Auf strammem Kurs Richtung Titel

Der TSB Gmünd ist den Titelkonkurrenten in der Württembergliga Süd fünf Spieltage vor Saisonende einen großen Schritt voraus. Der Spitzenreiter empfängt am Sonntag um 18 Uhr den HV Rot Weiß Laupheim, der mit einem 10:0-Lauf aus den vergangenen fünf Partien mutig anreist.


Die TSB-Handballer sind auf strammem Kurs Richtung Meisterschaft in der Württembergliga Süd – und haben kräftigen Rückenwind durch Strauchler der Verfolger, die sich gegenseitig die Punkte abnehmen. Drei Siege aus fünf Spielen brauchen die Gmünder noch, dann wären der TSV Deizisau, der TSV Heiningen und der TSV Wolfschlugen im Rennen um den Aufstieg in die Baden-Württemberg-Oberliga abgehängt.

Das könnte theoretisch schon am 14. April der Fall sein. Aber: „Wir dürfen und werden nicht an das denken, was in zwei Wochen sein könnte, sondern wir fokussieren uns ausschließlich auf das nächste Spiel am Sonntag um 18 Uhr in der Großsporthalle gegen den HV Rot Weiß Laup-heim“, sagt TSB-Trainer Stefan Klaus. Diese Partie sei schwer genug, denn: „Die Laupheimer sind nach fünf Siegen in Folge so etwas wie die Mannschaft der Stunde, die völlig unbeschwert bei uns antreten kann.“

Ähnliche Töne hört man aus Laupheim, RW-Trainer Mihut Pancu: „Wir spielen auswärts gegen den souveränen Spitzenreiter und werden versuchen, konzentriert und selbstbewusst in diese Begegnung zu gehen. Dann werden wir schon sehen, was für uns drin ist.“

In den letzten fünf Spielen machten die Laupheimer Handballer mit einem 10:0-Punktelauf den Klassenerhalt perfekt. „Das ist jetzt eine ganz andere Mannschaft als in der Vorrunde“, weiß Stefan Klaus, der aus dem klaren 31:24-Sieg seiner Jungs in Laupheim keine Rückschlüsse ziehen will. Damals fehlten bei den Gästen vom Sonntag die Leistungsträger Kenan Durakovic und Tim Rodloff, die beim jüngsten 31:23-Sieg der Rot-Weißen gegen die HSG Winzingen/Wißgoldingen/Donzdorf zusammen sechs Tore warfen. Aber nicht nur diese beiden sorgen dafür, dass die Laupheimer derzeit mit einem abwechslungsreichen Angriffsspiel und einer stabilen Abwehr überzeugen. Auch die Youngster Timo Remane und Timothy Anderson haben sich stark weiterentwickelt. RW-Mannschaftsbetreuer Sven Stührmann ist davon überzeugt, „dass in unserer Mannschaft noch großes Potenzial steckt“. Allerdings muss das Laupheimer Trainergespann Mihut Pancu und Klaus Hornung, der in den 1980er-Jahren in der Bundesliga für den VfL Günzburg und Frisch Auf Göppingen spielte, in Gmünd auf die beiden Aufbauspieler Roland Kroll und Tim Rodloff, die beide operiert wurden, verzichten. Auch Kenan Durakovic und Timo Remane sollen „angeschlagen“ sein, werden bis Sonntag aber voraussichtlich fit sein.

Beim TSB fehlte in dieser Woche Torwart Sebastian Fabian wegen einer fiebrigen Erkältung. „Hoffentlich ist er bis Sonntag wieder gesund, denn er ist ein wichtiger Baustein in unserer Abwehr“, sagt Stefan Klaus, der in der Vorbereitung aufs Laupheimer Spiel deshalb die Defensivarbeit mit den „Leitfiguren“ Christian Waibel, Lukas Waldenmaier und Hendrik Prahst in den Vordergrund stellte. „Wenn wir hinten wieder so kompakt wie beim 27:25-Sieg in Wangen stehen, dann können wir den nächsten Dreier einfahren“, zeigt sich der TSB-Trainer zuversichtlich, „meine Jungs haben in der hoch emotional geführten Partie in Wangen auch viel Selbstvertrauen getankt.“ Auch dass alle Spieler „auf dem Teppich bleiben und voll konzentriert nur an das nächste Spiel denken“, imponiere Stefan Klaus. Deshalb mache er sich auch keine Sorgen, dass die Laupheimer wohl versuchen werden, den überragenden Gmünder Spielmacher Aaron Fröhlich per Manndeckung aus dem Spiel zu nehmen – Dominik Sos, Wolfgang Bächle, die beide zuletzt gesundheitlich nicht auf der Höhe waren, Sven Petersen, Kreisläufer Jonas Waldenmaier sowie Jan und Felix Häfner können ebenfalls auf Torejagd gehen, wie sie mehrfach bewiesen haben.

Die einzige „Baustelle“ neben Sebastian Fabian heißt noch Yannik Leichs. Der immer stärker werdende Mittelmann hat am Sonntag um 17 Uhr ein Bundesligaspiel mit der A-Jugend von Frisch Auf Göppingen auf der Agenda stehen. „Wir werden mit den Göppingern reden, ob sie ihn für uns freistellen“, sagt Stefan Klaus, der auf den 18-jährigen Straßdorfer nicht verzichten möchte.

TSB: Sebastian Fabian (?), Giovanni Gentile, Wolfgang Bächle, Hendrik Prahst, Yannik Leichs (?), Jan Häfner, Christian Waibel, Aaron Fröhlich, Lukas Waldenmaier, Sven Petersen, Dominik Sos und Jonas Waldenmaier.

© Gmünder Tagespost 28.03.2019 18:05

Blick auf den Gegner: Handballverein Rot-Weiß Laupheim

  • Vereinshistorie: Der Handballverein Rot-Weiß gehört zu den renommiertesten Klubs in Oberschwaben und tritt seit bald zwei Jahrzehnten stets in den überbezirklichen Ligen an. 2014 gelang die Meisterschaft in der Landesliga 3.

  • Vereinsfarben: Rot-Weiß

  • Ortskunde: Die zweitgrößte Stadt (21.000 Einwohner) im Landkreis Biberach ist Standort des Hubschraubergeschwaders 64 der Luftwaffe. Wahrzeichen ist die katholische Stadtpfarrkirche St. Petrus und Paulus an der Oberschwäbischen Barockstraße.

  • Heimspielstätte: Rottumhalle (Laubachweg, Laupheim)

  • Anfahrtsweg: 88 Kilometer (ca. 1 Stunde 27 Minuten) über B10 via Geislingen und Ulm

  • Platzierung 2017/18: Als Siebter landete man noch knapp in der anvisierten vorderen Tabellenhälfte. Deutlich bedeutsamer war der HVW-Pokalsieg sowie das folgende Vorstoßen ins Halbfinale des Deutschen Amateurpokals.

  • Württembergliga-Erfahrung: Die Laupheimer starten in ihr fünftes Jahr und waren bislang stets im gesicherten Mittelfeld (Plätze 7, 9 ,8, 7) zu finden. Nach einem größeren Umbruch hoff man nun auf die eigenen Nachwuchstalente.

  • Letzte Duelle mit dem TSB: In der Saison 2007/08 siegte der TSB mit 30:24 in Laupheim sowie 33:25 vor heimischer Kulisse. Das Hinspiel in der laufenden Saison entschieden die Gmünder ebenso souverän mit 31:24 für sich.

  • Saisonziel 2018/19: Minimalziel ist der Klassenerhalt

  • Aktueller Tabellenplatz: 9.Platz – 634:660 Tore – 21:25 Punkte

  • Bisherige Bilanz: 10 Siege – 1 Unentschieden – 12 Niederlagen – Laupheim reist mit der Empfehlung von fünf Siegen in Serie nach Gmünd

  • Beste Torschützen: Kenan Durakovic (RL, 26 Jahre, Rückennummer 2) 106 Tore; Roland Kroll (RM, 28, #58) 90/20 Tore; Robin Pohl (RR, #23) 85/4 Tore; Timo Remane (RM/LA, #98) 71/4 Tore; Julian Nief (RL, 24, #15) 56 Tore

  • Trainer: Mihut Pancu (1.Jahr, seit 2013 als Spieler)

  • Top-Spieler: Der ehemalige bosnische Erstligaspieler Kenan Durakovic ist vor zwei Jahren zu seiner in Laupheim wohnenden Familie gezogen. Auch beim HRW hat der Rückraumlinke voll eingeschlagen, was seine 131/2 Tore in der vergangenen Saison eindrucksvoll unter Beweis stellen. Trainer Pancu war in seiner rumänischen Heimat ebenfalls in der 1.Liga und im Europapokal aktiv.

  • Besonderes: HRW-Eigengewächs Joschua Braun wagte im April 2016 als 17-Jähriger den Sprung zu Frisch Auf Göppingen, kam dort in Bundesliga sowie EHF-Pokal zum Einsatz und ist derzeit für den Drittligisten HSG Konstanz am Ball. Seine ehemaligen Teamkollegen drücken ihm die Daumen, dass er den Sprung zum HBL-Profi packt.

  • Internet: www.hrw-laupheim.de

    (Nico Schoch)