In der Favoritenrolle: TSB will zum Schluss eine Serie starten

Bislang konnte der TSB Gmünd noch nie beim südbadischen Vertreter TuS Steißlingen punkten. Durchbricht das Team von Trainer Michael Stettner am Samstag (20 Uhr / Sportpark Mindlestal) diese Serie, so wäre der Klassenerhalt vier Spieltage vor Schluss auch rechnerisch perfekt.

Die letzte weite Auswärtsreise führt die „Jets“ noch einmal über 200 Kilometer weit bis kurz vor den Bodensee. Fahrten nach Steißlingen ließen in der Vergangenheit allerdings nie große Freude aufkommen, beide Male kehrte der TSB mit einer deutlichen Niederlage (32:37 und 24:33) heim. Eine Statistik, die Michael Stettner bislang nicht kannte. Für den seit dieser Saison amtierenden Chefcoach steht dadurch allerdings fest: „Das sollte Motivation genug sein, um dort endlich einmal zu punkten. Doch wir sind auch gewarnt.“
Unter seiner Regie gelang es immerhin schon beim souveränen 34:26-Hinspielerfolg, den einstigen Angstgegner zu bezwingen. Wobei der TuS Steißlingen längst auch nicht mehr so stark erscheint als noch etwa in der Vorsaison, in der mit einer beeindruckenden Serie der Wiederabstieg in die Südbadenliga noch verhindert werden konnte. Der Abgang der beiden Brüder Florian und Manuel Wangler zum Schweizer Zweitligisten SC Frauenfeld konnte daraufhin allerdings eben so wenig kompensiert werden wie das verletzungsbedingte Karriereende des langjährigen Top-Torjägers Maurice Wildöer. Die ersten sieben Partien in dieser Runde gingen allesamt verloren, nur zehn Punkte kamen noch hinzu. Zuletzt setzte es eine 29:40-Derbyschlappe bei der HSG Konstanz II, die damit ihre Minimalchance auf den Klassenerhalt wahrte.
Für den Vorletzten Steißlingen wiederum ist die Messe bereits seit Ende März gelesen. Dennoch dürfte die Mannschaft von Trainer Dominik Garcia mit ihrem großen Kämpferherz erneut ein unbequemer Gegner für den TSB sein. Ein besonderes Augenmerk gilt dem Kreisläufer Lennart Sieck, der im vergangenen Sommer vom Drittligisten TV Willstätt zurückkehrte und mit94 Treffern – davon alleine zehn in Konstanz – bester TuS-Werfer ist. „Im Hinspiel haben sie ziemlich oft zwei Kreisläufer eingesetzt, zudem besitzt der Gegner starke Außen“, erinnert sich Stettner. Obwohl vor dem Wiedersehen keine allzu große Brisanz mehr herrscht, ist er sich sicher: „Steißlingen wird sich gerade zuhause so teuer wie nur möglich verkaufen und versuchen, die Runde bestmöglich abzuschließen. Uns erwartet da sicher kein lockerer Samstagsausflug.“
Doch es versteht sich von selbst, dass der TSB seiner Favoritenrolle gerecht werden will. Bei einem Sieg wäre der Klassenerhalt dann auch rein rechnerisch perfekt, wobei der Vorsprung des Tabellenzehnten (31:27 Punkte) auf die HSG Konstanz II (22:36) ohnehin nur noch theoretisch aufzuholen ist. „Wir wissen, dass wir quasi mit mehr als einem Bein durch sind und nur noch das zweite Bein nachziehen müssen“, so Stettner über das beinahe erreichte Saisonziel. Doch im Endspurt würden die Gmünder nur allzu gerne noch einen einstelligen Platz zurückerobern: „Nach diesem Negativflow, den wir zweifelsohne hatten, wollen wir einfach die nächsten Punkte holen und vielleicht noch eine kleine Serie starten.“
In fremden Hallen ist der TSB bereits seit Ende Januar sieglos. Knapp zwei Monate lang mussten sich die „Jets“ gedulden, bis am vergangenen Wochenende gegen den längst abgestiegenen TuS Altenheim endlich wieder ein 33:30-Heimerfolg gelang. Ein Grund zum Aufatmen, obwohl die Abstiegsgefahr zuvor schon nahezu gebannt gewesen war. „Da ist von jedem Einzelnen eine Last abgefallen“, stellt der Trainer erleichtert fest. Allzu oft hatte sich die Stettner-Sieben zuvor nicht für ihren hohen Aufwand belohnt, zwischendurch aber auch Achtungserfolge etwa gegen Herrenberg (39:39) und Blaustein (23:23) erkämpft. „Wir hätten das Ergebnis höher gestalten können, doch das war nur zweitrangig“, sagt Stettner über den erlösenden Sieg gegen Altenheim.
Deutlich wichtiger war aus Trainersicht die Tatsache, dass jeder Akteur seine längst verdienten Einsatzminuten erhielt. „Es ist nicht ganz einfach, allen gerecht zu werden“, gesteht Stettner: „Bei den knappen Spielen und gegen die Top-Gegner greift man vielleicht eher auf seine stabilste Formation zurück.“ Er und sein „Co“ Volker Haiser würden aber sehr wohl bemerken, mit welchem Einsatz sich etwa Louis Waldraff und Arian Pleißner aufdrängen würden. „Diese Jungs zerreißen sich im Training, sie wollen sich zeigen und bewiesen.“ Den beiden 19-jährigen Talenten winkt in den verbleibenden fünf Partien die Chance auf mehr Spielzeit.
Zumal die Gmünder immer noch viel Steigerungspotenzial offenbarten. Da geht es besonders um das leidige Thema der Chancenverwertung. „Das begleitet uns nun schon länger und wir haben uns definitiv auch zu viele technische Fehler geleistet“, findet Stettner: „Wir machen viele Sachen im Angriff richtig, belohnen uns aber nicht dafür.“ Zu bestätigen gilt es das aggressive Auftreten in der Abwehr. „Wobei wir da sicher noch stabiler und kompakter werden können“, wie Stettner anmerkt. Mit einem Lächeln schiebt er hinterher: „Generell gibt es nach jedem Spiel etwas zu optimieren, da gehen mir die Ideen sicher nicht aus.“
Doch allzu viel Lockerheit will der TSB-Trainer zumindest auf dem Spielfeld nicht sehen. „Die Saison ist noch nicht vorbei“, peilt Stettner weiterhin die maximale Punkteausbeute an. „Daher erwarte ich, dass jeder komplett ans Limit geht. Die Entfernung ist da nur zweit- oder drittrangig.“ Bekanntlich sind Auswärtsfahrten mit zwei Punkten im Gepäck umso schöner – erst recht, wenn die „Jets“ dann auf ihr bevorstehendes neuntes Oberliga-Jahr anstoßen können.
TSB: Daniel Mühleisen, Giovanni Gentile – Nicola Rascher, Tom Abt, Andreas Maier, Jan Spindler, Patrick Watzl, Arian Pleißner, Jonas Schwenk, Philipp Schwenk, Eric Zimmermann, Jonas Waldenmaier
Bislang konnte der TSB Gmünd noch nie beim südbadischen Vertreter TuS Steißlingen punkten. Durchbricht das Team von Trainer Michael Stettner am Samstag (20 Uhr / Sportpark Mindlestal) diese Serie, so wäre der Klassenerhalt vier Spieltage vor Schluss auch rechnerisch perfekt.

Die letzte weite Auswärtsreise führt die „Jets“ noch einmal über 200 Kilometer weit bis kurz vor den Bodensee. Fahrten nach Steißlingen ließen in der Vergangenheit allerdings nie große Freude aufkommen, beide Male kehrte der TSB mit einer deutlichen Niederlage (32:37 und 24:33) heim. Eine Statistik, die Michael Stettner bislang nicht kannte. Für den seit dieser Saison amtierenden Chefcoach steht dadurch allerdings fest: „Das sollte Motivation genug sein, um dort endlich einmal zu punkten. Doch wir sind auch gewarnt.“
Unter seiner Regie gelang es immerhin schon beim souveränen 34:26-Hinspielerfolg, den einstigen Angstgegner zu bezwingen. Wobei der TuS Steißlingen längst auch nicht mehr so stark erscheint als noch etwa in der Vorsaison, in der mit einer beeindruckenden Serie der Wiederabstieg in die Südbadenliga noch verhindert werden konnte. Der Abgang der beiden Brüder Florian und Manuel Wangler zum Schweizer Zweitligisten SC Frauenfeld konnte daraufhin allerdings eben so wenig kompensiert werden wie das verletzungsbedingte Karriereende des langjährigen Top-Torjägers Maurice Wildöer. Die ersten sieben Partien in dieser Runde gingen allesamt verloren, nur zehn Punkte kamen noch hinzu. Zuletzt setzte es eine 29:40-Derbyschlappe bei der HSG Konstanz II, die damit ihre Minimalchance auf den Klassenerhalt wahrte.
Für den Vorletzten Steißlingen wiederum ist die Messe bereits seit Ende März gelesen. Dennoch dürfte die Mannschaft von Trainer Dominik Garcia mit ihrem großen Kämpferherz erneut ein unbequemer Gegner für den TSB sein. Ein besonderes Augenmerk gilt dem Kreisläufer Lennart Sieck, der im vergangenen Sommer vom Drittligisten TV Willstätt zurückkehrte und mit94 Treffern – davon alleine zehn in Konstanz – bester TuS-Werfer ist. „Im Hinspiel haben sie ziemlich oft zwei Kreisläufer eingesetzt, zudem besitzt der Gegner starke Außen“, erinnert sich Stettner. Obwohl vor dem Wiedersehen keine allzu große Brisanz mehr herrscht, ist er sich sicher: „Steißlingen wird sich gerade zuhause so teuer wie nur möglich verkaufen und versuchen, die Runde bestmöglich abzuschließen. Uns erwartet da sicher kein lockerer Samstagsausflug.“
Doch es versteht sich von selbst, dass der TSB seiner Favoritenrolle gerecht werden will. Bei einem Sieg wäre der Klassenerhalt dann auch rein rechnerisch perfekt, wobei der Vorsprung des Tabellenzehnten (31:27 Punkte) auf die HSG Konstanz II (22:36) ohnehin nur noch theoretisch aufzuholen ist. „Wir wissen, dass wir quasi mit mehr als einem Bein durch sind und nur noch das zweite Bein nachziehen müssen“, so Stettner über das beinahe erreichte Saisonziel. Doch im Endspurt würden die Gmünder nur allzu gerne noch einen einstelligen Platz zurückerobern: „Nach diesem Negativflow, den wir zweifelsohne hatten, wollen wir einfach die nächsten Punkte holen und vielleicht noch eine kleine Serie starten.“
In fremden Hallen ist der TSB bereits seit Ende Januar sieglos. Knapp zwei Monate lang mussten sich die „Jets“ gedulden, bis am vergangenen Wochenende gegen den längst abgestiegenen TuS Altenheim endlich wieder ein 33:30-Heimerfolg gelang. Ein Grund zum Aufatmen, obwohl die Abstiegsgefahr zuvor schon nahezu gebannt gewesen war. „Da ist von jedem Einzelnen eine Last abgefallen“, stellt der Trainer erleichtert fest. Allzu oft hatte sich die Stettner-Sieben zuvor nicht für ihren hohen Aufwand belohnt, zwischendurch aber auch Achtungserfolge etwa gegen Herrenberg (39:39) und Blaustein (23:23) erkämpft. „Wir hätten das Ergebnis höher gestalten können, doch das war nur zweitrangig“, sagt Stettner über den erlösenden Sieg gegen Altenheim.
Deutlich wichtiger war aus Trainersicht die Tatsache, dass jeder Akteur seine längst verdienten Einsatzminuten erhielt. „Es ist nicht ganz einfach, allen gerecht zu werden“, gesteht Stettner: „Bei den knappen Spielen und gegen die Top-Gegner greift man vielleicht eher auf seine stabilste Formation zurück.“ Er und sein „Co“ Volker Haiser würden aber sehr wohl bemerken, mit welchem Einsatz sich etwa Louis Waldraff und Arian Pleißner aufdrängen würden. „Diese Jungs zerreißen sich im Training, sie wollen sich zeigen und bewiesen.“ Den beiden 19-jährigen Talenten winkt in den verbleibenden fünf Partien die Chance auf mehr Spielzeit.
Zumal die Gmünder immer noch viel Steigerungspotenzial offenbarten. Da geht es besonders um das leidige Thema der Chancenverwertung. „Das begleitet uns nun schon länger und wir haben uns definitiv auch zu viele technische Fehler geleistet“, findet Stettner: „Wir machen viele Sachen im Angriff richtig, belohnen uns aber nicht dafür.“ Zu bestätigen gilt es das aggressive Auftreten in der Abwehr. „Wobei wir da sicher noch stabiler und kompakter werden können“, wie Stettner anmerkt. Mit einem Lächeln schiebt er hinterher: „Generell gibt es nach jedem Spiel etwas zu optimieren, da gehen mir die Ideen sicher nicht aus.“
Doch allzu viel Lockerheit will der TSB-Trainer zumindest auf dem Spielfeld nicht sehen. „Die Saison ist noch nicht vorbei“, peilt Stettner weiterhin die maximale Punkteausbeute an. „Daher erwarte ich, dass jeder komplett ans Limit geht. Die Entfernung ist da nur zweit- oder drittrangig.“ Bekanntlich sind Auswärtsfahrten mit zwei Punkten im Gepäck umso schöner – erst recht, wenn die „Jets“ dann auf ihr bevorstehendes neuntes Oberliga-Jahr anstoßen können.
TSB: Daniel Mühleisen, Giovanni Gentile – Nicola Rascher, Tom Abt, Andreas Maier, Jan Spindler, Patrick Watzl, Arian Pleißner, Jonas Schwenk, Philipp Schwenk, Eric Zimmermann, Jonas Waldenmaier

Das ist der Gegner: TuS Steißlingen



Kader
Tor: Tim Bammel, Eric Seeger, Dominik Walter
Rückraum: Matthias Biedermann, Patrick Euchner, Max Maier, David Martin, Louis Rothkirch, Marvin Storz, Maurice Wildöer
Rechtsaußen: Fabian Maier, Robin Schmidt
Linksaußen: Niklas Bartels, Fabian Sörensen
Kreisläufer: Philipp Klotz, Lennart Sieck, Daniel Weber

Neuzugänge: Max Maier (HSG Mimmenhausen), Robin Schmidt (TV St. Georgen), Lennart Sieck (TV Willstätt), Niklas Bartels, Fabian Sörensen (beide eigene zweite Mannschaft)
Abgänge: Marvin Heinz (TSV Wolfschlugen), Timo Ströhle (Karriereende), Florian Wangler, Manuel Wangler (beide SC Frauenfeld / Schweiz), Maurice Wildöer (verletzungsbedingtes Karriereende im Herbst 2022)
Trainer: Dominik Garcia (2. Jahr)
Mannschaftskapitän: Fabian Maier
Saisonziel: Einstelliger Tabellenplatz
Meistertipp: SG H2Ku Herrenberg

Aktueller Stand: 17.Tabellenplatz, 10:48 Punkte, 780:972 Tore
Beste Torschützen: Lennart Sieck (94), Maximilian Maier (88), Patrick Euchner (77/3)
Größter sportlicher Erfolg: BWOL-Aufstieg 2017 & 2020
Bisherige Duelle (aus TSB-Sicht): 1 Sieg, 4 Niederlagen
Hinspiel: TSB - TuS 34:26 (17:11)
Heimspielstätte: Sportpark Mindlestal (1400 Plätze) – Mindlestal 6, 78256 Steißlingen
Entfernung: 208 Kilometer (134 Minuten Fahrtzeit)
(Text: Nico Schoch - Bilder: Enrico Immer, TuS Steißlingen)