gegen den TSV Amicitia Viernheim, der dadurch auf den letzten Tabellenplatz abrutschte. „Endlich wieder zu gewinnen, dass tut gut“, freute sich der Gmünder Trainer still. Aber Michael Hieber verfiel nicht gleich in Euphorie: „Es sind zwei wichtige Punkte, die unser Selbstbewusstsein stärken, aber nicht mehr“. Um ans rettende Ufer zu kommen, muss der TSB aus den restlichen drei Spielen in Blaustein, Zuhause gegen den TV Willstätt und zum Abschluss bei der SG Lauterstein mindestens fünf Punkte holen. Ans Saisonende will Hieber aber noch nicht denken: „Wir konzentrieren uns jetzt voll und ganz auf den TSV Blaustein, dann sehen wir weiter.“ In der Vorbereitung darauf will er „die positiven Momente aus dem Spiel gegen Viernheim herausarbeiten“. Deren gab es einige:
- Vor allem die wieder neu gewonnene Kompaktheit der TSB-Abwehr in der ersten Halbzeit mit nur elf Gegentoren.
- Das breiter und variabler angelegte und nicht nur auf Aaron Fröhlich ausgerichtete Angriffsspiel, wovon vor allem Rechtsaußen Wolfgang Bächle (8 Treffer) und Kreisläufer Jonas Waldenmaier (6 Tore) profitierten.
- Das geschlossen Auftreten; jeder für jeden kämpfte.
- Die Superleistung des 18-jährigen „Juwels“ Yannik Leichs. Der 18-jährige Straßdorfer, der auch in der nächsten Saison Zweitspielrecht für die A-Jugend von Frisch Auf Göppingen hat, überzeugte mit klugem Passspiel und war stets torgefährlich.
- Der verlässliche Rückhalt durch die Oldies Simon Frey und Sebastian Göth, die sich ganz dem Teamgeist unterordnen.
Das waren die „Keyfacts“ für die starke erste Halbzeit des TSB. Diese begann zwar zäh, weil die Angreifer auf beiden Seiten sehr nervös die gegnerischen Torhüter „warmschossen“. Der TSB lag sogar mit 3:5 und 5:6 in Rückstand, „bestrafte aber danach konsequent die vielen Fehler der Gäste – mit dem 8:6 nach 18 Minuten war die Partie gekippt. Als Jan Häfner, der wieder den Vorzug vor Nico Krauß erhielt, mit dem Halbzeitsignal per „Kempa“ auf Vorlage von Aaron Fröhlich auf 15:11 erhöhte, war die Vorentscheidung gefallen.
Allerdings wird der Gmünder Trainer sehr wohl registriert haben, dass von den guten Ansätzen in der ersten Halbzeit in den zweiten 30 Minuten nur noch das Angriffsspiel übrig blieb. 23:21 endete dieser „vogelwilde“ Abschnitt. Immer wieder ließen sich die Gmünder nach eigenem Torerfolgen von schnellen Gegenstößen der Viernheimer düpieren. Ein Glück, dass die Gäste, bei denen einige Spieler nicht voll austrainiert wirkten, Fehler um Fehler produzierten. So konnte der TSB immer den Abstand von vier bis sieben Toren halten, der Sieg kam nicht mehr in Gefahr.
TSB: Sebastian Fabian (1), Wolfgang Bächle (8), Jan Häfner (2), Sebastian Göth (2), Christian Waibel, Yannik Leichs (2), Aaron Fröhlich (4), Lukas Waldenmaier, Simon Frey (1), Sven Petersen (3), Dominik Sos (6/3), Jonas Leinß (3), Jonas Waldenmaier (6).
Amicitia Viernheim: Hoffmann, Koch, Bernhardt, Hornstein (3), Brahm, Wachter, Gunst (3), Walther (4), Knierim (2), Geisler (1), Willner (1), Hubert (7/2), Koch, König (11/3).
Schiedsrichter: Dennis Müller/Christof Seeger (beide TSV Dettingen).
Marco Ritter, TSV-Trainer: „Wir hatten uns viel vorgenommen. Leider sind uns nach gutem Beginn zu viele leichte Fehler unterlaufen. Dem daraus resultierenden Rückstand sind wir vergeblich nachgelaufen.“
Holger Hubert, TSV-Spieler: „Es ist bitter, so zu verlieren. Wir haben uns selbst geschlagen.“
Yannik Leichs, TSB-Spieler: „Ich bin super happy, wie es heute gelaufen ist. Der Trainer hat mir schon unter Woche gesagt, ich soll einfach drauflos spielen und Mut zum Torschuss haben. Dieser Sieg motiviert uns, so schaffen wir den Klassenerhalt.“
Aaron Fröhlich, TSB-Spieler: Wir sind heute wieder als Mannschaft aufgetreten, das allein zählt. Jetzt gehen wir selbstbewußt in die restlichen drei Spiele. In der kommenden Woche müssen wir trainieren, nicht so viele schnelle Gegentore bei unserem Doppelwechsel Angriff/Abwehr zu erhalten.“
Sebastian Göth, TSB-Spieler: Ich freue mich, dass ich unserem Team helfen konnte. Für mich ist der TSB wie für Simon Frey eine Herzenssache – wir sind da, wenn man uns braucht.“
Philipp Schwenk, TSB-Spieler: Ich war die ganze Woche krank, aber Yannik Leichs hat es überragend gemacht.“
Jonas Waldenmaier, TSB-Spieler: „In der ersten Halbzeit sind wir endlich in der Abwehr gut gestanden, dann war es ein offenes Scheibenschießen. Wir haben verdient gewonnen, weil wir wieder eine Einheit waren.“
Sebastian Fabian, TSB-Torwart: „In der ersten Halbzeit sind wir in der Abwehr gut gestanden, dann haben wir es nicht geschafft, nach eigenen Torerfolgen die Mitte zuzumachen. 21 Gegentore in 30 Minuten sind ärgerlich. Gott sei Dank haben wir im Angriff gut getroffen.“ -wh-
"Dieser Artikel ist am 15.04.2018 erschienen.">© Gmünder Tagespost 15.04.2018 20:16