Kann der TSB erneut einen Großen ärgern – und auch schlagen?

Auf den TSB Gmünd wartet am Sonntag (17 Uhr / Große Sporthalle / Livestream via Solidsport) der nächste Gegner aus dem Spitzentrio der Liga. Gegen die seit 14 Spielen ungeschlagene TGS Pforzheim haben die „Jets“ nach der deutlichen Hinspielniederlage noch etwas gutzumachen.
 
Der TSB und seine zwei Gesichter – sie waren beim jüngsten Auswärtsspiel in Bittenfeld einmal mehr deutlich sichtbar. Nach einem Fünf Tore-Rückstand zu Beginn der zweiten Hälfte gelang den Gmünder in fremder Halle ein beeindruckendes Comeback, das zumindest einen Punkt verdient gehabt hätte. Dass man dann aber mit der Schlusssirene den entscheidenden Gegentreffer zum 30:31-Endstand kassierte, sei „maximal unglücklich“ gewesen, wie Michael Stettner meint. „Unsere erste Halbzeit war sicher nicht optimal, aber auch nicht schlecht, denn immerhin haben wir gegen den Tabellenführer gespielt“, blickt der Trainer zurück. Allerdings habe sich wieder einmal gezeigt, dass „nur eine wirklich gute Halbzeit meistens nicht reicht.“
Cleverness ist da genau das richtige Stichwort. Denn vor dem späten K.O.-Schlag hatte der TSB die Chance vergeben, selbst in Führung zu gehen. Der überhastete letzte Wurf von Andreas Maier landete neben dem Tor. Für den Trainer überhaupt keinen Grund, seinem Rückraumspieler große Vorwürfe zu machen. Maier habe Verantwortung übernommen und „er wird daran wachsen“, ist Stettner überzeugt: „Er weiß selbst, dass er in der Situation nochmal ins Eins-Gegen-Eins gehen muss anstatt zu werfen. Doch das passiert und war nicht alleine spielentscheidend.“ Gerade in solchen Situationen vermisst der Trainer die Abgeklärtheit und auch ein bisschen Erfahrung. Was aber beim Durchschnittsalter der 22,1 Jahre jungen Mannschaft nur logisch erscheint. Fehler müsse man den jungen Spielern da zugestehen: „Wichtig ist nun, dass sie lernen und daraus gestärkt hervorgehen. Nur so bringst du eine Mannschaft und auch einzelne Spieler in ihrer Entwicklung einen Schritt nach vorne.“

Ganz vorne in der Tabelle liegen derzeit gleichauf mit 36:12 Punkten der TV Bittenfeld II, der kommende Gegner TGS Pforzheim sowie die TSG Söflingen. Das 31:31-Remis in Söflingen fühlt sich für die auf dem achten Rang stehenden Gmünder (27:19 Punkte) rückblickend immer noch wie ein gefühlter Sieg an, den Frust aus der bitteren Niederlage in Bittenfeld gilt es nun in neue Kraft umzuwandeln. Denn der TSB besitzt das Potenzial, den großen Aufstiegsfavoriten an einem guten Tag gefährlich zu werden. Das weiß auch Stettner: „Wir haben immer eine Chance. Doch wir müssen unsere Leistung eben konstant von der ersten bis zur letzten Minute abrufen und nicht nur über 30 oder 40 Minuten.“
Besonders gravierend waren die Schwankungen beim Hinspiel in Pforzheim im vergangenen Oktober. Auf eine 13:11-Pausenführung folgte damals die wohl schwächste Vorstellung in Stettners Amtszeit. In den ersten 20 Minuten des zweiten Durchgangs erzielte der TSB nur zwei Tore, am Ende stand eine deutliche 20:29-Schlappe. „Da ging gar nichts mehr“, erinnert sich der Chefcoach nur äußerst ungern zurück: „Das hatte mit dem Handball, den wir spielen wollen, und dem Anspruch den wir an uns haben, nicht mehr viel zu tun. Da haben wir auf jeden Fall noch etwas gut zu machen.“
Dennoch ist dieser kollektive Blackout aktuell kein großes Thema im Training der Gmünder. Vielmehr will Stettner an die zweite Halbzeit des vergangenen Wochenendes anknüpfen. Die Abwehrleistung und das Rückzugsverhalten seien über weite Strecken sehr ordentlich gewesen, an Wille und Kampfgeist bestehen nach den vergangenen Wochen ohnehin keine Zweifel. „Die Jungs gehen an ihr Maximum“, betont der 39-Jährige: „Generell können wir sowohl defensiv als auch offensiv darauf aufbauen und vielleicht noch ein, zwei Dinge optimieren. Dann gehen wir positiv an die nächste schwierige Aufgabe heran.“
Die Rollen könnten dabei kaum klarer verteilt sein. Mit dem Rückenwind von 14 Spielen ohne Niederlage – lediglich gegen die Mitkonkurrenten Waiblingen (30:30) und Plochingen (29:29) wurden die Punkte geteilt – reist die TGS Pforzheim nach Gmünd. Nach einem holprigen Start trägt der Drittliga-Absteiger inzwischen zurecht den Stempel als Titelfavorit. „Da kann man nicht nur von Glück sprechen, das ist einfach verdient“, sagt Stettner mit Blick auf die beeindruckende Serie der Gäste. Enorme Qualität besitzt insbesondere der TGS-Rückraum. Am Sonntag kommt es gleichzeitig zum Duell der beiden aktuell besten Oberliga-Torjäger zwischen TSB-Kapitän Nicola Rascher (170/55 Saisontore) und dem Pforzheimer Lennart Cotic (165/26), der nach einem Spiel Sperre wieder dabei sein wird. Um dessen Durchschlagskraft einzudämmen, kennt der Gmünder Trainer nur ein Mittel: „Wir müssen von Anfang an stabil in der Abwehr stehen, den Kontakt suchen und im Blockspiel unseren Torwart unterstützen.“
Wobei Stettner gar nicht allzu sehr auf einzelne Akteure eingehen möchte. Das Pforzheimer „Prunkstück“ ist vielmehr die Abwehr inklusive dem französischen Rückhalt Victor Antoine (ehemals beim Erstligisten US Creteil), 654 Gegentore sind der ligaweit beste Wert. Um dieses Bollwerk zu knacken, muss sich der TSB mehr einfallen lassen als noch im ersten Aufeinandertreffen. „Obwohl wir ein Heimspiel haben, kann Pforzheim nicht abstreiten, dass sie Favorit sind“, betont Stettner. Ein Punktgewinn käme fast schon einer Sensation gleich. Doch der TSB-Coach gibt sich kämpferisch: „Das wird ein ganz dickes Brett, das wir bohren müssen. Wie schon gegen Bittenfeld wollen wir alles geben, um einen der ganz Großen zu ärgern und in der Crunch-Time zum Schluss noch eine Chance zu haben.“
Die positive Nachricht aus Gmünder Sicht: Der Neun Punkte-Vorsprung zur Abstiegszone ist trotz des jüngsten Rückschlags geblieben, entsprechend kann man dem Favoriten völlig ohne Druck entgegentreten. „Wir wissen es richtig einzuschätzen, dass wir für unser Saisonziel weiterhin richtig gut da stehen“, sagt Stettner. Unverändert angespannt ist allerdings die Kadersituation. Ob die beiden Schwenk-Brüder mitwirken können, wird sich erst kurzfristig entscheiden. Beim zuletzt erkrankten Philipp Schwenk gibt sich der Trainer optimistisch, besorgt zeigt er sich hingegen bei Youngster Jonas Schwenk: „Er plagt sich schon längere Zeit mit seiner Hüfte herum, da müssen wir den Arzttermin abwarten."
Personelle Unterstützung steht bereit mit Vincent Pick und Louis Waldraff aus dem Perspektivteam, welches am Sonntag um 14:45 Uhr seine Siegesserie in der Bezirksliga gegen die TSG Schnaitheim fortsetzen will.
TSB: Daniel Mühleisen, Giovanni Gentile – Nicola Rascher, Tom Abt, Andreas Maier, Jan Spindler, Arian Pleißner, Louis Waldraff, Jonas Schwenk (?), Philipp Schwenk (?), Vincent Pick, Wolfgang Bächle, Eric Zimmermann, Jonas Waldenmaier

Auf den TSB Gmünd wartet am Sonntag (17 Uhr / Große Sporthalle / Livestream via Solidsport) der nächste Gegner aus dem Spitzentrio der Liga. Gegen die seit 14 Spielen ungeschlagene TGS Pforzheim haben die „Jets“ nach der deutlichen Hinspielniederlage noch etwas gutzumachen.
 
Der TSB und seine zwei Gesichter – sie waren beim jüngsten Auswärtsspiel in Bittenfeld einmal mehr deutlich sichtbar. Nach einem Fünf Tore-Rückstand zu Beginn der zweiten Hälfte gelang den Gmünder in fremder Halle ein beeindruckendes Comeback, das zumindest einen Punkt verdient gehabt hätte. Dass man dann aber mit der Schlusssirene den entscheidenden Gegentreffer zum 30:31-Endstand kassierte, sei „maximal unglücklich“ gewesen, wie Michael Stettner meint. „Unsere erste Halbzeit war sicher nicht optimal, aber auch nicht schlecht, denn immerhin haben wir gegen den Tabellenführer gespielt“, blickt der Trainer zurück. Allerdings habe sich wieder einmal gezeigt, dass „nur eine wirklich gute Halbzeit meistens nicht reicht.“
Cleverness ist da genau das richtige Stichwort. Denn vor dem späten K.O.-Schlag hatte der TSB die Chance vergeben, selbst in Führung zu gehen. Der überhastete letzte Wurf von Andreas Maier landete neben dem Tor. Für den Trainer überhaupt keinen Grund, seinem Rückraumspieler große Vorwürfe zu machen. Maier habe Verantwortung übernommen und „er wird daran wachsen“, ist Stettner überzeugt: „Er weiß selbst, dass er in der Situation nochmal ins Eins-Gegen-Eins gehen muss anstatt zu werfen. Doch das passiert und war nicht alleine spielentscheidend.“ Gerade in solchen Situationen vermisst der Trainer die Abgeklärtheit und auch ein bisschen Erfahrung. Was aber beim Durchschnittsalter der 22,1 Jahre jungen Mannschaft nur logisch erscheint. Fehler müsse man den jungen Spielern da zugestehen: „Wichtig ist nun, dass sie lernen und daraus gestärkt hervorgehen. Nur so bringst du eine Mannschaft und auch einzelne Spieler in ihrer Entwicklung einen Schritt nach vorne.“

Ganz vorne in der Tabelle liegen derzeit gleichauf mit 36:12 Punkten der TV Bittenfeld II, der kommende Gegner TGS Pforzheim sowie die TSG Söflingen. Das 31:31-Remis in Söflingen fühlt sich für die auf dem achten Rang stehenden Gmünder (27:19 Punkte) rückblickend immer noch wie ein gefühlter Sieg an, den Frust aus der bitteren Niederlage in Bittenfeld gilt es nun in neue Kraft umzuwandeln. Denn der TSB besitzt das Potenzial, den großen Aufstiegsfavoriten an einem guten Tag gefährlich zu werden. Das weiß auch Stettner: „Wir haben immer eine Chance. Doch wir müssen unsere Leistung eben konstant von der ersten bis zur letzten Minute abrufen und nicht nur über 30 oder 40 Minuten.“
Besonders gravierend waren die Schwankungen beim Hinspiel in Pforzheim im vergangenen Oktober. Auf eine 13:11-Pausenführung folgte damals die wohl schwächste Vorstellung in Stettners Amtszeit. In den ersten 20 Minuten des zweiten Durchgangs erzielte der TSB nur zwei Tore, am Ende stand eine deutliche 20:29-Schlappe. „Da ging gar nichts mehr“, erinnert sich der Chefcoach nur äußerst ungern zurück: „Das hatte mit dem Handball, den wir spielen wollen, und dem Anspruch den wir an uns haben, nicht mehr viel zu tun. Da haben wir auf jeden Fall noch etwas gut zu machen.“
Dennoch ist dieser kollektive Blackout aktuell kein großes Thema im Training der Gmünder. Vielmehr will Stettner an die zweite Halbzeit des vergangenen Wochenendes anknüpfen. Die Abwehrleistung und das Rückzugsverhalten seien über weite Strecken sehr ordentlich gewesen, an Wille und Kampfgeist bestehen nach den vergangenen Wochen ohnehin keine Zweifel. „Die Jungs gehen an ihr Maximum“, betont der 39-Jährige: „Generell können wir sowohl defensiv als auch offensiv darauf aufbauen und vielleicht noch ein, zwei Dinge optimieren. Dann gehen wir positiv an die nächste schwierige Aufgabe heran.“
Die Rollen könnten dabei kaum klarer verteilt sein. Mit dem Rückenwind von 14 Spielen ohne Niederlage – lediglich gegen die Mitkonkurrenten Waiblingen (30:30) und Plochingen (29:29) wurden die Punkte geteilt – reist die TGS Pforzheim nach Gmünd. Nach einem holprigen Start trägt der Drittliga-Absteiger inzwischen zurecht den Stempel als Titelfavorit. „Da kann man nicht nur von Glück sprechen, das ist einfach verdient“, sagt Stettner mit Blick auf die beeindruckende Serie der Gäste. Enorme Qualität besitzt insbesondere der TGS-Rückraum. Am Sonntag kommt es gleichzeitig zum Duell der beiden aktuell besten Oberliga-Torjäger zwischen TSB-Kapitän Nicola Rascher (170/55 Saisontore) und dem Pforzheimer Lennart Cotic (165/26), der nach einem Spiel Sperre wieder dabei sein wird. Um dessen Durchschlagskraft einzudämmen, kennt der Gmünder Trainer nur ein Mittel: „Wir müssen von Anfang an stabil in der Abwehr stehen, den Kontakt suchen und im Blockspiel unseren Torwart unterstützen.“
Wobei Stettner gar nicht allzu sehr auf einzelne Akteure eingehen möchte. Das Pforzheimer „Prunkstück“ ist vielmehr die Abwehr inklusive dem französischen Rückhalt Victor Antoine (ehemals beim Erstligisten US Creteil), 654 Gegentore sind der ligaweit beste Wert. Um dieses Bollwerk zu knacken, muss sich der TSB mehr einfallen lassen als noch im ersten Aufeinandertreffen. „Obwohl wir ein Heimspiel haben, kann Pforzheim nicht abstreiten, dass sie Favorit sind“, betont Stettner. Ein Punktgewinn käme fast schon einer Sensation gleich. Doch der TSB-Coach gibt sich kämpferisch: „Das wird ein ganz dickes Brett, das wir bohren müssen. Wie schon gegen Bittenfeld wollen wir alles geben, um einen der ganz Großen zu ärgern und in der Crunch-Time zum Schluss noch eine Chance zu haben.“
Die positive Nachricht aus Gmünder Sicht: Der Neun Punkte-Vorsprung zur Abstiegszone ist trotz des jüngsten Rückschlags geblieben, entsprechend kann man dem Favoriten völlig ohne Druck entgegentreten. „Wir wissen es richtig einzuschätzen, dass wir für unser Saisonziel weiterhin richtig gut da stehen“, sagt Stettner. Unverändert angespannt ist allerdings die Kadersituation. Ob die beiden Schwenk-Brüder mitwirken können, wird sich erst kurzfristig entscheiden. Beim zuletzt erkrankten Philipp Schwenk gibt sich der Trainer optimistisch, besorgt zeigt er sich hingegen bei Youngster Jonas Schwenk: „Er plagt sich schon längere Zeit mit seiner Hüfte herum, da müssen wir den Arzttermin abwarten."
Personelle Unterstützung steht bereit mit Vincent Pick und Louis Waldraff aus dem Perspektivteam, welches am Sonntag um 14:45 Uhr seine Siegesserie in der Bezirksliga gegen die TSG Schnaitheim fortsetzen will.
TSB: Daniel Mühleisen, Giovanni Gentile – Nicola Rascher, Tom Abt, Andreas Maier, Jan Spindler, Arian Pleißner, Louis Waldraff, Jonas Schwenk (?), Philipp Schwenk (?), Vincent Pick, Wolfgang Bächle, Eric Zimmermann, Jonas Waldenmaier

Das ist der Gegner: TGS Pforzheim



Neuzugänge: Victor Antoine (US Creteil / Frankreich), Alexander Kubitschek (HG Oftersheim/Schwetzingen), Robert Kasperzak, Tim Löffler (beide TSV Willsbach), Lasse Malolepszy, Lukas Sauer (beide eigene Jugend)
Abgänge: Jonathan Binder (pausiert), Lucas Gerdon (TSV Knittlingen), Marco Kikillus (SG Heidelsheim/Helmsheim), Adam Soos (SV 64 Zweibrücken), Sebastian Ullrich (SG Leutershausen), Florian Taafel, Michal Wysokinski (beide Karriereende)
Trainer: Florian Taafel (1.Jahr)
Mannschaftskapitän: Davor Sruk
Saisonziel: Erstes Drittel
Meistertipp: Germania Großsachsen

Aktueller Stand: 1.Platz, 36:12 Punkte, 721:654 Tore
Beste Torschützen: Lennart Cotic (165/26), Nicolas Herrmann (132/63), Roy James (75)
Größter sportlicher Erfolg: BWOL-Meister 2013 und acht Jahre in der 3.Liga Süd
Bisherige Duelle (aus TSB-Sicht): 1 Niederlage
Hinspiel: TGS - TSB 29:20 (11:13)
Heimspielstätte: Bertha-Benz-Halle (2.000 Plätze) – Kiehnlestraße 25, 75172 Pforzheim
Entfernung: 103 Kilometer (75 Minuten Fahrtzeit)                  (Text: Nico Schoch - Bilder: Nico Schoch, Enrico Immer, TGS Pforzheim)