Handball, Baden-Württemberg-Oberliga: Trotz Verletzungssorgen behauptet sich Aufsteiger SV Remshalden sehr ordentlich im Abstiegskampf Von Nico Schoch Am Sonntag (18 Uhr) steht in der Stegwiesenhalle in Remshalden-Geradstetten ein für den Abstiegskampf bedeutsames und zugleich prestigeträchtiges Remstal-Derby auf dem Programm. In den ersten beiden Oberliga-Duellen vor knapp drei Jahren hatte der TSB gegen die SV Remshalden beide Male klar die Oberhand behalten, in der bevorstehenden Begegnung will sich das Hieber-Team beim ersatzgeschwächten Aufsteiger für die 22:30-Hinspielniederlage revanchieren. Spannungs- und emotionsgeladenes war das bevorstehende Remstal-Derby bereits zu Württembergliga-Zeiten jedes Mal aufs Neue, nun begegnen sich die beiden Rivalen bereits zum vierten Mal in der Oberliga. Die beiden Duelle in der Saison 2014/15 wurden jeweils zur eindeutigen Angelegenheit. Der TSB behielt mit 34:22 sowie 32:27 beide Male die Oberhand.. Im Hinspiel überragte Djibril M´Bengue, im Rückspiel Dominik Sos mit ebenso 14 Treffern. Angesichts ihrer prekären Tabellensituation im Abstiegskampf haben beide Teams auch diesen Sonntag nichts zu verschenken. "Die BWOL ist das Höchste der Gefühle für Remshalden. Ich traue der Mannschaft aber zu, in der Liga zu bestehen", hatte Meistertrainer Alexander Schurr im vergangenen Sommer vor seinem Abgang zum Drittligisten Kornwestheim betont. In jedem Fall hat sich die SV-Mannschaft für ihre starken Leistungen der vergangenen beiden Jahre selbst belohnt. Denn in der Württembergliga überragte der SVR im Vorjahr: Bereits fünf Spieltage vor Schluss war die Meisterschaft nach 19 Siegen in Folge und insgesamt gerade einmal fünf Minuspunkten perfekt, nachdem man ein Jahr zuvor als Vizemeister in der Relegation gescheitert war. Nach der zweijährigen Abstinenz erfolgte die Rückkehrer demnach mit großer Zuversicht, aber auch einem neuen Gesicht auf der Trainerbank. "Als Aufsteiger geht es für uns nur um den Klassenerhalt, aber das ist gar nicht so unrealistisch, wie der eine oder andere denkt. Ich bin von der Mannschaft überzeug", so äußerte sich Frederick Griesbach zu Saisonbeginn. Auch für den 29-Jährigen ist Remshalden das Sprungbrett nach oben: Vergangene Woche wurde publik, dass Griesbach in der kommenden Spielzeit hauptberuflich den Traditionsverein VfL Pfullingen in der 3.Liga Süd trainieren wird. Der Remshaldener Saisonstart verlief sehr durchwachsen, der weitere Rundenverlauf war geprägt von enormen Verletzungssorgen. Dennoch überzeugte der SVR in der Hinrunde mit viel Kampf und Courage, so dass trotz angespannter Personalsituation auch ein überzeugender 30:22-Hinspielerfolg in Gmünd gelang. Punktgleich mit dem TSB überwinterte der Aufsteiger auf Rang 13, doch auch nach dem Jahreswechsel jagt abseits des Parketts eine Hiobsbotschaft die nächste: Kapitän und Torgarant Hendrik Wiesner musste sich nach dem ersten Rückrundenspiel einer Finger-OP unterziehen und fällt seitdem aus, für Uli Seybold hingegen bedeutete eine schwere Knieverletzung das vorzeitige Saisonaus. Griesbach will mit den bewährten Kräften versuchen, den Klassenverbleib zu sichern und nach Möglichkeit nicht mehr selbst auf dem Feld stehen, wie es bereits der Fall war. Sein Team falls stellte unter Beweis, dass man den Abstiegskampf angenommen hat und holte aus den bislang elf Partien gegen direkte Konkurrenten sechs Siege sowie zwei Remis. Zum Rückrundenstart hatte der SVR direkt gegen Viernheim (32:28) und Deizisau (31:27) wertvolle Punkte geholt und nur wenig später mit einem 33:30-Sieg in Weinsberg überrascht. „Dass wir jeden Gegner schlagen können, wussten wir schon vorher. In Weinsberg hat bei uns alles geklappt, die Punkte nehmen wir gerne mit", resümierte der SVR-Coach zufrieden. Mit den deutlichen Niederlagen gegen den Vorletzten au Lauterstein (29:38) sowie beim Titelkandidaten in Willstätt (27:32) folgten zuletzt jedoch zwei herbe Rückschläge. Griesbach hebt dennoch die positiven Aspekte hervor: „Wir haben mit dieser jungen Mannschaft trotz unserer personellen Situation bisher eine solche Runde gespielt, dass es keinen Grund gibt, den Kopf hängen zu lassen. Dass wir ohne Hendrik Wiesner so gut sein würden, hat uns keiner zugetraut.“ Wichtig sei es nun, aus den Niederlagen zu lernen und sich nicht aus der Bahn werfen zu lassen. Intern vergleiche die Mannschaft die Situation im Kampf um den Klassenverbleib mit dem Boxen: „Wir sind jetzt in der siebten, achten Runde. Es bringt uns aber nichts, wenn wir jetzt k.o. gehen.“ Die Remshaldener Mannschaft dürfe sich also nicht naiv auf den bisherigen Erfolgen ausruhen, vielmehr könnte man im Erfolgsfall am Sonntag dem TSB Gmünd einen weiteren harten Schlag im Rennen um den Klassenerhalt versetzen. Nächstes TSB-Heimspiel: TSB Gmünd – TSV 1866 Weinsberg am Sonntag, 18.März 2018 um 18 Uhr (Große Sporthalle)