„In großen Teilen zufrieden“: TSB siegt bei der Generalprobe

Mit breiter Brust blickt der TSB Gmünd dem bevorstehenden Oberliga-Saisonstart entgegen. Die Generalprobe für den Heimauftakt am 04.Oktober gegen Weinsberg ist jedenfalls geglückt. In souveräner Manier gelangen dem Team von Trainer Dragoș Oprea gegen die klassentieferen TSV Wolfschlugen (32:29) und TV Reichenbach (35:30) die Testspielerfolge Nummer drei und vier.

„Von der Belastung her haben wir mit zwei Spielen innerhalb von drei Tagen noch einmal eine Spitze gesetzt“, gab Aaron Fröhlich am Freitagabend zu Protokoll. Der TSB-Kapitän war in der abgelaufenen Woche nach überstandener Oberschenkelzerrung ins Training zurückgekehrt und absolvierte seine ersten beiden Einsätze unter der Regie des neuen Trainers. Lediglich Neuzugang Marian Rascher musste aufgrund von Knieproblemen passen, ansonsten war der TSB-Kader vollzählig. In fremder Halle beim Württembergligisten TSV Wolfschlugen hatten sich die Gmünder zwar knapp, aber verdient mit 32:29 (16:13) durchgesetzt. Gegen Verbandsligist TV Reichenbach, der ohne den verletzten Ex-TSBler Lukas Kauderer angetreten war, überzeugten die „Jets“ vor allem im ersten Durchgang und siegten mit 35:30 (20:13). „Gegen eine unterklassige Mannschaft kann man von uns schon erwarten, dass wir das Spiel auch souverän gestalten“, resümierte Fröhlich und fügte hinzu: „Als wir in der zweiten Halbzeit deutlich in Führung lagen, hat jeder einen Schritt weniger gemacht, weil die Beine eben doch müde waren. Das sollte nicht passieren, ist aber eben doch menschlich. Insgesamt war das als letzter Test absolut in Ordnung.“
Obwohl die Anfangsphase holprig verlief und man gegen engagierte Reichenbacher zunächst in Rückstand geriet, erzielte der Oberligist schon vor der Halbzeitpause ein standesgemäßes Ergebnis. Fröhlich warf seine Mannen mit dem 5:4 (10.) erstmals in Front. Fortan bestimmten die Gmünder das Geschehen und wussten in Sebastian Fabian einmal mehr einen bärenstarken Rückhalt hinter sich. Fröhlich und Youngster Tom Abt, die sich die Rolle als Spielmacher teilten, erhöhten auf 10:6 (18.). Besonders im Tempospiel glänzte der TSB und setzte sich mit einem weiteren Lauf rasch von 13:9 (23.) auf 18:9 (27.) ab.
Wer allerdings dachte es ging nur noch um die Höhe des Resultats, der sah sich getäuscht. Zwar bestraften die Oprea-Sieben die gegnerische Fehler weiterhin eiskalt und erhöhte bis auf 26:16 (36.). Reichenbach allerdings hielt bis zum Schluss energisch dagegen. Der TSB hielt das deutliche Polster aufrecht. Erst nachdem die beiden Kempa-Spezialisten Fröhlich und Abt das 31:22 (46.) herbeigezaubert hatten, machte sich bei den „Jets“ der enorme Kräfteverschleiß am Ende einer intensiven Woche bemerkbar. Mehrere Würfe verfehlten ihr Ziel klar und Aleksa Djokic vergab einen Strafwurf, zudem sah Nicola Rascher aufgrund seiner dritten Zeitstrafe noch die Rote Karte (50.). So betrieben die Gäste noch ein wenig Ergebniskosmetik und zogen sich mit dem 35:30 letztlich achtbar aus der Affäre.
Nach ihrem vierten Testspielsieg nacheinander waren die Gmünder aber keinesfalls wunschlos glücklich. „Ich bin mit der Generalprobe zu großen Teilen zufrieden“, bekannte der Sportliche Leiter Jürgen Rilli, „doch uns ist noch einmal klar geworden, dass es für uns entscheidend ist, wie wir unsere Deckung spielen. Wenn wir konsequent aggressiv spielen, können wir jeden Gegner schlagen. Aber in dem Moment, in dem wir nur ein bisschen locker lassen und unsere Regeln nicht mehr einhalten, bekommen wir ein Problem. Deshalb ist auch das Ergebnis so knapp ausgefallen.“ Vor allem zwischen der 10. und 40.Spielminute gegen Reichenbach präsentierte sich die TSB-Defensive so wie vorgestellt. „Dadurch sind wir super ins Spiel gekommen“, resümiert Rilli, den zwei weitere Aspekte optimistisch stimmen: „Aaron Fröhlich ist wieder fit und wir haben sofort gesehen, dass er der Kopf der Mannschaft ist. Dass wir uns zugleich immer auf unsere Torhüter verlassen können, ist ebenso wichtig.“
Nun richten sich die Blicke nach vorne auf den kommenden Sonntag (04.Oktober, 17 Uhr / Große Sporthalle), wenn der TSB zum Oberliga-Start den TSV Weinsberg empfängt. Die positiven Testspielresultate werden dann zwar längst passé sein. Doch die Achse, auf die Coach Dragoș Oprea bauen will, steht. Zwischen den Pfosten wetteifern Sebastian Fabian und Daniel Mühleisen um die Einsatzzeiten, wobei TSB-Urgestein Fabian mit seinen überzeugenden Leistungen zuletzt die Nase ein kleines Stück weit vorne hatte. Für den Fall der Fälle steht mit Giovanni Gentile ein loyaler dritter Tormann parat, der aber hauptsächlich in der Zweiten Mannschaft Spielpraxis sammeln soll. Ebenfalls ein Duo, das sich auf Augenhöhe begegnet, bilden der trickreiche Aleksa Djokic und Neuzugang Moritz Knück auf Linksaußen. Auf der gegenüberliegenden Seite darf Rechtsaußen Wolfgang Bächle, in der Vorbereitung stets einer der treffsichersten Gmünder Schützen, ebenso als gesetzt gelten wie auch Sven Petersen auf halbrechts. Denn mit dem A-Jugendlichen Patrick Watzl, vergangenen Donnerstag erst 18 Jahre alt geworden, befindet sich nur noch ein weiterer Linkshänder im Kader
Umkämpft sind die beiden weiteren Rückraumpositionen neben Petersen, wobei Oprea möglichst variabel auftreten möchte. An der Seite von Fröhlich machte sich Tom Abt zuletzt nahezu unverzichtbar, A-Jugendkamerad Valentin Pick hat sein enormes Potenzial ebenfalls aufblitzen lassen und könnte schon bald eine ernsthafte Alternative darstellen. Auf der halblinken Position ist Nicola Rascher mit seiner Spritzigkeit und Durchsetzungsfähigkeit schnell zu einem belebenden Element im TSB-Angriffsspiel geworden. Der ältere Bruder Marian, ebenfalls aus Remshalden gekommen, verkörpert eher den klassischen Spielmacher, plagt sich aber zurzeit mit Knieproblemen. Sogar eine zusätzliche Option bietet sich dem Trainer ab kommenden Dienstag, wenn Youngster Arian Pleißner seinen 17.Geburtstag feiert und damit auch für die Aktiven spielberechtigt ist. Nicht minder spannend gestaltet sich die personelle Situation am Kreis, wo sich besonders Jonas Waldenmaier im Laufe der Vorbereitung hervorgetan hat. Christian Waibel, mit 32 Jahren der älteste Feldspieler im Kader, musste verletzungsbedingt einige Wochen aussetzen, ist aber ebenso wie Fröhlich rechtzeitig zurückgekehrt. Er wird sich ebenso wie Positionskollege Stephan Mühleisen an seine neue Rolle gewöhnen müssen, künftig auch öfter im Angriff und nicht nur in der Defensivarbeit eingesetzt zu werden.
„Wir haben eine anstrengende Vorbereitung hinter uns, mit den Ergebnissen können wir auf jeden Fall zufrieden sein und deshalb fühlen wir uns bereit für die finale Trainingswoche“, bringt Kapitän Fröhlich die Zuversicht beim TSB auf den Punkt. Was die Fortschritte der vergangenen drei Monate wirklich wert sind, wird sich am kommenden Sonntagabend erweisen.
 
TSB: Sebastian Fabian (1.-39.Minute), Daniel Mühleisen (39.-60.), Giovanni Gentile (n.e.) – Wolfgang Bächle (8/1), Aaron Fröhlich (7), Sven Petersen (6), Aleksa Djokic (5), Jonas Waldenmaier (4), Tom Abt (3), Valentin Pick (1), Moritz Knück (1), Nicola Rascher, Christian Waibel, Stephan Mühleisen, Marian Rascher (n.e.)
TVR: Yannik Beck, Nico Steckburger – Alexander Stammhammer (9), Max Liegat (5/4), Tim Pussert (4), Rene Gunesch (4), Kai Hesping (3), Matthias Woischke (2), Timo Häußermann (1), Fabian Mäntele (1), Philipp Bässler (1), Florian Lustig, Yannik Heetel, Tobias Fischer, Philipp Döring
Spielfilm: 1:2 (3.), 3:4 (6.), 5:4 (9.), 7:6 (13.), 10:6 (18.), 13:9 (23.), 18:9 (27.), 20:13 (30.), 23:16 (34.), 26:16 (36.), 30:21 (45.), 28:20 (41.), 32:24 (52.), 34:28 (58.), 35:30 (60.)
Rote Karte: Nicola Rascher (TSB/50./Dritte Zeitstrafe)
 
Auf einen Blick: Alle Testspielergebnisse des TSB Gmünd
TSB – TGS Pforzheim (3.Liga Süd)
21:34 (11:15)
TSB – SV Kornwestheim (3.Liga Süd)
28:33 (16:13)
TSB – VfL Günzburg (3.Liga Süd)
24:21 (12:11)
TSB – TSV Blaustein (3.Liga Süd)
39:37 (24:21)
TSV Wolfschlugen (Württembergliga) – TSB
29:32 (13:16)
TSB – TV Reichenbach (Verbandsliga)
35:30 (20:13)

(Text und Bilder: Nico Schoch)