Im Endspurt des Jahres 2024 arbeitet der TSB Gmünd hart daran, seine verblüffend starken Leistungen zu bestätigen. Mit einer Portion Selbstkritik fiebern die „Jets“ dem Kräftemessen bei der HSG Ostfildern und Ex-Nationalspieler Manuel Späth am Samstag (19:30 Uhr / Körschtalhalle Scharnhausen) entgegen. Warum sich Trainer Aaron Fröhlich von der gewohnten Favoritenrolle nicht blenden lässt.
Erst ein Drittel aller Spiele sind absolviert und längst ist der TSB Gmünd ist dabei, die beste Saison seiner Viertliga-Historie abzuliefern. Einzig die 33:39-Schlappe beim Primus SG Köndringen/Teningen unterbrach den beeindruckenden Siegeszug. „Überragend“, findet Trainer Aaron Fröhlich, der sich aus seiner aktiven Karriere nicht an eine solche Serie erinnern kann. Kritik mussten sich seine Jungs nach dem knappen 34:31 über Aufsteiger MTG Wangen dennoch gefallen lassen. „Vielleicht ist es nur menschlich, dass wir nach dem Spitzenspiel in Teningen geistig etwas müde und nicht ganz so spritzig waren“, ordnet Fröhlich ein. Ganz aber bewusst wollte er den Finger in die Wunde legen: „Wir haben ein paar Dinge vorbereitet und nicht sauber umgesetzt. Das ist das, was mich stört.“
Nach wie vor stellt der TSB die beste Abwehr der Liga, doch genau hier ist eine Reaktion gefordert Ganz offen hatte der Trainer fehlenden Einsatz bemängelt. „Die Jungs sind total selbstkritisch und sind ja auch in einem Prozess, in dem wir uns weiter verbessern wollen“, sagt Fröhlich, für den konstruktive Kritik zum Tagesgeschäft zählt. Grundsätzlich gilt: Nicht alles lässt sich verteidigen, die richtigen Räume allerdings schon. Die Gmünder haben erkannt, wo die Fehler passiert sind. „Damit ist der größte Schritt schon getan“, so Fröhlich: „Wir sind dabei, das zu korrigieren und den nächsten Gegner dorthin zu bringen, wo wir ihn haben wollen.“
Das soll am Samstag die HSG Ostfildern zu spüren bekommen. Als Neuling zogen die Filder-Handballer in der vergangenen Runde prompt in die Aufstiegsrunde ein, sind derzeit aber nur Tabellenachter und werden dem TSB wohl die Favoritenrolle zuschieben. Genau das macht den Gmünder Coach total stolz: „Wenn Vereine, die wesentlich mehr Möglichkeiten haben, in der Tabelle hinter uns stehen, dann schmeckt uns das richtig gut. Trotzdem kommt da eine qualitativ sehr gute Mannschaft auf uns zu, die mit dem bisherigen Verlauf wahrscheinlich nicht zufrieden ist.“
An deren Spitze steht mit Manuel Späth der prominenteste Name der Liga. Der inzwischen 39 Jahre alte Kreisläufer bestritt 499 Bundesliga-Spiele für Frisch Auf Göppingen, den TVB Stuttgart und den HSV Hamburg bestritt. An der Seite von Ex-TSBler Djibril M´Bengue wurde er zudem portugiesischer Meister mit dem FC Porto, bevor er zu seinen Wurzeln zurückkehrte. „Als Spieler hätte ich es geliebt, mich mit so einer herausragenden Persönlichkeit messen zu dürfen“, gibt Fröhlich unumwunden zu. Umso mehr freut er sich, dass sein Team dies nun tut und „hoffentlich gute Akzente setzen wird.“ Doch die HSG Ostfildern ist mehr als nur Manuel Späth. Während der Ex-Profi die ohnehin schon sehr körperliche Defensive stabilisiert, wirbeln offensiv vor allem Spielgestalter Dominik Keim (53 Saisontore) und Sebastian Pollich (26 Tore) am Kreis. „Im Rückraum haben sie viele verschiedene Option“, hat Fröhlich beobachtet und schon ein erstes Gegenmittel gefunden: „Indem man die Rückraumspieler unter Druck setzt, deckt man automatisch auch den Kreisläufer.“
Fast schon gewohnt ist es, dass der kommende TSB-Gegner mit einem Erfolgserlebnis im Rücken antritt. Ostfildern gewann drei seiner vergangenen vier Partien und bot beim 41:32 in Albstadt seine bislang stärkste Leistung. „In letzter Zeit“, merkt Fröhlich grinsend an, „war es aber auch obligatorisch, dass wir diese Siegessträhnen beenden konnten. Der Gegner hat einen guten Lauf, aber wir auch.“ Bestärkt wird sein Optimismus beim Blick auf den Kader. Inklusive Arian Pleißner, der nach seiner Knieverletzung ein Kurz-Comeback gegen Wangen gab, und dem zuletzt erkrankten Jonathan Leichs sind alle Mann an Bord.
Fast schon gewohnt ist es, dass der kommende TSB-Gegner mit einem Erfolgserlebnis im Rücken antritt. Ostfildern gewann drei seiner vergangenen vier Partien und bot beim 41:32 in Albstadt seine bislang stärkste Leistung. „In letzter Zeit“, merkt Fröhlich grinsend an, „war es aber auch obligatorisch, dass wir diese Siegessträhnen beenden konnten. Der Gegner hat einen guten Lauf, aber wir auch.“ Bestärkt wird sein Optimismus beim Blick auf den Kader. Inklusive Arian Pleißner, der nach seiner Knieverletzung ein Kurz-Comeback gegen Wangen gab, und dem zuletzt erkrankten Jonathan Leichs sind alle Mann an Bord.
Dieses Team hat die eigene Messlatte in den ersten zehn Spielen bereits extrem hoch gelegt. Als Tabellenzweiter – gleichauf mit dem TV Bittenfeld II – befindet sich der TSB entgegen aller Erwartungen faktisch sogar im Aufstiegsrennen. „Das ist nicht unsere Motivation“, schiebt der Trainer dieses Thema ganz elegant beiseite: „Unsere Motivation wird es sein, eine viel bessere Abwehr zu spielen als in der vergangenen Woche. Wir sind uns im Klaren darüber, dass es keine einfachen Siege gibt und unterschätzen deshalb auch niemanden.“
Längst befinden sich die Gmünder in der schwierigen Phase, in der sie ihre rekordverdächtige Startbilanz unter neugierigen Blicken bestätigen müssen. Das sei der „Fluch der guten Tat“, findet Fröhlich. Starke Leistungen von Woche zu Woche würden inzwischen fast schon zu selbstverständlich hingenommen. Umso mehr wünscht er sich, „dass jeder Sieg in der Außenwahrnehmung auch so hoch gehängt wird, wie er auch ist.“ Wie schwer es ist, im Flow zu bleiben, bekam der TSB bekanntlich schon vorgeführt. So lässt sich Aaron Fröhlich auch nicht beirren: „Jeder Sieg, den wir in unseren fünf Spielen bis Weihnachten draufpacken können, ist für mich eine Sensation. Wir kämpfen für jeden Sieg, weil es das bislang Erreichte noch viel größer macht.“ In Ostfildern soll der Anfang gemacht werden.
TSB: D.Mühleisen, Immer – Abt, Leichs, Maier, Pleißner, Schäffner, Scholz, J.Schwenk, Waldraff, Watzl, Bächle, Burtsche, Vi.Pick, S.Mühleisen, Waibel, Waldenmaier