniel Mühleisen konnte sich in dieser Phase ein paar Mal auszeichnen. An der Spitze der offensiven Abwehr versuchte Marian Rascher gezielt, die herausragenden Akteure Endres (9 Tore) und Bührer (8) zu stören – allerdings vergeblich. „Wir haben den Kontakt und die Zweikämpfe nicht mehr gesucht“, ärgerte sich der Trainer besonders darüber, dass Spielmacher Endres machen durfte, was er wollte und rasch den alten Abstand wieder herstellte. Als die Gmünder dann auch noch Stephan Mühleisen aufgrund einer Roten Karte verloren und einen Wurf ins leere Tor zum 25:31 (55.) kassierten, war die Partie entschieden. Bührer erhöhte durch zwei Kontertore sogar noch auf 25:33 (58.), die letzten beiden Treffer von Nicola Rascher zum 27:34-Endstand bedeuteten lediglich Ergebniskosmetik.
Eine zu große Fehlerkette beim TSB hatte dafür gesorgt, dass Köndringen letztlich leichtes Spiel hatte. „Da muss sich jetzt jeder Spieler selbst hinterfragen“, forderte Oprea deshalb und schlägt Alarm in der Endphase der Saison: „Wenn wir so weiterspielen wie in den letzten beiden Wochen und nicht mit voller Entschlossenheit die letzten drei Spiele angehen, dann werden wir keines davon mehr gewinnen.“ Durch die zweite deutliche Niederlage nacheinander sind die Gmünder auf Platz sieben abgerutscht, die personellen Hiobsbotschaften verschärfen die Lage weiter.
„Die Saison ist lang, viele Spieler gehen auf dem Zahnfleisch“, hat der Trainer einen Grund gefunden, warum die Konzentration und auch die Wurfpräzision derart erschreckend nachgelassen haben: „Doch wir suchen jetzt nicht nach Ausreden, sondern nach Möglichkeiten, aber die werden geringer.“ Nach den Ausfällen von Watzl und Bächle gehen dem TSB die Linkshänder aus, einen Einsatz des genannten Duos am kommenden Wochenende hält Oprea für unwahrscheinlich. Zum nächsten Heimspiel empfängt der TSB am Samstag (19:30 Uhr / Große Sporthalle) den punktgleichen Tabellennachbarn TV Bittenfeld II – es ist die Chance, wieder einige Plätze gut zu machen. Denn abhaken will der TSB seine starke Saison trotz der jüngsten Rückschläge auf gar keinen Fall.
TSB: Daniel Mühleisen, Devin Immer – Nicola Rascher (7), Eric Zimmermann (6), Aaron Fröhlich (6/3), Jonas Waldenmaier (3), Philipp Schwenk (1), Sven Petersen (1), Stephan Mühleisen (1), Wolfgang Bächle (1), Tom Abt (1), Patrick Watzl, Christian Waibel, Marian Rascher, Arian Pleißner, Valentin Pick
SG: Vincent Lutz, Sebastian Kicki – Sebastian Endres (9), Maurice Bührer (8/1), Axel Simak (5), Illia Hreblev (3), Dustin Ammel (3), Lukas Zank (2), Fabrizio Spinner (2), Luis Kaufmann (1), Maximilian Endres (1), Felix Weise, Erik Böhle
Siebenmeter: TSB 4/3 – SG 1/1
Zeitstrafen: TSB 6 Minuten – SG 4 Minuten
Rote Karte: Stephan Mühleisen (TSB/54./Grobes Foulspiel)
Schiedsrichter: Dominik Salles, Lars Salles (TGV Eintracht Beilstein)
Zuschauer: 300
(Text: Nico Schoch - Bilder: Enrico Immer)