Es war die nahezu einkalkulierte Niederlage bei einem der großen Meisterschaftskandidaten, doch vor allem das deutliche Endresultat schmerzte den TSB Gmünd, welcher sich nach den jüngsten Erfolgen im Aufwind gewähnt hatte. Beim TV Willstätt bekam die Mannschaft von Trainer Michael Hieber aufgrund einer absolut desaströsen zweiten Hälfte allerdings einen herben Dämpfer verpasst und musste die Heimreise aus der Ortenau mit einer deutlichen 23:32 (12:14)-Packung antreten.
Nach den jüngsten drei Siegen hatten die Gmünder ihre Reise zum bisherigen Angstgegner mit breiter Brust angetreten – doch auch im mittlerweile vierten Anlauf gelang dem Hieber-Team kein Erfolgserlebnis in der Hanauerlandhalle. Dabei hatten die gerade einmal 250 Zuschauer, welche die Heimspielstätte des Ex-Bundesligisten nur spärlich füllten, zunächst einen weitgehend ausgeglichenen Spielverlauf erlebt. In den ersten viereinhalb Minuten hielten beide Seiten zunächst die Null, ehe der durchgebrochene TVW-Kreisläufer Christian Skusa den ersten Treffer des Abends erzielte. Aaron Fröhlich gelang im Gegenzug zwar der schnelle Ausgleich, doch binnen 180 Sekunden konnten die Hausherren, welche ihrerseits nach zuvor drei Niederlagen den Absturz ins graue Tabellenmittelfeld vermeiden wollten, ein 4:1 vorlegen. Nur langsam tastete sich der TSB nach dieser etwas verschlafenen Anfangsphase in die Partie hinein. Erschwerend hinzu kam noch, das Jan Häfner in der Abwehrarbeit den Ball aus nächster Nähe ins Gesicht bekam und kurzzeitig außer Gefecht gesetzt war. Chefcoach Michael Hieber griff nach einer Viertelstunde zur seiner ersten Auszeit, Fröhlich verkürzte daraufhin per Doppelschlag auf 7:6.
Nach den jüngsten drei Siegen hatten die Gmünder ihre Reise zum bisherigen Angstgegner mit breiter Brust angetreten – doch auch im mittlerweile vierten Anlauf gelang dem Hieber-Team kein Erfolgserlebnis in der Hanauerlandhalle. Dabei hatten die gerade einmal 250 Zuschauer, welche die Heimspielstätte des Ex-Bundesligisten nur spärlich füllten, zunächst einen weitgehend ausgeglichenen Spielverlauf erlebt. In den ersten viereinhalb Minuten hielten beide Seiten zunächst die Null, ehe der durchgebrochene TVW-Kreisläufer Christian Skusa den ersten Treffer des Abends erzielte. Aaron Fröhlich gelang im Gegenzug zwar der schnelle Ausgleich, doch binnen 180 Sekunden konnten die Hausherren, welche ihrerseits nach zuvor drei Niederlagen den Absturz ins graue Tabellenmittelfeld vermeiden wollten, ein 4:1 vorlegen. Nur langsam tastete sich der TSB nach dieser etwas verschlafenen Anfangsphase in die Partie hinein. Erschwerend hinzu kam noch, das Jan Häfner in der Abwehrarbeit den Ball aus nächster Nähe ins Gesicht bekam und kurzzeitig außer Gefecht gesetzt war. Chefcoach Michael Hieber griff nach einer Viertelstunde zur seiner ersten Auszeit, Fröhlich verkürzte daraufhin per Doppelschlag auf 7:6.
Doch trotz ordentlicher sechs Treffer bereits im ersten Durchgang lief auch beim tonangebenden TSB-Spielmacher bei weitem nicht alles nach Wunsch, gegen den körperlich starken und groß gewachsenen Willstätter Mittelblock arbeiteten sich Fröhlich und seine Teamkollegen zumeist erfolglos ab. "Man kann auch von Aaron keine Wunderdinge erwarten", so Hieber. Ein weiterer Faktor, weshalb die Gmünder den Spielstand zwar offen halten, aber zu keiner Zeit mehr ausgleichen konnten, war die schwache Abschlussquote. Zum einen hatte der polnische TVW-Tormann Rafal Grzybowski einen Glanztag erwischt, zum anderen trafen fünf TSB-Torwürfe innerhalb der ersten 30 Minuten lediglich Pfosten oder Latte. Die Abpraller landeten jeweils bei den Gastgebern, welche durch die folgenden Gegenstoßtreffern ihren Vorsprung stets mit relativ geringem Aufwand behaupten konnten. Allen voran gegen die schnellen französischen Außenspieler Florian Fessler und Regis Matzinger hatten die Gmünder zumeist das Nachsehen. Trotz dieser Nackenschläge arbeitete das Gästeteam konzentriert weiter, wie auch Hieber hervorhob: "Wir haben in der Abwehr eine richtig gute Leistung gezeigt und auch offensiv immer wieder gute Ansätze gehabt, die wir allerdings nicht so umsetzen konnten, wie wir uns das vorgestellt haben." In einer Partie mit beiderseits zahlreichen technischen Fehlern lagen die Gmünder vor allem aufgrund der Treffsicherheit von Fröhlich weiterhin in Schlagsdistanz, so dass beim Pausenstand von 14:12 durchaus noch alles offen war.
Nach dem Seitenwechsel mussten die wenigen mitgereisten Gmünder Schlachtenbummler allerdings miterleben, wie der Spielverlauf völlig aus dem Ruder lief. Die TSBler zeigten zwar weiterhin viel Courage und konnten ihre Überzahlsituation unmittelbar nach Wiederanpfiff zum zweimaligen Anschlusstreffer durch Jonas Waldenmaier sowie Dominik Sos nutzen, wurden in ihren Bemühungen jedoch frühzeitig zurückgeworfen. Der TVW erspielte sich durch vier Tore in Folge beim 19:14 die bis dahin höchste Führung, zudem musste der TSB nach 38 Minuten den Verlust von Rückraumspieler Sos verkraften. Nach einem keinesfalls überhart geführten Zweikampf wurde der vierfache Torschütze vorzeitig mit der Roten Karte disqualifiziert, da er nach Ansicht der Unparteiischen seinen Gegenspieler Kristian Eskericic im Gesicht getroffen haben soll. "Ich will zum Ball gehen und treffe ihn nicht wirklich, das haben auch die Willstätter Spieler bestätigt", haderte Sos mit dieser diskussionswürdigen Entscheidung. Nichtsdestotrotz hielten die Gmünder allen Umständen zum Trotz mit einer kämpferischen Leistung dagegen und füllten die entstandene Lücke durch die Einwechslung von Philipp Schwenk, welcher aufgrund von Schmerzen im Fuß laut Hieber eigentlich geschont werden sollte. Eine Bestnote verdiente sich derweil Youngster Sven Petersen, welcher mit zwei Torerfolgen in Unterzahl noch einmal verkürzen konnte. Gegen die zunehmende Willstätter Übermacht hatten die Gmünder im Verlauf der zweiten Hälfte allerdings nur noch wenig entgegenzusetzen und gerieten vorzeitig auf die Verliererstraße, als Dinko Dodig einen Kempa-Trick nach 46 Minuten zum vorentscheidenden 26:17 verwertete. Die Messe war gelesen und so spielten beide Seiten in der Schlussviertelstunde für die Galerie, wobei es dem TSB nicht mehr gelang wirkliche Ergebniskosmetik zu betreiben. Immerhin waren den Gästen die letzten drei Treffer vorbehalten, so dass ein 32:23-Endstand auf der Anzeigetafel erschien.
"Das war kein Beinbruch", beschwichtigte Hieber unmittelbar nach diesem herben Dämpfer, wobei der TSB-Coach seiner Mannschaft besonders den schwachen Auftritt im zweiten Durchgang negativ ankreiden musste: "Da haben wir den Faden verloren und ganz schlechten Handball gespielt." Der Aufwärtstrend wurde mit dieser Niederlage jäh ausgebremst, doch Hieber richtet den Blick bereits nach vorne auf die letzte verbleibende Aufgabe vor nahenden Winterpause. Die kommenden zwei Wochen wollen die Gmünder zur intensiven Vorbereitung auf das Derby gegen die SG Lauterstein (10.Dezember, 18 Uhr) nutzen. Für dieses prestigeträchtige Duell, welches im Zeichen des Abstiegskampfes noch bedeutsamer erscheint als ohnehin, scheinen auch die Chancen auf einen Einsatz von Nico Krauß gegeben. Der Linksaußen und Ex-Lautersteiner hatte sich erkrankt für das Auswärtsspiel in Willstätt abgemeldet. "Wir werden alles in das Derby hineinlegen. Denn wir können es uns nicht leisten, zuhause gegen einen direkten Konkurrenten zu verlieren", fordert Michael Hieber und fügt hinzu: "Wenn wir es schaffen, die Hinrunde mit 12 statt nur 10 Punkten abzuschließen, wäre das unter unseren Voraussetzungen eine sehr ordentliche Leistung. In der Rückrunde werden wir dann einen ganz anderen TSB sehen, an dieser Aussage will ich mich messen lassen."
TVW: Grzybowski – Fessler (6), Dodig (5), Eskericic (5/2), Matzinger (4), Schlampp (4), Jankowski (4), Skusa (3), Markovic (1), Veith, Zink
TSB: Fabian, Neukamm – Fröhlich (9/2), Petersen (4), Sos (4/1), J.Waldenmaier (3), Schwenk (2), Waibel (1), Bächle, J.Häfner, L.Waldenmaieer, F.Häfner, Leinß, Leichs
Rote Karte: Dominik Sos (TSB/38./Grobes Foulspiel)
Schiedsrichter: Stefan Denzinger, Tobias Hägele (TV Altbach)
Zuschauer: 250
"Wir müssen diese Niederlage schnell abhaken" - Stimmen zum Spiel
Mit einem ebenso konzentrierten wie abgezockten Auftritt beendete die erfahrene Mannschaft des TV Willstätt den Gmünder Erfolgslauf. Beim TSB mischte sich die Ernüchterung mit dem Bewusstsein, dass diese Niederlage nicht überbewertet werden darf. Gespannt richtet sich der Blick nun auf das bevorstehende Derby gegen Lauterstein.
Michael Hieber (TSB-Chefcoach): "Wir haben zwei unterschiedliche Halbzeiten gesehen. In der ersten Hälfte haben wir taktisch genau das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten und konnten immer wieder auch gewisse Unsicherheiten von Willstätt auszunutzen. Mit der Abwehrleistung war ich ganz zufrieden und obwohl wir selbst auch viele Fehler gemacht haben, waren wir im Spiel. Wir haben es durch verschiedene Varianten in der Abwehr immer wieder geschafft, den Gegner vor neue Aufgaben zu stellen. Im Angriff haben wir unsere Ideen allerdings nicht umsetzen können, auch weil wir kaum Zweikämpfe gespielt haben. In der zweiten Halbzeit haben wir den Faden verloren, ganz schlechten Handball gespielt und sicherlich die schlechteste Angriffsleistung der vergangenen vier Wochen gezeigt. Das lag aber auch daran, dass uns die groß gewachsene Verteidigung rein gar nicht liegt. Die Willstätter haben gezeigt, was sie drauf haben und wir haben leider zunehmend resigniert. Nach einigen unglücklichen Gegentoren und der Roten Karte ist uns der Glaube verloren gegangen. Ich hatte das Gefühl, dass die Mannschaft nicht so richtig an einen Erfolg geglaubt hat, obwohl ich versucht habe, ihr genau das einzutrichtern. Denn wir sind eigentlich in einer guten Phase und haben nichts zu verlieren. Man hat aber auch gesehen, dass wir noch nicht in der Situation sind, einen solchen Gegner schlagen zu können, wenngleich ich glaube, dass das Rückspiel enger ausfallen wird. Wir werden diese Niederlage schnell abhaken und nicht allzu schwer mit uns ins Gericht gehen."
Marcus Simovski (TVW-Trainer): "Die Mannschaft hat viel Engagement und eine gute Reaktion auf die vorherigen Niederlagen gezeigt, darüber bin ich sehr glücklich. Obwohl uns drei Spieler verletzungsbedingt gefehlt haben, haben wir über 60 Minuten eine sehr ordentliche Leistung abgerufen. In der ersten Halbzeit hat Gmünd viel von unseren Fehlern im Angriffsspiel profitiert, ab der 40.Minute haben wir dann die die Ernte eingefahren für unsere vorherige Arbeit. Wir haben immerhin einen Gegner, der einen Lauf hatte, mit neun Toren Unterschied geschlagen. Das muss man sich erarbeiten, das haben die Jungs getan und deshalb bin ich zufrieden. Mit diesem Sieg haben wir uns weiter vorne in der Tabelle gefestigt und können in zwei Wochen ganz befreit zum Tabellenführer nach Herrenberg fahren."
Jan Häfner (Gmünder Allzweckwaffe): "Vielleicht liegt für uns ein Fluch auf dieser Halle, dort haben wir noch nie gut ausgesehen. Wir haben vor dem Spiel gewusst, dass diese zwei Punkte kein Muss sind. Aber wir haben natürlich darauf gehofft, weil Willstätt nicht gut drauf war. Das Endergebnis ist natürlich ziemlich heftig. In der ersten Halbzeit haben wir es eigentlich ganz gut gelöst, hatten aber viel Pech gehabt mit Aluminiumtreffern. In der zweiten Hälfte haben wir keinen Zugriff mehr bekommen und man muss leider sagen, dass der Gegner einfach mehr gewollt hat als wir.
Sebastian Fabian (TSB-Torspieler): "Diese Niederlage sollten wir nicht allzu tragisch sehen. Wir haben uns in Willstätt gegen diese körperlich starke Mannschaft traditionell schon immer schwer getan. Ich denke, wir hatten dieses Mal auch das Pech der Serie. Der Gegner hatte drei Spiele in Folge verloren und war dementsprechend auf Sieg getrimmt. Wenn sie davor zwei Spiele gewonnen und diesen Druck nicht gehabt hätten, wäre das für uns vielleicht besser gewesen. Dennoch ist diese Niederlage für uns kein Beinbruch, auch wenn es am Ende deutlich geworden ist. Dieses Spiel müssen wir schnellstmöglich abhaken, nach vorne schauen und in zwei Wochen gegen Lauterstein wieder zwei Punkte holen – dann ist alles gut."
Dominik Sos (Gmünder Rückraumschütze): "Wir sind in einer guten Stimmung nach Willstätt gefahren und haben uns einiges vorgenommen. Zur Halbzeit war noch alles offen und wir starten in Überzahl eigentlich gut in die zweite Hälfte. Ich weiß allerdings nicht, wie ich erklären soll, was danach passiert ist. Die Rote Karte gegen mich war sehr unglücklich, aber gegen diese Schiedsrichterentscheidung können wir nichts machen. Trotzdem dürfen wir danach nicht so aus dem Raster fallen."
(Nico Schoch)