„Wir greifen voll an“: Im großen Derby hat der TSB Gmünd etwas gut zu machen

Erstmals seit vielen Jahren geht der TSB Gmünd am Samstag (19:30 Uhr / Große Sporthalle) als Favorit ins Prestigeduell mit dem TSV Heiningen. Eine große Zuschauerkulisse ist garantiert, doch selbst TSB-Trainer Aaron Fröhlich rätselt über die aktuelle Krise der Gäste.

Die Erinnerungen sind noch frisch, aber umso schmerzhafter. Noch im Februar musste Aaron Fröhlich zusehen, wie sein TSB Gmünd ein sportlich unbedeutendes Derby beim TSV Heiningen mit 29:30 verlor. Ein gewohntes Bild, denn in den vergangenen 15 Jahren siegten die „Jets“ nur zweimal und mussten im Frühjahr die Abstiegsrunde bestreiten, während der Erzrivale um den Drittliga-Aufstieg mitspielte. „Da waren sie weit weg von uns und haben uns eigentlich im Schongang geschlagen“, blickt der neue Trainer zurück und klingt deshalb noch viel feuriger: „Wir haben eine gewisse Zeit lang auf uns herabblicken lassen müssen und dementsprechend etwas gut zu machen.“
 
Die Entwicklung unter Fröhlichs Regie spricht für sich: Mit zehn Siegen und nur einer Niederlage beim Tabellenführer SG Köndringen/Teningen (33:39) spielt der TSB die beste Hinrunde seiner Viertliga-Geschichte. Heiningen hingegen ist nach fünf Niederlagen aus den vergangenen sechs Spielen nur noch Mittelmaß. Vor dem Wiedersehen am Samstag haben sich die Rollen damit völlig vertauscht und das schmeckt dem Gmünder Trainer besonders gut: „Das ist das Beste auf der Welt, wenn man sich durch harte Arbeit in diese Position gebracht hat und Dinge schafft, die einem andere nicht zugetraut haben.“
Zumal die Gmünder von Woche zu Woche unter Beweis stellen, dass ihr zweiter Tabellenplatz mehr als nur eine Momentaufnahme ist. Mit dem 31:25 bei der ambitionierten HSG Ostfildern wurde der nächste „Big Point“ eingefahren, entsprechend wird die Brust immer breiter. Vor allem deshalb, weil Fröhlichs Appell nach dem zittrigen 34:31-Heimerfolg über Aufsteiger Wangen wirkte. Die Gmünder Abwehr inklusive dem überragenden Tormann Daniel Mühleisen steigerte sich erheblich und ist ligaweit weiterhin unerreicht. Weniger als 304 Gegentore nach elf Spielen kassierte der TSB zuletzt vor zehn Jahren, als der Trainer noch selbst auf dem Feld stand: „Die Abwehrarbeit war damals schon unser Trumpf und soll es auch in Zukunft sein. Zumal wir in heutiger Zeit mit der neuen Anspielregel knapp zehn Angriffe mehr pro Spiel verteidigen müssen.“
 
Der Kontrast zum TSV Heiningen könnte kaum größer sein. Die „Staren“ wurden zuletzt vom Aufsteiger HSG Albstadt mit 30:39 aus der eigenen Halle geschossen und befinden sich längst im Krisenmodus. „Ich weiß nicht, was los ist“, suchte TSV-Kapitän Felix Kohnle vergeblich nach den richtigen Worten: „Ich bin einfach sprachlos.“ Die anhaltende Krise verwundert selbst den Gmünder Coach, der den Nachbarn nach wie vor zu den Top Vier-Mannschaften der Regionalliga zählt. Immerhin führen die Brüder Nick (65 Saisontore) und Felix Kohnle (38) gemeinsam mit Linkshänder Chris Zöller (56) eine der gefährlichsten Rückraumreihen an, verstärkt durch die beiden treffsicheren Außen Moritz Fink (55) und Andreas Schaaf (18).
„Es gibt keinen Bereich, in dem sie katastrophal sind“, hat Fröhlich beobachtet und verweist außerdem auf die offensive Abwehr, die auch dem TSB in der Vergangenheit immer wieder Probleme bereitete. Seinen Trainerkollegen Mike Wolz, schon seit sechs Jahren im Amt, schätzt Fröhlich besonders. Die aktuell herrschende Verunsicherung kann sich der 34-Jährige deshalb nur so erklären: „In den letzten Spielen hat Heiningen hier und da immer wieder ein Quäntchen gefehlt. Das alles hat sich so ein bisschen aufsummiert.“ Das alles macht die Gäste im Derby vielleicht auch umso gefährlicher – nicht nur aufgrund der Gmünder Horrorbilanz der vergangenen Jahre.
 
Doch der Lauf des TSB spricht für sich: So früh wie noch nie wurde die 20 Punkte-Marke erreicht und seit bald neun Monaten sind die „Jets“ ohne Niederlage in eigener Halle. Ohnehin wird die Große Sporthalle am Samstag wohl wieder prall gefüllt sein. Bislang pilgerten über 600 Zuschauer zu den TSB-Heimspielen, bei früheren Derbys kratzte man meist an einer vierstelligen Zahl. „Die Jungs haben sich das auch verdient“, ist Fröhlich überzeugt: „Wenn es nach mir geht, dann verlieren wir zuhause gar kein Spiel mehr. Auch wenn das nicht einfach wird.“
Eine große Kulisse würde diese Aufgabe sicherlich noch reizvoller machen. Zumal der TSB in Bestbesetzung auflaufen kann. Rückraumtalent Arian Pleißner meldete sich nach seiner Knieverletzung eindrucksvoll mit zwei Toren in Ostfildern zurück, Spielmacher Tom Abt hat seinen Kapselriss im Zeh vollends überstanden. Die Erkältungswelle ist zwar auch an den Gmündern nicht spurlos vorbeigegangen, doch Christian Waibel und Jonas Schwenk sollten rechtzeitig wieder fit sein, um das nächste große Ziel zu erreichen. Der TSB will zeigen, wer die Nummer eins im Stauferland ist. „Wir treten nicht an, um unsere Position als Spitzenmannschaft zu verteidigen“, verspricht der erfolgshungrige Trainer: „Das ist ein Spiel, in dem wir voll angreifen werden. Dass wir uns gegen Heiningen besonders beweisen und etwas gerade rücken wollen, ist klar.“
 
TSB: D.Mühleisen, Immer – Abt, Leichs, Maier, Pleißner, Schäffner, Scholz, J.Schwenk, Waldraff, Watzl, Bächle, Burtsche, Vi.Pick, S.Mühleisen, Waibel, Waldenmaier
Erstmals seit vielen Jahren geht der TSB Gmünd am Samstag (19:30 Uhr / Große Sporthalle) als Favorit ins Prestigeduell mit dem TSV Heiningen. Eine große Zuschauerkulisse ist garantiert, doch selbst TSB-Trainer Aaron Fröhlich rätselt über die aktuelle Krise der Gäste.

Die Erinnerungen sind noch frisch, aber umso schmerzhafter. Noch im Februar musste Aaron Fröhlich zusehen, wie sein TSB Gmünd ein sportlich unbedeutendes Derby beim TSV Heiningen mit 29:30 verlor. Ein gewohntes Bild, denn in den vergangenen 15 Jahren siegten die „Jets“ nur zweimal und mussten im Frühjahr die Abstiegsrunde bestreiten, während der Erzrivale um den Drittliga-Aufstieg mitspielte. „Da waren sie weit weg von uns und haben uns eigentlich im Schongang geschlagen“, blickt der neue Trainer zurück und klingt deshalb noch viel feuriger: „Wir haben eine gewisse Zeit lang auf uns herabblicken lassen müssen und dementsprechend etwas gut zu machen.“
 
Die Entwicklung unter Fröhlichs Regie spricht für sich: Mit zehn Siegen und nur einer Niederlage beim Tabellenführer SG Köndringen/Teningen (33:39) spielt der TSB die beste Hinrunde seiner Viertliga-Geschichte. Heiningen hingegen ist nach fünf Niederlagen aus den vergangenen sechs Spielen nur noch Mittelmaß. Vor dem Wiedersehen am Samstag haben sich die Rollen damit völlig vertauscht und das schmeckt dem Gmünder Trainer besonders gut: „Das ist das Beste auf der Welt, wenn man sich durch harte Arbeit in diese Position gebracht hat und Dinge schafft, die einem andere nicht zugetraut haben.“
Zumal die Gmünder von Woche zu Woche unter Beweis stellen, dass ihr zweiter Tabellenplatz mehr als nur eine Momentaufnahme ist. Mit dem 31:25 bei der ambitionierten HSG Ostfildern wurde der nächste „Big Point“ eingefahren, entsprechend wird die Brust immer breiter. Vor allem deshalb, weil Fröhlichs Appell nach dem zittrigen 34:31-Heimerfolg über Aufsteiger Wangen wirkte. Die Gmünder Abwehr inklusive dem überragenden Tormann Daniel Mühleisen steigerte sich erheblich und ist ligaweit weiterhin unerreicht. Weniger als 304 Gegentore nach elf Spielen kassierte der TSB zuletzt vor zehn Jahren, als der Trainer noch selbst auf dem Feld stand: „Die Abwehrarbeit war damals schon unser Trumpf und soll es auch in Zukunft sein. Zumal wir in heutiger Zeit mit der neuen Anspielregel knapp zehn Angriffe mehr pro Spiel verteidigen müssen.“
 
Der Kontrast zum TSV Heiningen könnte kaum größer sein. Die „Staren“ wurden zuletzt vom Aufsteiger HSG Albstadt mit 30:39 aus der eigenen Halle geschossen und befinden sich längst im Krisenmodus. „Ich weiß nicht, was los ist“, suchte TSV-Kapitän Felix Kohnle vergeblich nach den richtigen Worten: „Ich bin einfach sprachlos.“ Die anhaltende Krise verwundert selbst den Gmünder Coach, der den Nachbarn nach wie vor zu den Top Vier-Mannschaften der Regionalliga zählt. Immerhin führen die Brüder Nick (65 Saisontore) und Felix Kohnle (38) gemeinsam mit Linkshänder Chris Zöller (56) eine der gefährlichsten Rückraumreihen an, verstärkt durch die beiden treffsicheren Außen Moritz Fink (55) und Andreas Schaaf (18).
„Es gibt keinen Bereich, in dem sie katastrophal sind“, hat Fröhlich beobachtet und verweist außerdem auf die offensive Abwehr, die auch dem TSB in der Vergangenheit immer wieder Probleme bereitete. Seinen Trainerkollegen Mike Wolz, schon seit sechs Jahren im Amt, schätzt Fröhlich besonders. Die aktuell herrschende Verunsicherung kann sich der 34-Jährige deshalb nur so erklären: „In den letzten Spielen hat Heiningen hier und da immer wieder ein Quäntchen gefehlt. Das alles hat sich so ein bisschen aufsummiert.“ Das alles macht die Gäste im Derby vielleicht auch umso gefährlicher – nicht nur aufgrund der Gmünder Horrorbilanz der vergangenen Jahre.
 
Doch der Lauf des TSB spricht für sich: So früh wie noch nie wurde die 20 Punkte-Marke erreicht und seit bald neun Monaten sind die „Jets“ ohne Niederlage in eigener Halle. Ohnehin wird die Große Sporthalle am Samstag wohl wieder prall gefüllt sein. Bislang pilgerten über 600 Zuschauer zu den TSB-Heimspielen, bei früheren Derbys kratzte man meist an einer vierstelligen Zahl. „Die Jungs haben sich das auch verdient“, ist Fröhlich überzeugt: „Wenn es nach mir geht, dann verlieren wir zuhause gar kein Spiel mehr. Auch wenn das nicht einfach wird.“
Eine große Kulisse würde diese Aufgabe sicherlich noch reizvoller machen. Zumal der TSB in Bestbesetzung auflaufen kann. Rückraumtalent Arian Pleißner meldete sich nach seiner Knieverletzung eindrucksvoll mit zwei Toren in Ostfildern zurück, Spielmacher Tom Abt hat seinen Kapselriss im Zeh vollends überstanden. Die Erkältungswelle ist zwar auch an den Gmündern nicht spurlos vorbeigegangen, doch Christian Waibel und Jonas Schwenk sollten rechtzeitig wieder fit sein, um das nächste große Ziel zu erreichen. Der TSB will zeigen, wer die Nummer eins im Stauferland ist. „Wir treten nicht an, um unsere Position als Spitzenmannschaft zu verteidigen“, verspricht der erfolgshungrige Trainer: „Das ist ein Spiel, in dem wir voll angreifen werden. Dass wir uns gegen Heiningen besonders beweisen und etwas gerade rücken wollen, ist klar.“
 
TSB: D.Mühleisen, Immer – Abt, Leichs, Maier, Pleißner, Schäffner, Scholz, J.Schwenk, Waldraff, Watzl, Bächle, Burtsche, Vi.Pick, S.Mühleisen, Waibel, Waldenmaier

Das TSB-Restprogramm im Jahr 2024:

Samstag, 30.November: Heimspiel TSV Heiningen (7.Platz)
Samstag, 07.Dezember: Auswärtsspiel TSV Blaustein (12.Platz)
Samstag, 14.Dezember: Heimspiel HSG Albstadt (6.Platz)
Freitag, 20.Dezember: Auswärtsspiel TV Bittenfeld II (2.Platz)
(Text: Nico Schoch - Archivbilder: Enrico Immer, Nico Schoch)