„Eins plus mit Sternchen“: Die Abwehr führt den TSB zum dritten Sieg in Folge

Gegen den bereits abgestiegenen TSV Wolfschlugen lässt der TSB Gmünd nichts anbrennen und springt durch den 31:27 (17:14) – Heimerfolg auf einen einstelligen Tabellenplatz. Im Duell mit Beachhandball-Teamkollege Patrick Kohl revanchieren sich Nicola Rascher und Daniel Mühleisen für die Hinspielniederlage.


Die ganz große Spannung herrscht längst nicht mehr in der sich dem Ende zuneigenden Oberliga-Saison. Umso spezieller allerdings wird der Endspurt, wenn sich drei langjährige Freunde und Beachhandball-Asse gegenüberstehen. Die beiden TSBler Nicola Rascher und Daniel Mühleisen spielten mit dem Wolfschlugener Patrick Kohl einst gemeinsam in der Jugend des TSV Bartenbach, mit den „Otternasen“ gewannen sie im vergangenen Jahr sensationell die Deutsche Meisterschaft auf dem Sandspielfeld. „Es ist natürlich immer etwas komisch und ungewohnt, wenn man in der Halle gegen seine Buddies spielt“, meint Rascher. Der Ehrgeiz sei dadurch aber umso größer. Zumal die Gmünder nach der 32:33-Schlappe aus dem ersten Duell in dieser Saison noch eine Rechnung offen hatten.

„Den Zuschauern, uns selber und dem Gegner wollten wir beweisen, dass wir die bessere Mannschaft sind und die zwei Punkte mehr wollen“, betont Rascher. Das gelang den Jets über weite Strecken der Partie nun auch ziemlich eindrucksvoll. Der TSB-Kapitän lobte die Emotionalität seines Teams und nahm selbst den zentralen Part im Abwehrbollwerk ein. Dahinter stand Mühleisen, der sich mit zahlreichen Paraden auszeichnen konnte. Kein Wunder, dass Gegenüber Patrick Kohl lieber mit als gegen dieses Duo spielt: „Definitiv macht es zusammen mehr Spaß. Beim ersten Duell hat es für mich noch besser ausgesehen.“

Gerade einmal fünf Minuten waren gespielt, da zog der Linkshänder im Siebenmeterduell mit dem scheinbar unüberwindbaren Mühleisen erstmals den Kürzeren. Die Gmünder hatten durch Tom Abt und Eric Zimmermann da bereits die ersten zwei Treffer vorgelegt. Der flinke Spielmacher und der treffsichere Linksaußen waren es auch, die den Vorsprung gleich auf 4:0 (8.) ausbauten. Das große Manko an diesem Abend: Der TSB versäumte es, frühzeitig für klare Verhältnisse zu sorgen. Wolfschlugen zog beim 4:4 (12.) umgehend gleich und stellte das Spiel beim 5:6 (13.) sogar kurzzeitig auf den Kopf. „Im Angriff haben wir es uns mit technischen Fehlern selbst schwer gemacht und den Gegner immer wieder herankommen lassen“, erkannte Rascher ein seit vielen Wochen gewohntes Muster: „Uns fehlt die Kaltschnäuzigkeit und vielleicht auch die Ruhe, um da die richtigen Entscheidungen zu treffen.“

Was aber nicht daran änderte, dass die Hausherren ihrer Favoritenrolle gerecht wurden. Mit einem Doppelschlag warf Patrick Watzl den TSB wieder mit 8:7 (16.) in Front. Rascher verwandelte einen Strafwurf zum 11:7 (20.), Watzl traf von Rechtsaußen gleich dreimal in Folge und als Andreas Maier auf 16:9 (24.) erhöhte, sahen sich die Gäste bereits zu ihrer zweiten Auszeit gezwungen. Doch abermals leisteten sich die Gmünder einen kurzen Durchhänger, so dass das Polster auf 16:13 (29.) zusammenschmolz. Kreisläufer Jonas Waldenmaier nutzte zwar noch eines der vielen Anspiele von Rascher, doch das letzte Wort vor der Pause hatte erneut Wolfschlugen. Dass es somit „nur“ 17:14 stand, ärgerte auch TSB-Trainer Michael Stettner: „Das war viel niedriger als es verdient gewesen wäre. Wir müssen lernen, unsere Überlegenheit besser zu nutzen, anstatt die sieben Tore Vorsprung einfach herzuschenken.“

Umso mehr freute sich Stettner über die Gala-Vorstellung seiner Jungs nach Wiederanpfiff. „Eine Eins Plus mit Sternchen“, vergab er an seine starke Abwehr, die in den ersten zwölf Minuten nur einen einzigen Gegentreffer zuließ. Das Prunkstück war der Mittelblock mit Rascher und Maier. So waren die Gmünder ihren Gegenspielern stets einen Schritt voraus, im Umschaltspiel blieben besonders die beiden Außen Zimmermann und Vincent Pick eiskalt. Rückhalt Mühleisen erhöhte mit einem Distanzwurf selbst auf 22:15 (42.) und parierte kurz darauf auch Kohls zweiten Siebenmeterversuch. Die Partie war so gut wie entschieden und es war dann „Genießen angesagt“, wie Stettner sagt.

Der Trainer wechselte munter durch und so konnte sich neben Pick noch ein weiterer Youngster auszeichnen, der zuvor noch das TSB-Perspektivteam zur Bezirksliga-Meisterschaft geführt hatte. Rückraumspieler Arian Pleißner fand gegen die offensive Abwehr immer wieder Lücken und traf beim 29:22 (55.) zum vierten Mal. Torlos blieb zwar Regisseur Jan Spindler, der aber feine Anspiele lieferte und einige Zeitstrafen herausholte. „Alle haben ihren Teil beigetragen und im Endeffekt ist es auch nicht entscheidend, wie hoch der Sieg dann ausfällt“, zog Stettner trotz der kurzzeitigen Schwankungen ein positives Fazit. Erst nachdem in der Schlussphase Giovanni Gentile für Mühleisen zwischen die Pfosten rückte, betrieben die Gästen noch ein wenig Ergebniskosmetik. Die 400 Zuschauer hatten sich längst applaudierend von ihren Sitzen erhoben, als Wolfschlugen die letzten drei Tore erzielte.

Der 31:27-Endstand war für die bereits abgestiegenen Gäste ein wenig schmeichelhaft, wie auch Patrick Kohl anmerkte: „Wir haben uns immer wieder zurückgekämpft, aber eben doch zu viele freie Würfe und Siebenmeter liegen lassen, um hier punkten zu können.“ Anschließend aber überwog die Freundschaft, wie Rascher beim gemeinsamen Anstoßen mit Kohl anmerkte: „Nach 60 Minuten Kampf sind alle happy miteinander, das ist das Schöne.“ Schon im kommenden Monat startet für die beiden Otternasen die Mission Titelverteidigung. „Wenn wir bei den Turnieren wieder in unseren Flow hereinkommen und unsere Stärken ausspielen, dann ist alles möglich“, blickt Rascher voraus.

Zunächst aber gilt der volle Fokus den verbleibenden drei Oberliga-Spielen. Durch den dritten Sieg in Folge kehrte der TSB erstmals seit über einem Monat wieder in die obere Tabellenhälfte zurück. Den aktuellen neunten Rang wollen die Gmünder unbedingt bis zum Ende behaupten und nebenbei auch noch indirekt ins Aufstiegsrennen eingreifen. Vor dem Gastspiel beim Dritten TV Plochingen am kommenden Samstag kündigt Stettner an: „Wir können völlig frei aufspielen und werden es dem Favoriten so schwer wie nur möglich machen.“  

Gegen den bereits abgestiegenen TSV Wolfschlugen lässt der TSB Gmünd nichts anbrennen und springt durch den 31:27 (17:14) – Heimerfolg auf einen einstelligen Tabellenplatz. Im Duell mit Beachhandball-Teamkollege Patrick Kohl revanchieren sich Nicola Rascher und Daniel Mühleisen für die Hinspielniederlage.


Die ganz große Spannung herrscht längst nicht mehr in der sich dem Ende zuneigenden Oberliga-Saison. Umso spezieller allerdings wird der Endspurt, wenn sich drei langjährige Freunde und Beachhandball-Asse gegenüberstehen. Die beiden TSBler Nicola Rascher und Daniel Mühleisen spielten mit dem Wolfschlugener Patrick Kohl einst gemeinsam in der Jugend des TSV Bartenbach, mit den „Otternasen“ gewannen sie im vergangenen Jahr sensationell die Deutsche Meisterschaft auf dem Sandspielfeld. „Es ist natürlich immer etwas komisch und ungewohnt, wenn man in der Halle gegen seine Buddies spielt“, meint Rascher. Der Ehrgeiz sei dadurch aber umso größer. Zumal die Gmünder nach der 32:33-Schlappe aus dem ersten Duell in dieser Saison noch eine Rechnung offen hatten.

„Den Zuschauern, uns selber und dem Gegner wollten wir beweisen, dass wir die bessere Mannschaft sind und die zwei Punkte mehr wollen“, betont Rascher. Das gelang den Jets über weite Strecken der Partie nun auch ziemlich eindrucksvoll. Der TSB-Kapitän lobte die Emotionalität seines Teams und nahm selbst den zentralen Part im Abwehrbollwerk ein. Dahinter stand Mühleisen, der sich mit zahlreichen Paraden auszeichnen konnte. Kein Wunder, dass Gegenüber Patrick Kohl lieber mit als gegen dieses Duo spielt: „Definitiv macht es zusammen mehr Spaß. Beim ersten Duell hat es für mich noch besser ausgesehen.“

Gerade einmal fünf Minuten waren gespielt, da zog der Linkshänder im Siebenmeterduell mit dem scheinbar unüberwindbaren Mühleisen erstmals den Kürzeren. Die Gmünder hatten durch Tom Abt und Eric Zimmermann da bereits die ersten zwei Treffer vorgelegt. Der flinke Spielmacher und der treffsichere Linksaußen waren es auch, die den Vorsprung gleich auf 4:0 (8.) ausbauten. Das große Manko an diesem Abend: Der TSB versäumte es, frühzeitig für klare Verhältnisse zu sorgen. Wolfschlugen zog beim 4:4 (12.) umgehend gleich und stellte das Spiel beim 5:6 (13.) sogar kurzzeitig auf den Kopf. „Im Angriff haben wir es uns mit technischen Fehlern selbst schwer gemacht und den Gegner immer wieder herankommen lassen“, erkannte Rascher ein seit vielen Wochen gewohntes Muster: „Uns fehlt die Kaltschnäuzigkeit und vielleicht auch die Ruhe, um da die richtigen Entscheidungen zu treffen.“

Was aber nicht daran änderte, dass die Hausherren ihrer Favoritenrolle gerecht wurden. Mit einem Doppelschlag warf Patrick Watzl den TSB wieder mit 8:7 (16.) in Front. Rascher verwandelte einen Strafwurf zum 11:7 (20.), Watzl traf von Rechtsaußen gleich dreimal in Folge und als Andreas Maier auf 16:9 (24.) erhöhte, sahen sich die Gäste bereits zu ihrer zweiten Auszeit gezwungen. Doch abermals leisteten sich die Gmünder einen kurzen Durchhänger, so dass das Polster auf 16:13 (29.) zusammenschmolz. Kreisläufer Jonas Waldenmaier nutzte zwar noch eines der vielen Anspiele von Rascher, doch das letzte Wort vor der Pause hatte erneut Wolfschlugen. Dass es somit „nur“ 17:14 stand, ärgerte auch TSB-Trainer Michael Stettner: „Das war viel niedriger als es verdient gewesen wäre. Wir müssen lernen, unsere Überlegenheit besser zu nutzen, anstatt die sieben Tore Vorsprung einfach herzuschenken.“

Umso mehr freute sich Stettner über die Gala-Vorstellung seiner Jungs nach Wiederanpfiff. „Eine Eins Plus mit Sternchen“, vergab er an seine starke Abwehr, die in den ersten zwölf Minuten nur einen einzigen Gegentreffer zuließ. Das Prunkstück war der Mittelblock mit Rascher und Maier. So waren die Gmünder ihren Gegenspielern stets einen Schritt voraus, im Umschaltspiel blieben besonders die beiden Außen Zimmermann und Vincent Pick eiskalt. Rückhalt Mühleisen erhöhte mit einem Distanzwurf selbst auf 22:15 (42.) und parierte kurz darauf auch Kohls zweiten Siebenmeterversuch. Die Partie war so gut wie entschieden und es war dann „Genießen angesagt“, wie Stettner sagt.

Der Trainer wechselte munter durch und so konnte sich neben Pick noch ein weiterer Youngster auszeichnen, der zuvor noch das TSB-Perspektivteam zur Bezirksliga-Meisterschaft geführt hatte. Rückraumspieler Arian Pleißner fand gegen die offensive Abwehr immer wieder Lücken und traf beim 29:22 (55.) zum vierten Mal. Torlos blieb zwar Regisseur Jan Spindler, der aber feine Anspiele lieferte und einige Zeitstrafen herausholte. „Alle haben ihren Teil beigetragen und im Endeffekt ist es auch nicht entscheidend, wie hoch der Sieg dann ausfällt“, zog Stettner trotz der kurzzeitigen Schwankungen ein positives Fazit. Erst nachdem in der Schlussphase Giovanni Gentile für Mühleisen zwischen die Pfosten rückte, betrieben die Gästen noch ein wenig Ergebniskosmetik. Die 400 Zuschauer hatten sich längst applaudierend von ihren Sitzen erhoben, als Wolfschlugen die letzten drei Tore erzielte.

Der 31:27-Endstand war für die bereits abgestiegenen Gäste ein wenig schmeichelhaft, wie auch Patrick Kohl anmerkte: „Wir haben uns immer wieder zurückgekämpft, aber eben doch zu viele freie Würfe und Siebenmeter liegen lassen, um hier punkten zu können.“ Anschließend aber überwog die Freundschaft, wie Rascher beim gemeinsamen Anstoßen mit Kohl anmerkte: „Nach 60 Minuten Kampf sind alle happy miteinander, das ist das Schöne.“ Schon im kommenden Monat startet für die beiden Otternasen die Mission Titelverteidigung. „Wenn wir bei den Turnieren wieder in unseren Flow hereinkommen und unsere Stärken ausspielen, dann ist alles möglich“, blickt Rascher voraus.

Zunächst aber gilt der volle Fokus den verbleibenden drei Oberliga-Spielen. Durch den dritten Sieg in Folge kehrte der TSB erstmals seit über einem Monat wieder in die obere Tabellenhälfte zurück. Den aktuellen neunten Rang wollen die Gmünder unbedingt bis zum Ende behaupten und nebenbei auch noch indirekt ins Aufstiegsrennen eingreifen. Vor dem Gastspiel beim Dritten TV Plochingen am kommenden Samstag kündigt Stettner an: „Wir können völlig frei aufspielen und werden es dem Favoriten so schwer wie nur möglich machen.“  

TSB Jets - TSV Wolfschlugen 31:27 (17:14)


TSB: Daniel Mühleisen (1), Giovanni Gentile – Tom Abt (5), Patrick Watzl (5), Vincent Pick (4), Arian Pleißner (4), Eric Zimmermann (4), Nicola Rascher (4/3), Jonas Waldenmaier (2), Andreas Maier (1), Jonas Schwenk (1), Jan Spindler, Louis Waldraff, Philipp Schwenk
TSV: David Herz – Felix Mendler (9), Marc Wieder (6/1), Bastian Klett (4), Patrick Kohl (3), Maximilian Schmid-Ungerer (3), Marvin Thumm (1), Maximilian Pilz (1), Kay Hoffmann, Philip Toth, Maximilian Fuhrmann, Lukas Mäußnest
Siebenmeter: TSB 4/3 – TSV 4/1
Zeitstrafen: TSB 6 Minuten – TSV 12 Minuten
Schiedsrichter: Patrik Papke, Matthias Flaig (TV St. Georgen / Schwarzwald)
Zuschauer: 400

Das Restprogramm des TSB Gmünd (9.Platz / 35:27 Punkte)

  • Samstag, 06.Mai (20 Uhr) – Schafhausäckerhalle Plochingen: TV Plochingen (3.Platz / 44:18 Punkte)

  • Samstag, 13.Mai (20 Uhr) – Große Sporthalle: TV Weilstetten (18.Platz / 10:52 Punkte)

  • Samstag, 20.Mai (20 Uhr) – Rundsporthalle Waiblingen: VfL Waiblingen (1.Platz / 46:16 Punkte)

(Text: Nico Schoch - Bilder: Nico Schoch, Enrico Immer)