Ein doppelte befreiendes Erlebnis im Abstiegskampf. Der TSB Gmünd dreht einen Fünf Tore-Rückstand noch vor der Pause und entzaubert Angstgegner TSV Weinsberg mit 29:26 (10:9). Keeper Daniel Mühleisen überragt, Linksaußen Ivo Dragicevic droht eine längere Verletzungspause.
Nahezu komplett wurde Volker Haiser von der Kabinenmusik übertönt, als er kurz nach Spielende sein Fazit ziehen wollte. „Man merkt was für eine Last abfällt und eine Partynacht auf uns wartet“, entschuldigte sich der Co-Trainer des TSB Gmünd mit einem Lächeln. Unter der Regie von ihm und Cheftrainer Michael Stettner hatten die „Jets“ bislang alle drei Vergleiche mit dem TSV Weinsberg verloren, die Unterländer waren zudem als verlustpunktfreier Spitzenreiter der bevorstehenden Abstiegsrunde angereist. Vor 450 begeisterten Zuschauern machte der TSB diese weiße Weste zunichte. „Ein befreiendes Erlebnis“, findet Haiser, wenngleich die 60 Minuten kräftig Nerven gekostet hatten.
Nahezu komplett wurde Volker Haiser von der Kabinenmusik übertönt, als er kurz nach Spielende sein Fazit ziehen wollte. „Man merkt was für eine Last abfällt und eine Partynacht auf uns wartet“, entschuldigte sich der Co-Trainer des TSB Gmünd mit einem Lächeln. Unter der Regie von ihm und Cheftrainer Michael Stettner hatten die „Jets“ bislang alle drei Vergleiche mit dem TSV Weinsberg verloren, die Unterländer waren zudem als verlustpunktfreier Spitzenreiter der bevorstehenden Abstiegsrunde angereist. Vor 450 begeisterten Zuschauern machte der TSB diese weiße Weste zunichte. „Ein befreiendes Erlebnis“, findet Haiser, wenngleich die 60 Minuten kräftig Nerven gekostet hatten.
Der Start nämlich hätte für die Hausherren kaum schlechter verlaufen können. Kapitän Nicola Rascher leistete sich gleich einen Fehlwurf und einen Pass ins Seitenaus, was TSV-Linksaußen Robin Mahl prompt mit zwei schnellen Toren zum 0:2 (2.) bestrafte. Es brauchte eine Viertelstunde, bis der TSB die Furcht vor dem Angstgegner allmählich ablegte. Sechs Fehlwürfe und vier technische Fehler standen da bereits in der Statistik und ohne Daniel Mühleisen wäre der Rückstand wohl weitaus höher ausgefallen als mit 3:8 (14.). Der Gmünder Rückhalt parierte gleich drei Siebenmeter. Doch auch sein Gegenüber Maximilian Brösch, eigentlich nur der zweite Mann hinter dem verletzten Ex-Drittligakeeper Stefan Koppmeier, hatte einen Sahnetag erwischt. So wurde der Abstiegskrimi zunehmend zu einem Duell der Torhüter, in dem Mühleisen seinen Kontrahenten zunehmend in den Schatten stellte.
„Ich wollte einfach mal wieder ein gutes Spiel machen und zwei wertvolle Punkte holen“, gab sich der 27-Jährige gewohnt bescheiden. Ein gutes Spiel, das wäre noch untertrieben. 14 Minuten am Stück vernagelte Mühleisen sein Tor, während Routinier Christian Waibel nach seiner Einwechslung die Abwehr stabilisierte und Tom Abt im Angriff die Wende einleitete. Nachdem Ivo Dragicevic den TSB mit einem Dreierpack heranbrachte, traf Abt von der Siebenmeterlinie erst zum 8:8 (25.) und dann zur 10:9-Pausenführung. Dabei hatte sich das Eigengewächs erst vor wenigen Wochen einen schweren Bänderriss zugezogen, der Schmerz rückte beim schnellen Comeback in den Hintergrund.
Nach dem Seitenwechsel leitete Abt prompt das 11:9 (32.) von Jonas Waldenmaier ein und vollstreckte selbst zur ersten Drei Tore-Führung. Für Daniel Mühleisen gab es währenddessen gar nicht „mehr so viel zu halten“, wie er selbst sagte: „Die Abwehr hat fast alles weggenommen oder Stürmerfouls provoziert. Allerdings sind wir dann vorne zu leichtsinnig geworden.“ So schaffte es der TSB nicht, sich vorzeitig abzusetzen. Auch Abt zeigte von der Siebenmeterlinie Nerven, so war Weinsberg beim 16:16 (42.) und 18:18 (45.) zurück im Rennen.
Die Gmünder rissen das Ruder abermals rechtzeitig herum. Zunächst vereitelte zwar Weinsbergs Rückraumspieler Jan König per spektakulärer Flugparade einen Wurf von Nicola Rascher ins leerstehende Gehäuse, den nächsten Versuch über das ganze Spielfeld hinweg nutzte Keeper Mühleisen zu seinem nächsten persönlichen Erfolgserlebnis. Linkshänder Stefan Scholz sowie Waldenmaier vom Kreis konnten sich noch zweimal in Szene setzen, so dass beim 25:20 (52.) die Vorentscheidung gefallen war. Bis zum 28:23 (56.) durch Waldenmaier war der TSB sogar auf dem besten Wege, die 26:30-Hinspielniederlage zu egalisieren und damit den direkten Vergleich für sich zu entscheiden. Die Gäste bäumten sich allerdings noch einmal auf und ohne zwei weitere Mühleisen-Glanztaten wäre es wohl noch richtig eng geworden, ehe Kai Schäffner mit einem Standwurf-Kracher in den Winkel das 29:26 besiegelte.
Für Co-Trainer Haiser der verdiente Lohn für eine „überragende Mentalität“. Zum fehlenden Tor für den direkten Vergleich kam jedoch noch ein weiterer Wermutstropfen hinzu. Ivo Dragicevic war nach einem Foul in der zweiten Hälfte vom Feld gehumpelt, die durch seine Verpflichtung im Januar erst geschlossene Linksaußen-Lücke klafft damit erneut. „Ivo hat sein bislang bestes Spiel für uns gemacht und hat nun aber Probleme mit dem gleichen Fuß, womit er schon einmal ziemlich lang laboriert hat“, befürchtet Haiser eine Ausfallzeit von mehreren Wochen: „Wir müssen die Position jetzt neu überdenken.“
Schon in zwei Wochen startet die zweite Saisonhälfte mit einem Heimspiel gegen die TSG Söflingen (genaue Terminierung noch offen). Mit 10:6 Punkten hat der TSB Gmünd immerhin die gewünschte Ausgangslage für die Abstiegsrunde erreicht. „Nach den ersten vier Spielen der Saison hätten wir das sofort unterschrieben“, meint Haiser: „Wir haben vermeintlich kleine Vorteile. Die Mannschaften hinter uns werden sich schwer tun, uns noch einzuholen.“ Bei noch zehn ausstehenden Partien bleibt Vorsicht das Gebot der Stunde. „Wir dürfen uns auf gar keinen Fall darauf ausruhen“, betont Daniel Mühleisen. Damit meinte der Matchwinner auch seine eigene Glanzleistung: „Ein, zwei Bälle mehr hätte ich noch halten müssen.“ Wenn er sich diese Paraden für die kommenden Gegner aufgehoben hat, macht es die ohnehin guten Chancen auf den Klassenerhalt sicher nicht geringer.