Die magische 30 Punkte-Marke zum Greifen nahe: TSB will das Polster ausbauen

Schritt für Schritt nähert sich der TSB Gmünd dem frühzeitigen Klassenerhalt. Im ersten von zwei richtungsweisenden Heimspielen wartet am Samstag (19:30 Uhr / Große Sporthalle) der akut abstiegsbedrohte TSV Weinsberg. In den Kader der Jets könnte dabei noch einmal Bewegung kommen.
 
Volker Haiser gilt beim TSB als der analytische, sachliche Typ. Genau diese Art ist es auch, die ihn seit einigen Monaten mit dem eher impulsiven Michael Stettner zu einem so harmonischen Trainerduo verschmelzen lässt. Vergangenen Sonntag allerdings hielt es auch Ruhepol Haiser nicht mehr auf dem Sitz. „Das waren wirklich sehr große Gefühle“, blickt der 57-Jährige auf die Aufholjagd seines Teams zurück, welches sich nach einem Sieben Tore-Rückstand noch ein 31:31-Remis beim Aufstiegsaspiranten TSG Söflingen verdiente. Ein Tick Erleichterung schwingt in Haisers Worten mit, denn erstmals punktete der TSB damit in der Halle einer Top Fünf-Mannschaft.
„Die Jungs haben ihr Herz in die Hand genommen“, betont der Co-Trainer. Moral, Kampf und taktische Kniffe seien ausschlaggebend gewesen. Das große Aber: „Handballerisch haben wir sicher nicht alles gezeigt, was wir drauf haben.“ Denn mit weniger technischen Fehlern und Unsicherheiten in der Ballbehandlung hätte man das Spiel in der Schlussphase vielleicht sogar komplett drehen und als überraschender Sieger vom Feld gehen können. „Wobei das vermessen gewesen wäre“, meint Haiser.
Das sensationell anmutende Comeback hat aber nicht nur in Haisers Gefühlswelt etwas bewegt, sondern auch im Team. Dass dieses entfachte Feuer nun weitergetragen wird, davon ist der Coach voll überzeugt: „Nach meiner Erfahrung aus dem Training glaube ich nicht, dass das eine Eintagsfliege war, sondern dass wir nochmals Bewegung reingebracht haben.“ Diese wird auch nötig sein, denn mit nur sieben Punkten Vorsprung zur Abstiegszone kann sich der Tabellenachte längst noch nicht in Sicherheit wiegen. Vielmehr muss der in Söflingen errungene „Big Point“ nun veredelt werden. Mit dem Elften TSV Weinsberg (20:20 Punkte) und dem Zwölften HC Neuenbürg (20:22) eine Woche darauf warten nun zwei Gegner, die knapp hinter dem TSB (25:15) und nur noch knapper vor der HSG Konstanz II (18:24) und dem ersten Abstiegsplatz rangieren.
Der Heimspiel-Doppelpack besitzt für den TSB also entscheidenden Charakter.. „Denn am Ende müssen sechs Mannschaften hinter uns stehen“, sagt Haiser zum Ziel Klassenerhalt. Wohlwissend, dass sich dieses Rennen in den kommenden drei Monaten bis Saisonende weiter zuspitzen dürfte. Da könnte es als Absteiger auch durchaus einen etablierten Oberligisten wie den Vorjahresvierten Neuenbürg und -sechsten Weinsberg erwischen. Die Gmünder hingegen sind dem großen Zittern bislang entgangen, sind vor dem kommenden Gegner jedoch ausreichend gewarnt.
Gerade die Weinsberger scheinen in der unteren Tabellenhälfte völlig deplatziert zu sein, wenn man zu Jahresbeginn deren 36:23-Kantersieg beim damaligen Tabellenführer TV Plochingen gesehen hat. Nur eine Woche später ließ der TSV mit Waiblingen (27:27) prompt den nächsten Spitzenreiter stolpern. „Sie hatten bislang komische Ergebnisse, viele sehr gute und auch ganz schlechte“, kann sich Haiser nicht so recht einen Reim daraus machen. Seit der jüngsten 30:31-Heimschlappe gegen die Konstanz II steckt Weinsberg mehr denn je im Abstiegskampf.
Entsprechend erwartet der TSB harte Gegenwehr von den unberechenbaren Gästen. Zwischen den Pfosten ist der TSV mit Marc Krammer ähnlich stark aufgestellt wie auch der TSB mit dem zuletzt herausragenden Daniel Mühleisen. Im Weinsberger Rückraum laufen derweil mit Maximilian Schulze (129 Saisontore) und Moritz Wahl (127) die beiden besten Feldtorschützen der Liga auf, angeleitet werden sie von Spielmacher und Kapitän Sven König (121/26). Was wird sich die Gmünder Abwehr einfallen lassen, um diese Achse in den Griff zu bekommen? Auf diese Frage hat Haiser wieder eine ganz sachliche Antwort parat: „Wir brauchen genau diesen couragierten, kämpferischen Einsatz, den wir vor Söflingen gefordert und dann tatsächlich auch gesehen haben. Daran gilt es weiterzuarbeiten und vielleicht noch eine Schippe draufzupacken.“
Nur dann könnte der TSB auch einen draufpacken, was das immer noch wacklige Polster zum Tabellenkeller angeht. „Wir wollen uns weiter absetzen und das jetzt so schnell wie nur möglich eintüten“, hatte Cheftrainer Stettner neulich angekündigt. Sein Partner denkt ganz ähnlich. Mit der perfekten Ausbeute von vier Punkten aus den kommenden beiden Partien würde der TSB der „magischen Grenze“ von 30 Punkten bereits ganz nahe kommen. „Was wir zu Rundenbeginn angepeilt haben, ist schon greifbar, wird aber voraussichtlich noch nicht für den Klassenerhalt reichen“, warnt Haiser: „Deshalb müssen wir auf dem Boden bleiben und unsere Hausaufgaben machen.“
Allerdings könnte die personelle Situation dem Trainerteam einen Strich durch die Rechnung machen. Jonas Schwenk klagte zu Wochenbeginn über Hüftprobleme, Bruder Philipp fehlte krankheitsbedingt und Eric Zimmermann schlägt sich mit Schmerzen in der Leiste herum. „Wir wissen noch überhaupt nicht, wie es bei Eric steht“, sagt Haiser über den Linksaußen, dessen Einsatz sich wohl erst am Spieltag entscheiden wird. Erschwerend hinzu kommt der plötzliche Abgang von Linkshänder Moritz Werner (SKV Oberstenfeld). Schmerzlich vermisst werden weiterhin die Langzeitverletzten Stephan Mühleisen und Patrick Watzl.
Vor der richtungsweisenden Faschingswoche könnte daher kräftig Bewegung in den Gmünder Kader kommen. Mit Vincent Pick und Louis Waldraff aus dem Perspektivteam hält Haiser „zwei Joker in der Hinterhand“, sollten die beiden Außen Wolfgang Bächle und Zimmermann eine Pause benötigen. Ebenso könnte Valentin Pick, der in der Bezirksliga konstant starke Leistungen zeigt, bald ein Thema werden. Wobei der TSB auf der Spielmacher-Position üppig besetzt ist, selbst wenn etwa Tom Abt nun vermehrt auf die ungewohnte rechte Rückraumseite ausweichen muss.
Umso mehr darf der 19-jährige Arian Pleißner nun mehr Verantwortung übernehmen, wie er es bereits in Söflingen tat und dort ein ganz wichtiges Tor in der Schlussminute erzielte. „Besonders in der Abwehr hat er mich überrascht“, merkt Haiser an: „Wir sind in dieser Saison bislang nicht so schlecht gefahren, indem wir diesen Jungs vertraut haben.“ Mit dem TSB-Perspektivteam darf diese junge Garde aktuell sogar vom Durchmarsch in die Landesliga träumen, diesen Samstag aber stellt sie sich in den Dienst eines höheren Ziels: Nämlich den nächsten Schritt in Richtung Oberliga-Verbleib.
TSB: Daniel Mühleisen, Giovanni Gentile – Nicola Rascher, Tom Abt, Andreas Maier, Jan Spindler, Arian Pleißner, Jonas Schwenk (?), Philipp Schwenk (?), Louis Waldraff, Wolfgang Bächle, Vincent Pick, Eric Zimmermann (?), Jonas Waldenmaier
Schritt für Schritt nähert sich der TSB Gmünd dem frühzeitigen Klassenerhalt. Im ersten von zwei richtungsweisenden Heimspielen wartet am Samstag (19:30 Uhr / Große Sporthalle) der akut abstiegsbedrohte TSV Weinsberg. In den Kader der Jets könnte dabei noch einmal Bewegung kommen.
 
Volker Haiser gilt beim TSB als der analytische, sachliche Typ. Genau diese Art ist es auch, die ihn seit einigen Monaten mit dem eher impulsiven Michael Stettner zu einem so harmonischen Trainerduo verschmelzen lässt. Vergangenen Sonntag allerdings hielt es auch Ruhepol Haiser nicht mehr auf dem Sitz. „Das waren wirklich sehr große Gefühle“, blickt der 57-Jährige auf die Aufholjagd seines Teams zurück, welches sich nach einem Sieben Tore-Rückstand noch ein 31:31-Remis beim Aufstiegsaspiranten TSG Söflingen verdiente. Ein Tick Erleichterung schwingt in Haisers Worten mit, denn erstmals punktete der TSB damit in der Halle einer Top Fünf-Mannschaft.
„Die Jungs haben ihr Herz in die Hand genommen“, betont der Co-Trainer. Moral, Kampf und taktische Kniffe seien ausschlaggebend gewesen. Das große Aber: „Handballerisch haben wir sicher nicht alles gezeigt, was wir drauf haben.“ Denn mit weniger technischen Fehlern und Unsicherheiten in der Ballbehandlung hätte man das Spiel in der Schlussphase vielleicht sogar komplett drehen und als überraschender Sieger vom Feld gehen können. „Wobei das vermessen gewesen wäre“, meint Haiser.
Das sensationell anmutende Comeback hat aber nicht nur in Haisers Gefühlswelt etwas bewegt, sondern auch im Team. Dass dieses entfachte Feuer nun weitergetragen wird, davon ist der Coach voll überzeugt: „Nach meiner Erfahrung aus dem Training glaube ich nicht, dass das eine Eintagsfliege war, sondern dass wir nochmals Bewegung reingebracht haben.“ Diese wird auch nötig sein, denn mit nur sieben Punkten Vorsprung zur Abstiegszone kann sich der Tabellenachte längst noch nicht in Sicherheit wiegen. Vielmehr muss der in Söflingen errungene „Big Point“ nun veredelt werden. Mit dem Elften TSV Weinsberg (20:20 Punkte) und dem Zwölften HC Neuenbürg (20:22) eine Woche darauf warten nun zwei Gegner, die knapp hinter dem TSB (25:15) und nur noch knapper vor der HSG Konstanz II (18:24) und dem ersten Abstiegsplatz rangieren.
Der Heimspiel-Doppelpack besitzt für den TSB also entscheidenden Charakter.. „Denn am Ende müssen sechs Mannschaften hinter uns stehen“, sagt Haiser zum Ziel Klassenerhalt. Wohlwissend, dass sich dieses Rennen in den kommenden drei Monaten bis Saisonende weiter zuspitzen dürfte. Da könnte es als Absteiger auch durchaus einen etablierten Oberligisten wie den Vorjahresvierten Neuenbürg und -sechsten Weinsberg erwischen. Die Gmünder hingegen sind dem großen Zittern bislang entgangen, sind vor dem kommenden Gegner jedoch ausreichend gewarnt.
Gerade die Weinsberger scheinen in der unteren Tabellenhälfte völlig deplatziert zu sein, wenn man zu Jahresbeginn deren 36:23-Kantersieg beim damaligen Tabellenführer TV Plochingen gesehen hat. Nur eine Woche später ließ der TSV mit Waiblingen (27:27) prompt den nächsten Spitzenreiter stolpern. „Sie hatten bislang komische Ergebnisse, viele sehr gute und auch ganz schlechte“, kann sich Haiser nicht so recht einen Reim daraus machen. Seit der jüngsten 30:31-Heimschlappe gegen die Konstanz II steckt Weinsberg mehr denn je im Abstiegskampf.
Entsprechend erwartet der TSB harte Gegenwehr von den unberechenbaren Gästen. Zwischen den Pfosten ist der TSV mit Marc Krammer ähnlich stark aufgestellt wie auch der TSB mit dem zuletzt herausragenden Daniel Mühleisen. Im Weinsberger Rückraum laufen derweil mit Maximilian Schulze (129 Saisontore) und Moritz Wahl (127) die beiden besten Feldtorschützen der Liga auf, angeleitet werden sie von Spielmacher und Kapitän Sven König (121/26). Was wird sich die Gmünder Abwehr einfallen lassen, um diese Achse in den Griff zu bekommen? Auf diese Frage hat Haiser wieder eine ganz sachliche Antwort parat: „Wir brauchen genau diesen couragierten, kämpferischen Einsatz, den wir vor Söflingen gefordert und dann tatsächlich auch gesehen haben. Daran gilt es weiterzuarbeiten und vielleicht noch eine Schippe draufzupacken.“
Nur dann könnte der TSB auch einen draufpacken, was das immer noch wacklige Polster zum Tabellenkeller angeht. „Wir wollen uns weiter absetzen und das jetzt so schnell wie nur möglich eintüten“, hatte Cheftrainer Stettner neulich angekündigt. Sein Partner denkt ganz ähnlich. Mit der perfekten Ausbeute von vier Punkten aus den kommenden beiden Partien würde der TSB der „magischen Grenze“ von 30 Punkten bereits ganz nahe kommen. „Was wir zu Rundenbeginn angepeilt haben, ist schon greifbar, wird aber voraussichtlich noch nicht für den Klassenerhalt reichen“, warnt Haiser: „Deshalb müssen wir auf dem Boden bleiben und unsere Hausaufgaben machen.“
Allerdings könnte die personelle Situation dem Trainerteam einen Strich durch die Rechnung machen. Jonas Schwenk klagte zu Wochenbeginn über Hüftprobleme, Bruder Philipp fehlte krankheitsbedingt und Eric Zimmermann schlägt sich mit Schmerzen in der Leiste herum. „Wir wissen noch überhaupt nicht, wie es bei Eric steht“, sagt Haiser über den Linksaußen, dessen Einsatz sich wohl erst am Spieltag entscheiden wird. Erschwerend hinzu kommt der plötzliche Abgang von Linkshänder Moritz Werner (SKV Oberstenfeld). Schmerzlich vermisst werden weiterhin die Langzeitverletzten Stephan Mühleisen und Patrick Watzl.
Vor der richtungsweisenden Faschingswoche könnte daher kräftig Bewegung in den Gmünder Kader kommen. Mit Vincent Pick und Louis Waldraff aus dem Perspektivteam hält Haiser „zwei Joker in der Hinterhand“, sollten die beiden Außen Wolfgang Bächle und Zimmermann eine Pause benötigen. Ebenso könnte Valentin Pick, der in der Bezirksliga konstant starke Leistungen zeigt, bald ein Thema werden. Wobei der TSB auf der Spielmacher-Position üppig besetzt ist, selbst wenn etwa Tom Abt nun vermehrt auf die ungewohnte rechte Rückraumseite ausweichen muss.
Umso mehr darf der 19-jährige Arian Pleißner nun mehr Verantwortung übernehmen, wie er es bereits in Söflingen tat und dort ein ganz wichtiges Tor in der Schlussminute erzielte. „Besonders in der Abwehr hat er mich überrascht“, merkt Haiser an: „Wir sind in dieser Saison bislang nicht so schlecht gefahren, indem wir diesen Jungs vertraut haben.“ Mit dem TSB-Perspektivteam darf diese junge Garde aktuell sogar vom Durchmarsch in die Landesliga träumen, diesen Samstag aber stellt sie sich in den Dienst eines höheren Ziels: Nämlich den nächsten Schritt in Richtung Oberliga-Verbleib.
TSB: Daniel Mühleisen, Giovanni Gentile – Nicola Rascher, Tom Abt, Andreas Maier, Jan Spindler, Arian Pleißner, Jonas Schwenk (?), Philipp Schwenk (?), Louis Waldraff, Wolfgang Bächle, Vincent Pick, Eric Zimmermann (?), Jonas Waldenmaier

Das ist der Gegner: TSV 1866 Weinsberg

Hintere Reihe von links: Max Schulze, Felix Reichert, Robin Pech, Simon Schrempf, Timon Ströbel, Matthias Friebe
Mittlere Reihe von links: Michael Kaluza, Marco Horst, Felix Hofacker, Mert Darancik, Jan König, Louis Heim, Sven König, Robin Mahl, Oliver Heß, Alexander Heß
Vordere Reihe von links: Anton Schuster, Max Brösch, Marc Krammer, Nicolas Schoch, Leo Leonardo Magdic

Trainer: Oliver Heß (1.Jahr)
Aktueller Stand: 11.Platz, 20:20 Punkte, 594:584 Tore
Beste Torschützen: Maximilian Schulze (129), Moritz Wahl (127), Sven König (121/26)
Größter sportlicher Erfolg: BWOL-Aufstieg 2011 & 2015
Bisherige Duelle (aus TSB-Sicht): 8 Siege, 5 Niederlagen
Heimspielstätte: Weibertreuhalle (600 Plätze) – Rossäckerstraße, 74189 Weinsberg
Entfernung: 87 Kilometer (65 Minuten Fahrtzeit)

(Text: Nico Schoch - Bilder: Enrico Immer, TSV Weinsberg)