Trotz Hiobsbotschaft: TSB will „den Sack schnell zumachen“

Im Nachholspiel beim akut abstiegsbedrohten TSV Weinsberg am Samstag (20 Uhr / Weibertreuhalle / Livestream via Solidsport) kann der TSB Gmünd den vorletzten Schritt zum sicheren Klassenerhalt machen. Mit Rechtsaußen Wolfgang Bächle fällt allerdings der zweitbeste Torjäger für den Rest der Saison aus.

Sieben Spieltage vor Ende ist der Ligaverbleib für die „Jets“ nur noch Formsache. Wie befreit die allermeisten Oberligisten inzwischen aufspielen können, zeigte sich am vergangenen Wochenende in Herrenberg. „Beide Abwehrreihen haben fünf Prozent vermissen lassen und dann kommt eben so ein Ergebnis heraus“, analysiert Co-Trainer Volker Haiser das 39:39-Remis. Beim TSB stimmte nicht nur die Moral, sondern endlich wieder die Chancenverwertung, womit in den letzten drei Minuten ein Vier Tore-Rückstand wettgemacht wurde.
Auf den Jubel folgte allerdings der Kater. „Die Jungs haben sehr konzentriert trainiert, sind aber teilweise ziemlich müde“, meint Haiser. Die Euphorie hatte auch deshalb nicht lange Bestand, weil Wolfgang Bächle am Montagmorgen auf dem Weg zur Arbeit stürzte und sich dabei einen Kahnbeinbruch in der rechten Hand zuzog. In Herrenberg überragte der Rechtsaußen noch mit zwölf Treffern, angesichts von acht bis zwölf Wochen Ausfallzeit ist die aktuelle Saison für den zweitbesten Gmünder Werfer (139/6 Tore) gelaufen. Offen ist noch, ob sich Bächle einer Operation unterziehen muss.
Akribisch sucht das Trainerduo Michael Stettner und Volker Haiser nun nach neuen Lösungen. Da der zweite Rechtsaußen Vincent Pick noch eine weitere Woche im Urlaub weilt, rücken zwei Linkshänder in den Fokus, die bislang noch nicht zum Einsatz gekommen waren. Darunter der erst 18 Jahre junge Noel Reibstein, der nach dem Ende der A-Jugendsaison zuletzt im Bezirksliga-Team des TSB debütierte. Oder auch Patrick Watzl, der sich nach seiner schweren Knieverletzung aus dem vergangenen Jahr langsam wieder herangetastet hat. „Vielleicht steht er uns für zweimal fünf oder zehn Minuten zur Verfügung“, hofft Haiser. Gleichzeitig werde der Kader wieder mit den „üblichen Verdächtigen“ aus dem Perspektivteam ergänzt.
Gemeint sind etwa Louis Waldraff und Arian Pleißner. Die beiden 19-jährigen Eigengewächse zählen zu jenen Kandidaten, die im Endspurt der Saison auf zunehmend mehr Einsatzzeiten hoffen dürfen. „Es ist an der Zeit, die Breite des Kaders nochmal besser zu nutzen und den Spielern, die extrem viel spielen mussten, Pausen zu gönnen“, erklärt Haiser. Was nicht bedeutet, dass der TSB die verbleibenden Partien abschenken wird – ganz im Gegenteil: „Wir wollen die Jungs bewusst einsetzen, damit sie sich an die Oberliga-Härte gewöhnen und diese Erfahrungen auch mit Blick auf die kommende Runde mitnehmen.“
Eine bessere Gelegenheit dafür gibt es kaum. Der TSB trifft in den verbleibenden sieben Spielen sowohl auf bereits feststehende Absteiger als auch Aufstiegskandidaten und zunächst auf den immer noch hoch gefährdeten TSV Weinsberg. „Von der Qualität her ist alles dabei. Da liegt es an uns, das Zünglein an der Waage zu sein“, so Haiser über das Restprogramm. Die Weinsberger (25:29 Punkte) sind nach drei Niederlagen in Folge wieder kräftig unter Zugzwang geraten, als Tabellenzwölfter liegen sie nur knapp vor Konstanz (20:36) und dem ersten Abstiegsplatz. Für den zehntplatzierten TSB (29:25) wiederum erscheint die Lage fast schon sicher. „Es wäre vermessen zu behaupten, dass wir noch in Abstiegsgefahr schweben“, stellt Haiser klar. Nur noch zwei Siege fehlen bis zum Erreichen des Saisonziels und „wir wollen den Sack so früh wie nur möglich zu machen.“
Das Nachholspiel am Ostersamstag ist für den Gmünder Coach „eines der wenigen Spiele, die von der Tabellensituation her noch etwas bewegen können. Weinsberg hat noch einen weiten Weg bis zum Klassenerhalt vor sich, könnte sich aber mit einem Sieg noch Luft verschaffen.“ Das will der TSB unbedingt verhindern und richtet daher seinen besonderen Fokus auf die Rückraum-Achse der Hausherren, woraus allerdings der verletzte Linkshänder Moritz Wahl weggebrochen ist. Doch die Brüder Sven (170/32 Saisontore) und Jan König (58/3) führen den TSV seit vielen Jahren an und zählten beim Hinspiel in Gmünd ebenso zu den entscheidenden Akteuren wie auch Tormann Marc Krammer.
Die Erinnerungen sind beim TSB noch frisch. Ein in letzter Sekunde von Tom Abt vergebener Strafwurf besiegelte Mitte Februar die bittere 30:31-Heimschlappe. „Das steckt uns noch in den Knochen“, gesteht Haiser. Genau diese offene Rechnung gilt es nun zu begleichen: „Denn gegen eine Mannschaft, die hinter uns platziert ist, wollen wir auf keinen Fall zweimal verlieren.“ Seit dem ersten Aufeinandertreffen mit Weinsberg konnten die Gmünder nur eines von neun Spielen gewinnen. „Doch insgesamt ist die Mannschaft sehr präsent“, will Haiser die anhaltende Durststrecke gar nicht hochstilisieren: „Uns fehlt die Konstanz, zu oft sind wir an unseren eigenen Fehlern und unserer Abschlussschwäche gescheitert – jetzt haben wir sie wieder.“
Der 57-Jährige hofft, dass das jüngste Torfestival in Herrenberg eine „Kehrtwende“ eingeleitet hat: „Zumindest haben wir gezeigt, dass es nicht an mangelnder Qualität liegt, sondern dass wir von allen Position treffen und weit über 30 Tore erzielen können.“ Auch in anderer Hinsicht machte der TSB dabei einen Schritt in die richtige Richtung. „Wir haben uns am Ende mehr an den guten Aktionen hochgezogen anstatt uns mit den schlechten Dingen aufzuhalten“, resümierte Kapitän Nicola Rascher.
Nun winkt die Chance zur Vorentscheidung. Bei einem Sieg in Weinsberg könnten die Gmünder eine Woche später in eigener Halle gegen den Drittletzten TuS Altenheim aus eigener Kraft den vorzeitigen Klassenerhalt perfekt machen. So weit nach vorne schauen wollen zwar weder Mannschaft noch Trainerteam. „Doch wir gehen schon sehr guten Mutes in diese letzten Spiele“, betont Haiser: „Wir wollen in Weinsberg die Heimniederlage wieder gut machen, die positiven Aspekte aus Herrenberg weiter zeigen und dann den nächsten Schritt hin zu unserem großen Ziel machen.“
TSB: Daniel Mühleisen, Giovanni Gentile – Nicola Rascher, Tom Abt, Andreas Maier, Jan Spindler, Patrick Watzl, Arian Pleißner, Louis Waldraff, Jonas Schwenk, Philipp Schwenk, Noel Reibstein, Eric Zimmermann, Jonas Waldenmaier
Im Nachholspiel beim akut abstiegsbedrohten TSV Weinsberg am Samstag (20 Uhr / Weibertreuhalle / Livestream via Solidsport) kann der TSB Gmünd den vorletzten Schritt zum sicheren Klassenerhalt machen. Mit Rechtsaußen Wolfgang Bächle fällt allerdings der zweitbeste Torjäger für den Rest der Saison aus.

Sieben Spieltage vor Ende ist der Ligaverbleib für die „Jets“ nur noch Formsache. Wie befreit die allermeisten Oberligisten inzwischen aufspielen können, zeigte sich am vergangenen Wochenende in Herrenberg. „Beide Abwehrreihen haben fünf Prozent vermissen lassen und dann kommt eben so ein Ergebnis heraus“, analysiert Co-Trainer Volker Haiser das 39:39-Remis. Beim TSB stimmte nicht nur die Moral, sondern endlich wieder die Chancenverwertung, womit in den letzten drei Minuten ein Vier Tore-Rückstand wettgemacht wurde.
Auf den Jubel folgte allerdings der Kater. „Die Jungs haben sehr konzentriert trainiert, sind aber teilweise ziemlich müde“, meint Haiser. Die Euphorie hatte auch deshalb nicht lange Bestand, weil Wolfgang Bächle am Montagmorgen auf dem Weg zur Arbeit stürzte und sich dabei einen Kahnbeinbruch in der rechten Hand zuzog. In Herrenberg überragte der Rechtsaußen noch mit zwölf Treffern, angesichts von acht bis zwölf Wochen Ausfallzeit ist die aktuelle Saison für den zweitbesten Gmünder Werfer (139/6 Tore) gelaufen. Offen ist noch, ob sich Bächle einer Operation unterziehen muss.
Akribisch sucht das Trainerduo Michael Stettner und Volker Haiser nun nach neuen Lösungen. Da der zweite Rechtsaußen Vincent Pick noch eine weitere Woche im Urlaub weilt, rücken zwei Linkshänder in den Fokus, die bislang noch nicht zum Einsatz gekommen waren. Darunter der erst 18 Jahre junge Noel Reibstein, der nach dem Ende der A-Jugendsaison zuletzt im Bezirksliga-Team des TSB debütierte. Oder auch Patrick Watzl, der sich nach seiner schweren Knieverletzung aus dem vergangenen Jahr langsam wieder herangetastet hat. „Vielleicht steht er uns für zweimal fünf oder zehn Minuten zur Verfügung“, hofft Haiser. Gleichzeitig werde der Kader wieder mit den „üblichen Verdächtigen“ aus dem Perspektivteam ergänzt.
Gemeint sind etwa Louis Waldraff und Arian Pleißner. Die beiden 19-jährigen Eigengewächse zählen zu jenen Kandidaten, die im Endspurt der Saison auf zunehmend mehr Einsatzzeiten hoffen dürfen. „Es ist an der Zeit, die Breite des Kaders nochmal besser zu nutzen und den Spielern, die extrem viel spielen mussten, Pausen zu gönnen“, erklärt Haiser. Was nicht bedeutet, dass der TSB die verbleibenden Partien abschenken wird – ganz im Gegenteil: „Wir wollen die Jungs bewusst einsetzen, damit sie sich an die Oberliga-Härte gewöhnen und diese Erfahrungen auch mit Blick auf die kommende Runde mitnehmen.“
Eine bessere Gelegenheit dafür gibt es kaum. Der TSB trifft in den verbleibenden sieben Spielen sowohl auf bereits feststehende Absteiger als auch Aufstiegskandidaten und zunächst auf den immer noch hoch gefährdeten TSV Weinsberg. „Von der Qualität her ist alles dabei. Da liegt es an uns, das Zünglein an der Waage zu sein“, so Haiser über das Restprogramm. Die Weinsberger (25:29 Punkte) sind nach drei Niederlagen in Folge wieder kräftig unter Zugzwang geraten, als Tabellenzwölfter liegen sie nur knapp vor Konstanz (20:36) und dem ersten Abstiegsplatz. Für den zehntplatzierten TSB (29:25) wiederum erscheint die Lage fast schon sicher. „Es wäre vermessen zu behaupten, dass wir noch in Abstiegsgefahr schweben“, stellt Haiser klar. Nur noch zwei Siege fehlen bis zum Erreichen des Saisonziels und „wir wollen den Sack so früh wie nur möglich zu machen.“
Das Nachholspiel am Ostersamstag ist für den Gmünder Coach „eines der wenigen Spiele, die von der Tabellensituation her noch etwas bewegen können. Weinsberg hat noch einen weiten Weg bis zum Klassenerhalt vor sich, könnte sich aber mit einem Sieg noch Luft verschaffen.“ Das will der TSB unbedingt verhindern und richtet daher seinen besonderen Fokus auf die Rückraum-Achse der Hausherren, woraus allerdings der verletzte Linkshänder Moritz Wahl weggebrochen ist. Doch die Brüder Sven (170/32 Saisontore) und Jan König (58/3) führen den TSV seit vielen Jahren an und zählten beim Hinspiel in Gmünd ebenso zu den entscheidenden Akteuren wie auch Tormann Marc Krammer.
Die Erinnerungen sind beim TSB noch frisch. Ein in letzter Sekunde von Tom Abt vergebener Strafwurf besiegelte Mitte Februar die bittere 30:31-Heimschlappe. „Das steckt uns noch in den Knochen“, gesteht Haiser. Genau diese offene Rechnung gilt es nun zu begleichen: „Denn gegen eine Mannschaft, die hinter uns platziert ist, wollen wir auf keinen Fall zweimal verlieren.“ Seit dem ersten Aufeinandertreffen mit Weinsberg konnten die Gmünder nur eines von neun Spielen gewinnen. „Doch insgesamt ist die Mannschaft sehr präsent“, will Haiser die anhaltende Durststrecke gar nicht hochstilisieren: „Uns fehlt die Konstanz, zu oft sind wir an unseren eigenen Fehlern und unserer Abschlussschwäche gescheitert – jetzt haben wir sie wieder.“
Der 57-Jährige hofft, dass das jüngste Torfestival in Herrenberg eine „Kehrtwende“ eingeleitet hat: „Zumindest haben wir gezeigt, dass es nicht an mangelnder Qualität liegt, sondern dass wir von allen Position treffen und weit über 30 Tore erzielen können.“ Auch in anderer Hinsicht machte der TSB dabei einen Schritt in die richtige Richtung. „Wir haben uns am Ende mehr an den guten Aktionen hochgezogen anstatt uns mit den schlechten Dingen aufzuhalten“, resümierte Kapitän Nicola Rascher.
Nun winkt die Chance zur Vorentscheidung. Bei einem Sieg in Weinsberg könnten die Gmünder eine Woche später in eigener Halle gegen den Drittletzten TuS Altenheim aus eigener Kraft den vorzeitigen Klassenerhalt perfekt machen. So weit nach vorne schauen wollen zwar weder Mannschaft noch Trainerteam. „Doch wir gehen schon sehr guten Mutes in diese letzten Spiele“, betont Haiser: „Wir wollen in Weinsberg die Heimniederlage wieder gut machen, die positiven Aspekte aus Herrenberg weiter zeigen und dann den nächsten Schritt hin zu unserem großen Ziel machen.“
TSB: Daniel Mühleisen, Giovanni Gentile – Nicola Rascher, Tom Abt, Andreas Maier, Jan Spindler, Patrick Watzl, Arian Pleißner, Louis Waldraff, Jonas Schwenk, Philipp Schwenk, Noel Reibstein, Eric Zimmermann, Jonas Waldenmaier

Das ist der Gegner: TSV 1866 Weinsberg

Hintere Reihe von links: Max Schulze, Felix Reichert, Robin Pech, Simon Schrempf, Timon Ströbel, Matthias Friebe
Mittlere Reihe von links: Michael Kaluza, Marco Horst, Felix Hofacker, Mert Darancik, Jan König, Louis Heim, Sven König, Robin Mahl, Oliver Heß, Alexander Heß
Vordere Reihe von links: Anton Schuster, Max Brösch, Marc Krammer, Nicolas Koch, Leo Leonardo Magdic

Trainer: Oliver Heß (1.Jahr)
Aktueller Stand: 12.Platz, 25:29 Punkte, 799:799 Tore
Beste Torschützen: Sven König (170/32), Moritz Wahl (166), Maximilian Schulze (132)
Größter sportlicher Erfolg: BWOL-Aufstieg 2011 & 2015
Bisherige Duelle (aus TSB-Sicht): 8 Siege, 6 Niederlagen
Hinspielergebnis: TSB - TSV 30:31 (13:15)
Heimspielstätte: Weibertreuhalle (600 Plätze) – Rossäckerstraße, 74189 Weinsberg
Entfernung: 87 Kilometer (65 Minuten Fahrtzeit)
(Text: Nico Schoch - Bilder: Enrico Immer, Nico Schoch, TSV Weinsberg)