"Wir müssen in der Abwehr stabil stehen" - TSB gerät allmählich unter Druck

Vier Spiele – nur ein Sieg. Den Start in die Oberliga-Saison 2019/20 hat sich Aufsteiger TSB Gmünd anders vorgestellt. Ärgerlich war für Stefan Klaus besonders die letzte 28:31-Niederlage beim TVB Stuttgart II: „Wenn uns nicht so viele eigene Fehler unterlaufen wären, hätten wir gewinnen können“, sagt der Gmünder Trainer. Jetzt steht der TSB unter Druck. Am Sonntag geht’s zum TSV Weinsberg, gegen den die Gmünder bisher viermal gewannen und verloren.

Treue Weiber, Reben und Romantik - so lautet der Slogan der 12 000 Einwohner-Stadt Weinsberg bei Heilbronn. Beliebtes Ausflugsziel ist die Burgruine Weibertreu. Die erhielt ihren Namen durch eine Begebenheit am 21. Dezember 1140. König Konrad III. versprach den Frauen nach der Kapitulation den freien Abzug und „dass jede forttragen dürfte, was sie auf ihren Schultern vermöchte“. Die Frauen trugen ihre Männer auf dem Rücken herab und retteten sie so vor der Hinrichtung... Die Spielstätte, in der der TSB am Sonntag um 17 Uhr antritt, heißt „Weibertreuhalle“.

Die TSV-Handballer lassen sich oft etwas einfallen, dem Gegner ein Schnippchen zu schlagen. Meist mit Erfolg. 2011 und 2015 stieg der TSV in Oberliga auf. Die letzte Runde schlossen die Weinsberger mit 27:29 Punkten und 811:782 Toren auf dem 10. Platz ab. In der Saison 2019/20 haben sie aber das gleiche Problem wie der TSB: Die Integration der Neuzugänge dauert länger als erhofft. So gab es in bisher vier Spielen nur gegen die SG H2Ku Herrenberg (29:26) einen Sieg. Gegen den TSV Baden-Baden (21:26) und den TV Weilstetten (26:37) setzte es Niederlagen, am Donnerstagabend reichte es beim SC Neuenbürg immerhin zu einem 30:30. Deshalb fordert Markus Kübler: „Wir müssen in den Heimspielen die Punkte holen, um unser Ziel Klassenerhalt zu erreichen.“ Der TSV-Coach bemängelt die bisher mangelhafte Chancenauswertung, ist aber mit der kämpferischen Leistung seiner Jungs zufrieden. „Die spielen mit hohem Tempo“, weiß TSB-Coach Stefan Klaus. Herausragend sind dabei Torjäger Sven König, Maximilian Schulze und Benjamin Röhrle. Torwart Tobias Krems und Mittelmann Jan König gehören zu den besten Abwehrspielern der Liga.

Für Stefan Klaus gilt: „Wir müssen in der Abwehr stabil stehen“. Darauf hat der TSB-Coach das Training abgestimmt: „Alle waren mit Ernsthaftigkeit am Werk, die Enttäuschung über die vermeidbare 28:31-Niederlage beim TVB Stuttgart II steckte aber noch in jedem drin. Doch ich glaube, dass wir einen Schritt vorangekommen sind.“

Allerdings musste Klaus nach wie vor auf die Verletzten Sven Petersen und Max Dangelmaier und auf den beruflich unabkömmlichen Dominik Sos verzichten. „Wir nehmen aber die personelle Situation so an, wie sie ist“, sagt Klaus. Im Abwehrmittelblock setzt er auf Christian Waibel und Thomas Grau. Ob Daniel Mühleisen oder Sebastian Fabian im Tor beginnen, will der Trainer ebenso „aus dem Gefühl“ heraus entscheiden wie die Anfangsformation am Kreis – Jonas Waldenmaier oder Stephan Mühleisen. In der Offensive sollen Aaron Fröhlich und Yannik Leichs die Akzente setzen – und die Außen Aleksa Djokic und Wolfgang Bächle ihre Konter erfolgreich abschließen.

TSB-Kader: Sebastian Fabian, Daniel Mühleisen, Giovanni Gentile, Stephan Mühleisen, Wolfgang Bächle, AleksaDjokic, Yannik Leichs, Christian Waibel, Thomas Grau, Aaron Fröhlich, Dominik Sos, Jonas Waldenmaier, Tim Albrecht.

© Gmünder Tagespost 03.10.2019 / Winfried Hofele

Blick auf den Gegner:
Das ist der TSV 1866 Weinsberg

Hinten von links: Max Schulze, Benjamin Röhrle, Moritz-Lukas Lanig, Moritz Wahl, Benedikt Baumann, Jonas Dück
Mitte von links: Jan König, Trainer Markus Kübler, Felix Reichert, Co-Trainer Matthias Friebe, Sven König
Vorne von links: Mert Darancik, Alexander Ruck, Philipp Rupprecht, Marius Braun, Florian Frank
Es fehlt: Tobias Krems