Spitzenspiel in Wolfschlugen - Doch die Luft ist raus

Der Terminplaner der Württembergliga Süd hatte zum Saisonfinale 2018/19 einen Knüller ausgewählt: Zweiter gegen Erster. Doch wenn am Sonntag um 17 Uhr der TSV Wolfschlugen (41:13 Punkte) und der TSB Gmünd (46:8) in der Sporthalle am Sportzentrum in Wolfschlugen aufeinandertreffen, dann ist die Luft raus. Die Gmünder stehen als Meister und Aufsteiger in die Oberliga bereits fest und für die „Hexabanner“ ist die Vizemeisterschaft wertlos.


Ursprünglich sollte die Zweiten der beiden Württembergligen (im Norden ist das die SG Leonberg/Eltingen) zwei Aufstiegsrelegationsspiele bestreiten. Weil aber aus der 3. Liga zwei baden-württembergische Vereine (TSV Neuhausen und TVS Baden-Baden) in die Oberliga absteigen, gibt es aus den Württembergligen nur zwei Aufsteiger.

Wolfschlugens Trainer Veit Wagner bleibt gelassen: „Das ist eine Sache, die ich nicht beeinflussen kann. Es lag in unserer eigenen Hand, um Platz eins zu spielen. Das haben wir nicht geschafft, darüber müssen wir uns ärgern.“ Dabei spielte sein Team mit nur vier Minuspunkten eine starke Rückrunde. Der entscheidende Rückschlag im Duell mit dem TSB war die 24:27-Heimniederlage gegen den TSV Deizisau.

So bleibt dem TSV im spannungslosen Spitzenspiel nur die Rolle des Gratulanten. Aber die Hexabanner wollen in der nächsten Saison erneut angreifen: Chefcoach Veit Wager und seine Assistenten Jannik Lorenz und Oliver Wiltschko wurden weiter verpflichtet und die Spielleiter Tobias Schmieder und Harald Maier haben den TSV mit „Wunschspielern verstärkt: Marcel Rieger vom Drittligisten TSB Horkheim und dessen Cousin Marvin Thumm von der JSG Echaz-Erms kerhen wieder zurück. Die weiteren Neuzugänge: Vom TV Plochingen Torhüter Sebastian Dunz, vom TSV Deizisau Kreisläufer Simon Kosak und vom TSV Owen/Teck Patrick Renner-Slis. Dagegen wechselt Linkshänder Tim Albrecht zum TSB Gmünd.

Dessen Trainer Stefan Klaus ist „heilfroh, dass wir die Meisterschaft schon unter Dach und Fach haben“. Hätte der Abstand vor dem letzten Spiel nur zwei Punkte betragen, wäre der TSV bei einem Sieg mit mehr als zwei Toren Unterschied wegen des Direktvergleichs am TSB vorbeigezogen. Die Gmünder hatten das Hinspiel „nur“ mit 25:23 gewonnen. „Locker nehmen“ will Stefan Klaus die Partie in Wolfschlugen auf keinen Fall: „Wir müssen die Spannung hochhalten, denn wir wollen die beiden Finalspiele um die württembergische Meisterschaft gegen den Nordmeister SV Fellbach (erstes Spiel am 12. Mai in Gmünd) gewinnen“. Wolfschlugen wird zum Härtetest für den TSB: Aaron Fröhlich kann wegen Schmerzen in den Achillessehnen nicht eingesetzt werden. Und auch Yannik Leichs, der Fröhlich beim 30:28-Sieg gegen die SG Lauterstein als Spielgestalter und Torschütze glänzend vertrat, fehlt. Der 19-Jährige bestreitet für die A-Jugend von Frisch Auf Göppingen das Viertelfinale-Rückspiel im DHB-Pokal bei der SG Flensburg-Handewitt. Das Hinspiel verlor FA mit 23:31. Leichs erzielte fünf Treffer. Stefan Klaus vertraut in Wolfschlugen auf der Mittelposition auf Dominik Sos und Jan Häfner: „Die können das auch!“..

Der TSB-Kader: Sebastian Fabian, Giovanni Gentile, Wolfgang Bächle, Jan Häfner, Hendrik Prahst, Lukas Kauderer, Christian Waibel, Lukas Waldenmaier, Felix Häfner, Sven Petersen, Dominik Sos und Joans Waldenmaier.

© Gmünder Tagespost 02.05.2019 18:38 / Winfried Hofel


Blick auf den Gegner: TSV Wolfschlugen

  • Vereinshistorie: Ein Württembergliga-Dauergast. 2015 gelang der erstmalige Aufstieg in die BWOL, gefolgt vom direkten Wiederabstieg.

  • Vereinsfarben: Rot-Weiß

  • Ortskunde: Die Gemeinde auf der Filderebene (ca. 6400 Einwohner) ist eine Faschingshochburg und Heimat der Narrenzunft „Hexabanner“.

  • Heimspielstätte: Sporthalle beim Sportzentrum (Nürtinger Straße 77, Wolfschlugen)

  • Anfahrtsweg: 52 Kilometer (ca. 50 Minuten) über B10 und B313 via Göppingen

  • Platzierung 2017/18: Mit einer völlig neu zusammengestellten Mannschaft eroberte der TSV den respektablen fünften Platz – und strebt nun erneut in die Spitzengruppe.

  • Württembergliga-Erfahrung: Mit nur einem Jahr Unterbrechung gehört man der Spielklasse seit ihrer Gründung 2007 an und war stets unter den besten sieben Teams platziert.

  • Letzte Duelle mit dem TSB: In der Oberliga-Saison 2015/16 unterlag der TSB zuhause mit 28:31, revanchierte sich aber im Rückspiel mit einem 33:29-Erfolg. Das Hinspiel in dieser Saison gewann der TSB knapp mit 25:23.

  • Saisonziel 2018/19: Oben mitspielen

  • Trainer: Veit Wager (32, 1.Jahr, von 2011-14 bereits Cheftrainer der TSV-Damen)

  • Top-Spieler: Spielmacher Matthias Kania (34, ehemals HSG Albstadt) und Kreisläufer Samuel Stoll (31) sind die arrivierten Leistungsträger und Torgaranten.

  • Besonderes: Besonders stolz ist man auf die talentierten Jugendspieler, die im zweiten Jahr in Folge in der A-Jugend-Bundesliga Süd antreten (2017/18: Platz 4). Drei der acht Neuzugänge entstammen dem eigenen Nachwuchs, doch zugleich musste der TSV mit Louis Mönch (18) sein wohl größtes Talent an Drittligist Neuhausen/Fildern abgeben.

  • Internet: www.tsv-wolfschlugen.de/handball

    (Nico Schoch)