Durch den Coup bei Spitzenreiter Weinsberg ist der TSB Gmünd in die Top Fünf der Liga vorgestoßen. Trotz personeller Engpässe geht das Oprea-Team als Favorit ins Heimspiel gegen den Drittletzten TSV Zizishausen am Samstagabend (19:30 Uhr / Große Sporthalle).
„Der Erfolg ist kein Besitz, er ist nur gemietet und die Miete wird jeden Tag fällig“, pflegt Dragoș Oprea gerne zu sagen. Der Lieblingsspruch des Trainers beschreibt die aktuelle Lage beim TSB Gmünd treffend. Die „Jets“ sind als Tabellenfünfter mit 9:7 Punkten mehr als im Soll, müssen sich für diese „Momentaufnahme“, wie es Oprea nennt, allerdings kräftig strecken. Weiterhin fallen mit Kapitän Aaron Fröhlich, Kreisläufer Jonas Waldenmaier und Rechtsaußen Wolfgang Bächle drei Stammkräfte verletzungsbedingt aus, die absolute Schlüsselpositionen inne haben. Erschwerend hinzu kommt, dass Stephan Mühleisen zuletzt mit einer Grippe flach lag, Top-Torjäger Nicola Rascher (51/8 Tore in acht Spielen) klagt seit vergangener Woche über Kniebeschwerden. Weshalb sich für den Coach automatisch die Frage stellt: „Wie lange können wir das noch stemmen?“
Der Ex-Profi lobt zwar die hervorragende Leistung seiner Mannschaft in dieser schwierigen Zeit, weiß aber aus eigener Erfahrung: Bei diesem Pensum ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich der Körper meldet. Weil die Alternativen fehlen, müssen viele TSBler teilweise 60 Minuten durchspielen. Dringend nötige Regenerationspausen fehlen. „Irgendwann wird der Punkt kommen, an dem es einen Bruch gibt“, ist sich Oprea sicher: „Meine Jungs haben einen super Charakter und beweisen ihr Herz jede Woche, aber sie sind eben doch keine Maschinen. Der Körper wird sich die Pausen holen.“
Bei aller Sorge allerdings hat der verblüffende 34:28-Auswärtssieg beim zuvor ungeschlagenen Spitzenreiter TSV Weinsberg für zusätzlichen Auftrieb gesorgt. „Es ist doch klar, dass dadurch bei den Gegner die Augen weit aufgegangen sind“, verweist Oprea auf die Art und Weise, wie dieses Resultat zustande kam. In fremder Halle führte der TSB zwischenzeitlich sogar mit neun Toren Unterschied, obwohl man ohne einen gelernten Kreisläufer auskommen musste. Die Stimmung ist prächtig bei den Jets – allen Ausfällen zum Trotz. „Deshalb nehmen wir dieses Momentum mit und bereiten uns voller Elan auf Samstag vor“, zeigt sich der Trainer entschlossen.
Denn so unerwartet der Coup in Weinsberg war, umso mehr ist gegen den TSV Zizishausen ein Sieg gefordert. Rein von der Tabellensituation her nehmen die Gmünder im Duell mit dem Drittletzten die Favoritenrolle ein, auch wenn Oprea diese elegant zur Seite schiebt: „Wenn man sich die Ergebnisse ansieht, dann weiß man, dass es in dieser Liga keine Favoriten gibt. Jeder kann jeden schlagen. Doch nachdem wir den Tabellenführer besiegt haben, wäre es natürlich auch total unglaubwürdig zu behaupten, wir würden uns in diesem Heimspiel verstecken wollen.“
Die Gäste aus dem Nürtinger Stadtteil feierten mit dem Oberliga-Aufstieg 2018 den größten Erfolg ihrer Vereinsgeschichte und konnten sich seitdem in der Viertklassigkeit etablieren. Ähnlich wie der TSB setzt auch Zizishausen auf junge regionale Talente und deren Weiterentwicklung. „Talent trifft Leidenschaft und den tiefen Wunsch sich gemeinsam zu Top-Leistungen zu entwickeln“, so beschreibt der Sportliche Leiter Alexander Himpel diese klare Philosophie. Die Leidenschaft und Akribie von Trainer Florian Beck sei „beispielhaft und gibt unseren jungen Spielern ein ideales Vorbild. Logischerweise ist es einkalkuliert, dass die stärksten Spieler regelmäßig ins Blickfeld höherklassiger Vereine rücken. Spielmacher Louis Mönch zog es im Sommer zum Drittligisten Heilbronn-Horkheim, mit dem er bisher eine starke Saison spielt. Da Jochen Fuchs ebenfalls in die 3.Liga zum TSV Blaustein wechselte und der bisherige Kapitän Tim Wolf eine Pause einlegt, hatte Zizishausen einen Umbruch zu meistern. Sechs überwiegend junge Neuzugänge wurden verpflichtet. Darunter mit Kai Schäffer sowie Jonas Jacobs und Peer Wisst ein Trio, welches im Nachwuchs der Bundesligisten Göppingen und Bittenfeld ausgebildet wurde. Mit Maximilian Schmid-Ungerer kehrte aber auch ein erfahrener Akteur vom Drittligisten TV Plochingen zurück. Er soll denn TSV gemeinsam mit dem erfahrenen Torhüter Sebastian Arnold in sichere Gefilde führen. „Wenn wir in Summe frühzeitig nichts mit dem Abstieg zu tun haben, dann können wir von einem Erfolg sprechen“, nennt Himpel die Zielvorgabe.
Obwohl die „Schnaken“ bislang fünf Heim- und erst zwei Auswärtsspiele bestritten, fällt die bisherige Bilanz dürftig aus. Erst am vierten Spieltag gelang gegen Schutterwald (28:26) der erste Saisonsieg. In Weinsberg kam Zizishausen mit 26:31 noch glimpflich davon, lagen man doch zwischenzeitlich sogar mit zwölf Toren im Rückstand. Die Wiedergutmachung folgte prompt mit einem 38:35-Auswärtserfolg in Birkenau. TSB-Trainer Oprea hat dies bereits unter die Lupe genommen und warnt ausdrücklich davor, den Gegner zu unterschätzen: „Die jungen Spieler laufen viel und gerne, erzielen dadurch viele Tore. Außerdem spielt der TSV eine offensive Abwehr und das ziemlich gut. Um diese zu knacken, müssen wir Lösungen finden und wieder die Leistung auf die Platte bringen, die uns in den vergangenen Wochen stark gemacht hat.“
Eine Statistik sollte den TSB dabei besonders antreiben: Zwar glänzten die Jets zuletzt in fremder Halle, zuhause aber glückte in vier Versuchen erst ein Sieg. „Es ist kein Druck da, wir müssen uns den Druck selber machen“, meint Oprea: „Denn wir wollen uns vor dem eigenen Publikum besser präsentieren als bislang und beide Punkte einfahren.“ Vorausgesetzt, seinem dezimierten Team gelingt es auch dieses Mal, die zahlreichen Ausfälle bestmöglich zu kompensieren.
TSB: Daniel Mühleisen, Sebastian Fabian, Devin Immer – Patrick Watzl, Sven Petersen, Tom Abt, Philipp Schwenk, Jonas Schwenk, Marian Rascher, Nicola Rascher (?), Valentin Pick, Arian Pleißner, Eric Zimmermann, Hannes Kauderer, Stephan Mühleisen (?), Christian Waibel, Kai Kiesel
Bisherige Duelle: 2 Siege, 1 Unentschieden, 1 Niederlage
Das Programm am Samstag: Das Perspektivteam des TSB führt derzeit die Tabelle in der Bezirksklasse an und peilt gegen die SG Lauterstein 3 den siebten Sieg in Serie an, Anwurf ist um 17:30 Uhr.
Das ist der TSV Zizishausen
„Der Erfolg ist kein Besitz, er ist nur gemietet und die Miete wird jeden Tag fällig“, pflegt Dragoș Oprea gerne zu sagen. Der Lieblingsspruch des Trainers beschreibt die aktuelle Lage beim TSB Gmünd treffend. Die „Jets“ sind als Tabellenfünfter mit 9:7 Punkten mehr als im Soll, müssen sich für diese „Momentaufnahme“, wie es Oprea nennt, allerdings kräftig strecken. Weiterhin fallen mit Kapitän Aaron Fröhlich, Kreisläufer Jonas Waldenmaier und Rechtsaußen Wolfgang Bächle drei Stammkräfte verletzungsbedingt aus, die absolute Schlüsselpositionen inne haben. Erschwerend hinzu kommt, dass Stephan Mühleisen zuletzt mit einer Grippe flach lag, Top-Torjäger Nicola Rascher (51/8 Tore in acht Spielen) klagt seit vergangener Woche über Kniebeschwerden. Weshalb sich für den Coach automatisch die Frage stellt: „Wie lange können wir das noch stemmen?“
Der Ex-Profi lobt zwar die hervorragende Leistung seiner Mannschaft in dieser schwierigen Zeit, weiß aber aus eigener Erfahrung: Bei diesem Pensum ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich der Körper meldet. Weil die Alternativen fehlen, müssen viele TSBler teilweise 60 Minuten durchspielen. Dringend nötige Regenerationspausen fehlen. „Irgendwann wird der Punkt kommen, an dem es einen Bruch gibt“, ist sich Oprea sicher: „Meine Jungs haben einen super Charakter und beweisen ihr Herz jede Woche, aber sie sind eben doch keine Maschinen. Der Körper wird sich die Pausen holen.“
Bei aller Sorge allerdings hat der verblüffende 34:28-Auswärtssieg beim zuvor ungeschlagenen Spitzenreiter TSV Weinsberg für zusätzlichen Auftrieb gesorgt. „Es ist doch klar, dass dadurch bei den Gegner die Augen weit aufgegangen sind“, verweist Oprea auf die Art und Weise, wie dieses Resultat zustande kam. In fremder Halle führte der TSB zwischenzeitlich sogar mit neun Toren Unterschied, obwohl man ohne einen gelernten Kreisläufer auskommen musste. Die Stimmung ist prächtig bei den Jets – allen Ausfällen zum Trotz. „Deshalb nehmen wir dieses Momentum mit und bereiten uns voller Elan auf Samstag vor“, zeigt sich der Trainer entschlossen.
Denn so unerwartet der Coup in Weinsberg war, umso mehr ist gegen den TSV Zizishausen ein Sieg gefordert. Rein von der Tabellensituation her nehmen die Gmünder im Duell mit dem Drittletzten die Favoritenrolle ein, auch wenn Oprea diese elegant zur Seite schiebt: „Wenn man sich die Ergebnisse ansieht, dann weiß man, dass es in dieser Liga keine Favoriten gibt. Jeder kann jeden schlagen. Doch nachdem wir den Tabellenführer besiegt haben, wäre es natürlich auch total unglaubwürdig zu behaupten, wir würden uns in diesem Heimspiel verstecken wollen.“
Die Gäste aus dem Nürtinger Stadtteil feierten mit dem Oberliga-Aufstieg 2018 den größten Erfolg ihrer Vereinsgeschichte und konnten sich seitdem in der Viertklassigkeit etablieren. Ähnlich wie der TSB setzt auch Zizishausen auf junge regionale Talente und deren Weiterentwicklung. „Talent trifft Leidenschaft und den tiefen Wunsch sich gemeinsam zu Top-Leistungen zu entwickeln“, so beschreibt der Sportliche Leiter Alexander Himpel diese klare Philosophie. Die Leidenschaft und Akribie von Trainer Florian Beck sei „beispielhaft und gibt unseren jungen Spielern ein ideales Vorbild. Logischerweise ist es einkalkuliert, dass die stärksten Spieler regelmäßig ins Blickfeld höherklassiger Vereine rücken. Spielmacher Louis Mönch zog es im Sommer zum Drittligisten Heilbronn-Horkheim, mit dem er bisher eine starke Saison spielt. Da Jochen Fuchs ebenfalls in die 3.Liga zum TSV Blaustein wechselte und der bisherige Kapitän Tim Wolf eine Pause einlegt, hatte Zizishausen einen Umbruch zu meistern. Sechs überwiegend junge Neuzugänge wurden verpflichtet. Darunter mit Kai Schäffer sowie Jonas Jacobs und Peer Wisst ein Trio, welches im Nachwuchs der Bundesligisten Göppingen und Bittenfeld ausgebildet wurde. Mit Maximilian Schmid-Ungerer kehrte aber auch ein erfahrener Akteur vom Drittligisten TV Plochingen zurück. Er soll denn TSV gemeinsam mit dem erfahrenen Torhüter Sebastian Arnold in sichere Gefilde führen. „Wenn wir in Summe frühzeitig nichts mit dem Abstieg zu tun haben, dann können wir von einem Erfolg sprechen“, nennt Himpel die Zielvorgabe.
Obwohl die „Schnaken“ bislang fünf Heim- und erst zwei Auswärtsspiele bestritten, fällt die bisherige Bilanz dürftig aus. Erst am vierten Spieltag gelang gegen Schutterwald (28:26) der erste Saisonsieg. In Weinsberg kam Zizishausen mit 26:31 noch glimpflich davon, lagen man doch zwischenzeitlich sogar mit zwölf Toren im Rückstand. Die Wiedergutmachung folgte prompt mit einem 38:35-Auswärtserfolg in Birkenau. TSB-Trainer Oprea hat dies bereits unter die Lupe genommen und warnt ausdrücklich davor, den Gegner zu unterschätzen: „Die jungen Spieler laufen viel und gerne, erzielen dadurch viele Tore. Außerdem spielt der TSV eine offensive Abwehr und das ziemlich gut. Um diese zu knacken, müssen wir Lösungen finden und wieder die Leistung auf die Platte bringen, die uns in den vergangenen Wochen stark gemacht hat.“
Eine Statistik sollte den TSB dabei besonders antreiben: Zwar glänzten die Jets zuletzt in fremder Halle, zuhause aber glückte in vier Versuchen erst ein Sieg. „Es ist kein Druck da, wir müssen uns den Druck selber machen“, meint Oprea: „Denn wir wollen uns vor dem eigenen Publikum besser präsentieren als bislang und beide Punkte einfahren.“ Vorausgesetzt, seinem dezimierten Team gelingt es auch dieses Mal, die zahlreichen Ausfälle bestmöglich zu kompensieren.
TSB: Daniel Mühleisen, Sebastian Fabian, Devin Immer – Patrick Watzl, Sven Petersen, Tom Abt, Philipp Schwenk, Jonas Schwenk, Marian Rascher, Nicola Rascher (?), Valentin Pick, Arian Pleißner, Eric Zimmermann, Hannes Kauderer, Stephan Mühleisen (?), Christian Waibel, Kai Kiesel
Bisherige Duelle: 2 Siege, 1 Unentschieden, 1 Niederlage
Das Programm am Samstag: Das Perspektivteam des TSB führt derzeit die Tabelle in der Bezirksklasse an und peilt gegen die SG Lauterstein 3 den siebten Sieg in Serie an, Anwurf ist um 17:30 Uhr.
Das ist der TSV Zizishausen
Hintere Reihe: Lennard Müller, Moritz Müller, Patrick Weber, Maximilian Schmid-Ungerer, Niklas Grote, Kai Schäffner, Co-Trainer René Mltschoch
Mittlere Reihe: Physiotherapeutin Melanie Belser, Simon Dudium, Dominik Keim, Leon Lohmann, Matthias Götz, Trainer Florian Beck
Vordere Reihe: Jonas Jacobs, Niklas Müller, Nicolas Gross, Sebastian Arnold, Peer Wisst
Es fehlt: Laurin Rapp, Sportlicher Leiter Alexander Himpel
(Text: Nico Schoch - Bilder: Enrico Immer, TSV Zizishausen)
(Text: Nico Schoch - Bilder: Enrico Immer, TSV Zizishausen)