Zwei Wochen nach der Gala-Vorstellung in Fellbach erwartet der TSB Gmünd am Samstag (19:30 Uhr / Große Sporthalle) den Geheimfavoriten HC Neuenbürg. Für den verletzten Rechtsaußen Wolfgang Bächle soll Nachwuchstalent Patrick Watzl in die Bresche springen.
Sechs Spieltage sind absolviert, ein klares Tabellenbild hat sich in der BW-Oberliga noch längst nicht abgezeichnet. Als Achtplatzierter mit 6:6 Punkten befindet sich der TSB Gmünd mittendrin im breiten Mittelfeld. Lediglich das punktlose Schlusslicht TSV Schmiden (0:12) sowie der neue Spitzenreiter TSV Weinsberg (11:1) tanzen aktuell aus der Reihe. Dass ansonsten alle Mannschaften extrem dicht beieinander liegen, dafür hat auch der HC Neuenbürg (7:5) mit seinem jüngsten Überraschungserfolg gesorgt. Die Enztäler stürzten nämlich den bisherigen Klassenprimus SG Köndringen/Teningen, der im Frühjahr beim Losentscheid um den Drittliga-Aufstieg den Kürzeren gezogen hatte. In einem wahren Herzschlagfinale gelang den „Foxes“ 20 Sekunden vor dem Ende der 32:31-Siegtreffer.
Sechs Spieltage sind absolviert, ein klares Tabellenbild hat sich in der BW-Oberliga noch längst nicht abgezeichnet. Als Achtplatzierter mit 6:6 Punkten befindet sich der TSB Gmünd mittendrin im breiten Mittelfeld. Lediglich das punktlose Schlusslicht TSV Schmiden (0:12) sowie der neue Spitzenreiter TSV Weinsberg (11:1) tanzen aktuell aus der Reihe. Dass ansonsten alle Mannschaften extrem dicht beieinander liegen, dafür hat auch der HC Neuenbürg (7:5) mit seinem jüngsten Überraschungserfolg gesorgt. Die Enztäler stürzten nämlich den bisherigen Klassenprimus SG Köndringen/Teningen, der im Frühjahr beim Losentscheid um den Drittliga-Aufstieg den Kürzeren gezogen hatte. In einem wahren Herzschlagfinale gelang den „Foxes“ 20 Sekunden vor dem Ende der 32:31-Siegtreffer.
Dass der HCN nicht nur ein unberechenbarer, sondern noch dazu ein extrem unbequemer Kontrahent ist, weiß der TSB aus eigener Erfahrung. In den beiden bislang einzigen Aufeinandertreffen unterlagen die Gmünder vor knapp zwei Jahren mit 28:31 und 27:32. Obwohl es erst ihre dritte Oberliga-Runde ist – wovon der Großteil aufgrund der Pandemie gar nicht erst ausgespielt wurde – haben sich die Neuenbürger bereits mächtig Respekt verschafft. Das nicht erst seit dem Coup gegen Aufstiegsfavorit Köndringen. In der Debütsaison 2019/20 landete der HCN auf einem guten neunten Platz, im Vorjahr war der Start mit drei Siegen aus vier Spielen ebenso eindrucksvoll.
Ein Oberliga-Novize sind die Badener keinesfalls mehr. „Sie besitzen sogar mehr Qualität, als es ihr fünfter Tabellenplatz aussagt“, findet TSB-Trainer Dragoș Oprea. Rechtsaußen Xaver Nitzke liegt mit 41/9 Toren auf Platz vier der Torschützenliste und damit gleichauf mit TSB-Rückraumschütze Nicola Rascher. „Im Rückraum sind sie richtig gut und außerdem doppelt besetzt mit verschiedenen Spielertypen“, verweist Oprea außerdem auf den intelligenten Spielmacher Felix Kracht, der schon für den Drittligisten TV Willstätt auflief. Das erklärte Ziel ist zwar „nur“ das Erreichen eines einstelligen Tabellenplatzes. Mit ihren Neuzugängen ist die Mannschaft, die im vierten Jahr von ihrem Aufstiegscoach Erkan Öz angeleitet wird, aber durchaus als Geheimfavorit anzusehen.
Mit Tobias Krems wurde ein etablierter Tormann von Ligarivale Weinsberg geholt, der groß gewachsene Halblinke Alexandru Vulpe war zuvor in der rumänischen ersten Liga aktiv. „Vulpe heißt auf rumänisch Fuchs, da konnten wir Foxes doch schlecht an dem Spieler vorbei gehen“, kommentierte der Erste Vorsitzende Rainer Sorg diese Verpflichtung mit einem Augenzwinkern. Zuletzt gelang noch ein weiterer Coup, als der 19-jährige Kaspar Veigel von den Rhein-Neckar Löwen an die Enz gelotst wurde. In der Vita des Linkshänders stehen aus der vergangenen Saison 17 Bundesliga-Einsätze sowie sieben Tore im Europapokal-Spiel gegen Bitola.
Oprea zeigt deshalb mächtig Respekt vor dem kommenden Gegner, zumal er dessen jüngsten Auftritte im Videostudium genauestens analysierte: „Sie sind recht stabil und spielen mit ihren richtig großen und starken Spielern eine gute 6-0 Abwehr.“ Besonders stark aber mache die Neuenbürger ihr blitzschnelles Umschaltspiel, weshalb Oprea den Blick besonders auf das Rückzugsverhalten der eigenen Mannen auch nach eigenem Torerfolg richtet. „Wir müssen nicht nur schnell zurücklaufen, sondern auch Unterbrechungen schaffen“, sieht der Gmünder Coach einen Schlüsselpunkt für den erhofften zweiten Heimsieg: „Entscheidend wird aber auch unsere Präsenz und Aggressivität in der Abwehr sein, dass wir Schulter an Schulter stehen und unsere Torhüter bestmöglich unterstützen.“ Von Daniel Mühleisen und Sebastian Fabian erwartet er deutlich mehr Rückhalt als noch in den ersten Saisonspielen. Insgesamt fordert Oprea eine Fortsetzung dessen, was er beim jüngsten 36:28-Auswärtserfolg in Fellbach zu sehen bekam. Über 60 Minuten betrachtet war es die bislang beste Saisonleistung der „Jets“.
Das spielfreie Wochenende kam für den TSB deshalb alles andere als gelegen. „Wir waren in einem guten Lauf und haben bewiesen, was wir leisten können, selbst wenn wir nicht vollzählig sind“, sagt Oprea selbstbewusst. Wären da nicht die ärgerlichen Punktverluste in Konstanz (30:34) und zuhause gegen Steißlingen (28:29) gewesen, würden die Gmünder in der Tabelle sogar ganz vorne mitmischen. Positiv ist hingegen, dass sich das Lazarett in der vergangenen Woche einigermaßen gelichtet hat. Auch wenn Valentin Pick nach einer Trainingsverletzung pausieren musste und Kapitän Aaron Fröhlich aufgrund seiner Beschwerden in der Wade nur dosiert einsatzfähig ist. Bei Tom Abt, der nach seinem Nasenbeinbruch bislang nur ohne Kontakt trainierte, gilt es abzuwarten, ob es schon am Samstagabend für einen Einsatz reicht. „Wir brauchen schon die gesamte Breite des Kaders, um über 60 Minuten jeder Mannschaft in dieser Liga Paroli bieten zu können“, betont Oprea.
Eine zentrale Frage lautet deshalb: Wer ersetzt Wolfgang Bächle? Der einzige Rechtsaußen des TSB wird mit einem Muskelfaserriss wohl den gesamten November fehlen. In die Bresche bringen soll Patrick Watzl, der in Fellbach seine ersten beiden Oberliga-Tore erzielt hat. Der 19-Jährige, der eigentlich im rechten Rückraum beheimatet ist, genießt Opreas vollstes Vertrauen: „Es ist zwar nicht seine Stammposition, aber er hat oft bewiesen, dass er seine Aufgaben dort zuverlässig erfüllt. Er hat einen guten Arm und ein gutes Auge.“ Hinzu kommt, dass Watzl seine Qualitäten besonders in der Abwehr hat und „dort richtig zupackt“, wie Oprea sagt. Die zweite Option für die vakante Position wäre Sven Petersen, der dann aber wieder im Rückraum die Lücke hinterlassen würde.
„Es ist für uns jetzt eine neue Situation, da muss jeder reinspringen“, betont der Trainer. Den Ausfall des eigentlich unverzichtbaren Bächle gelte es deshalb im Kollektiv aufzufangen. „Wenn ich Marian Rascher auf Rechtsaußen stellen würde, würde er auch dort spielen“, erklärt Oprea mit einem Schmunzeln und fügt an: „Meine Jungs werden auf jeden Fall hochmotiviert sein.“ Motiviert und gerüstet genug für den zweiten Heimsieg in dieser spannenden Oberliga-Saison, die jetzt erst richtig Fahrt aufnimmt.
TSB: Sebastian Fabian, Daniel Mühleisen, Devin Immer – Patrick Watzl, Sven Petersen, Aaron Fröhlich, Tom Abt (?), Marian Rascher, Nicola Rascher, Philipp Schwenk, Valentin Pick, Arian Pleißner, Eric Zimmermann, Hannes Kauderer, Christian Waibel, Jonas Waldenmaier, Stephan Mühleisen
Bisherige Duelle (aus TSB-Sicht): 2 Niederlagen
Das ist unser Gegner: Der HC Neuenbürg 2000
Das ist unser Gegner: Der HC Neuenbürg 2000
Hintere Reihe von links nach rechts: Phil Burkhardt, Marius Angrick, Nils Pollmer, Jonas Geckle, Alexandru Vulpe, Kevin Langjahr
Mittlere Reihe von links nach rechts: Vedran Dozic (Co-Trainer), Erkan Öz (Trainer), Jonas Kraus, Tim Siedelmann, Kaspar, Veigel, Marco Langjahr, Xaver Nitzke, Rainer Sorg (Erster Vorsitzender), Achim Frautz (Co-Trainer)
Vordere Reihe von links nach rechts: Felix Kracht, Timo Bäuerlein, Tobias Krems, Konstantin Regelmann, Joshua Wesierski, Mattes Meyer
(Text: Nico Schoch - Bilder: Enrico Immer, Gmünder Tagespost, HC Neuenbürg)
Mittlere Reihe von links nach rechts: Vedran Dozic (Co-Trainer), Erkan Öz (Trainer), Jonas Kraus, Tim Siedelmann, Kaspar, Veigel, Marco Langjahr, Xaver Nitzke, Rainer Sorg (Erster Vorsitzender), Achim Frautz (Co-Trainer)
Vordere Reihe von links nach rechts: Felix Kracht, Timo Bäuerlein, Tobias Krems, Konstantin Regelmann, Joshua Wesierski, Mattes Meyer
(Text: Nico Schoch - Bilder: Enrico Immer, Gmünder Tagespost, HC Neuenbürg)