Der TSB Gmünd ist am Sonntag (18 Uhr / Dieter-Baumann-Sporthalle) beim TV Gerhausen klarer Favorit. Der vorletzte Schritt zum Titelgewinn in der Württembergliga Süd?
Der Blick auf die Tabelle, die bekanntlich nicht „lügt“, zeigt es offensichtlich: Die Handballer des TSB Gmünd stehen kurz vor der Meisterschaft in der Württembergliga Süd und damit vor dem Wiederaufstieg in die Baden-Württemberg-Oberliga. Zwei Siege noch, dann sind die Gmünder (40:8 Punkte) weder vom TSV Heiningen (36:14), noch vom TSV Wolfschlugen (35:13) oder dem TSV Deizisau (35:15) einzuholen. Die ersten beiden Zähler auf dem jetzt noch kurzen Weg zum Titel sollten die Jungs von Stefan Klaus am Sonntag holen, wenn sie um 18 Uhr in der Dieter-Baumann-Sporthalle in Blaubeuren antreten.
Doch der TSB-Trainer will von einer Favoritenrolle seiner Mannschaft gar nichts hören: „Der TV Gerhausen ist mit seinen 16:32 Zählern auf Platz 11 des Sechszehnerfeldes noch längst nicht gesichert und hat in dieser Runde schon mehrfach bewiesen, dass er in der eigenen Halle auch Spitzenmannschaften aufs Kreuz legen kann.“
Stefan Klaus hat sehr genau auf die Bilanz des TV Gerhausen geschaut: 12 der bislang 16 Punkte wurden zuhause geholt. Darunter waren immerhin Siege gegen den TSV Deizisau, den HRW Laupheim und vor 14 Tagen gegen die SG Lauterstein, mit 34:28 sogar recht deutlich. Dieser Erfolg war nach zuvor zwei ärgerlichen Niederlagen gegen die ebenfalls abstiegsgefährdeten HSG Hohenems und HSG Ostfildern bitter notwendig, um nicht ganz nach hinten zu rutschen. Das Team von Trainer Jonathan Glanz bildete dabei in der Abwehr ein wahres Bollwerk mit einem überragenden Torhüter Marco Azevedo. Im Angriff waren die Rückraumschützen Daniel Bux (9 Tore) und Jannis Brinz (7 Tore) auch durch Manndeckung nicht zu bremsen. Auch Jonas Dück und Hauke Brinz sind als gefährliche Torschützen bekannt.
Vor dem Heimspiel gegen den TSB gibt man sich im Lager des TVG zurückhaltend: „Wir sind uns der schier unmöglichen Aufgabe bewusst“, sagt Jonathan Glanz, „nur wenn jeder Spieler an sein Maximum herankommt, beim TSB die Topspieler Aaron Fröhlich, Sven Petersen oder Wolfgang Bächle einen schlechten Tag erwischen und sich dann noch das berühmte letzte Quäntchen Glück auf Seiten der Heimmannschaft befindet, könnte eine Überraschung möglich sein.
Weil der TV am letzten Spieltag durch eine knappe 23:24-Niederlage bei der HSG Winzingen-Wißgoldingen-Donzdorf wieder einen kleinen Rückschlag erlitt, rechnet Stefan Klaus damit, „dass die gegen uns alles in Waagschale werfen.“
Das sollte aber bei allem Respekt vor dem Gegner nicht reichen, die Gmünder zu überraschen – es sei denn, der eine oder andere TSB-ler nimmt die Partie am Sonntag auf die leichte Schulter. Das ist nach den letzten Partien des TSB nicht zu erwarten. Beim 27:25-Sieg bei der MTG Wangen in der „Hölle Süd“ bewiesen die Gmünder, dass sie auch großem Druck von außen standhalten können, und beim 40:19-Erfolg gegen Laupheim brillierten sie mit viel Spielfreude und Torbiss.
Diese Eigenschaften sind auch in Gerhausen gefordert. Stefan Klaus hatte zwar in der Vorbereitung wegen schulischer und beruflicher Prüfungen nicht immer alle Mann an Bord, aber es ist bis auf Youngster Lukas Kauderer keiner verletzt oder krank.
TSB: Sebastian Fabian, Giovanni Gentile, Wolfgang Bächle, Yannik Leichs, Jan Häfner, Christian Waibel, Aaron Fröhlich, Lukas Waldenmaier, Felix Häfner, Sven Petersen, Hendrik Prahst, Dominik Sos und Jonas Waldenmaier.