Keine frohe Bescherung: Siebenminütiger Blackout kommt dem TSB Gmünd teuer zu stehen

Im letzten Spiel des Jahres verpasst der TSB Gmünd den Sprung an die Tabellenspitze der Regionalliga. Ein 0:7-Lauf nach der Halbzeitpause war in einer hitzigen Partie gegen den Favoritenschreck TuS Steißlingen trotz großem Kampf nicht aufzuholen. Richtig bitter wird die 33:35 (16:14) – Heimniederlage durch die schwere Verletzung von Christian Waibel.

Bedrückte Gesichter statt fröhlicher Feststimmung: Vor der tollen Kulisse von 800 Zuschauern war eigentlich alles angerichtet für den runden Abschluss einer erfolgreichen Hinrunde, doch es wurde in jeder Hinsicht zu einem gebrauchten Abend für den TSB Gmünd. Ohne den erkrankten Stammtorwart Daniel Mühleisen und den verletzten Spielmacher Tom Abt, der nur moralische Unterstützung von der Bank leisten konnte, fand der Tabellenzweite nie wirklich zu seiner Topform. Die Coolness fehlte, der Fokus auf das eigene Spiel ging phasenweise verloren und so fielen auch die „Jets“ verdientermaßen dem Favoritenschreck aus der Bodenseeregion zum Opfer.
 

Mühsam ins Spiel gekämpft

Denn der TuS Steißlingen beeindruckte den TSB mit einer harten, körperlichen Gangart und ging durch sein schnelles Umschaltspiel prompt mit 4:1 (4.) in Führung. Die favorisierten Gmünder wurden auf dem völlig falschen Fuß erwischt, erst nach zehn Minuten konnte Schlussmann Tobias Klemm mit seiner ersten Parade ein kleines Zeichen setzen. Der TSB kämpfte, machte sich aber selbst das Leben schwer. Niklas Burtsche vergab erstmals seit zehn Spielen wieder einen Siebenmeter, die Gäste brauchten stets nur wenige Sekunden für eine Antwort und ein tückischer Wurf rutschte durch die Beine von Klemm zum 5:8 (17.) ins Netz. Erst als die Steißlinger Rückraumschützen offensiver gedeckt wurden, gelangen auch dem TSB schnelle Gegenstöße und damit der Umschwung.
 
Innerhalb von nur zwei Minuten war das Spiel gedreht: Yannik Leichs provozierte selbst den gegnerischen Ballverlust und vollstreckte dann selbst zum 9:8 (19.). Als Steißlingen einen zusätzlichen Feldspieler brachte, bestrafte Burtsche dies gleich mit einem Wurf ins leerstehende Gehäuse zum 12:11 (23.). Der TSB glänzte sogar durch einen Kempa-Trick, der von Stefan Scholz verwandelt wurde. Vorbereiter Kai Schäffner erhöhte sogar auf 16:14. Ein dünner Vorsprung, den der eingewechselte Devin Immer mit zwei wichtigen Paraden vor der Pause fest hielt.
 

Der TSB bringt sich selbst aus dem Tritt

Die Anfangsphase nach dem Wiederanpfiff gehörte allerdings erneut den Gästen. TSB-Trainer Aaron Fröhlich handelte sich wegen Reklamierens sofort eine Zeitstrafe ein, in Unterzahl geriet sein Team daraufhin mit 16:17 (34.) ins Hintertreffen. Damit aber nicht genug: Die Gmünder haderten zu sehr mit den beiden Unparteiischen, hatten mit zwei Pfostentreffern zusätzliches Pech und bekamen keinen Fuß mehr auf den Boden. Mit versteinerter Miene verfolgte Fröhlich den 0:7-Negativlauf, bevor er zum zweiten Mal innerhalb kürzester Zeit wutentbrannt die Grüne Karte legte. Erst Rechtsaußen Wolfgang Bächle beendete die Gmünder Durststrecke mit seinem Treffer zum 17:21 (38.). Doch der TSB lief prompt in die nächsten Gegenstöße und handelte sich eine Sechs Tore-Hypothek ein.
 
Die Gmünder ließen nichts unversucht, doch Steißlingen wirkte routinierter. In der zunehmende aufgeheizten Atmosphäre konnte sich der ins Tor zurückgekehrte Klemm zwar gegen den Steißlinger Linksaußen auszeichnen und auf der Gegenseite wurde Kreisläufer Jonas Waldenmaier freigespielt, doch sein Aufsetzer sprang an die Latte. Es kam noch viel bitterer. Als Gästespieler Cedric Wiedmann an Christian Waibel vorbeizog und zum 22:27 (46.) einnetzte, fiel der Gmünder Abwehrspezialist so unglücklich nach hinten, dass er sich schwer am Ellenbogen verletzte. Das Publikum hielt den Atem an, während der 37-Jährige aus der Halle gebracht und mit dem Krankenwagen abtransportiert wurde.
 

Hektische Schlussphase mit zwei Roten Karten

Der TSB brauchte kurze Zeit, um sich von diesem Schock zu erholen. Beinahe wäre noch die Wende gelungen, weil Kai Schäffner nun das Kommando übernahm. Als zwei abgefälschte Rückraumwürfe einschlugen, schien das Glück zurückzukehren. Ganz überlegt traf Schäffner dann auch zum 26:28 (51.), doch mit einer Zeitstrafe schwächten sich die Gmünder erneut selbst. Beim Stand von 26:31 (54.) und erst recht mit dem 30:34 (58.) schien die Hoffnung erloschen zu sein. Das letzte Quäntchen, eine konstant gute Abwehr, fehlte an diesem Abend.
 
Dennoch blieb es spannend bis zur letzten Sekunde: Bächle wurde im Wurf von Julian Bartels umgestoßen, der glatt Rot sah. Mit einer offenen Manndeckung verunsicherte der TSB die dezimierten Gäste und setzte so zu einem völlig wilden Schlussspurt an. Burtsche verkürzte erst auf 32:34 (59.), wurde dann nochmals freigespielt und durch Daniel Weber unsanft aus der Luft gerissen. Die Schiedsrichter zückten die nächste Rote Karte, Schäffner verwandelt den Strafwurf und so war zumindest ein Punktgewinn noch möglich. Doch es sollte nicht sein: Die verbliebenen 34 Sekunden tickten herunter, statt einem Steißlinger Schrittfehler ahndeten die Referees ein Gmünder Foulspiel. Die Gäste spielten die Zeit clever herunter, bevor Ex-Bundesligaprofi Niklas Ruß den 33:35-Endstand markierte.
 
Bei den Gmündern blieb purer Frust – und die bittere Erkenntnis, dass sieben fatale Minuten reichen, um ein Spiel und die Tabellenführung aus der Hand zu geben. Ein Ergebnis, das so gar nicht in das erfolgreiche Jahr 2025 passt: Trotz der vierten Saisonpleite verbringt der TSB das Weihnachtsfest auf dem zweiten Rang, einem direkten Aufstiegsplatz.
 
Im letzten Spiel des Jahres verpasst der TSB Gmünd den Sprung an die Tabellenspitze der Regionalliga. Ein 0:7-Lauf nach der Halbzeitpause war in einer hitzigen Partie gegen den Favoritenschreck TuS Steißlingen trotz großem Kampf nicht aufzuholen. Richtig bitter wird die 33:35 (16:14) – Heimniederlage durch die schwere Verletzung von Christian Waibel.

Bedrückte Gesichter statt fröhlicher Feststimmung: Vor der tollen Kulisse von 800 Zuschauern war eigentlich alles angerichtet für den runden Abschluss einer erfolgreichen Hinrunde, doch es wurde in jeder Hinsicht zu einem gebrauchten Abend für den TSB Gmünd. Ohne den erkrankten Stammtorwart Daniel Mühleisen und den verletzten Spielmacher Tom Abt, der nur moralische Unterstützung von der Bank leisten konnte, fand der Tabellenzweite nie wirklich zu seiner Topform. Die Coolness fehlte, der Fokus auf das eigene Spiel ging phasenweise verloren und so fielen auch die „Jets“ verdientermaßen dem Favoritenschreck aus der Bodenseeregion zum Opfer.
 

Mühsam ins Spiel gekämpft

Denn der TuS Steißlingen beeindruckte den TSB mit einer harten, körperlichen Gangart und ging durch sein schnelles Umschaltspiel prompt mit 4:1 (4.) in Führung. Die favorisierten Gmünder wurden auf dem völlig falschen Fuß erwischt, erst nach zehn Minuten konnte Schlussmann Tobias Klemm mit seiner ersten Parade ein kleines Zeichen setzen. Der TSB kämpfte, machte sich aber selbst das Leben schwer. Niklas Burtsche vergab erstmals seit zehn Spielen wieder einen Siebenmeter, die Gäste brauchten stets nur wenige Sekunden für eine Antwort und ein tückischer Wurf rutschte durch die Beine von Klemm zum 5:8 (17.) ins Netz. Erst als die Steißlinger Rückraumschützen offensiver gedeckt wurden, gelangen auch dem TSB schnelle Gegenstöße und damit der Umschwung.
 
Innerhalb von nur zwei Minuten war das Spiel gedreht: Yannik Leichs provozierte selbst den gegnerischen Ballverlust und vollstreckte dann selbst zum 9:8 (19.). Als Steißlingen einen zusätzlichen Feldspieler brachte, bestrafte Burtsche dies gleich mit einem Wurf ins leerstehende Gehäuse zum 12:11 (23.). Der TSB glänzte sogar durch einen Kempa-Trick, der von Stefan Scholz verwandelt wurde. Vorbereiter Kai Schäffner erhöhte sogar auf 16:14. Ein dünner Vorsprung, den der eingewechselte Devin Immer mit zwei wichtigen Paraden vor der Pause fest hielt.
 

Der TSB bringt sich selbst aus dem Tritt

Die Anfangsphase nach dem Wiederanpfiff gehörte allerdings erneut den Gästen. TSB-Trainer Aaron Fröhlich handelte sich wegen Reklamierens sofort eine Zeitstrafe ein, in Unterzahl geriet sein Team daraufhin mit 16:17 (34.) ins Hintertreffen. Damit aber nicht genug: Die Gmünder haderten zu sehr mit den beiden Unparteiischen, hatten mit zwei Pfostentreffern zusätzliches Pech und bekamen keinen Fuß mehr auf den Boden. Mit versteinerter Miene verfolgte Fröhlich den 0:7-Negativlauf, bevor er zum zweiten Mal innerhalb kürzester Zeit wutentbrannt die Grüne Karte legte. Erst Rechtsaußen Wolfgang Bächle beendete die Gmünder Durststrecke mit seinem Treffer zum 17:21 (38.). Doch der TSB lief prompt in die nächsten Gegenstöße und handelte sich eine Sechs Tore-Hypothek ein.
 
Die Gmünder ließen nichts unversucht, doch Steißlingen wirkte routinierter. In der zunehmende aufgeheizten Atmosphäre konnte sich der ins Tor zurückgekehrte Klemm zwar gegen den Steißlinger Linksaußen auszeichnen und auf der Gegenseite wurde Kreisläufer Jonas Waldenmaier freigespielt, doch sein Aufsetzer sprang an die Latte. Es kam noch viel bitterer. Als Gästespieler Cedric Wiedmann an Christian Waibel vorbeizog und zum 22:27 (46.) einnetzte, fiel der Gmünder Abwehrspezialist so unglücklich nach hinten, dass er sich schwer am Ellenbogen verletzte. Das Publikum hielt den Atem an, während der 37-Jährige aus der Halle gebracht und mit dem Krankenwagen abtransportiert wurde.
 

Hektische Schlussphase mit zwei Roten Karten

Der TSB brauchte kurze Zeit, um sich von diesem Schock zu erholen. Beinahe wäre noch die Wende gelungen, weil Kai Schäffner nun das Kommando übernahm. Als zwei abgefälschte Rückraumwürfe einschlugen, schien das Glück zurückzukehren. Ganz überlegt traf Schäffner dann auch zum 26:28 (51.), doch mit einer Zeitstrafe schwächten sich die Gmünder erneut selbst. Beim Stand von 26:31 (54.) und erst recht mit dem 30:34 (58.) schien die Hoffnung erloschen zu sein. Das letzte Quäntchen, eine konstant gute Abwehr, fehlte an diesem Abend.
 
Dennoch blieb es spannend bis zur letzten Sekunde: Bächle wurde im Wurf von Julian Bartels umgestoßen, der glatt Rot sah. Mit einer offenen Manndeckung verunsicherte der TSB die dezimierten Gäste und setzte so zu einem völlig wilden Schlussspurt an. Burtsche verkürzte erst auf 32:34 (59.), wurde dann nochmals freigespielt und durch Daniel Weber unsanft aus der Luft gerissen. Die Schiedsrichter zückten die nächste Rote Karte, Schäffner verwandelt den Strafwurf und so war zumindest ein Punktgewinn noch möglich. Doch es sollte nicht sein: Die verbliebenen 34 Sekunden tickten herunter, statt einem Steißlinger Schrittfehler ahndeten die Referees ein Gmünder Foulspiel. Die Gäste spielten die Zeit clever herunter, bevor Ex-Bundesligaprofi Niklas Ruß den 33:35-Endstand markierte.
 
Bei den Gmündern blieb purer Frust – und die bittere Erkenntnis, dass sieben fatale Minuten reichen, um ein Spiel und die Tabellenführung aus der Hand zu geben. Ein Ergebnis, das so gar nicht in das erfolgreiche Jahr 2025 passt: Trotz der vierten Saisonpleite verbringt der TSB das Weihnachtsfest auf dem zweiten Rang, einem direkten Aufstiegsplatz.
 

TSB Jets – TuS Steißlingen 33:35 (16:14)

TSB: Tobias Klemm, Devin Immer – Kai Schäffner (8/1), Niklas Burtsche (8/5), Stefan Scholz (7), Yannik Leichs (5), Wolfgang Bächle (3), Andreas Maier (2), Stephan Mühleisen, Christian Waibel, Florian Abele, Simon Neumaier, Jonas Waldenmaier, Jonathan Leichs
TuS: Leon Sieck, Erik Seeger – Florian Riegler (10), Cedric Wiedmann (6), Luca Wilke (6), Daniel Weber (4), Robin Schmidt (3/2), Niklas Ruß (2), Jonas Rimmele (2), Niklas Bartels (1), Marius Dreher (1), Noah Stolpa, Philipp Schäffer, Julian Bartels
Siebenmeter: TSB 8/6 – TuS 2/2
Zeitstrafen: TSB 8 Minuten – TuS 6 Minuten
Rote Karten: Julian Bartels (TuS/58./Wurfbehinderung), Daniel Weber (TuS/60./Wurfbehinderung)
Schiedsrichter: Matthias Schwarz (Vaihingen/Enz), Lukas Tietze (Tamm)
Zuschauer: 800
 

„Wir haben uns selbst bestraft“ – Stimmen zum Spiel

Aaron Fröhlich, TSB-Trainer: „Irgendwann hatte ich das Gefühl, dass wir noch drei Halbzeiten spielen können, ohne dass wir das Spiel wirklich umbiegen. Wir haben uns mehrfach herangekämpft, sind dann aber immer zu schnell zurückgefallen. Doch den Charakter meiner Mannschaft haben alle gesehen. Zweimal dachte der Gegner schon, dass das Spiel entschieden ist und wir haben uns trotzdem nicht aufgegeben. Darauf können wir genauso stolz sein wie auf die gesamte Vorrunde. Nun hoffen wir, dass die Verletzung von Christian Waibel nicht ganz so schlimm ist, wie es im ersten Moment aussah.“
 
Jürgen Herr, TuS-Trainer: „Wir sind mit einigen Ausfällen angereist, weshalb ich realistisch nicht mit zwei Punkten gerechnet habe. Vor der Pause sah es kritisch für uns aus, doch dann konnten wir die Überzahl gut für uns nutzen und sind in einen Lauf gekommen. Die Aktionen zum Schluss, die zu den beiden Roten Karten führen, waren übermotiviert. Das tut uns leid.“
 
Kai Schäffner, TSB-Regisseur: „Wir verlieren dieses Spiel in den ersten Minuten nach der Pause. Aus dieser Phase müssen wir lernen, auf der Platte mehr Ruhe einzubringen. Offensiv hat uns die Überzeugung gefehlt und wir sind nicht die Tiefe gegangen, wie wir es uns vorgenommen hatten. Der Einsatz hat gestimmt, obwohl wir auf dem Zahnfleisch gegangen sind.“
 
Andreas Maier, TSB-Allrounder: „Natürlich hätten wir uns gerne auf Platz eins gesehen. Wir hatten phasenweise eine brutale Energie und sind marschiert. Doch in der zweiten Halbzeit sind wir nie wieder richtig ins Spiel gekommen und hatten zu wenig Zugriff in der Abwehr. Vieles ist gegen uns gelaufen, trotzdem haben wir immer den Glauben an uns bewahrt. Bis zur letzten Sekunde hat keiner gezweifelt.“
 
Stefan Scholz, TSB-Rückraumspieler: „Immer, wenn wir dran waren, haben wir uns selbst bestraft. Es gab viele Fehler, die uns normalerweise nicht passieren. Wir haben zu wenig Druck nach vorne aufgebaut und haben es nicht geschafft, einen kühlen Kopf zu bewahren.“

(Text: Nicolas Schoch - Archivbilder: Frank Bieg)